50 deutsche Städte sind auf dem Weg zur Smart City

Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg liegen bei Smart-City-Initiativen vorne (Foto: Bitkom)

Seit den 2000er Jahren wird der Begriff „Smart City“ zunehmend zur Beschreibung technologiebasierter Veränderungen und Innovationen in urbanen Räumen verwendet. Der „Smart-City-Atlas“, den der Digitalverband Bitkom in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering (IESE) erstellt hat, ist die erste Analyse der Digitalisierung deutscher Städte: Wo liegen die Schwerpunkte der digitalen Agenda? Welche Bundesländer haben die meisten intelligenten Städte? Wo gibt es Probleme? Diese und viele weitere Fragen, werden in dem Atlas ausführlich beantwortet. Ein Überblick.


Voraussetzung für die Aufnahme in den Altas war, dass in der Kommune eine integrierte Digitalstrategie entwickelt, eine ressortübergreifende Organisationseinheit geschaffen oder ein lokales Partnernetzwerk für die Digitalisierung etabliert wurde.


Schwerpunkte auf Verwaltung, Mobilität, Energie und Umwelt

Die 50 untersuchten Städte befinden sich jeweils in unterschiedlichen Phasen. 19 haben bereits eine Digitale Agenda verabschiedet und 29 sind dabei, eine solche zu entwickeln. Wichtigste Themenfelder sind die Digitalisierung von Verwaltung (98 Prozent), Mobilität (92 Prozent) sowie Energie und Umwelt (86 Prozent). Leuchtturmprojekte, die die Städte selbst benennen, werden vor allem in den Themenfeldern Verwaltung (74 Prozent), Mobilität (60 Prozent) und Datenplattform (36 Prozent) realisiert.

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HMI 2017: Fraunhofer Academy zeigt den Weg zu Industrie 4.0

„Integrated Industry – Creating Value“ lautet das Motto der Hannover Messe 2017, die vom 24. bis 28. April stattfindet. Basis für industrielle Wertschöfpung und Wettbewerbsfähigkeit ist der Aufbau neuer Kompetenzen, die Unternehmen fit für das digitale Industriezeitalter machen. Die Fraunhofer Academy, die Weiterbildungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft, präsentiert ihr umfassendes Weiterbildungsangebot für Fach- und Führungskräfte auf dem Fraunhofer-Hauptstand in Halle 2, Stand C16/22 sowie am Fraunhofer-Produktionsstand in Halle 17, Stand C18. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen digitaler Kompetenzaufbau im Bereich Industrie 4.0, Cybersicherheit und weitere Aus- und Weiterbildungskurse, wie zum Beispiel der Studiengang Executive MBA (EMBA).

Schon heute ist Industrie 4.0 in vielen deutschen Produktionsunternehmen Realität. Wer den Anschluss nicht verlieren will, muss die Digitalisierung vorantreiben, Kompetenzen aufbauen, strategische Partnerschaften schließen und neue Technologien einführen. Die Fraunhofer Academy bietet mit ihren Lernmodulen eine neuartige Methodik, die alle Aspekte rund um das Thema Industrie 4.0 abdeckt. Sie reichen von der Entwicklung neuer Produkte über Cybersicherheit bis zum Management digital vernetzter Wertschöpfungsketten.

Dieses bislang einzigartige Qualifikationsangebot der Fraunhofer Academy erleichtert Unternehmen die berufsbegleitende Weiterbildung ihrer Fach- und Führungskräfte. Der Einstieg gelingt auf eine einfache Weise, da ein interaktiver Online-Modulfinder die schnelle, zielgerichtete Auswahl der individuell passenden Angebote aus dem umfangreichen Industrie-4.0-Programm ermöglicht. Fertigungsbetriebe wählen dabei genau die Aspekte aus, welche für die erfolgreiche digitale Transformation entscheidend sind. Besucher werden erleben, wie effizient sie einen individuellen Lernpfad erzeugen können. Umfangreiche Informationen erhalten Interessierte am Fraunhofer-Produktionsstand in Halle 17, Stand C18. „HMI 2017: Fraunhofer Academy zeigt den Weg zu Industrie 4.0“ weiterlesen

Wie digital ist Deutschland? Der Deutschland-Index der Digitalisierung 2017 vergleicht die Regionen

Wo gibt es das beste Mobilfunknetz? Wo sind digitale Wirtschaft und Forschung am stärksten? Wie unterscheiden sich Hessen und Hamburger beim Online-Shopping? Und wussten Sie, dass manch kleine Kommune digital durchaus mit den Großstädten mithalten kann? Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT beantwortet in seinem Deutschland-Index der Digitalisierung 2017 Fragen wie diese. Die Studie bietet damit eine regionale Perspektive auf die globale Digitalisierung. Sie wird vom 20. bis 24. März 2017 auf der CeBIT am Gemeinschaftsstand des Bundesinnenministeriums (BMI) im Public Sector Parc (Halle 7 Stand A58) präsentiert und ist schon jetzt online einsehbar.

