IBM Sicherheitsforschung: Finanzsektor war 2016 beliebtestes Hacker-Angriffsziel

IBM Sicherheitsforscher haben die Ergebnisse ihres X-Force Financial Services Report 2017 vorgestellt. Demnach wurde der Finanzsektor im vergangenen Jahr häufiger als jede andere Branche angegriffen – die Rate lag um 65 Prozent höher als der Durchschnitt über alle Sektoren hinweg. Das Resultat bricht sämtliche Rekorde: Die Sicherheitsverletzungen haben einen neuen Höhepunkt erreicht und sind gegenüber 2015 um genau 937 Prozent auf über 200 Millionen Angriffe gestiegen. Gleichzeitig zeigen die Daten des IBM X-Force Threat Intelligence Index, dass die Finanzbranche dennoch erst an dritter Stelle steht, wenn es um den tatsächlichen Erfolg solcher Angriffe geht. Dies ist wahrscheinlich mit höheren Investitionen der Branche in einen besseren Sicherheitsschutz zu erklären.

Die finanziellen Vorteile, die sich Cyberkriminelle durch das Hacken der Finanzdaten von Privatkunden und Unternehmen versprechen, machten den Tätern 2016 offensichtlich noch größeren Appetit: Der gesamte Sektor musste mit einem weiteren Anstieg der Cyberattacken um 29 Prozent gegenüber 2015 fertig werden. Dabei haben die Hacker 2016 interessanterweise insgesamt mehr Daten gestohlen als die im Vergleichszeitraum von IBM X-Force ermittelte gleichbleibend hohe Anzahl öffentlich gemeldeter Vorfälle.

„Cyberkriminelle sind schon immer dorthin gegangen, wo das Geld zu Hause ist. Doch während schon in früheren Jahren der Finanzsektor das bevorzugte Ziel von Angriffen war, hatte sich ihr Fokus in der jüngeren Vergangenheit insbesondere auf die vermeintlich noch lukrativeren Branchen wie den Gesundheitssektor und den Handel verlagert“, sagt Christian Nern, Head of Security Software DACH bei IBM Deutschland. „Das hat sich 2016 wieder geändert: Wir erleben eine Rückkehr der Hacker-Aktivitäten in den Finanzbereich, also direkt an die eigentliche Geldquelle.“ „IBM Sicherheitsforschung: Finanzsektor war 2016 beliebtestes Hacker-Angriffsziel“ weiterlesen