Cat versus Cattle – Hosting in Zeiten von IoT

Keine Frage, das Internet der Dinge kommt – und zwar mit Macht. Egal, ob es nun 20 oder 30 Milliarden Dinge sind, die im Jahr 2020 vernetzt sind und miteinander sprechen, eines entsteht bei all dem gewiss: Big Data. In Zukunft kommen die Informationen praktisch von selbst – und das in einem Ausmaß, das früher nicht für möglich gehalten wurde. Und diese Daten machen alles “smart”: Telefone, Fernseher, Häuser, Autos, Kleidung und ganze Fabriken.

Von Andreas Bachmann, CIO der Adacor Hosting GmbH

Das diese Entwicklung auch Auswirkungen auf das Thema Hosting, Cloud und Security hat ist offensichtlich. Aber was bedeutet das für einen Managed-Hosting-Anbieter und vor allem für die Geschäftsbeziehung zu seinen Kunden? Andreas Bachmann, CIO der Adacor Hosting, erklärt am Prinzip „Cat versus Cattle – Haustier gegen Farmtier” den wesentlichen Unterschied zwischen einer klassischen Hosting-Umgebung und dem künftigen Betrieb in der Cloud unter den Rahmenbedingungen von IoT.
Produktion von Datenmassen

Die neue Technik produziert eine unglaublich große Menge an Daten – Big Data. Mittels Sensoren übertragen die „Dinge“ – seien es das autonom einparkende Fahrzeug, das Container-Terminal im Hafen oder die digitale Ableseuhr an der Zentralheizung – über Funknetze und WLAN-Verbindungen ihre Daten bis zu den Servern der Unternehmen. Dort werden sie eingelesen, entschlüsselt und weiterverarbeitet. Um die einlaufenden Daten für analytische Zwecke verwenden zu können, werden Projekte aufgesetzt, die auf der einen Seite vollautomatisierte Prozesse ermöglichen und auf der anderen Seite das Potenzial haben, kontinuierlich zu wachsen.


Was bedeutet das für einen Managed-Hosting-Anbieter wie Adacor?
Einerseits wird die Bedeutung von Cloud Computing beim Internet der Dinge eine bedeutende Rolle einnehmen. Andererseits wird sich einiges ändern müssen. Eine wichtige Aufgabe wird sein, als Hosting-Anbieter gemeinsam mit den Kunden die Webservices individuell auf deren Bedürfnisse anzupassen und weiter auszubauen. Das erfordert ein intensives Consulting im Vorfeld.

„Cat versus Cattle”

Das Prinzip „Cat versus Cattle – Haustier gegen Farmtier” veranschaulicht den wesentlichen Unterschied zwischen einer klassischen Hosting-Umgebung und dem künftigen Betrieb in der Cloud. Als „CAT” bezeichnen Hosting-Experten die Server, die einmal für eine definierte Anwendung konfiguriert wurden. Wenn auf solchen Servern ein Fehler auftritt, beginnt die Fehleranalyse und Reparatur der defekten Hard- oder Software. Kommen neue Anforderungen hinzu, werden die Server neu konfiguriert und programmiert. Der Server wird „umsorgt, gepflegt und gefüttert“.



Sprechen Experten von „CATTLE”, so meinen sie vollautomatisierte Prozesse. Nach speziell definierten Regeln und Scripts konfigurieren sich diese virtuellen Server kontinuierlich neu, fehlerhafte Sektionen werden automatisch gelöscht und ersetzt, eingehende Daten gespeichert, sortiert, ausgewertet und zur weiteren Verwendung bereitgestellt.

Das ist ein Paradigmenwechsel. Die entsprechenden Applikationen entstehen in einem interdisziplinären Prozess von Development und Operations – kurz: DevOps. Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung binden den laufenden Hosting-Betrieb und die auf den Servern laufenden Programme direkt an. Cloud-basierte Plattformen automatisieren Tests, die Bereitstellung von Updates und die Umsetzung von Sicherheitsanforderungen.

Herausforderung Datenschutz

Eine große Herausforderung dabei ist neben der Garantie der Hochverfügbarkeit der Datenschutz. Wenn neben PC, Smartphone und Tablet immer mehr Geräte genutzt werden, die über Server vernetzt selbst „mitdenken“ und so ihren Nutzern natürlich auch eine große „Convenience“ bieten, gelangen auch immer mehr persönliche Daten in Umlauf. Das deutsche Datenschutzrecht und die europäischen Datenschutz-Richtlinien machen eindeutige Vorgaben, wie so gewonnene Daten, die über die rein anonymen Nutzungsdaten hinausgehen, behandelt werden müssen. Die Datenschutzvorgaben müssen natürlich beim Aufsetzen eines Managed-Hosting-Projekts in der Cloud genauso im Vorfeld berücksichtigt werden wie bei den klassischen Hosting-Projekten.

Individuelle Lösungen sind gefragt

Andreas Bachmann Foto: Adacor
Andreas Bachmann Foto: Adacor

Das „Internet der Dinge“ erfordert also eine enge Zusammenarbeit der Hosting-Anbieter mit ihren Kunden. Denn sollen Dienste impliziert werden, die über einzelne automatisierte Tools – wie beispielsweise eine automatische Rechnungsstellung – hinausgehen, sind hochkomplexe und individuelle Lösungen gefragt. Branchen wie die Automobilindustrie oder die Versicherungswirtschaft erforschen Möglichkeiten, wie sie Daten noch effektiver und gewinnbringender nutzen können. Hosting-Unternehmen etablieren daher inzwischen immer mehr Standard-Lösungen für automatisierte Anwendungen in der Cloud.

Die Automobilkonzerne forschen schon seit einiger Zeit an Branchenlösungen, die in Zukunft den Markt radikal beeinflussen sollen. So setzen sie zum Beispiel auf Portale, die alle im Fahrzeug integrierten Online-Dienste steuern. Das betrifft nicht nur das autonome Fahren. Auch Carsharing-Angebote, Werkstatttermine oder neue Leasingangebote sollen dann über einen virtuellen Server verknüpft direkt an die Kunden gespiegelt werden. Auch für die industrielle Fertigung eröffnet die Datenspeicherung und -analyse in der Cloud neue Möglichkeiten. Messdaten zur Qualitätskontrolle können zum Beispiel unmittelbar in automatisierte Wartungsempfehlungen münden. Das Ziel ist, Maschinen immer intelligenter zu vernetzen und Fertigungen flexibler zu gestalten, um höhere Margen zu erreichen.

Unternehmen, die eine speziell auf ihre Anforderungen zugeschnittene Lösung wünschen, sind auf Hosting-Anbieter angewiesen, die mit ihnen gemeinsam mithilfe skalierbarer Cloud-Infrastrukturen, modernster Technologien, höchster Verfügbarkeit und zertifizierter Sicherheit eine individuelle Lösung schaffen.

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