„d!conomy – Unternehmen müssen mutiger sein“

Von Sabine Bendiek, Geschäftsführerin, EMC Deutschland GmbH, und Mitglied des Hauptvorstands BITKOM

Die herrschende Meinung, Deutschlands Unternehmen verschliefen die digitale Transformation und Industrie 4.0, ist so nicht richtig. Es gibt Vorreiter, die schon sehr gut aufgestellt sind – das sind etwa zehn Prozent der Unternehmen. Die großen Automobilkonzerne gehören zum Beispiel dazu. Sorgen muss sich vor allem der Mittelstand machen, der aus verschiedenen Gründen nicht so vorwärts kommt, wie er müsste. Das größte Problem ist: Der Mittelstand investiert zu wenig. In der Breite haben mittelständische Unternehmen heute immer noch große Schwierigkeiten, ihr Geschäftsmodell an die Umwälzungen anzupassen, die durch die digitale Transformation entstehen. Doch der Druck kommt nicht nur von außen: Vielfach wollen Fachabteilungen bereits Projekte auf Grundlage digitaler Technologien treiben, aber in den IT-Abteilungen sind keine Investitionen geplant.

Gleichzeitig verschwimmen auch die Grenzen zwischen den traditionellen Märkten und Branchen: Unternehmen werden es zukünftig mit ganz neuen Marktteilnehmern zu tun haben. Diese bislang unbekannten Wettbewerber können Start-ups oder auch High-Tech-Unternehmen sein, die in neue Märkte vordringen. Sie haben erkannt, dass immer mehr Menschen online sein werden, online arbeiten, stets Zugriff auf Informationen haben und globale soziale Netzwerke nutzen. Mit dieser Lebensweise und den daraus entstehenden Bedürfnissen werden auch diejenigen deutschen Unternehmen konfrontiert, die heute keinen so direkten Kontakt zum Endkunden haben. Zukünftig erwartet ein Unternehmenskunde vielleicht, den Betriebsstatus seines gesamten Maschinenparks mit einem Knopfdruck analysieren zu können. „„d!conomy – Unternehmen müssen mutiger sein““ weiterlesen

EMC: IT-Infrastruktur muss neu definiert werden

„Das Internet der Dinge hat das Potenzial, unser Leben zu verändern; es verspricht große Fortschritte in vielen Bereichen – von der Energieverbrauchsmessung bis hin zur Gesundheitsversorgung“. Das schreibt Sabine Bendiek, Geschäftsführerin der deutschen Tochtergesellschaft des amerikanischen Herstellers von Speicherlösungen EMC, in einer Stellungnahme zur entsprechenden Diskussion auf der Computermesse Cebit in Hannover. Zudem stehe das Internet der Dinge für einen großen, weitgehend unerschlossenen Markt, der den Technologiesektor in Deutschland nachhaltig stärken könnte. „Deshalb begrüßen wir, dass die britische und deutsche Regierung stärker bei der Entwicklung des Internets der Dinge zusammenarbeiten wollen“, schreibt das Präsidiumsmitglied des IT-Branchenverbands Bitkom.

Das Internet ist längst Teil der großen Politik. Foto: Carsten Knop
Das Internet ist längst Teil der großen Politik. Foto: Carsten Knop

Das Internet der Dinge bringe allerdings auch neue Herausforderungen mit sich: „Wenn Unternehmen von diesem Konzept profitieren wollen, müssen sie mehr tun, als in intelligente Geräte und Anwendungen zu investieren“, ist Bendiek überzeugt. Bereits heute umfasse das Internet der Dinge schon 20 Milliarden autonom vernetzte Geräte. Zukünftig werde es Daten in einer Größenordnung erzeugen, die das gesamte digitale Universum heute übersteigt. Eine Studie von EMC und der Marktforscher von IDC prognostiziert, dass das Internet der Dinge bis 2020 um 50 Prozent auf 30 Milliarden vernetzte Geräten wachsen wird. Darauf ist aus Sicht von EMS die IT-Infrastuktur in den Unternehmen nicht ansatzweise vorbereitet: „Angesichts dieser enormen Datenmengen sind die angekündigten Investitionen zu begrüßen – aber sie werden nicht ausreichen.“

Viel mehr sei erforderlich: „Wenn das Internet der Dinge die hohen Erwartungen erfüllen soll, werden Unternehmen ihre IT-Infrastruktur neu definieren müssen – nicht nur, um all diese zusätzlichen Daten zu speichern, sondern auch, um die Erkenntnisse aus der Informationsflut des Internets der Dinge gewinnbringend zu nutzen.“

Diese „neue Definition“ aber wird vermutlich einen erheblichen finanziellen Aufwand nach sich ziehen. Für die IT-Branche ist hiermit die entscheidende Frage für die Zukunft verknüpft: Wie schnell werden Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer realisieren, dass ihr Unternehmen vollständig digital werden muss?

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