Künstliche Intelligenz: Größeres Potenzial als die Dampfmaschine

Nach Prognosen des McKinsey Global Institute (MGI) kann Künstliche Intelligenz (KI) das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2030 zusätzlich um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte pro Jahr steigern.

Künstliche Intelligenz würde demzufolge den jährlichen Wachstumseffekt, den seinerzeit Dampfmaschinen (0,6 Prozentpunkte), Industrieroboter (0,4 Prozentpunkte) und die Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT, 0,6 Prozentpunkte) erzielten, deutlich übertreffen. Insgesamt sei mit Künstlicher Intelligenz bis 2030 ein zusätzlicher globaler Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 13 Billionen US-Dollar möglich.

McKinsey-Studie: In Deutschland zusätzliches Wachstum durch KI in Höhe von 1,3 Prozentpunkten pro Jahr möglich – Bis 2030 globaler Wertschöpfungsbeitrag von 13 Billionen US-Dollar prognostiziert
McKinsey-Studie: In Deutschland zusätzliches Wachstum durch KI in Höhe von 1,3 Prozentpunkten pro Jahr möglich – Bis 2030 globaler Wertschöpfungsbeitrag von 13 Billionen US-Dollar prognostiziert

Für die Studie wurde die KI-Technologie vom MGI in fünf Kategorien eingeteilt: Automatische Bilderkennung, natürliche Sprache, virtuelle Assistenten, Roboter-basierte Prozessautomatisierung und fortgeschrittenes maschinelles Lernen. Diese Technologien würden zukünftig von Unternehmen am wahrscheinlichsten eingesetzt: Bis 2030 werden circa 70 Prozent der Unternehmen mindestens eine der genannten KI-Technologien nutzen, prognostizieren die Forscher des MGI. Deutschland mit leicht überdurchschnittlichen Wachstumsmöglichkeiten.

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TRUMPF eröffnet Smart Factory in Chicago

Der Werkzeugmaschinenhersteller TRUMPF hat ein neues Technologiezentrum in Chicago eröffnet. Hierbei handelt es sich nach den Angaben des Unternehmens um die erste, komplett mit digital vernetzten Produktionsprozessen geplante Smart Factory für Industrie 4.0-Lösungen. Die Investitionssumme für den 5.500 Quadratmeter großen Standort lag demnach bei 13 Millionen Euro, weitere 13 Millionen Euro wurden für die technische Ausstattung investiert. Im Fokus der Smart Factory stehen Beratung und Training der Kunden bei der Einführung von digital vernetzten Fertigungslösungen. Dafür hat das Unternehmen eine Fabrik konzipiert, die die gesamte „Prozesskette Blech“ von der Beauftragung eines Blechbauteils über die Konstruktion und Herstellung bis zur Auslieferung intelligent verkettet.

Der Standort Chicago befindet sich im Zentrum des nordamerikanischen Marktes für Blechbearbeitung. Rund 40 Prozent der gesamten blechbearbeitenden Industrie ist in den direkt umliegenden Staaten angesiedelt. „Amerika ist für uns einer der bedeutendsten Märkte überhaupt. Und in Chicago können wir unseren Kunden im Mittleren Westen unsere Vision einer vernetzten Produktion quasi vor der Haustür präsentieren – und gemeinsam mit ihnen die Vernetzung der Produktion unter dem Stichwort Industrie 4.0 vorantreiben“, wird Nicola Leibinger-Kammüller, Chief Executive Officer der TRUMPF Gruppe, in der Pressemitteilung zur Eröffnung der Smart Factory zitiert.