Mit dem Deutschland-Index der Digitalisierung 2017 veröffentlicht das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS ein Gesamtbild der Digitalisierung in Deutschland. Anhand von rund 90 Indikatoren, wie der Mobilfunkabdeckung, Patentanmeldungen oder den elektronischen Behördenkontakten, wird die Digitalisierung auf Länderebene dargestellt. Dafür haben die Wissenschaftler fünf Kategorien betrachtet: digitale Infrastruktur und Versorgung, Nutzung digitaler Angebote und Technologien im Alltag, Wirtschaft und Forschung, digitale Verwaltung und digitale Bildung. Neben frei zugänglichen Statistiken wurden auch über 300 kommunale Webportale untersucht. Die Auswahl erfolgte in Stichproben, wobei die Verteilung auf die Bundesländer nach Bevölkerung und Kommunenanzahl gewichtet wurde, um ein repräsentatives Bild zu erreichen.

Im Gesamtranking schneiden vor allem die Stadtstaaten sowie die großen Bundesländer stark ab, die ostdeutschen Flächenländern hingegen schwächer. Vergleicht man die Länder im Detail, lässt sich jedoch ein differenzierteres Bild erkennen: „Wie digital ist Deutschland? Der Deutschland-Index der Digitalisierung 2017 vergleicht die Regionen“ weiterlesen

Fraunhofer: Wissensvorsprung für die digitale Revolution

Wie die Einführung der Akkord- und Fließbandarbeit, der Einzug von Elektrizität und Automatisierung verändert die digitale Revolution die industrielle Fertigung radikal. Produktionsunternehmen, die den Anschluss nicht verlieren, sondern die Digitalisierung vorantreiben wollen, müssen jetzt schnell digitale Kompetenzen aufbauen, strategische Partnerschaften schließen und neue Technologielösungen implementieren. Die Fraunhofer Academy, die Weiterbildungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft, bietet mit den Lernmodulen Industrie 4.0 eine aus ihrer Sicht bislang einzigartige Methodik, die auf größtmöglichen Return on Education (ROE) ausgelegt ist und Fertigungsunternehmen mit wettbewerbsrelevanten Kompetenzen optimal auf die vierte industrielle Revolution vorbereitet.

Industrie 4.0 ist die Antwort der Fertigungsindustrie auf den zunehmenden Wettbewerb und Druck, individuelle Produkte kosteneffizient zu produzieren – und zugleich ein Buzzword, das Fertigungsbetriebe vor einem Dschungel neuer Technologien, Möglichkeiten und Risiken zurückschrecken lässt. Was bislang fehlt, ist ein Weiterbildungsangebot, das alle Aspekte der Industrie 4.0 abdeckt: von der Entwicklung neuer Produkte über Cybersicherheit bis zum Management digital vernetzter Wertschöpfungsketten.

Industrie 4.0-Wissenspool der Fraunhofer-Gesellschaft

Diese Lücke schließt die Fraunhofer Academy mit ihren Industrie 4.0-Modulen. Dieses bislang einzigartige Qualifikationsangebot bietet Unternehmen die Möglichkeit der berufsbegleitenden Weiterbildung zu Industrie 4.0-Themen. Ein interaktiver Online-Modulfinder ermöglicht es, aus dem umfangreichen Industrie 4.0-Programm einen individuellen Lernpfad zu generieren. Dabei können Fertigungsbetriebe genau die Aspekte auswählen, die für sie entscheidend sind, um die digitale Revolution erfolgreich meistern zu können. „Fraunhofer: Wissensvorsprung für die digitale Revolution“ weiterlesen

Dritte Testphase der Digitalen Dörfer: Bürger vernetzen sich über App zum Tauschen, Suchen und Bieten

Am 4. Oktober 2016 startet die dritte, vierwöchige Testphase der Digitalen Dörfer Betzdorf und Eisenberg/Göllheim in Rheinland-Pfalz. Im gemeinsamen Projekt des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern, dem rheinland-pfälzischen Ministerium des Inneren und für Sport und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz geht es um die Vernetzung der Bürger durch digitale Technik im Sinne einer modernen Nachbarschaftshilfe. Im Oktober testen die Einwohner zusätzlich eine neue App, über die sie Dienstleistungen, Werkzeuge und andere Dinge austauschen können.

