eco: CIO muss „Cloud Conductor“ werden

Die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen müssen sich künftig vor allem um eines kümmern: die Koordination der Cloudservices, die ihre Firmen in Anspruch nehmen. Diese Aussage kommt von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Die Berufsbezeichnung „Cloud Conductor“ (Cloud-Dirigent) sei daher passender als der herkömmliche „Chief Information Officer“ (CIO).

Cloudservices statt Firmen-IT

„Die Ära der klassischen Firmen-IT, bei der die Server und Applikationen im eigenen Unternehmen stehen, betrieben und entwickelt werden, nähert sich ihrem Ende“, postuliert Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland_eco e. V. Er ergänzt: „Viele Unternehmen werden in den nächsten Jahren vor der Herausforderung stehen, ihre IT-Architekturen und Anwendungen unter Beachtung der gebotenen Sicherheit sukzessive mit der Cloud zu verbinden oder ganz in die Cloud zu verlagern.“ Die Begründung: Die klassische Firmen-IT sei überhaupt nicht ausgelegt auf die Verarbeitung der zu erwartenden immensen Datenmengen, die je nach Anwendungsfall über Millionen von Eingabequellen wie beispielsweise Sensoren (Omni-Channel-Kommunikation, Anlagensteuerung) in Echtzeit anfallen würden.

eco sagt Scheitern ohne Cloud voraus

„Unternehmen, die versuchen die Skalierbarkeit, Performance und Funktionalität von Cloudservices in ihrer internen IT abzubilden, werden an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und letztlich daran scheitern“, sagt Weiss. Vielmehr müsse der „Cloud Conductor“ durch eine neue hybride IT-Architektur nur wenig koordinierende Kernfunktionalität im eigenen Betrieb halten und ansonsten auf die Nutzung von hochskalierbaren Cloudservices setzen.



„Bei heute schon über 20 Milliarden vernetzten Geräten weltweit – Tendenz steigend – stößt die klassische IT an ihre Grenzen“, sagt der EuroCloud Direktor. Allein die Verarbeitung der zu erwartenden extrem großen Datenvolumina, um daraus Wertschöpfung abzuleiten (Big/Smart Data), sei künftig selbst für Konzerne in den eigenen Rechenzentren nicht mehr zu leisten. Der Experte verweist auf Studien, die schon vor 2020 ein monatliches Datenvolumen weltweit von über 40 Zetabyte (40 mit 21 Nullen dahinter) prognostizieren. „Das Internet der Dinge, bei dem jedes Gerät von der Armbanduhr über die Kaffeemaschine und das Auto bis hin zu technischen Anlagen im Sekundentakt ständig neue Daten übermittelt, wird von keinem Firmen-Rechenzentrum zu bewältigen sein“, ist sich Weiss sicher.

Cloud ist Basis für neue Geschäftsmodelle

Eben sowenig könnte die Verwirklichung neuer Geschäftsmodelle auf Grundlage dieser Daten von den Softwareabteilungen der Konzerne in der gebotenen Geschwindigkeit vorangetrieben werden, meint Weiss. Er erklärt: „In praktisch jeder Branche stehen junge Unternehmen vor der Tür, um mit neuen digitalen Geschäftsmodellen den heutigen Marktführern den Garaus zu machen. Beispiele wie AirBnB oder Uber zeigen eindrucksvoll, wie man eine ganze Branche revolutionieren kann, ohne auch nur ein einziges Hotel zu bauen bzw. einen Fuhrpark zu betreiben. Die Umstellung der IT auf die Cloud ist ein Schlüsselfaktor für die Unternehmen, um die Agilität für die neue digitale Geschäftswelt zu erreichen.“




eco (www.eco.de) ist mit mehr als 800 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.

