CeBIT: Schmalband-Funk sagt Bienensterben den Kampf an

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, stellt heute Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen ihres traditionellen CeBIT-Messerundgangs eine Technik vor, die Imker beim Schutz ihrer Bienen unterstützen kann: Die schmalbandige Funktechnik NB-IoT (Narrowband Internet of things) überträgt direkt aus dem Bienenstock an den Imker die von intelligenten Sensoren gesammelten Daten: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht des Bienenstocks (= Füllstand der Waben) und Aktivität der Bienen. Ein Blick auf die Smartphone- oder Tablet-App und der Imker weiß, ob seine Bienen gesund sind.

Das Beispiel zeigt: Die Digitalisierung kann sogar einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung leisten. Ein Bienenstock ist die kleinste Industrieanlage der Welt mit 40.000 Mitarbeitern auf einem halben Quadratmeter. Wie bei Industrie 4.0 sorgen Sensoren und Narrowband-IoT für kontinuierliche Überwachung und rechtzeitige Hilfe, bevor ein Bienenvolk Schaden nimmt. NB-IoT bietet bereits heute viele Möglichkeiten und die Technik entwickelt sich rasch weiter.

Hintergrund Bienensterben

Die Bienen sterben. Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Immer wieder setzen zudem Winter Bienenvölkern überraschend hart zu und schrecken die Öffentlichkeit auf. Zehn Prozent Schwund gelten als normal. Im Winter 2002/2003 etwa schnellten die Zahlen dagegen alarmierend hoch. Erhebungen in Imkereien offenbarten durchschnittliche Verluste von etwa 30 %. Die genauen Ursachen für das Bienensterben sind unbekannt, als Gründe werden unter anderem der Einsatz von Pestiziden, eintönige Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, der Verlust des natürlichen Lebensraums der Tiere und Parasiten wie die Varroamilbe angeführt.

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