Früher war es im Dorf selbstverständlich, dass jeder jeden kannte und man sich gegenseitig unterstützte. In jedem Ort gab es ein Dorflädchen und meist fand man einen Arbeitsplatz in der Nähe. Heute sind die Wege auf dem Land zur Arbeit und zum Einkaufen weiter geworden. Das Projekt Digitale Dörfer greift die Herausforderungen des heutigen Lebens in ländlichen Regionen auf mit dem Ziel, neue Konzepte für eine moderne Nachbarschaftshilfe zu entwickeln. „Dritte Testphase der Digitalen Dörfer: Bürger vernetzen sich über App zum Tauschen, Suchen und Bieten“ weiterlesen

Wettbewerbsverfahren zum Projekt eDorf startet

Ab sofort können sich Gemeinden oder Gemeindeverbünde aus Räumen mit besonderem Handlungsbedarf im Rahmen des Projektes eDorf der Bayerischen Staatsregierung als Modelldorf bewerben. In einem zweistufigen Wettbewerb werden bis Ende des Jahres je eine nord- und eine südbayerische Gemeinde als eDorf ausgewählt. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, Kaiserslautern, bringt als Initiator des weltweit ersten Reallabors zur Digitalisierung im ländlichen Raum seine Expertise aus dem rheinland-pfälzischen Projekt Digitale Dörfer ein.

Übergeordnetes Ziel des Projektes eDorf ist die Förderung der Digitalisierung im ländlichen Raum. Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht gerade für jene Regionen besondere Chancen durch die Digitalisierung, die stark vom demographischen Wandel und Abwanderung betroffen sind. „Die Versorgung ländlicher Räume kann durch digitale Angebote in vielerlei Hinsicht erheblich verbessert werden. Das betrifft den Handel, die medizinische Versorgung, aber auch Mobilitätslösungen“, so die Ministerin. „In der Konsequenz erhöht sich dadurch die Attraktivität der Gemeinden sowie die Lebensqualität der Einwohner.“

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner: „Die Digitalisierung kann helfen, die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes zu steigern. In den Modelldörfern erproben wir die Möglichkeiten. Dabei geht es nicht um die Infrastruktur, sondern um einen Wettbewerb der Ideen und ganz konkret um die Frage, wie mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken den Herausforderungen ländlicher Räume begegnet werden kann.“ „Wettbewerbsverfahren zum Projekt eDorf startet“ weiterlesen

Digitale Dörfer: Die reale Testphase beginnt

Das Projekt Digitale Dörfer geht in den Verbandsgemeinden Betzdorf und Eisenberg/Göllheim in die zweite Runde. Bürgerinnen und Bürger kaufen und bezahlen erstmals echte Ware über den Onlineshop. Wie gehabt liefern ehrenamtliche Helfer die Bestellungen aus. Digitale Technik sorgt für einen reibungslosen Ablauf und vernetzt alle Beteiligten. Ziel des Projektes ist es, Digitalisierung und Bürgerengagement zu verbinden und vor allem Logistik- und Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die das ländliche Leben erleichtern. Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern, die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und das rheinland-pfälzische Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur.

Zweite Testphase – Mitmachen, aber wie?

Bereits im Februar 2016 fand eine dreiwöchige Testphase in Betzdorf statt, um die technische Machbarkeit zu prüfen. Damals lieferten die freiwilligen Helfer noch leere Pakete aus. Am 2. Mai 2016 startet in Betzdorf und in Eisenberg/Göllheim die nächste Testphase und dauert vier Wochen. Was ist neu? Getestet werden nun echte Einkäufe. Die Einwohner der Verbandsgemeinden können reale Waren bei den teilnehmenden Einzelhändlern im Online-Shop kaufen. Einfach unter www.digitale-doerfer.de/mitmachen die App herunterladen oder per Webapp bestellen. Bestellungen per Telefon und E-Mail sind auch weiterhin möglich; die Kontaktdaten der Läden sind hinterlegt. Zum Ausliefern der Pakete werden Bürgerinnen und Bürger der Region gesucht, die sowieso mit dem Auto unterwegs sind und auf ihren Fahrten gerne etwas für ihre Nachbarn oder Mitbürger mitnehmen. Wer als Lieferant mitwirken möchte, kann sich ebenfalls über den Link registrieren. Bürger forschen für Bürger – das Projekt lebt vom Engagement freiwilliger Helfer. „Digitale Dörfer: Die reale Testphase beginnt“ weiterlesen

