Deutsche Maschinenbauer: Mit Digitalisierung gegen Absatzsorgen

Die Stimmung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau bleibt auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres verhalten. Nach einem deutlichen Einbruch zu Jahresbeginn blickt zwar wieder etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (54 Prozent) optimistisch auf die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Mit Blick auf die für die Branche so wichtige Entwicklung der Weltwirtschaft bleiben die deutschen Maschinenbauer allerdings skeptisch: Für die kommenden zwölf Monate glaubt weniger als ein Drittel (30 Prozent) der Befragten an eine positive Wende der globalen Konjunktur. Diese Einschätzung schlägt sich auch in den Umsatzerwartungen nieder: Für die Gesamtbranche erwarten die befragten Maschinenbauer in 2016 erstmals seit Beginn der Erhebung einen leichten Umsatzrückgang (-0,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für das 2. Quartal 2016 hervor, für das 100 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau befragt wurden.

Brexit verschärft Sorge um Auslandsgeschäft

Vor allem das Auslandsgeschäft bleibt das Sorgenkind der exportorientierten Branche. Der erwartete Anteil der Auslandsaktivitäten am Gesamtumsatz ist in den letzten fünf Quartalen kontinuierlich gesunken und im zweiten Quartal 2016 erstmals unter die 50-Prozent-Marke gefallen. „Neben den anhaltenden Sanktionen gegen Russland und dem weiterhin stotternden Konjunkturmotor Chinas hat das Brexit-Referendum für zusätzliche Verunsicherung im deutschen Maschinenbau gesorgt“, erläutert Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC. „Und das ist nur zu verständlich: Das Vereinigte Königreich ist derzeit der viertgrößte Absatzmarkt der Branche.“

Mehr Direktinvestitionen in Großbritannien zu erwarten?

Diese Verunsicherung spiegelt sich auch in der Investitionsplanung der befragten Entscheider wider: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt an, dass die Höhe ihrer Investitionstätigkeit in den letzten drei Monaten stagnierte. Größere Investitionen in den nächsten zwölf Monaten planen nur noch 46 Prozent der Unternehmen – so wenige wie nie zuvor. Das durchschnittlich geplante Investitionsvolumen liegt mit 6,3 Prozent des Umsatzes auf dem niedrigsten Stand der letzten zwölf Monate. „Auf die weitere Entwicklung gerade mit Blick auf Großbritannien dürfen wir dennoch gespannt sein“, sagt Frank Schmidt. „Als Reaktion auf den Kursverfall des britischen Pfunds spricht viel dafür, dass Unternehmen mehr Direktinvestitionen im Vereinigten Königreich tätigen.“ „Deutsche Maschinenbauer: Mit Digitalisierung gegen Absatzsorgen“ weiterlesen

E-Government bleibt ein Kernthema für deutsche Behörden

Der Megatrend Digitalisierung und damit einhergehend das Thema IT-Sicherheit gelten in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands nach wie vor als die wichtigsten Zukunftsaufgaben. Auf Platz 3 der aktuell größten Herausforderungen folgt im diesjährigen Branchenkompass Public Services von Sopra Steria Consulting die gestiegene Anzahl von Asylbewerbern. Gerade bei der Erstregistrierung von Migranten zeigt sich jedoch, dass nur ein durchgängig digitalisierter Workflow mit behördenübergreifendem Datenaustausch eine zeitnahe Bearbeitung ermöglicht und vor Missbrauch durch Mehrfachregistrierung schützt. Wie an vielfältigen Initiativen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene erkennbar wird, könnte die sogenannte Flüchtlingskrise sogar zu einer Beschleunigung der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung führen.

E-Government und IT-Sicherheit haben mit 82 beziehungsweise 86 Prozent für Entscheider im staatlichen Sektor derzeit die höchste Priorität. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenkompass Public Services 2016 von Sopra Steria Consulting. Je mehr Verwaltungsprozesse digitalisiert ablaufen, desto dringlicher werden wirksame Schutzmaßnahmen gegen zunehmend professionell geführte Cyberangriffe. Kleine Kommunen messen dem Thema IT-Sicherheit eine hohe Bedeutung bei (87 Prozent) – nicht ohne Grund, wie die Anfang des Jahres bekannt gewordenen Trojaner-Angriffe auf Rathäuser auch kleinerer Gemeinden und Städte in Unterfranken und am Südrand des Harzes belegen. Überdurchschnittlich hoch schätzen deutsche Kommunen insbesondere die Herausforderungen infolge des jüngsten Flüchtlingszustroms ein. Mit 89 Prozent liegt diese Zahl um acht Prozentpunkte über dem Durchschnittswert aller im Auftrag von Sopra Steria Consulting befragten Verwaltungsentscheider. Erklären lässt sich diese Differenz mit der kommunalen Zuständigkeit für die Unterbringung und Versorgung von mehr als einer Million Menschen, die im vergangenen Jahr nach Deutschland kamen. „E-Government bleibt ein Kernthema für deutsche Behörden“ weiterlesen