Altmaier: Wir brauchen gesellschaftliche Akzeptanz für mutige Ideen und Unternehmertum

Eine Kultur der Anerkennung für jene, die Visionen umsetzen wollen, dafür sprach sich Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier beim Forschungsgipfel 2017 aus. Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft trafen sich in Berlin, um über eine neue Innovations- und Wagniskultur für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu diskutieren. Klöckner-Chef Gisbert Rühl plädierte für eine neue Wagniskultur in Unternehmen.

Welche Impulse benötigt die künftige Forschungs- und Innovationspolitik, um innovative Unternehmen zu fördern? Diese und andere Fragen rund um das Thema Innovationskultur diskutieren Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft auf dem Forschungsgipfel 2017. Sie treffen sich heute in Berlin, um ihren Beitrag zum Aufbau einer neuen Innovations- und Wagniskultur zu leisten. Gastgeber sind Stifterverband, Leopoldina und die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI).

Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier forderte am Vormittag, den Wandel in Deutschland so zu gestalten, dass Deutschland mit seiner Volkswirtschaft international wettbewerbsfähig bleibt. Dafür brauche es Mut und Anerkennung für Visionen und Gründergeist vor allem in den Zukunftsfeldern der Digitalisierung, wie Big-Data-Anwendungen, Sensorik, Robotik, künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen: „Für diese Felder brauchen wir eine Innovationskultur, die junge Menschen ermuntert, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und ihr Glück zu suchen. Ich meine, dass wir eine Kultur der Anerkennung entwickeln müssen, für jene, die bereit sind, neue Ideen umzusetzen und es einfach wagen, mit ihrer Idee die Welt zu erobern. Selbst wenn es nicht jedem einzelnen gelingt, ist das grundsätzlich etwas, was wir für die Zukunft brauchen.“ „Altmaier: Wir brauchen gesellschaftliche Akzeptanz für mutige Ideen und Unternehmertum“ weiterlesen

Merkel beim Forschungsgipfel zur Digitalisierung: „Die Schlacht ist noch nicht geschlagen“

Ob Deutschland im Zuge der Digitalisierung weiter zu den erfolgreichen Exportnationen gehören wird, sei noch nicht entschieden, erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Forschungsgipfel 2016 in Berlin: „Die Schlacht ist noch nicht geschlagen.“ Daimler-Chef Dieter Zetsche fordert die Entscheider in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf, mehr Lust auf Veränderungen zu wecken.

Wie kann Deutschland seine Kompetenz bei der Digitalisierung stärken und sie mit Hilfe digitaler Technologien weiterentwickeln? Wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt, vor allem in den Bereichen Forschung und Innovation? Welche gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen brauchen wir, um die dringend notwendige Digitalreife zu erlangen? Diese und weitere Fragen rund um den Schwerpunkt Digitalisierung diskutieren Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Sie treffen sich in Berlin, um die Chancen der Digitalisierung für die Stärkung des Innovationsstandortes Deutschland herauszuarbeiten. Gastgeber sind Stifterverband, Leopoldina und EFI.

Deutschland zähle zu den erfolgreichen Exportnationen weltweit, weil es mit forschungs- und entwicklungsintensiven Hightech-Angeboten auf den Weltmärkten überzeugen könne, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Unseren Wohlstand werden wir uns nur erhalten können, wenn wir diese Innovationskraft auch weiter behalten. In einer Zeit, in der wir, glaube ich, disruptive Entwicklungen erleben, also wirklich noch einmal neue Qualitäten der industriellen Produktion durch die Digitalisierung, wird es von großer Bedeutung sein, ob wir diese führende Stellung weiter behalten, ob wir weiter innovationsfreundliche Produkte in möglichst großer Breite auch anbieten können oder ob uns das nicht gelingt. Ich würde ganz einfach sagen, die Schlacht ist noch nicht geschlagen. Wir sind nicht ohne Möglichkeiten aber wir müssen realistisch sein, sie ist nicht geschlagen.“



Die Präsidenten der Wirtschaftsverbände und Wissenschaftsorganisationen, die Spitzenvertreter der Politik und Zivilgesellschaft sowie die Vorstände forschungsstarker Unternehmen sind sich einig: Deutschland dürfe nicht nur auf digitale Veränderungen reagieren, sondern müsse eigene erfolgreiche Trends setzen. In kleinen und mittleren Unternehmen gäbe es großes Entwicklungspotenzial bei den Themen Big Data und Cloudcomputing. Dafür sollten die Rahmenbedingungen für den Datenschutz schnellstmöglich weiterentwickelt und notwendige rechtliche Grundlagen aufgestellt werden. Um vorhandene Potenziale zu fördern, müsse auch darüber nachgedacht werden, neue Finanzierungsmodelle einzuführen, bei denen der Staat Innovationen in der digitalen Wirtschaft fördert.

Mehr Mut fordert Daimler-Chef Dieter Zetsche von den Entscheidern in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft: „Gerade in Zeiten der digitalen Revolution gilt: Der Weg des geringsten Widerstandes ist oft der gefährlichste. Gerade jetzt haben wir ein ganzes Universum an Möglichkeiten vor uns. Auch wenn manche die Digitalisierung als Bedrohung für unsere Branchen betrachten. Wir sehen sie als größte Bereicherung seit der Erfindung des Automobils. Eines gilt für Daimler wie für den Standort Deutschland: Wir haben eine Vielzahl an Kompetenzen, um die uns viele beneiden – von einer praxisnahen Forschung über innovative Ingenieure bis hin zu erstklassigen Programmierern und hervorragend ausgebildeten Facharbeitern. Wenn jetzt noch etwas mehr Mut dazukommt, neues zu erproben und umzusetzen, dann bin ich absolut zuversichtlich für unsere Zukunft.“

Der Forschungsgipfel ist eine gemeinsame Veranstaltung von Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und fand in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal statt.

Mehr Informationen und Livestream unter www.forschungsgipfel.de