Bosch geht strategische Partnerschaft mit Alibaba ein

Die deutsche Bosch-Gruppe geht eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba ein, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Big Data-basiertes Marketing, Internet der Dinge (IoT) und Omnichannel-Handel zu verstärken.

Bosch hat sein erstes Verkaufsbüro in China bereits 1909 eröffnet und verkauft seit 2010 direkt an chinesische Konsumenten über die beliebte Alibaba B2C-Webseite Tmall. Bosch betreibt vier Flagship Stores auf Tmall und vertreibt darüber Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge, Automobilzubehör und -services sowie Heizungs- und Kühlungsanlagen. Aufgrund der großen Produktvielfalt stand Bosch in China einem geringen Marken-Bekanntheitsgrad gegenüber.

Die strategische Partnerschaft erstreckt sich über verschiedene Bereiche Alibabas, wie IoT, Cloud Computing und das R&D-Team „Künstliche Intelligenz“, um vernetzte, smarte Geräte zu entwickeln.

China ist der zweitgrößte Markt für Bosch außerhalb Deutschlands und der größte Wachstumstreiber. Im Jahr 2015 trugen die Verkäufe in China 57,8 Prozent zu den Gesamtverkäufen im asiatisch-pazifischen Raum bei, und 15,8 Prozent zu den globalen Gesamtverkäufen.

2016 stieg der Bruttowarenumsatz (GMV) von Bosch auf Tmall um 60 Prozent auf über zwei Milliarden RMB (290 Million US-Dollar). Im vergangenen Jahr verkaufte sich ein Bohrmaschinenmodell über 130.000 Mal und war damit das meistverkaufte Produkt im Bereich Elektrowerkzeug auf Tmall.

Neue Chancen für mehr Tempo beim Gigabit-Ausbau

Der Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen bietet die Chance, die schnellere Glasfaserversorgung (FTTB/FTTH) im bevölkerungsreichsten Bundesland deutlich voranzutreiben – und damit auch für andere zum Treiber zu werden. Bei der Versorgung mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen besteht in allen Bundesländern erheblicher Aufholbedarf. „Nicht nur unsere Autobahnen, sondern auch unsere Datenautobahnen werden im Vergleich mit den Wirtschaftsstandorten im Ausland immer schlechter“, warnt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Selbst in der CDU sind die Vertreter der Wirtschaft besorgt. Völlig unabhängig hiervon kommt die gerade veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung „Ausbaustrategien für Breitbandnetze in Europa – Was kann Deutschland vom Ausland lernen?“ zum selben Ergebnis: Es fehlen klare Ziele und Schritte für einen Ausbau jenseits von 50 Mbit/s.

Die Studie analysiert Ursachen und Lösungsmöglichkeiten für den zu langsamen Ausbau in Deutschland. Ein Fazit: „Vectoring verlangsamt konsequenten Glasfaserausbau“ (S. 28). Eine Forderung: „Open-Access-Netze fördern“ (S 68). Hier setzt auch der Wirtschaftsrat an. Der Zugang zu vorhandener passiver Infrastruktur des Marktbeherrschers müsse erleichtert werden, bloße Deregulierung bringe Deutschland nicht weiter (S.1). Obwohl dies gerade diejenigen Unternehmen verunsichere, die im Gegensatz zur Telekom bereits massiv in den Glasfaserausbau bis zum Haus investieren, werde die weitere Bevorzugung der Telekom immer noch diskutiert und finde sich als Vorschlag zum Beispiel im gerade veröffentlichten Weißbuch, so VATM-Geschäftsführer Grützner.

„Nicht knallharter Ausbauwettbewerb wie in Spanien, sondern ein verlockender Verzicht auf Regulierung und damit weniger Wettbewerb soll es, wenn es nach dem Wunsch der Telekom geht, in Deutschland richten. Die zweite Vectoring-Entscheidung hatte ihr bereits ein weitreichendes Monopol im Nahbereich der Hauptverteiler verschafft und zu einer bislang einzigartigen rechtlichen Hängepartie geführt. Weitere Unsicherheit für Investoren und Verzögerungen bei ausbauwilligen Unternehmen müssen in Deutschland unbedingt verhindert werden“, fordert Grützner. „Neue Chancen für mehr Tempo beim Gigabit-Ausbau“ weiterlesen

Onlinehandel kettet Geld der Einzelhändler fest

Die Working-Capital-Situation der 40 größten Handelsunternehmen in der DACH-Region hat sich über die vergangenen Jahre massiv verschlechtert. Der Einzelhandel bezahlt seine Lieferanten im Schnitt zwölf Tage früher als noch vor fünf Jahren – der Zeitraum bis zum Geldeingang von den Endkunden verlängert sich indes. Vor allem der Kundenwunsch nach Rechnungskauf im Internet sowie Retouren binden vermehrt Kapital. Die Studie „Cash for Growth – Working Capital in the Retail Sector“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC identifiziert ungenutztes Potenzial.

4,9 Milliarden Euro an der Kette

Die Kapitalbindungsdauer bei den 40 größten Handelsunternehmen in der DACH-Region beträgt inzwischen durchschnittlich 57 Tage, bei Sportartikeln und Luxusgütern gar 86 Tage. „Gebundenes Kapital fehlt den Unternehmen für Investitionen in die Zukunft“, erklärt Rob Kortman, Working-Capital-Experte bei PwC in Deutschland. „Unsere Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die großen Handelsunternehmen in der DACH-Region ihre Working-Capital-Performance um bis zu 4,9 Milliarden Euro verbessern könnten.“

Kunden zahlen später

Im Schnitt bezahlen die Handelsunternehmen ihre Lieferanten zwölf Tage früher als noch vor fünf Jahren. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die 2013 eingeführte EU-Direktive zum Zahlungsverzug. Sie verschärfte die Vorgaben zu Zahlungsverpflichtungen der Händler gegenüber Lieferanten. Zugleich kommt das Geld der Kunden durchschnittlich 0,5 Tage später beim Einzelhandel an – ein Trend, der vor allem im Onlinehandel begründet ist: „Der Kauf auf Rechnung ist bei Onlineshoppern sehr beliebt. Der Kunde will seine Produkte so schnell wie möglich geliefert bekommen, lässt sich mit der Bezahlung aber gern mal Zeit“, sagt Rob Kortman. Komplexere Lieferketten als im stationären Handel sowie das Retourenmanagement verschlechtern die Working-Capital-Performance zusätzlich. Insbesondere die Ausdehnung der Rückgabefristen schränkt die Liquidität der Händler spürbar ein.

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