Capgemini: Künstliche Intelligenz sorgt für mehr Stellen und steigende Umsätze

Gut 80 Prozent der in einer Studie befragten Unternehmen berichten, dass Künstliche Intelligenz (KI) neue Aufgaben und damit Jobs in ihren Organisationen geschaffen hat. Zudem hebt sie die Wachstumschancen durch KI hervor: Drei Viertel der Unternehmen steigerten ihren Absatz um zehn Prozent, was sie direkt auf die Einführung von KI zurückführen. Dies sind die Kernergebnisse der Studie „Turning AI into concrete value: the successful implementers‘ toolkit“ des Beratungsunternehmens Capgemini, für die fast 1000 Unternehmen mit einem Umsatz über 500 Millionen Dollar auf der ganzen Welt befragt wurden. Alle teilnehmenden Organisationen setzen KI entweder im Rahmen eines Pilotprojekts oder in größerem Stil ein.

Mehr Arbeitsplätze für höher qualifizierte Mitarbeiter

Die Studie zeigt, dass vier von fünf Unternehmen (83 Prozent) durch Technologien der Künstlichen Intelligenz neue Jobs geschaffen haben. Dies sind in erster Linie Jobs für erfahrene Kräfte, zwei von drei Stellen entstehen im Führungskräfteumfeld. Außerdem gaben mehr als 63 Prozent der Unternehmen, die KI im großen Stil implementieren, an, durch KI keine Stellen abzubauen. „Wir wollen die Mitarbeiter gemäß ihren Fähigkeiten einsetzen“, wird Michael Natusch, Global Head AI bei Prudential, in der Pressemitteilung zur Studie zitiert: „KI spart jene Zeit, die die Menschen bisher für repetitive Aufgaben aufwenden und erlaubt ihnen, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, bei denen die menschliche Intelligenz Mehrwert schafft – für sie selbst und die Kunden.“ Dementsprechend bildet die Mehrheit der befragten Organisationen (71 Prozent) ihre Mitarbeiter aktiv in Umschulungen und Weiterbildungen aus. Bei den Befragten, die KI in großem Stil einsetzen, glaubt die überwiegende Mehrheit, dass KI komplexe Arbeiten vereinfacht (89 Prozent) und intelligente Maschinen und Menschen in ihren Unternehmen Seite an Seite existieren werden (88 Prozent).

Verpasste Chancen: KI wird vielerorts noch zu komplex gedacht

Trotzdem müssen viele Unternehmen ihre KI-Investitionen noch auf ihre Geschäftschancen abstimmen – so die Studie. Unter Führung der Technologen priorisieren viele Unternehmen anspruchsvolle KI-Projekte und übersehen dabei naheliegende Nutzenaspekte. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) konzentriert sich auf sehr komplexe Projekte mit hohem Nutzen (auch Need-to-do-Anwendungen genannt) wie etwa Themen rund um den Kundenservice oder autonomes Fahren. Dahingegen setzen nur 46 Prozent sogenannte „Must-do-AI-Anwendungen“ mit hohem Nutzenpotenzial und geringer Komplexität um. Beispiele hierfür sind unter anderem Fehlererkennung und Performance-Management, die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben oder der Einsatz von Chatbots und virtuellen Assistenten. Auch können Unternehmen mit KI-Lösungen zum Beispiel im Kundendienst E-Mails autonom klassifizieren und so Zeit für stärker wertschöpfende Tätigkeiten gewinnen. Würden Unternehmen beides gleichzeitig anpacken, hätten sie einen deutlich höheren Geschäftsnutzen. So senken beispielsweise Unternehmen, die viele Must-do-Anwendungsfälle realisieren, ihren Ausschuss durchschnittlich um bis zu 26 Prozent. „Capgemini: Künstliche Intelligenz sorgt für mehr Stellen und steigende Umsätze“ weiterlesen

Studie: Unternehmenskulturelle Aspekte behindern die digitale Transformation

62 Prozent der Teilnehmer einer weltweiten Umfrage sehen die Unternehmenskultur als eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer digitalen Organisation. In Deutschland liegt der Wert mit 72 Prozent sogar leicht darüber. Damit riskieren die Unternehmen, im derzeitigen Digitalisierungsumfeld gegenüber ihren Wettbewerbern zurückzufallen. Die Daten zeigen dabei auch, dass sich der Stand gegenüber der letztmalige Untersuchung aus dem Jahr 2011 um sieben Prozentpunkte verschlechtert hat. Für die Untersuchung haben das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini und Brian Solis, ein bekannter Digitalanalyst und Buchautor, 1.700 Mitarbeiter von 340 Unternehmen aus 8 Ländern im März und April 2017 befragt.