Die »Digitalen Dörfer« starten ihre erste Testphase in Betzdorf

Für die Bürgerinnen und Bürger in der Verbandsgemeinde Betzdorf beginnt am Montag, 15. Februar 2016, ein spannendes Experiment, denn die erste Testphase im Projekt »Digitale Dörfer« startet.

Im ersten digitalen Dorf Deutschlands wird gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern, der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und dem rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur getestet, wie intelligente Software das Leben auf dem Land einfacher machen kann. Dabei stehen Logistik und Mobilität im Fokus der Forschung.

»Das Projekt ‚Digitale Dörfer‘ ist eine große Chance aufzuzeigen, wie durch Einsatz von Digitalisierung und Bürgerengagement unsere Region rund um Betzdorf lebenswerter gestaltet werden kann. Damit können wir einen Gegentrend zum demografischen Wandel setzen, den wir vor Ort immer mehr zu spüren bekommen«, so Bürgermeister Bernd Brato.
Das Angebot des Einzelhandels in der Verbandsgemeinde Betzdorf soll gebündelt und online verfügbar gemacht werden. Dies wird zentral über eine App gesteuert: Die Waren können bei den teilnehmenden Einzelhändlern – Ausdauer Shop/Betzdorf, Bären-Apotheke/Betzdorf, MankelMuth Buchhandlung/Betzdorf, Markus Hinkes e.K. Büroorganisation & Technik/Betzdorf, Modehaus Burghaus/Betzdorf und Rewe Mockenhaupt OHG/Scheuerfeld – bestellt werden. Durch ehrenamtliche Helfer werden die Bestellungen dann nach Hause oder an eine Paketstation geliefert. Die erste Paketstation geht im Laufe der ersten Testphase bei Rewe Mockenhaupt in Scheuerfeld in Betrieb.



Bis zum 6. März 2016 ermittelt das Fraunhofer-Forschungsteam in der VG Betzdorf, welche technischen Hürden noch zu nehmen sind und wo Nacharbeit ansteht. Die »Digitale Dörfer«-App, die stetig weiterentwickelt wird, kann bereits heruntergeladen werden, sowohl im Play Store für Android-Geräte als auch im App Store für Apple-Geräte. Der Shop selbst wird ab dem 15. Februar 2016 verfügbar sein – das Update der derzeitigen App erfolgt über die Homepage www.digitale-doerfer.de/mitmachen.
In der ersten Testphase wird zunächst die technische Machbarkeit ausgelotet: obwohl sich de facto noch keine Ware im Paket befindet, kann und soll dennoch viel bestellt und auch ausgeliefert werden. Durch die Teilnahme unterstützen die Betzdorfer aktiv das Forschungsvorhaben, haben aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, Preise zu gewinnen. Alle Besteller erhalten ihren Gewinn im gelieferten Paket; unter den Helfern, die Pakete ausliefern, wird wöchentlich ein Preis ausgelost. Zahlreiche Mitmacher haben sich bereits beworben, jedoch könnten es noch mehr werden. Registrieren kann man sich ebenfalls über die Homepage www.digitale-doerfer.de/mitmachen.

Weitere Testphasen mit realer Warenbestellung folgen in zwei Zeitabschnitten im Mai und September/Oktober 2016. Dann nimmt auch die zweite Testregion Eisenberg/Göllheim aus dem Donnersbergkreis teil.

Damit die Erfahrungen aus diesem Projekt auch auf andere Gemeinden übertragen werden können, begleitet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) den Prozess mit dem Praxisdialog »Digitale Dörfer« auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder (www.demografie-portal.de). Dort berichtet Bernd Brato als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf von seinen Erfahrungen und steht für einen Austausch zu smarten Ideen für die Zukunft des ländlichen Raums zur Verfügung. Diskutiert werden kann vom 15. Februar bis zum 31. März 2016 online im Praxisdialog »Digitale Dörfer« unter www.demografie-portal.de/digital.

