Landwirte wappnen sich fürs digitale Zeitalter

Bei einer gemeinsamen Podiumsdiskussion auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, sehen der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Digitalverband Bitkom, Aufholbedarf bei der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum.

„Mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Wirtschafts- und Lebensbereiche steigen die Anforderungen an die Netze von Tag zu Tag. Die Lücken beim Ausbau von leistungsfähigem Internet in ländlichen Räumen müssen deshalb schnellstmöglich geschlossen werden“, forderte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes.

Der Meinung, dass Digitalisierung in der Landwirtschaft eine flexiblere Arbeitsgestaltung und mehr Möglichkeiten die Produktivität zu steigern biete, sind nicht nur Bitkom und der DBV:  Denn laut einer Umfrage sind 67 Prozent der Landwirte der Meinung, dass Digitalkompetenz in Zukunft genauso wichtig sein wird wie fachliche oder soziale Kompetenz.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Digitalverband Bitkom sehen Aufholbedarf bei der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Digitalverband Bitkom sehen Aufholbedarf bei der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum.

„Landwirtschaft 4.0 ist nur möglich, wenn digitale Technologien besser genutzt werden können. Dazu braucht es eine leistungsfähige Infrastruktur in den Regionen, moderne Technologien auf den Höfen und – vor allem – digitalkompetente Mitarbeiter in den landwirtschaftlichen Betrieben“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.




Wie eine  repräsentative Befragung im Auftrag des Deutschen Bauernverbands (DBV) unterstützt vom Digitalverband Bitkom unter 850 betriebsleitenden Landwirten zeigt, investiert derzeit jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb (28 Prozent) gezielt in die Fort- und Weiterbildung zu digitalen Kompetenzen.  Knapp 4 Prozent mehr haben immerhin schon mal eine Beratungsleistungen zu digitalen Technologien in Anspruch genommen.

Die Betriebe täten sich die Digitalisierung zu Nutze machen – mit Erfolg. Schon heute seien Landwirte digitaler aufgestellt als mancher Industriebetrieb. Weiterbildung zu Digitalthemen sei deshalb kein Nice-to-have, sondern müsse zum Standardprogramm jedes einzelnen Mitarbeiters gehören, sagte Rohleder. „Die Betriebe sollten deshalb mit dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter souverän mit digitalen Geräten und Anwendungen umgehen können.“

„Dass bereits knapp jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb in Digitalkompetenzen investiert und sich so für das digitale Zeitalter wappnet, zeigt, dass dem Thema von den Landwirten eine hohe Priorität beigemessen wird“, betonte Krüsken. Angesichts der Offenheit für die Digitalisierung und der großen Bedeutung, die digitale Technologien in breiten Teilen der Landwirtschaft bereits spielen, müsse das Ergebnis aber auch Ansporn für all diejenigen sein, die beim Thema Digitalisierung nicht zum Getriebenen werden wollen.

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