Mitarbeiter empfinden die Kultur ihres Unternehmens nicht als „digital“

Insbesondere zwischen der Gruppe der Top-Management-Vertreter und der weiteren Mitarbeiterschaft besteht eine deutliche Kluft in der kulturellen Digital-Affinität: Während 40 Prozent auf Top-Management-Level von einer bereits existierenden digitalen Unternehmenskultur sprechen, sind es bei den restlichen Mitarbeitern nur 27 Prozent. In Deutschland ist der Abstand noch deutlicher. Insgesamt kamen sieben Attribute zum Tragen, die in der Studie eine digitale Unternehmenskultur beschreiben: die Art der Zusammenarbeit, Innovation, offene Kultur, Digital-First-Vorgehen, Agilität und Flexibilität sowie Kundenzentrierung als auch einen datengetriebenen Ansatz. Aus den Daten zusammen mit Fokusinterviews ließen sich Gründe für diese Lücke in der Wahrnehmung einer digitalen Kultur ausmachen: Dazu gehören die Unfähigkeit von Führungskräften, eine klare digitale Vision zu vermitteln, das Fehlen von beispielgebenden Mitarbeitern sowie fehlende Kennziffern für die Ziele der digitalen Transformation.

Claudia Crummenerl, Leiterin Executive Leadership & Change bei Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und Schweiz: „Die Digitalisierung kann einen signifikanten Wertbeitrag erzeugen, aber es braucht dazu die passende Unternehmenskultur. Unternehmen müssen alle Mitarbeiter in Sachen Digitalisierung mitnehmen, sie befähigen und inspirieren. Diejenigen Firmen, die eine digitale Kultur zum Eckpfeiler ihrer Strategie machen, werden bessere Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen können, ziehen die besten Mitarbeiter an und wappnen sich für Erfolg in der digitalen Welt.”

Diskrepanz zwischen Führungskräften und Mitarbeitern in allen Dimensionen digitaler Kultur „Studie: Unternehmenskulturelle Aspekte behindern die digitale Transformation“ weiterlesen

Verankerung im Fachbereich erhöht Profitabilität von Big-Data-Vorhaben

Weltweite Studie von Capgemini und Informatica untersucht Erfolgsfaktoren von rentablen Big-Data-Projekten

Eine klar strukturierte Governance, die disziplinierte Implementierung und die Unterstützung durch das Top-Management sind die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Operationalisierung von Big-Data-Vorhaben – so die zentralen Ergebnisse der Studie „The Big Data Payoff: Turning Big Data into Business Value“ von Informatica und Capgemini. Die Befragung von mehr als 200 Führungskräften aus IT- und Datenmanagement in Europa und den USA zeigt, dass aktuell weniger als ein Drittel (27 Prozent) der Big-Data-Projekte rentabel ist. Ein Schlüsselfaktor für die Profitabilität von Big Data ist die Verankerung im Business. Es ist mehr als doppelt so wahrscheinlich, dass ein Big-Data-Projekt gewinnbringend ist, wenn ein Chief Operating Officer (COO) oder Chief Data Officer (CDO) anstelle des CIOs die Leitung übernimmt. Während aktuell mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) angibt, dass die Big-Data-Strategie in den Händen der CIOs liegt, verschieben sich die Zuständigkeiten hin zum operativen Geschäft: So übernehmen COO (20 Prozent), Chief Technology Officer (16 Prozent) und Chief Marketing Officer (16 Prozent) mehr und mehr die Verantwortung.