Schlaue Kombinationen sorgen für schnelles Internet

Um die digitale Infrastruktur bundesweit zu verbessern, muss Deutschland neue Wege gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Fraunhofer-Trendstudie, die begleitend zum Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ erstellt wurde. Unter den Preisträgern identifizierten die Forscher viele Projekte, die durch clevere Kombinationen neue Potenziale erschließen: etwa, wenn mobile Daten über das TV-Netz übertragen werden – oder der WLAN-Hotspot die Stadtluft säubert.

Was die digitale Infrastruktur betrifft, gibt es in Deutschland noch viel zu tun: Im „Monitoring-Report Wirtschaft Digital 2015“ fordert die Mehrheit der befragten Unternehmer (90 Prozent) eine stärkere Förderung des Breitbandausbaus.1 Bei der Durchschnittsgeschwindigkeit der Internetzugänge im Festnetz liegt Deutschland mit 10,7 Megabit pro Sekunde deutlich hinter Ländern wie Südkorea (23,1 Mbit/s) oder Schweden (16,1 Mbit/s).2 Auch die steigende Nutzung des Internets über mobile Endgeräte fordert neue Lösungen. Schon mehr als jeder Zweite (54 Prozent) geht laut der Initiative D21via Smartphone und Co. ins Netz.

Eine Trasse, viele Leitungen:
„Wer die Digitalisierung effizient vorantreiben möchte, muss bereit sein, neue Wege zu gehen – und alte Wege neu zu nutzen“, sagt Steffen Braun, Verfasser der Trendstudie und Leiter des Bereichs „Urban Systems Engineering“ am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen die Preisträger, die 2015 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank ausgezeichnet wurden. So etwa ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt in der Region Westeifel: Dort sorgt ein 80 Kilometer langer Graben für schnelles Internet. Denn über die Trasse wird nicht nur Trinkwasser, Gas und Strom transportiert. Zusammen mit den anderen Leitungen wurden auch direkt Glasfaserkabel verlegt.




An einer weiteren Kombination von Übertragungswegen wird an der Technischen Universität Braunschweig gearbeitet. Dort testen Forscher die Möglichkeit, mobil gesendete Daten über das TV- und Rundfunknetz zu verbreiten – und so zusätzliche Kapazitäten für Smartphone-Nutzer zu schaffen. Ihr Projekt TOoL+ zählt daher zu den „Ausgezeichneten Orten 2015“. Unter den Preisträgern ist auch ein Sonderforschungsbereich an der TU Darmstadt, der sich ebenfalls mit den Kommunikationssystemen von morgen befasst. Diese sollen in Zukunft Ausfälle vermeiden, indem sie selbstständig verschiedene technische Kanäle wie Bluetooth und LTE kombinieren. „Smartphones sind für immer mehr Menschen fester Bestandteil ihres Alltags. Selbst die modernsten Geräte sind aber nur so gut wie ihre Internetverbindung“, so Steffen Braun. In Zukunft müssen diese Verbindungen noch deutlich mehr aushalten: Denn das Datenvolumen im Mobilfunk ist in Deutschland seit 2007 von 3,54 Millionen auf 393 Millionen Gigabyte gestiegen.

Eine andere Möglichkeit, das mobile Netz zu entlasten, ist der Ausbau von WLAN-Angeboten in Ballungsräumen. Das Dresdner Start-up Green City Solutions nimmt sich mit seinem CityTree gleich mehrerer Herausforderungen an, vor denen deutsche Städte stehen. Denn die vertikale Grünfläche ist nicht nur WLAN-Hotspot und Werbeträger. Sie bietet auch eine ideale Wuchsfläche für Moose und Blütenpflanzen, die Feinstaub absorbieren und die stark belastete Stadtluft sauberer machen. „Ideen wie diese zeigen, dass in Zukunft vor allem integrierte Lösungen gefragt sind. Silodenken ist in Zeiten des digitalen Wandels nicht förderlich“, sagt Steffen Braun.

