Hightech auf dem Hof:
Landwirte legen Fokus auf
Digitalkompetenz

Roboter melken Kühe, Drohnen kartieren Felder und Sensoren messen den Nährstoffbedarf der Pflanzen: Die Zukunft der Landwirtschaft ist digital. Landwirte, die vom großen Potenzial an zusätzlicher Wertschöpfung profitieren wollen, brauchen neben fachlichem Wissen und Können immer mehr Kompetenzen im Umgang mit digitaler Technik.

Landwirte schreiben Digitalkompetenz für die Zukunft wichtige Bedeutung zu

Dieses Potenzial hat die große Mehrheit der Landwirte erkannt. 67 Prozent sind der Meinung, dass Digitalkompetenz in Zukunft genauso wichtig sein wird wie fachliche oder soziale Kompetenz. Weitere 4 Prozent haben die Auffassung, dass sie sogar die wichtigste Fähigkeit sein wird, die ein Landwirt besitzen kann. Allerdings gehen auch 28 Prozent davon aus, dass Digitalkompetenz eine untergeordnete Rolle spielen wird.

Repräsentative Befragung im Auftrag des Deutschen Bauernverbands (DBV)
Repräsentative Befragung im Auftrag des Deutschen Bauernverbands (DBV) unterstützt vom Digitalverband Bitkom unter 850 betriebsleitenden Landwirten. (Grafik Bitkom)

  „Dank Digitalisierung kann […] das Wohl der Tiere verbessert werden.“

So betont der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, dass Digitalisierung eine riesige Chance für die Landwirtschaft sei. Sie schaffe neue und spannende Aufgaben für Unternehmer und Beschäftigte, ermögliche eine etwas flexiblere und mehr auf die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmte Arbeitsgestaltung und biete die Möglichkeit, die Produktivität stark zu steigern. „Dank Digitalisierung kann […] der Umgang mit Boden, Wasser und Luft umweltverträglicher gestaltet und das Wohl der Tiere verbessert werden“, wird Krüsken in einer Mitteilung des Digitalverbands Bitkom zitiert.

Unterschiede zwischen den Generationen

Die Einstellung gegenüber der Digitalkompetenz unterscheidet sich stark zwischen den verschiedenen Generationen der Landwirte. So spielt die Digitalkompetenz für die bis einschließlich 35 Jahre alten Landwirte  eine besonders wichtige Rolle. Von ihnen sagen sogar 84 Prozent, dass Digitalkompetenz auf einer Ebene mit den anderen Kompetenzen stehen wird.

Obwohl sie fast alle (87 Prozent) angeben, mit den digitalen Neuentwicklungen in der Landwirtschaft selbst sehr gut oder gut zurecht zu kommen, sehen die jüngeren im Vergleich zu den älteren Landwirten auf diesem Gebiet in ihren Betrieben die größten Defizite.

So meint beinahe jeder zweite unter-36-Jährige (46 Prozent), dass der eigene Hof eigentlich mehr Digitalkompetenzen benötigen würde.

Zudem werden nach Umfrage-Ergebnissen in der Ausbildung auch zu wenige digitale Kompetenzen vermittelt. So stehen immerhin 51 Prozent dafür, dass ihnen digitale Kompetenzen fehlen, die sie im Arbeitsalltag brauchen würden. Über alle Altersklassen gesehen ist gut jeder Vierte (27 Prozent) dieser Meinung, 29 Prozent geben an, dass im Betrieb zu wenig Digitalkompetenz vorhanden ist.


„Weiterbildung zu Digitalthemen […] muss zum Pflichtprogramm jedes einzelnen Mitarbeiters gehören.“

Diese Mängel in der Ausbildung von Landwirten greift Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom Hauptgeschäftsführer, auf um für besseren Weiterbildungschancen von Digitalkompetenzen zu appellieren.

„Digitalkompetenz müssen wir bereits in der Schule, in der Ausbildung und an den Hochschulen vermitteln. Aber auch im Job selbst darf Weiterbildung zu Digitalthemen kein Nice-to-have sein, sondern muss zum Pflichtprogramm jedes einzelnen Mitarbeiters gehören“, sagt Rohleder. „Wem die Digitalkompetenz fehlt, wer die digitale Welt nicht versteht und durchdringt, der wird schnell zum Getriebenen. Die Betriebe müssen mit dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter souverän mit digitalen Geräten und Anwendungen umgehen können.“

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