Datenqualität und Governance sind Dreh- und Angelpunkt

Die Studie belegt den immer stärkeren Einfluss von Stakeholdern aus dem operativen Geschäft auf Big-Data-Vorhaben, wobei allen voran die COOs gut laufende Projekte verantworten. Auch tendieren Unternehmen mit gewinnbringenden Big-Data-Initiativen dazu, effektiver beim Management der Datenqualität und der Data Governance sowie beim Anwenden unternehmensweiter Standards zu sein. Drei Viertel (75 Prozent) der Befragten, die profitable Projekte vorweisen können, geben an, dass sie sich in den Themenfeldern Datenqualität und Governance exzellent oder sehr gut weiterentwickelt haben. Unter allen Studienteilnehmern sagen dies nur 50 Prozent. „In der Praxis kommt es darauf an, die beiden Gegenspieler Governance und Agilität auszubalancieren. Eine rigide Governance bremst aus. Althergebrachte Governance-Ansätze aus der BI funktionieren in der heutigen Datenwelt nicht mehr. Für diese Gratwanderung sollten Unternehmen Eigentümer für alle internen und externen Data Assets festlegen und einfache Regeln und Prozesse zur Freigabe von Daten durch die Eigentümer an die Anforderer definieren“, so Rüdiger Eberlein, Chefarchitekt und Berater der Global Practice Insights & Data bei Capgemini in Deutschland. Auch verweisen 75 Prozent der Top-Performer hinsichtlich Profitabilität auf ihre Erfolge bei der Standardisierung und Verbesserung der Konsistenz der Daten in der eigenen Organisation, während der Wert bei der Gesamtheit der Befragten bei 47 Prozent liegt. „Verankerung im Fachbereich erhöht Profitabilität von Big-Data-Vorhaben“ weiterlesen

Capgemini unterstützt Siemens bei der Implementierung einer IoT- Plattform

Das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini arbeitet gemeinsam mit der Siemens-Division Building Technologies an der Implementierung einer Cloud-basierten Serviceplattform mit dem Schwerpunkt Asset Management- und Analytik-Technologie.

Die integrierte, Cloud-basierte Energie- und Nachhaltigkeits-Plattform Navigator von Siemens Building Technologies stellt leistungsfähige Analyse- und Berichtsfunktionalitäten zur Verfügung, mit denen sich das verborgene Potenzial von Gebäudedaten erschließen lässt. Durch die so geschaffene Transparenz werden Entscheidungsprozesse zur operativen Effizienz von Gebäuden unterstützt und die Kosten für Kunden gesenkt. Nutzer der Navigator-Plattform sparen derzeit jährlich 10,5 Millionen Tonnen an CO2. Dieser Erfolg wurde bereits durch elf internationale Auszeichnungen im Bereich Energieeffizienz ausgezeichnet. Zusammen mit Capgemini wird Siemens die Navigator-Plattform nun weiterentwickeln und so Eigentümern von Gewerbeimmobilien helfen, Geschäftsergebnisse zu verbessern, ihre Energieeffizienzziele zu erreichen und den Werterhalt des Gebäudebestands zu optimieren.

Capgemini Consulting, die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe, und die Siemens-Division Building Technologies haben zusammen die übergreifende Service- und Implementierungsstrategie für diese umfassende Internet-of-Things (IoT)-Management-Plattform entwickelt, mit der sich die intelligenten Gebäude sowie der allgemeine Immobilienbestand der großen wie auch globalen Kunden von Siemens Building Technologies verbinden lassen. Basierend auf dem bereits am Markt bewährtem Set an Überwachungs- und Analysefunktionen der Navigator-Plattform arbeiten nun Capgemini-Experten aus den Bereichen IoT, Datenanalyse und Cloud gemeinsam mit Teams von Siemens Building Technologies daran, dieses komplexe digitale Transformationsprojekt phasenweise zu erweitern und voranzutreiben. „Capgemini unterstützt Siemens bei der Implementierung einer IoT- Plattform“ weiterlesen

IT-Trends 2016: Digitalisierung spiegelt sich derzeit nicht in Innovations-Budgets wider

In diesem Jahr geben CIOs im deutschsprachigen Raum weniger Geld für Innovationen aus: Nicht nur das Budget für Neugestaltung und Ersatz der IT sinkt von anteilig 20,9 Prozent auf jetzt 16,6 Prozent, sondern auch die Ausgaben für die Evaluierung von Innovationen (2015: 9,1 Prozent, Budget 2016: 7,8 Prozent). Der Rückgang überrascht angesichts der Tatsache, dass 52,3 Prozent der CIOs den Ausbau der Digitalisierung als eines ihrer wichtigsten Ziele in diesem Jahr bezeichnen. Sie setzen dabei im Moment aber offenbar weniger auf Innovationen, sondern gehen die Digitalisierung über die Vernetzung von Informationen und Prozessen sowie die Analyse ihrer Daten an. Das zeigt die Korrelation zum Anstieg der Big-Data-Nutzung. Die Angaben wurden im Rahmen der jährlichen IT-Trends-Studie im September und Oktober 2015 von Capgemini erhoben. Insgesamt nahmen 153 IT-Verantwortliche von Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil, darunter 11 Firmen aus dem DAX-30.