Trendreport „Stadt, Land, Netz!“: Deutschland denkt Digitalisierung ganzheitlich


Fraunhofer IAO untersucht im Auftrag der Deutschen Bank die 100 Preisträger des Innovationswettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2015

Im Auftrag der Deutschen Bank analysierten die Experten die 100 Preisträger des Innovationswettbewerbs „Ausgewählte Orte im Land der Ideen“ 2015, den die Deutsche Bank jährlich gemeinsam mit der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausschreibt. Der Wettbewerb steht 2015 unter dem Jahresthema „Stadt. Land. Netz! – Innovationen für eine digitale Welt“. „Es sind vor allem fünf große Metatrends, die Deutschlands digitale Zukunft prägen“, so Steffen Braun, Studienleiter am Fraunhofer IAO. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Trend 1: Wissenswert – Daten intelligent nutzen

Das Datenvolumen wächst im digitalen Zeitalter rasant. Wie lassen sich die Informationen nutzen, um Diagnosen zu stellen oder Vorhersagen zu treffen? Wie können Daten archiviert und für alle zugänglich gemacht werden? Intelligentes Wissensmanagement wird künftig zum entscheidenden Erfolgsfaktor.

Trend 2: Netzfähig – Digitale Kompetenz erwerben

Ob Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell im Internet ausbauen, oder Eltern, die lernen, ihre digitale Identität genauso selbstverständlich zu pflegen, wie ihre Kinder es tun: In allen Sparten der Gesellschaft passen sich die Akteure an die neuen Möglichkeiten an, die sich durch die Digitalisierung bieten. IT-Kompetenz und Fachexpertise sind gefragt, um den Wandel zu meistern.

Trend 3: Klickbewusst – Bewusst surfen und Ressourcen sparen
Welche Optionen bietet die Digitalisierung, um Wasser, Strom und andere Ressourcen einzusparen? Welchen ökologischen Fußabdruck hinterlasse ich durch mein Surfverhalten? Die Einsicht, dass nichts umsonst ist in der digitalen Welt, wächst. Die ausgezeichneten Ideen tragen zur Bewusstseinsbildung bei und motivieren, die Kosten für Gesellschaft und Umwelt zu reduzieren.

Trend 4: Grenzüberschreitend – Systembarrieren überwinden

Immer mehr intelligente Technologien vereinfachen unseren Alltag – vom Smart Home bis zur Telemedizin. Damit sie nahtlos ineinandergreifen und reibungslos funktionieren, werden Systeme verschmolzen, ihre Grenzen ausgeweitet sowie Leistungen gebündelt – für mehr Belastbarkeit. In Zukunft wird es eine Schnittstelle für alles geben: eine Universalbedienung für das Leben, die jeder individuell und selbstbestimmt für sich nutzen kann.

Trend 5: Wandelbar – Technik, die sich anpasst
Eine technische Lösung für alle – das war gestern. Adaptive Systeme lernen, die Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer umzusetzen und passen sich automatisch an diese an: vom Raumklima über die Einrichtung des PC-Desktops bis zu den Frühstückswünschen. Möglich wird das durch verbesserte Sensortechnik sowie uns umgebende Technologien.

Digitale Visionen 2025
In seiner Trendstudie wirft das Fraunhofer IAO auch einen Blick in die Zukunft: In zehn Jahren werden grundlegende Programmierkenntnisse für jedes Kind selbstverständlich sein. Doch egal, ob Digital Natives oder Immigrants – im virtuellen Klassenzimmer werden alle lebenslang lernen müssen. Kultur gehört zum Alltag, weil jedes Museum und Theater 3-D-Angebote für das heimische Wohnzimmer online im Programm hat. Intelligente Geräte denken überall automatisch mit, der Arztbesuch kann unkompliziert per Mausklick von zu Hause aus erledigt werden. Mittels multifunktionalen Wänden werden die Städte wieder begrünt und steigern die Lebensqualität für Jung und Alt. Währenddessen erobert das Internet der Dinge nicht nur unsere Haushalte, sondern auch die Natur und eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten, die Umwelt zu erfahren. Informationssharing wird dabei eine Selbstverständlichkeit – im Privaten wie im Beruf. Denn nur die Weisheit der Vielen ermöglicht eine bedarfsgerechte Navigation durch die digitalisierte Welt. „Die Auswertung unserer 100 Siegerprojekte zeigt, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung eine Menge zu bieten hat. Besonders freue ich mich über die Tatsache, dass Innovationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen vertreten sind. Für die Lösung zukünftiger Herausforderungen ist diese Vielfalt ein wichtiger Standortvorteil“, sagt Ariane Derks, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“.

