eco Verband erwartet massiv steigende Datacenter-Nachfrage in 2017

Béla Waldhauser, Leiter der Datacenter Expert Group im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., nennt die wesentlichen Trends im Datacenter-Markt 2017. Sein Resümee: Die Nachfrage nach Datacenter-Kapazitäten wird weiterhin stark steigen, so dass die Anbieter kaum nachkommen werden.

„Alle gestandenen größeren Datacenter werden ihre Kapazitäten massiv ausbauen“, sagt Béla Waldhauser. Als Beispiele nennt er Equinix, Interxion, E-Shelter und Telehouse. „Dabei geht es jeweils um 5-10 MW zusätzlicher Leistung pro Anbieter in den nächsten 12 Monaten“, verdeutlicht er. Auch die neuen Anbieter wie Zenium, maincubes, DRT oder Colt DCS planen nach Angaben von Waldhauser Neubauten. Außer maincubes hat aber noch keiner der drei anderen mit dem Neubau begonnen, so dass mit der Fertigstellung erst in 2018 zu rechnen ist.

Colt hat sein Datacenter-Geschäft sogar in eine eigene Business Unit überführt, die direkt an die Investoren berichtet und nicht mehr an den Colt-Vorstand, um vom Marktwachstum zu profitieren. Keppel T&T hat sich nicht nur mit einer Tochtergesellschaft an Maincubes beteiligt, sondern mit einer weiteren Tochtergesellschaft auch das existierende Rechenzentrum der Citigroup gekauft. „eco Verband erwartet massiv steigende Datacenter-Nachfrage in 2017“ weiterlesen

Jede zweite Konzernwebsite ungesichert

Wie bereit sind deutsche Unternehmen für den digitalen Kundenkontakt? Absolit hat die 500 umsatzstärksten deutschen Unternehmen auf 17 Variablen analysiert. Alle haben eine Website, aber nur 70 Prozent nutzen sie aktiv zur Neukundengewinnung. Im Schnitt haben die Webseiten der Top-500-Unternehmen 40.000 Besucher im Monat. „Das ist wie ein Messestand ohne Personal“, kommentiert Studienautor Torsten Schwarz. Hier gibt es jedoch starke Branchenunterschiede: Händler haben bis zwei Millionen Besucher und betreiben Leadgenerierung. Banken und Versicherungen haben um die 100.000 Besucher und verzichten zum Teil auf Neukunden. Die meisten B2B-Unternehmen liegen bei etwas über zehntausend Besuchern.

Die meisten Interessenten finden ein Unternehmen über Suchmaschinen. 38 Prozent der Besucher einer Website kommen über Google, Bing oder Yandex. Händler haben dies erkannt und haben den höchsten Sichtbarkeitsindex (74). Metallindustrie (44) oder Chemieunternehmen (43) dagegen legen wenig Wert darauf, in Suchmaschinen gefunden zu werden.

Viele Unternehmen bevorzugen als Domainnamen eine .de-Adresse (58 Prozent). 39 Prozent verwenden eine .com-Adresse. B2B-Anbieter wie Chemiekonzerne, Maschinenbauer und Logistikunternehmen arbeiten meist international einheitlich mit einer .com-Adresse. B2C-Anbieter erhöhen das Vertrauen ihrer Kunden, wenn sie mit nationalen Domains arbeiten. Händler, Banken, Versicherer und Energieversorger haben daher überwiegend .de-Domains.

Aus Sicherheitsgründen findet die Datenübertragung zwischen Kunden und Websites heute verschlüsselt (SSL: Secure Sockets Layer) statt. Aber nur 81 Prozent der Unternehmen haben ein SSL-Zertifikat. Erschreckend dabei: Nur die Hälfte davon (43 Prozent) nutzen die Verschlüsselung auch auf der Website, erkennbar am „https“ in der Adresse. Dabei werden unverschlüsselte Seiten schon heute im Google-Algorithmus abgestraft. Banken liegen naturgemäß vorne (81 Prozent), während von den Markenartiklern nur jeder Vierte eine sichere Website hat. „Jede zweite Konzernwebsite ungesichert“ weiterlesen

Gegen Hackerangriffe: Nur mehr Intelligenz bringt auch mehr Sicherheit

Die rasanten Veränderungen in der Entwicklung der IT machen es für Anwender immer schwieriger, ein hinreichendes Security-Niveau zu halten. Wie sie den zunehmenden Anforderungen genügen können, das war Thema des Presse-Roundtables „IT meets Press“, das noch vor dem Angriff auf die Telekom-Router stattfand. Eines verdeutlichte die lebhafte Podiumsdiskussion: Sich gegen Attacken – auch und gerade im IoT – zu wehren, wird zunehmend anspruchsvoller, aber auch die Sicherheitslösungen werden intelligenter.

Vor zahlreichen IT- und Wirtschaftsjournalisten diskutierten Milad Aslaner von Microsoft; Tolga Erdogan von Dimension Data; Mirco Rohr von Bitdefender; Matthias Reinwarth von KuppingerCole und Dr. Jürgen Spilker von der DATEV. Die Macher von IT meets Press, Christoph Witte und Wolfgang Miedl moderierten die spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Security im Zeitalter von Cloud und IoT“.

Noch nie waren Angriffe leichter

“Einen erfolgreichen Angriff zu starten, war selbst für Laien nie leichter als heute“, erklärte Tolga Erdogan, Director Solutions und Consulting beim IT-Dienstleister Dimension Data mit Blick auf die groß angelegten DDoS-Attacken der letzten Monate. Bei diesen Angriffen zum Beispiel auf die weltweite DNS-Infrastruktur seien auch zahllose IoT-Devices gekapert und als „Sklaven“ in Bot-Netzen missbraucht worden. Er plädierte dafür, DDoS – obwohl eigentlich eine wohlbekannte Angriffstechnik – nicht zu unterschätzen. „Diese Angriffsart ist auch im IoT am destruktivsten und am schwersten zu kontrollieren. Damit werden Verfügbarkeiten angegriffen und das kann fatale Auswirkungen haben, wenn ich an Produktionsanlagen oder Energieversorgung denke.“
Auch Matthias Reinwarth, Senior Analyst bei KuppingerCole, betonte: „Das IoT ist ein neuer vielversprechender Markt – und derzeit eine der massivsten Sicherheitsbedrohungen. Denn IoT-Devices wie Sensoren, Kameras, Thermostate, Waschmaschinen, Produktionssteuerungen, Produktionsmaschinen und viele andere Geräte mit IP-Adresse seien in der Regel weder geschützt, noch unterliegen sie regelmäßigen Update- oder Patch-Zyklen.

Eklatanter Mangel an Sicherheitsexperten

Hinzu komme der eklatante Mangel an ausgebildeten Sicherheitsfachleuten und das damit einhergehende Fehlen an Kompetenz in den Unternehmen. Diese Knappheit an geschulten Leuten sieht Dr. Jürgen Spilker, Leiter Datenschutz und Informationssicherheit bei der DATEV, „als eine der größten Sicherheitsbedrohungen“ an.
Allerdings ist das nur eine unter vielen Gefährdungen der IT-Sicherheit. Zwar hat sich nach Meinung der Podiumsdiskussionsteilnehmer in Sachen Cloud-Security seit den „Wildwestzeiten“ am Anfang der Cloud-Ära viel getan. Aber die Anbieter müssen Reinwarth zufolge noch wesentlich mehr tun. „Gegen Hackerangriffe: Nur mehr Intelligenz bringt auch mehr Sicherheit“ weiterlesen