DsiN-Index 2017: Mehr Cyberangriffe bei Verbrauchern

Die gute Nachricht: Das Sicherheitswissen der Verbraucher ist laut DsiN-Sicherheitsindex 2017 zum dritten Mal in Folge gestiegen. Gleichzeitig stellt die Studie, die DsiN seit 2014 jährlich gemeinsam mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und dem Studienpartner Kantar TNS herausgibt, eine höhere Bedrohungslage fest. So liegt der DsiN-Index in diesem Jahr bei 61,1 Punkten. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 65,4 Punkten.

„Um der Bedrohungslage im Netz entgegenzuwirken, müssen wir die Aufklärungsarbeit für Verbraucher verstärken”, erklärt Dr. Thomas Kremer, Vorstandsvorsitzender von Deutschland sicher im Netz e.V. „Wir müssen das Übel an der Wurzel packen: Digitale Kompetenz ist Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert. Fast 60 Prozent der Verbraucher haben erhöhten Aufklärungsbedarf. IT-Sicherheit muss schon früh in der Bildung verankert werden, um für verändernde Risiken im Alltag gewappnet zu sein.”

Digitales Sicherheitsgefälle mit Aufklärungsarbeit entgegen wirken

Auffällig ist auch in diesem Jahr die unterschiedliche Sicherheitslage der Verbrauchertypen. Hieraus ergibt sich eine Verstetigung des digitalen Sicherheitsgefälles in Deutschland. Insbesondere die Gruppe der sogenannten Fatalisten, zu denen viele junge Menschen gehören, offenbaren Sicherheitsdefizite wie mangelndes Sicherheitsverhalten. Sie geben mit 50,6 Punkten (2016: 52,5 Punkte) die rote Laterne in diesem Jahr an die Außenstehenden mit 49,4 Punkten (2016: 54,7 Punkte).

„Der Index zeigt, dass wir in Deutschland noch ein sehr unterschiedlich ausgeprägtes Wissen über IT-Sicherheit haben. Das bedeutet für uns: Wir müssen an die einzelnen Zielgruppen herantreten. Das sind bei weitem nicht nur ältere Menschen, die wir mit dem Projekt Digital-Kompass unterstützen, sondern auch viele Junge, die als sogenannte ‚Fatalisten‘ noch zu wenig auf ihr Recht auf Datenschutz achten“, erklärt Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz”. „DsiN-Index 2017: Mehr Cyberangriffe bei Verbrauchern“ weiterlesen

Verbraucher sagen ja: Daten gegen Geld

Im Jahr 2025 werden intelligente, vernetzte Häuser so verbreitet sein wie Smartphones es heute sind – davon sind 84 Prozent der deutschen Befragten einer Umfrage zum Thema „Internet der Dinge und Smart Home“ von Intel Security überzeugt. Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) ist sich außerdem einig: Gegen Geld würden sie die von den vernetzten Geräten gesammelten personenbezogenen Daten mit Unternehmen teilen. Ganze 64 Prozent sind der Meinung, dass Unternehmen Coupons und Rabatte als Gegenleistung für die Daten bereitstellen sollten. Neue Technologien bergen allerdings auch neue Gefahren: 61 Prozent der Befragten in Deutschland haben Angst davor, von Cyber-Kriminellen angegriffen zu werden.

„Intelligente Häuser und die entsprechenden Daten haben das Potential, den Alltag der Verbraucher maßgeblich zu verbessern“, meint Steve Grobman, Chief Technology Officer bei Intel Security. „Die Umfrage zeigt, dass Nutzer bereit sind, ihre Daten gegen Geld zu teilen, aber auch, dass sie sich verständlicherweise Sorgen um Cyber-Angriffe machen. Sicherheit ist eine grundlegende Voraussetzung für das Internet der Dinge und kann – richtig eingesetzt – auch viele Dinge ermöglichen.“

Generell machen sich die Befragten über mögliche Sicherheitsbedrohungen von Smart Homes Gedanken: 91 Prozent der Deutschen sind besorgt, dass ihre persönlichen Daten von Cyber-Kriminellen gehackt werden könnten. Fast genauso viele Teilnehmer (87 Prozent) gaben an, dass sie sämtliche vernetzte Geräte am liebsten mit einem einzigen integrierten Sicherheitspaket schützen würden.



Über bestehende Sicherheitsmethoden wie Passwörter waren die Befragten wenig begeistert: 69 Prozent der befragten Deutschen empfinden Passwörter im Smart Home als frustrierend und wissen nicht, wie sie bei der Anzahl der verschiedenen Passwörter den Überblick behalten sollen. Als Alternative schnitten biometrische Authentifizierungsmethoden in der Umfrage gut ab. Auf die Frage, welche Formen der biometrischen Sicherheit sie bevorzugen würden, gaben 53 Prozent den Fingerabdruck, 39 Prozent die Stimmerkennung und 34 Prozent Augen-Scans an.

Weitere wichtige Umfrageergebnisse:

Millenials, also die 18- bis 33-jährigen weltweit, würden am liebsten Geld, Rabatte und Coupons im Austausch für ihre Verhaltensdaten von Smart Home-Geräten erhalten (63 Prozent Geld, 44 Prozent Rabatte und 29 Prozent Coupons). Der deutsche Durchschnitt liegt im Vergleich bei 43 Prozent für Geld, 45 Prozent für Rabatte und 25 Prozent für Coupons.
Fast drei Viertel (74 Prozent) der deutschen Verbraucher erwarten vom Leben in einem Smart Home persönliche Vorteile, wie beispielsweise mehr Zeit für die Familie. In den USA sind dies nur 57 Prozent.

Die am häufigsten beachteten Smart Home-Geräte in Deutschland sind intelligente Beleuchtung (69 Prozent), vernetzte Thermometer oder Kesselanlagen (62 Prozent) sowie smarte Küchen- und Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Kühlschränke und Waschmaschinen (58 Prozent).

Die Hälfte der Befragten erwartet, dass die Rechnungen für Heizung und Kühlung im Haus (51 Prozent) sowie Gas und Strom (50 Prozent) in einem Smart Home reduziert werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem heute veröffentlichten Bericht des Atlantic Council: http://www.atlanticcouncil.org/publications/reports/smart-homes-and-the-internet-of-thing

Über die Umfrage

Die „Internet der Dinge und Smart Home“-Umfrage wurde im Juli 2015 von Vanson Bourne, einem unabhängigen Marktforschungsinstitut für den Technologie-Sektor, durchgeführt. Insgesamt wurden 9.000 Verbraucher weltweit befragt, davon 2.500 aus den USA, jeweils 1.000 aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Brasilien und Indien sowie jeweils 500 aus Kanada, Mexiko und Australien.