Compliance-Druck treibt Industrialisierung von Bankprozessen voran

Der wachsende Kosten- und Compliance-Druck lässt in der Kreditwirtschaft kaum noch Spielraum für individuelle Ablaufgestaltungen. An der Auslagerung und Automatisierung von Prozessen, die nicht unmittelbar zum Kerngeschäft gehören, führt künftig kein Weg mehr vorbei.

Mit dieser Schlussfolgerung stimmen heute fast alle Geldhäuser in Deutschland und Österreich überein. Allerdings gehen die meisten von ihnen noch sehr zögerlich mit dem Thema Outsourcing um – wie der aktuelle Branchenkompass Banking von Sopra Steria Consulting zeigt. Laut Studie liegt derzeit eine der größten Herausforderungen für die etablierte Bankenbranche in der richtigen Balance zwischen Auslagerung und Automation. Dabei gilt es, die zunehmend komplexen aufsichtsrechtlichen Vorgaben umfassend zu erfüllen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sich die traditionell hohe Beratungskompetenz von Banken als Wettbewerbsvorteil gegenüber neuen Marktplayern voll entfalten kann.

Individuelle Prozesse sind in der Finanzwirtschaft ein Auslaufmodell. Denn nur, wenn Abläufe und Verfahren branchenweit standardisiert sind, lassen sie sich in einer gemeinschaftlich genutzten Softwareumgebung eines externen Outsourcing-Providers abbilden. Auch für den Einsatz algorithmischer Lösungen sind digitale Standardprozesse eine Grundbedingung. Hinzu kommt die anhaltende Compliance-Problematik: Laut einer aktuellen Umfrage für den Branchenkompass Banking 2016 von Sopra Steria Consulting gehen inzwischen 97 Prozent aller deutschen und österreichischen Kreditinstitute davon aus, dass die wachsenden regulatorischen Anforderungen zu einer verstärkten IT- und Prozessstandardisierung führen werden. Das sind vier Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren – entsprechend günstiger gestalten sich heute die Voraussetzungen für künftige Outsourcing-Projekte. „Compliance-Druck treibt Industrialisierung von Bankprozessen voran“ weiterlesen

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