Industrie 4.0-Konferenz, BDI-Präsident Kempf: Breitbandausbau brennt auf den Nägeln

Auf der 3. Industrie 4.0-Konferenz diskutieren heute führende Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik am Hasso-Plattner-Institut über den Standort Deutschland auf dem Weg zur „Industrie 4.0“.

Gastgeber und HPI-Direktor Professor Christoph Meinel beschrieb in seinem Grußwort die Herausforderungen der vierten industriellen Revolution und mahnte, dass die aktuell gute Wirtschaftslage in den Führungsetagen deutscher Unternehmen nicht dazu führen dürfe, richtungsweisende Entscheidungen zu vertagen. „Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland wird in den nächsten Jahren entscheidend davon abhängen, wie schnell die digitale Transformation in deutschen Unternehmen voranschreitet und umgesetzt wird“.

Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, betonte in seinem Grußwort, dass die Digitalisierung für die Landesregierung ein wichtiges Querschnittsthema sei und zur Schaffung neuer Strukturen geführt hätte. „Unsere Wirtschaft ist geprägt von kleinen und mittelständischen Firmen. Sie erkennen die Notwendigkeit, sich auf Zukunftstechnologien einzustellen, haben aber meist weder die Zeit noch die personellen und finanziellen Ressourcen dafür.“ Diese Unternehmen gelte es zu unterstützen, beispielsweise durch die Vernetzung mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem HPI oder der BTU, die ihr Wissen an die Wirtschaft und Industrie weitergeben.




Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), erklärte in seinem Vortrag, dass die digitale Transformation mehr die Prozesse als die Produkte betreffe. In Deutschland gebe es viele hervorragende Erfolgsbeispiele in Unternehmen. Mit Blick auf den deutschen Mittelstand meinte Kempf: „Wir müssen schaffen, diese „best practices“ in die Köpfe der Menschen zu bringen.“ Er appellierte, den Breitbandausbau in Deutschland zu beschleunigen, um Entwicklungen nicht zu verzögern. „Das ist etwas, was wirklich auf den Nägeln brennt“, so Kempf. Seiner Ansicht nach können die derzeit flächendeckend angestrebten 50 Mbits/s allenfalls ein „Etappenziel“ sein, da dies für industrielle Anwendungen oder autonom fahrende Autos nicht ausreiche.

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