Digitale Transformation: 61 Prozent der Unternehmen laufen hinterher

Zwar glauben 39 Prozent der deutschen Unternehmen, Profiteure und aktive Gestalter der Digitalen Transformation zu sein, immerhin 42 Prozent sehen sich aber allenfalls als Mitläufer und ganze 19 Prozent nehmen diesen Wandel für ihr Unternehmen überhaupt nicht an. Dieses gespaltene Verhältnis zur Digitalen Transformation zeichnet die „Digital Business Readiness“-Studie des IT-Forschungs- und Beratungsunternehmen Crisp Research AG im Auftrag der Dimension Data nach. „Das Ergebnis zeigt, dass die Digitale Transformation in Deutschland noch nicht wirklich angekommen ist. Es ist erstaunlich, dass fast jeder Fünfte die Augen vor einem Prozess verschließt, der eine ebenso langfristige wie tiefgehende Veränderung des gesamten beruflichen und gesellschaftlichen Lebens bedeutet“, kommentiert André Kiehne, Sales Director Transformational Business der Dimension Data in Deutschland. „Was bei genauerer Betrachtung auch deutlich wird: Vor allem die Geschäftsführer sind zögerlich. Sie nehmen ihre Aufgabe als digitale Strategen und Gestalter nicht ausreichend an, obwohl sie in der Lage sein sollten, die Auswirkungen der Digitalen Transformation auf die Geschäftsstrategie einzuordnen und deren Möglichkeiten für das eigene Unternehmen zu identifizieren.“

Wie die „Digital Business Readiness“-Studie zeigt, sehen sich dagegen die IT-Verantwortlichen viel stärker in der Rolle des Digital Leaders. Mehr als die Hälfte von ihnen (52 Prozent) fühlt sich als Gestalter der Digitalen Transformation und damit als Entwickler und Unterstützer moderner Unternehmensprozesse. „Um den Wandel aber zum Erfolg für das gesamte Unternehmen zu machen, muss die Geschäftsführung den CIOs nicht nur Freiheiten bei der Entwicklung neuer IT-Architekturen lassen, sondern sie in Steuerungs- und Planungsprozesse noch besser einbinden“, so Kiehne weiter. „Die meisten Unternehmen nehmen die Digitale Transformation zwar durchaus ernst, viele schaffen es bisher aber nicht, ihre Kräfte in diesem Bereich zu bündeln. Genau das aber wäre nötig, um den Wandel aktiv mitzugestalten, anstatt sich von ihm dominieren zu lassen.“

Dimension Data, gegründet 1983, ist ein global agierender Service- und Lösungsanbieter für Informations- und Kommunikationstechnologie, der seine Kunden bei Konzeption, Planung, Aufbau sowie Betrieb unternehmensweiter IT-Infrastrukturen und damit der Umsetzung ihrer Geschäftsziele unterstützt. Das Unternehmen nutzt dazu seine Technologie-Expertise und globalen Kapazitäten zur Bereitstellung von Services in den Bereichen Netzwerk und Rechenzentrum, IT-Sicherheit, Sprach- und Videokommunikation sowie Cloud Lösungen und Cloud Services. Dimension Data ist seit Oktober 2010 Mitglied der NTT Gruppe.

IT-Sicherheitsverantwortliche erwarten künftig noch mehr Arbeit

Mehr als 80 Prozent der IT-Sicherheitsverantwortlichen sehen wachsende Sicherheitsprobleme auf ihre Unternehmen zukommen und 60 Prozent gehen davon aus, dass sie im Cyberkrieg hinterher hinken. Das sind die Ergebnisse der neuesten internationalen Befragung von 138 Sicherheitsverantwortlichen und CISOs (Chief Information Security Officer) durch IBM weltweit. Neuen Technologien kommt bei der Gefahrenabwehr eine besondere Aufmerksamkeit zu, wobei Big Data, Cloud Computing und Mobile im Fokus stehen. Die dritte jährliche Chief-Information-Security-Officer-Studie 2014 wurde durchgeführt vom IBM Center for Applied Insights.

Ausgeklügelte externe Angriffe wurden von 40 Prozent der befragten Sicherheitschefs als ihre Top-Herausforderung bewertet, an zweiter Stelle folgen mit großem Abstand (unter 15 Prozent) neue Regularien und Vorschriften. Damit beansprucht die Bekämpfung externer Attacken die größten organisatorischen Anstrengungen in den nächsten drei bis fünf Jahren – so viel wie die Einführung neuer Regularien, neuer Technologien und die Bekämpfung interner Bedrohungen zusammengenommen. „IT-Sicherheitsverantwortliche erwarten künftig noch mehr Arbeit“ weiterlesen

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