Die Smart Factory von TRUMPF hat eine maßgeschneiderte Architektur: Der „Control Room” – eine Schaltzentrale mit großen Displayflächen – stellt den Besuchern in Echtzeit Prozesskennzahlen aus der laufenden Produktion zur Verfügung. In einer 55 Meter langen Produktionshalle befindet sich eine verkettete Blechfertigung mit einem Hochregallager als Herzstück, das die daran angebundenen Werkzeugmaschinen mit Material versorgt. Einen Blick aus der Vogelperspektive bietet ein Laufsteg, der die Produktionshalle überspannt. Der so genannte Skywalk ermöglicht es, die Produktionsanlagen mit ihrem Material- und Informationsfluss als Gesamtsystem zu begreifen. Er ist Teil der frei tragenden Deckenstruktur aus Stahl, die von einem TRUMPF Kunden in Atlanta gefertigt wurde. Entworfen wurde die Demofabrik vom Berliner Architekturbüro Barkow Leibinger. „TRUMPF eröffnet Smart Factory in Chicago“ weiterlesen

Nach Trump: Start-ups zieht es nicht mehr in die USA

Ein Start-up in den USA zu gründen – das ist aktuell nur für eine kleine Minderheit der deutschen Gründer ein Traum. Gerade einmal 15 Prozent würde es in die Vereinigten Staaten ziehen, wenn sie den Standort ihres Start-ups noch einmal wählen könnten. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 32 Prozent noch mehr als doppelt so hoch. Gleichzeitig hat die Attraktivität des Start-up-Standorts Deutschland kräftig zugelegt: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Gründer würden erneut hierzulande gründen wollen, vor einem Jahr waren es nur 44 Prozent.

Andere Länder spielen als Wunsch-Standort für das eigene Start-up keine Rolle, nach Großbritannien zieht es gerade einmal 2 Prozent, ebenso viele nach Israel. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Start-up-Gründern. „In den Ergebnissen spiegelt sich mit Sicherheit der Trump-Effekt wider. Die USA haben für Start-ups massiv an Anziehungskraft verloren, gleichwohl sind dort die Bedingungen was Finanzierungsmöglichkeiten, Netzwerke und den Absatzmarkt angeht weiterhin sehr gut“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. „Gleichzeitig zeigt das Ergebnis auch, dass in Deutschland eine Menge passiert ist. Nach einigen Jahren, in denen auf politischer Ebene vor allem viele Stellungnahmen und Agenden formuliert wurden, sehen wir, dass inzwischen auch gehandelt wird – zur Zufriedenheit der Gründer in Deutschland.“ „Nach Trump: Start-ups zieht es nicht mehr in die USA“ weiterlesen

Hannover Messe boomt mit Industrie 4.0 und Partnerland USA

Nach fünf starken Messetagen schließt die HANNOVER MESSE 2016 heute ihre Tore mit einem deutlichen Besucherplus. Mit dem Leitthema „Integrated Industry – Discover Solutions“ und dem Partnerland USA gingen von der weltweit wichtigsten Industriemesse richtungweisende Signale in alle Welt.

Mit einer Virtual-Reality-Brille ausgestattet, greift Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Hand im digitalen Raum. US-Präsident Barack Obama nutzt die Gelegenheit und reicht ihr seine Hand in der realen Welt. Dies war eines der stärksten Bilder der HANNOVER MESSE 2016. Und gleichzeitig ein Sinnbild für die Zusammenarbeit beider Nationen auf dem Weg zur Industrie 4.0.

„Die Hannover Messe 2016 hat gezeigt, dass sich die USA und Deutschland bei der Digitalisierung von Produktion und Energie auf Augenhöhe begegnen“, sagt Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Um Produkte, Maschinen, Industrieunternehmen und Menschen über Länder und Kontinente hinweg miteinander zu vernetzen, müssen Technologien und Standards gefunden werden, die universell gelten. Die USA und Deutschland – aber auch die anderen führenden Industrienationen – haben den dafür notwendigen Dialog auf der Hannover Messe 2016 begonnen.“

