Andere wichtigen Studienergebnisse beinhalten einen historischen 424-prozentigen Anstieg bei Hacks im Zusammenhang mit falsch konfigurierter Cloud-Infrastruktur, hauptsächlich aufgrund menschlicher Fehler. Mit 27 Prozent aller Angriffe, zählt die Finanzbranche erneut als Spitzenreiter unter den Angriffszielen.
„Obwohl die Anzahl von Hacks ein Anzeichen für die Aktivitäten von Cyberkriminellen sind, erzählen sie nicht die ganze Geschichte von 2017 aus Security-Perspektive“, sagt Caleb Barlow, Vice President Threat Intelligence von IBM Security. „Letztes Jahr hatten Kriminelle einen klaren Fokus darauf, Daten durch Ransomware-Angriffe zu verschlüsseln. Diese Angriffe werden nicht anhand der Anzahl gestohlener Datensätze gemessen, sondern stellen sich für Unternehmen als noch kostspieliger dar gegenüber traditionellen Datenhacks: Die Fähigkeit, diese Angriffe zu antizipieren und dagegen vorbereitet zu sein, wird von entscheidender Bedeutung sein, da Cyberkriminelle ihre Taktiken dahin weiterentwickeln werden, wo sie sich als am lukrativsten erweisen. „
Ransomware-Angriffe üben Druck auf Incident-Response aus
Dieser Trend führt zu einem erhöhten Druck auf Unternehmen, mit Reaktionsstrategien angemessener darauf vorbereitet zu sein, um die Auswirkungen eines Angriffs besser begrenzen zu können. Eine IBM Security-Studie aus dem letzten Jahr hat herausgefunden, dass eine langsame Reaktion die Kosten eines Angriffs negativ beeinflussen kann, da Vorfälle, die mehr als 30 Tage dauerten, eine siebenstellige Summe mehr kosten können als diejenigen, die in kürzerer Zeit abgefangen werden können.
Menschliches Versagen bleibt das schwache Glied in der Sicherheitskette
Tatsächlich zeigt der Bericht, dass unbeabsichtigte Aktivitäten wie eine falsch konfigurierte Cloud-Infrastruktur für 70 Prozent der kompromittierten Datensätze verantwortlich waren. Auch werden Cyberkriminelle zunehmend auf die Existenz von falsch konfigurierten Cloud-Servern aufmerksam. Eine Folge: 2017 gab es einen sehr starken Anstieg (424 Prozent) in Bezug auf kompromittierte Datensätze, die durch Fehlkonfigurationen in Cloud-Servern exponiert wurden.
Neben falsch konfigurierten Clouds machten Einzelpersonen, die über Phishing-Attacken gehackt wurden, ein Drittel der Vorfälle im Thema menschliches Versagen aus, die 2017 zu einem Sicherheitsvorfall führten.
Cyberkriminelle erfolgreich bei der Jagd auf Bankkunden
In den vergangenen Jahren war die Finanzbranche von Cyberkriminellen mit am stärksten betroffen. Im Jahr 2017 fiel sie auf den dritten Platz in Bezug auf Anzahl der Angriffe (17 Prozent) – hinter der Informations- und Kommunikationstechnologie (33 Prozent) und der Fertigung (18 Prozent) -erlebte jedoch die meisten Sicherheitsvorfälle (27 Prozent), die einer weiteren Untersuchung bedurften.
Im IBM X-Force Threat Intelligence Index-Bericht wird beispielsweise festgestellt, dass der Gozi-Banking-Trojaner (und seine Varianten) im Jahr 2017 die am häufigsten verwendete Malware in der Bankbranche war. Die Gozi-Malware richtet sich speziell an Endkunden, da sie anfängliche Banking-Anmeldebildschirme mit Eingabeaufforderungen für Verbraucher zur Eingabe anderer persönlicher Informationen vortäuscht, die dann direkt mit dem Angreifer geteilt werden.Der Einsatz von Gozi, von dem angenommen wird, dass er von einer äußerst erfahrenen Gruppe von Cyberkriminellen betrieben wird, zeigt, dass das organisierte Verbrechen alle anderen Klassen von Akteuren in der Betrugsszene mit finanzieller Malware überholt hat.