PWC: Unternehmen investieren in Big Data und Datensicherheit

Bei ihren Technologieinvestitionen fokussieren sich Unternehmen aktuell auf Big Data und Datensicherheit. 69 Prozent der Unternehmen gaben in einer Umfrage an, in Cybersicherheit zu investieren. 61 Prozent wenden Gelder für Private-Cloud-Lösungen auf. 54 Prozent der Firmen legen ihren Investitionsschwerpunkt auf die Datengewinnung und –analyse. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Auszug aus dem „Digital IQ Survey 2015“, für den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC über 500 Geschäftsführer und IT-Leiter in 14 Ländern weltweit befragt hat, davon knapp 40 in Deutschland. Diese Schwerpunktsetzung wird sich im laufenden Jahr verfestigen: Gut die Hälfte der befragten Unternehmen will die Ausgaben für Cybersicherheit im Jahr 2015 weiter erhöhen. 47 Prozent planen eine Steigerung der Aufwendungen für Private-Cloud-Lösungen und 37 Prozent gaben an, ihre Ausgaben für die Datengewinnung und -analyse in den kommenden zwölf Monaten anheben zu wollen.

„Aktuell investieren die Unternehmen vor allem in grundlegende Technologien, die bestehende Lücken schließen und für den Erhalt ihrer Zukunftsfähigkeit unentbehrlich sind. Dass technologische Innovationen auch gezielt als Möglichkeit zur Differenzierung vom Wettbewerb genutzt werden können, tritt dadurch etwas in den Hintergrund“, kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation. Aus seiner Sicht bieten drei innovative Technologien, die bei vielen Unternehmen bislang noch nicht auf dem Radar sind, hervorragende Chancen, um im Wettbewerb zu punkten: Wearables wie Datenbrillen oder Smartwatches, NoSQL-Datenbanken und Sensoren, um wichtige Geschäftsinformationen zu generieren.

Potenzial von Wearables vielfach unterschätzt

Nur drei Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie aktuell in Wearables investieren. Damit liegt diese innovative Technologie, auf der Datenbrillen, Smartwatches oder Fitness-Gadgets basieren, im Investitions-Ranking der Unternehmen auf dem letzten Rang von insgesamt 24 abgefragten Technologien.
Unternehmen aus dem Gesundheitssektor haben dieses Potenzial bereits am ehesten erkannt: 10 Prozent der Branche setzen Wearables ein, um die Effektivität ihrer Produkte und Dienstleistungen – beispielsweise von Medikamenten, Sonnenschutz oder Angeboten zur Raucherentwöhnung – zu verbessern.

Aber auch andere Branchen können davon profitieren: „Aus meiner Sicht sind Wearables eine äußerst vielversprechende Technologie, auch außerhalb des B2C-Bereichs: Facharbeiter sind dadurch in der Lage, nötige Informationen, beispielsweise die Position eines Kabelfehlers, zu finden ohne ihre Hände benutzen zu müssen oder auch per Sprachbefehl räumlich weit entfernte Experten zu kontaktieren “, analysiert PwC-Partner und IT-Experte Jörg Hild.

NoSQL-Datenbanken stehen bei der großen Mehrheit der befragten Firmen ebenfalls noch nicht im Fokus der Technologieinvestitionen. Nur 6 Prozent aller Befragten und immerhin 17 Prozent der Technologiefirmen investieren aktuell in diese Technologie, durch die sich riesige Datenmengen – etwa zu Konsumenten oder Produkten –flexibel steuern und auswerten lassen.

„Big Data und Data Analytics stehen auf der unternehmerischen Agenda weit oben. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Firmen das Potenzial von NoSQL-Datenbanken noch nicht erkannt haben. Um unstrukturierte Daten aus sozialen Netzwerken, Videos oder Sensoren zu analysieren, bedarf es agiler, skalierbarer und flexibler Datenbanken. NoSQL-Datenbanken werden relationale Datenbanken zwar nicht ersetzen, sind aber eine wichtige Ergänzung, um Applikationen zur Analyse unstrukturierter Daten zu entwickeln“, so die Einschätzung von Jörg Hild.

Handel- und Konsumgüterbranche investiert in Sensoren

Immerhin 23 Prozent der befragten Unternehmen investieren bereits in Sensoren, um wichtige Informationen für ihr Geschäft zu generieren. Besonders der Handel und die Konsumgüterbranche haben das große Potenzial des „Internets der Dinge“ für sich entdeckt. 52 Prozent der befragten Handels- und Konsumgüterunternehmen wenden hierfür Geld auf. Im Allgemeinen erkennen vor allem CIOs bereits ein hohes Potenzial dieser Technologie. „Sensoren sind eine relativ kostengünstige Möglichkeit für Unternehmen, mehr über ihre Kunden, Mitarbeiter und Geschäftsprozesse zu erfahren und auf Basis der Daten die Kundenbindung zu erhöhen oder Absatz, Produktivität und Sicherheit zu steigern“, erläutert Werner Ballhaus.

Zahlreiche Beispiele für den erfolgreichen Einsatz dieser Technologie gibt es auch außerhalb der Konsumgüterbranche: So sind Fertigungen mit fortgeschrittenen Sensoren-Techniken ausgerüstet, die den Produktionsprozess kontrollieren und so die Funktionsfähigkeit und Qualität des gefertigten Produkts sicherstellen. Zudem erhöhen Sensoren die Sicherheit, indem sie Personen anhand ihrer Bewegungen und Gesten identifizieren.

Der Auszug „Three surprising digital bets for 2015“ ist Teil des „Digital IQ Survey 2015“, der im Herbst 2015 in voller Länge veröffentlicht wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.