Um zu erkennen, dass es dafür keinen besseren Ort als die Hannover Messe gibt, reichte ein Blick in die vollen Hallen des Messegeländes. In Hannover wurde Industrie 4.0 erlebbar. Noch nie wurden so viele konkrete Anwendungsbeispiele für die Digitalisierung der Produktion auf einer Messe präsentiert: von der Einzellösung an einer bestehenden Maschine bis hin zur Vernetzung der gesamten Produktion inklusive Datensammlung und Auswertung in der Cloud. „Dies ist der Durchbruch für Industrie 4.0“, sagt Köckler. „Jetzt beginnt die Kommerzialisierung. Die Technologien sind einsatzbereit und werden nun in die Fabriken einziehen.“ „Hannover Messe boomt mit Industrie 4.0 und Partnerland USA“ weiterlesen

Bitkom: USA und Deutschland sind bei Industrie 4.0 weltweit führend

Geballte Industrie-4.0-Kompetenz: Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel am kommenden Montag mit US-Präsident Barack Obama die Hannover Messe eröffnet, treffen nicht nur zwei der weltweit einflussreichsten Regierungschefs aufeinander, sondern auch die Vertreter der offenkundig führenden Industrie-4.0-Nationen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor. Dabei wurden 559 Produktionsleiter, Vorstände oder Geschäftsführer von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern gefragt, welche Nation ihrer Meinung nach beim Wandel der klassischen zur vernetzten Fabrik international den Ton angibt.

Auf Platz eins landen mit 28 Prozent die USA, das diesjährige Partnerland der Hannover Messe. Fast ebenso viele, nämlich 25 Prozent, sehen Deutschland vorne. Japan belegt mit 20 Prozent den dritten Platz. Es folgen mit großem Abstand Frankreich (8 Prozent), China (6 Prozent) sowie Korea und die Niederlande (je 3 Prozent). „Die diesjährige Hannover Messe könnte ein historisches Datum für die Entwicklung der Industrie 4.0 markieren. Hier treffen mit den USA und Deutschland jene beiden Wirtschaftsnationen aufeinander, die den Wandel der klassischen hin zur vernetzten Produktion federführend gestalten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Deutsche und US-amerikanische Unternehmen können in Sachen Industrie 4.0 viel voneinander lernen, und die Messe bietet hierfür eine hervorragende Plattform“, so Rohleder.




So ist Deutschland in vielen traditionellen Industriebranchen tonangebend, etwa im Maschinenbau und im Automobilbau, während aus den USA führende IT-Unternehmen wie Google, Apple oder IBM kommen. Deutsche Unternehmen sind besonders stark darin, Produktionstechnik und -prozesse zu optimieren, während US-amerikanische Unternehmen sich häufig durch disruptive Geschäftsmodelle hervortun. Rohleder: „Diese deutsch-amerikanische Hannover Messe wird neue Impulse für die Vernetzung der Produktion bringen und der vierten industrielle Revolution ordentlich Schub geben.“

Deutschland liegt beim Wettrennen um Industrie 4.0 (noch) vor den USA

Das Rennen um die Vorreiterschaft bei Industrie 4.0 spitzt sich zu. Noch hält Deutschland eine Top-Position wie der Vergleich mit dem diesjährigen Hannover-Messe-Gastland USA zeigt: Immerhin rund 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben schon erste Maßnahmen oder vollständige Industrie-4.0-Konzepte umgesetzt. In den USA sind es erst 16 Prozent. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie The Industry 4.0 Race – Time to Accelerate der Boston Consulting Group. Zugrunde liegt eine Umfrage unter mehr als 600 Entscheidern aus der Industrie in beiden Ländern.

Auch bei der Planung zukünftiger Maßnahmen liegt Deutschland vorn.
Fast die Hälfte aller Unternehmen hierzulande hat bereits erste Industrie-4.0-Strategien entwickelt. Mehr als 80 Prozent aller Befragten gehen davon aus, gut auf die Einführung von Industrie-4.0-Technologien vorbereitet zu sein. In den USA glauben dies weniger als 60 Prozent der befragten Unternehmen von sich, wie die Studie zeigt. „Dass Deutschland im Vergleich so gut dasteht, überrascht auf den ersten Blick. Beim genaueren Hinschauen werden die Startvorteile deutscher Unternehmen klar: Sie verfügen über einen deutlich höheren Automatisierungsgrad und können dadurch digitale Technologien schneller einführen als US-Unternehmen“, erklärt Markus Lorenz, Partner der Boston Consulting Group und Experte für Industrie 4.0.