„Viele Unternehmen stehen immer noch am Anfang der Digitalisierung und müssen ihre Initiativen priorisieren. Deshalb analysieren sie erst einmal ihre Daten, um Optionen für neue Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Die Innovation folgt dann erst im zweiten Schritt“, interpretiert Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland die Ergebnisse.

Fachkräftemangel behindert Digitalisierung

Die Digitalisierung bereitet aber auch immer mehr CIOs Probleme (2015: 41,0 Prozent, 2016: 60,3 Prozent). Die größte Hürde ist nach wie vor der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere für Internet-of-Things-Technologien, Big-Data-Analytics und mobile Technologien. Darüber hinaus fehlt trotz der guten Unterstützung durch das Top-Management in vielen Fällen die übergreifende Planung. Probleme bereiten außerdem unflexible Geschäftsprozesse und starre Organisationsstrukturen.



Steigendes IT-Know-how des Managements erhöht die geschäftliche Relevanz der IT

Im Rahmen der Digitalisierung hat das IT-Know-how des Führungskreises in diesem Jahr erneut in mehr als der Hälfte der Unternehmen zugenommen, allen voran in der Industrie. In der Folge ist vor allem die geschäftliche Relevanz der IT gestiegen (70,9 Prozent). Gleichzeitig haben sich in 64,0 Prozent der Unternehmen die geschäftlichen Anforderungen an die IT erhöht, während die technologischen Anforderungen nur bei rund einem Viertel gestiegen sind.

Mehr Big-Data-Anwendungen in Betrieb

Die Digitalisierung schlägt sich auch in der zunehmenden Nutzung von Big Data nieder. Inzwischen betreiben 15,9 Prozent der Teilnehmer mehrere Anwendungen (Vorjahr 11,0 Prozent) und 8,0 Prozent ein System (Vorjahr 8,8 Prozent). Spitzenreiter beim Big-Data-Einsatz sind wie im Vorjahr die Finanzdienstleister. Das produzierende Gewerbe und die Automobilindustrie holen allerdings auf. Die große Mehrheit realisiert ihre Projekte in Zusammenarbeit mit externen Partnern (85 Prozent). „Das hat verschiedene Vorteile“, kommentiert Thomas Heimann, Principal Enterprise Architect & Experte IT-Trends bei Capgemini. „Externe Berater haben das Wissen und die Erfahrung, um tragfähige Konzepte für Big Data zu erarbeiten. Außerdem bringen sie die erforderlichen Spezialisten mit, die Wissen an die internen Mitarbeiter weitergeben. So können Unternehmen trotz des Fachkräftemangels relativ schnell Know-how aufbauen.“

Top-Technologien des Jahres 2016: Sicherheit in allen Facetten

Die ersten Plätze auf der Liste der Top-Technologien des Jahres belegen Applikations-Portfolio-Rationalisierung, Privacy by Design, BYOx-Security, Security Automation und Cloud-Security. Obwohl vier der fünf Top-Themen mit Sicherheit zu tun haben, ist die Bedeutung der IT-Sicherheit insgesamt gefallen. Der extrem hohe Wert des vergangenen Jahres wurde nicht wieder erreicht, was sowohl mit der subjektiven Wahrnehmung der Bedrohungslage zusammenhängt als auch mit dem zunehmenden Reifegrad von Sicherheitslösungen. Die Flops des Jahres sind mobile Payment, mobile Services für Fahrzeuge, Wearables, Robotic Process Automation und Gamification.

Big Data and Analytics: Capgemini will Datenschatz für Automobilhersteller und -handel heben

Daten sind das neue Öl, heißt es. Automobilhersteller wissen dank vernetzter Fahrzeuge und Käufer viel mehr über ihre Produkte und deren Fahrer. Aber volle Datenbanken allein nutzen wenig: Capgemini bietet mit dem Automotive Insights Laboratory nun ein virtuelles Datenlabor als Teil seines neuen AutomotiveConnect-Angebots. Auf Basis zahlreicher Datenquellen, vom Lebensstil bis zum Fahrverhalten, hilft Capgemini Fahrzeugherstellern und -händlern, die vorliegenden Daten zu sortieren, auszuwerten und so weit zu veredeln, dass sie echte Wettbewerbsvorteile bringen. Dafür trägt ein globales, spezialisiertes Team von Beratern, Analysten und Wissenschaftlern die Informationen zusammen, seziert sie in Echtzeit und bietet so Einblicke in Kundenwünsche und Kaufverhalten.