Mehr zu den Preisträgern des Wettbewerbs „Stadt, Land, Netz!“ lesen Sie auf ausgezeichnete-orte.de und dem Themenportal deutschland-vernetzt.de. Die Trendstudie 2015 erhalten Sie als Download unter: http://trendreport.deutschland-vernetzt.de/.

„Pay per Use“ im Maschinen- und Anlagenbau?

Schneller und effizienter produzieren, neue Anwendungsfelder erschließen und individuelle Kundenwünsche ganzheitlich bedienen: Solche Potenziale verheißt Industrie 4.0. Vorausgesetzt die Geschäftsmodelle sind den neuen Anforderungen angepasst. In der im März erschienenen Studie „Geschäftsmodellinnovationen durch Industrie 4.0 im Maschinen- und Anlagenbau“ hat das Fraunhofer IPA in Kooperation mit der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) Ansätze entwickelt, mit denen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle für Industrie 4.0 gestalten können. „Industrie 4.0 wirkt sich nicht nur auf das Produkt und seine Fertigung aus, sondern insbesondere auch auf die Geschäftsmodelle“, betont Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer IPA und Herausgeber der Studie. »Künftig werden Hersteller daher ihre meist personalisierten Produkte auf ganz neue Art und Weise anbieten«, so der Institutsleiter. Diesen Auswirkungen von Industrie 4.0 kommt die Studie auf die Spur. Sie untersucht zunächst, welche Veränderungen sich für den Maschinenbau durch die zunehmende Durchdringung mit IT abzeichnen, dann welche Anforderungen sich daraus auf Geschäftsmodelle ergeben. Des Weiteren entwirft sie zwei Szenarien, wie die Entwicklung der Geschäftsmodelle aussehen könnte: Ihre Bandbreite erstreckt sich von evolutionären bis hin zu disruptiven Geschäftsmodellen. Schließlich skizzieren die Wissenschaftler und Unternehmensberater Lösungsansätze. Diese Wege können die Unternehmen beschreiten, wenn sie ihr Geschäftsmodell im Rahmen von Industrie 4.0 anpassen. Dazu der Mitherausgeber, Volkhard Emmrich, Managing Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner: „Die Geschäftsmodelle der Industrie 4.0 im Maschinen- und Anlagenbau werden einer neuen Erfolgslogik folgen: Die konsequente Serviceorientierung steht dabei klar im Vordergrund.“ „„Pay per Use“ im Maschinen- und Anlagenbau?“ weiterlesen

Fraunhofer IESE als Entscheidungshelfer auf der Embedded World

Jedes Jahr trifft sich die Embedded-Community auf der weltgrößten Fachmesse ihrer Art für alle, die sich mit Entwicklung, Einkauf und Anwendung von Embedded-Technologien in den Bereichen Hardware, Software, Tools und Dienstleistungen beschäftigen. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE steht für empirisch untermauerte Methoden und Prozesse für die industrielle Software- und Systementwicklung. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und darauf aufbauend fortschrittliche Techniken und Werkzeuge bilden die Basis für hochintegrierte Hightech-Systemlösungen. In diesen wird die Software mehr und mehr zum wertschöpfenden Bestandteil.

Entsprechend hoch sind die Ansprüche an die Zuverlässigkeit und die funktionale Sicherheit von eingebetteten Systemen („Embedded Systems“). Verborgen in fast jedem technischen Produkt übernehmen diese heute essenzielle Aufgaben, die unser tägliches Leben komfortabler und sicherer machen.
Um Kosten und Zeit zu sparen, ist es daher wichtig, Fehler im Systemdesign frühzeitig zu erkennen und ausschließen zu können. Die Systeme werden dabei stetig komplexer, sind stark vernetzt, werden zunehmend verteilt entwickelt und müssen außerdem zahlreichen, teils widersprüchlichen, funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen gleichzeitig gerecht werden. Bisher gibt es kaum Werkzeuge, die die Auswirkungen von Entscheidungen in frühen Phasen der Softwareentwicklung vorhersagen können. Ein neues Testverfahren des Fraunhofer IESE verspricht hier Abhilfe. Statt auf Erfahrungen können Entscheidungen so auf fundierte Analysen und messbare Ergebnisse gestützt werden. „Fraunhofer IESE als Entscheidungshelfer auf der Embedded World“ weiterlesen