Qualifizierung versus Neueinstellung

In beiden Ländern bleibt für mehr als ein Drittel aller Unternehmen der Mangel an spezialisierten Fachkräften die größte Herausforderung – noch vor Datensicherheit und hohem Investitionsbedarf. Gefragt sind vor allem Kompetenzen im Bereich Datenmanagement und analyse sowie im Aufbau von Sicherheitsarchitekturen. Um ihre Mitarbeiter fit für neue digitale Werkzeuge und vernetzte Prozesse zu machen, setzen deutsche Unternehmen vor allem auf externe Weiterbildung und Schulungen (64 Prozent). Über die Hälfte der US-Unternehmen legen dagegen den Fokus auf Umschulung oder Neueinstellungen, um digitale Talente zu gewinnen. „Die deutschen Unternehmen konzentrieren sich stark auf passende Ausbildungen und Abschlüsse. Dieser künstlich geschaffene Flaschenhals macht die Suche nach Fachkräften schwerfällig. In den USA verlaufen Karrieren oft flexibler; Quereinsteiger sind die Regel“, kommentiert Markus Lorenz die Unterschiede.

Hoher Investitionsbedarf

Unternehmen aus beiden Ländern schätzen die Kosten für die notwendigen Erstinvestitionen insgesamt auf sieben bis neun Prozent ihres Umsatzes. Während Unternehmen in Deutschland dieses Thema vergleichsweise gelassen sehen, schauen US-Firmen besorgter auf den hohen Investitionsbedarf. Das gilt vor allem für Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. „Einige Unternehmen in den USA investieren kräftig. Aber der deutsche Mittelstand ist in der Fläche experimentierfreudiger“, sagt Markus Lorenz. Dem Industrie-4.0-Experten zufolge lassen sich die notwendigen Investitionen innerhalb von ein bis zwei Jahren erwirtschaften – dank der Produktivitätssteigerung durch digitale Technologien.

Nach Safe Harbor: AmCham Germany will Rechtssicherheit für Unternehmen

Fünf Wochen nach dem Safe Harbor-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gibt es weiter keine Klarheit für den Datentransfer zwischen der Europäischen Union und den USA. Die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) sieht dadurch global agierende Unternehmen in ihrer Handlungsfähigkeit massiv eingeschränkt und appelliert eindringlich an die nationalen Datenschutzbehörden, sich ihrer großen Verantwortung für die Wirtschaft bewusst zu sein und für praxistaugliche Lösungen – auch in Bezug auf bestehende Rechtsgrundlagen – zu sorgen.

Bernhard Mattes, Präsident von AmCham Germany, dazu: „Wir bewegen uns vom transatlantischen digitalen Raum zur digitalen Kleinstaaterei. Es wird dringend eine einheitliche Regelung benötigt. Werden aktuell Verträge mit Kunden, Partnern und Zulieferern unter hohem Aufwand auf alternative Transfermechanismen umgestellt, so erscheint im Lichte der Aussagen der Deutschen Datenschutzkonferenz auch diese Maßnahme ab Februar 2016 möglicherweise hinfällig.“ Im Rahmen einer AmCham Germany Veranstaltung bestätigte Alexander Dix, Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, am Dienstag, dass auch andere Datentransfermechanismen, wie Standardvertragsklauseln oder Binding Corporate Rules, in Frage gestellt sein könnten. Hier müssten die Unternehmen ab Februar 2016 gegebenenfalls „draufsatteln“. „Nach Safe Harbor: AmCham Germany will Rechtssicherheit für Unternehmen“ weiterlesen