Klas Bendrick, Vice President und Group CIO, Volvo Car Group: „Wir stehen kurz vor einer automobilen Revolution, da wir die Chancen der Technologie im und um das Auto herum gerade erst entdecken. Letztlich ändert sich dadurch die Art, wie wir Autos fahren, nutzen, besitzen, designen, herstellen, verkaufen und bezahlen. Die OEMs müssen aufhören, den Autoverkauf als punktuelles Geschäft zu sehen und stattdessen als Mittel, um eine lebenslange Beziehung zum Kunden zu schmieden.“ „Big Data and Analytics: Capgemini will Datenschatz für Automobilhersteller und -handel heben“ weiterlesen

Capgemini: Industrielles Internet fordert auch Prozesse und Organisation

Mehr und mehr Partner werden in das Unternehmensnetzwerk eingebunden, wodurch dieses zunehmend „dynamischer“ und damit unübersichtlicher wird. Hinzu kommt: Herkömmliche Sicherheits-Ansätze greifen zu kurz, denn das industrielle Internet bedeutet weitaus mehr als die Vernetzung von Maschinen. Gerade die Prozesse und die Organisation müssen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden, damit das Potenzial der Vernetzung ausgeschöpft werden kann. Davon jedenfalls ist das Beratungshaus Capgemini überzeugt.

So werden externe Akteure viel stärker als bisher in Kernprozessen der Entwicklung und Produktion mitwirken und auch Daten aus ausgewählten Abläufen werden Externen zur Auswertung und Optimierung zur Verfügung gestellt werden müssen (zum Beispiel Produktdaten, Maschinendaten, Kapazitätsdaten). Capgemini hat deshalb mehrere Empfehlungen erarbeitet, die Unternehmen aus der Sicht der Berater beachten sollten, wenn sie den Schritt Richtung Industrie 4.0 gehen. Ich stelle sie hier gerne zur Diskussion:

· Die Etablierung von klaren Regeln für die häufig ad-hoc entstehende Zusammenarbeitsmodi mit Lieferanten, Kunden und Konkurrenten ist entscheidend, um Sicherheit und Flexibilität in ein Gleichgewicht zu bringen.

· Übergreifende Zusammenarbeit: IT, Produktentwicklung, Produktion und die Datenschutz- und Informationssicherheitsbeauftragten müssen in Projekten mit sicherheitsrelevanten Daten und Abläufe frühzeitig eingebunden werden, idealerweise in gemeinsamen Workshops.

· Die Kontrolle der intelligenten Systeme und Maschinen durch menschliche Akteure ist ein wichtiges Element des industriellen Internets. In Bezug auf Informationssicherheit ist in diesem Rahmen das Monitoring von Events und Schnittstellen hervorzuheben, welches technisch durch sogenannte SIEM-Produkte (Security information and event management) unterstützt werden kann.

· Regelmäßige Trainings und Anpassungen müssen sicherstellen, dass Mitarbeiter sich über die Gefahren und Regelungen bewusst sind und somit kritische Daten nicht in die Hände von Zulieferern oder gar Konkurrenten kommen.

· Klare Regeln für Beschaffung und Betrieb: In Maschinen integrierte, hochkomplexe elektronische Hardware-Softwaresysteme (Embedded Systems) sind potenzielle Gefährdungsquellen, wenn sie weitreichend vernetzt werden. Veraltete Firmwares, unsichere Architekturen, proprietäre und nicht transparente Betriebssysteme sind in bestehenden Produktionslagen üblich und können ebenfalls ein Risiko darstellen. Systeme und bestehende Anlagen müssen analysiert und ggf. modernisiert werden, bevor sie an das Internet oder weitreichende Firmennetzwerke angeschlossen werden.

· Die lange Lebensdauer von Produktionsmaschinen (zumeist ein Vielfaches klassischer IT-Hardware). Die potenziellen Auswirkungen im Falle von Hacker-Angriffen oder Fehlfunktionen sind in einem übergreifenden Security-Konzept hervorzuheben. Ein gehackter Roboterarm in der Produktion kann – um ein überspitztes Beispiel zu wählen – weit mehr realen Schaden anrichten als es etwa eine kurze Downtime bei einem Online-Bestellformular vermag.

· Eine neue, übergreifende Rolle im Unternehmen: In der Organisation ist ein Security Manager zur funktionsübergreifenden Steuerung und Kontrolle, mit einem direkten Bezug zu den herkömmlichen und zukünftig auch produktionsnahen IT-Systemen, sinnvoll. Eine direkte Berichtslinie an die Unternehmensführung ist dabei vorzusehen, um die besondere Verantwortung und die neue Rolle zur Sicherstellung der Produktion, zu unterstreichen.

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