Studie: Mittelstand in Sachen Cloud-Computing auf Wolke 7?

Die Forcont Business Technology Gmbh und die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin haben im September 2017 abermals eine Umfrage zum Thema Cloud-Computing in mittelständischen Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Dabei nahmen 142 Nutzer und Anbieter von Cloud-Diensten teil. Die Ergebnisse vergleichen forcont und HWR mit denen der Vorgängerstudie von vor zwei Jahren. Eine zentrale Erkenntnis dabei lautet, dass die Zahl der Unternehmen, die Cloud Computing nutzen oder es in absehbarer Zeit tun wollen, stetig wächst.

Die Vorteile von Cloud Computing und Software-as-a-Service (SaaS) werden offensichtlich vom Mittelstand für sich entdeckt. Dabei stellen sich die Fragen, was die Treiber dafür sind und welche Chancen und Risiken die Unternehmer in den digitalen Lösungen sehen. Aber auch, ob sich ihre Einstellung zu Cloud Computing in den vergangenen zwei Jahren signifikant gewandelt hat.

Cloud-Computing im Mittelstand auf dem Vormarsch

Heutzutage haben vier von fünf Befragten SaaS in ihrem Unternehmen im Einsatz oder bieten sie selbst an. Noch vor zwei Jahren konnten 20 Prozent die Frage nach der SaaS-Nutzung nicht sicher beantworten. Indes haben sich die Prioritäten der Nutzer stark verschoben: Zwei Jahre zuvor diente SaaS vorwiegend der Kommunikation und Business Collaboration, der Cloud-Speicher hingegen kam erst an zweiter Stelle. 2017 war das Jahr des Cloud-Speichers: Er ist als IT-Commodity auf breiter Front (68 Prozent) angekommen. Die Hälfte der befragten Nutzer setzt cloudbasierte Kommunikationsdienste ein.

2017 war das Jahr des Cloud-Speichers: Er ist als IT-Commodity auf breiter Front (68 Prozent) angekommen. 
2017 war das Jahr des Cloud-Speichers: Er ist als IT-Commodity auf breiter Front (68 Prozent) angekommen. 

Mobile Arbeitswelt befördert Cloud

Gegenüber 2015 war eine der größten Änderungen die enorm gestiegene Bedeutung des mobilen Arbeitens als Argument für SaaS: von 57 Prozent auf fast 90 Prozent. Somit ist mobiles Arbeiten aktuell der beliebteste Grund, um cloudbasierte Software einzuführen. 


                   

Dieser SaaS-Mehrwert passt offenbar gut zu den sich verändernden Arbeitsgewohnheiten.
Wenngleich die Punkte Kosteneffizienz, Entlastung der IT-Abteilung und Konzentration etwas an Bedeutung auf das Kerngeschäft verlieren, gehören sie – wie 2015 – weiterhin zu den wichtigsten Motiven für Cloud Computing. So nennen rund 10 Prozent mehr Teilnehmer 2017 jeweils die Benutzerfreundlichkeit von SaaS als maßgeblichen Beweggrund pro Cloud und versprechen sich Wettbewerbsvorteile.

Datensicherheit bleibt Dauerbrenner, Anspruch an stabile Performance nimmt zu

Die Datensicherheit bleibt – was keine Überraschung ist – von Seiten der Nutzer, Nichtnutzer und Softwareanbieter eine der drängendsten Fragen. So stieg unter den Nichtnutzern die Zahl derer, die Sicherheitsmängel befürchten, massiv an: von 60 Prozent 2015 auf über 90 Prozent im letzten Jahr. Aber auch bei den Nutzern genießen Sicherheit und Schutz ihrer Daten weiterhin höchste Priorität, obgleich sie zugunsten der Forderung nach einer stabilen Performance ein klein wenig an Bedeutung einbüßen. Immer mehr Wert legen die Nutzer auf Customizing und Support durch den Anbieter. Auch die Integration der SaaS-Lösungen in die unternehmenseigene IT-Landschaft, gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Kosten und Mitarbeiter-Akzeptanz als neue Knackpunkte

Die Sensibilität der Nutzer hat in vielen Aspekten, wie der Kostenfrage und der Frage, ob Anbieter einen guten Support leisten können, stark zugenommen. Auch die Unternehmen haben verstärkt Bedenken, ob neue Mitarbeiter, die mit SaaS arbeiten sollen, den Neune Technologien aufgeschlossen sind.

Wird Cloud-Computing Standard?

In dieser Frage sind sich Forcont und HWR Berlin sicher: Cloud Computing wird sich mittelfristig im deutschen Mittelstand durchsetzten und SaaS-Lösungen werden Normalität.

So kommen sie zum Schluss, dass Nutzer sich dann keine Gedanken mehr machen würden, wo Daten gespeichert oder verarbeitet werden. Zudem fragen sie sich auch nicht mehr, ob die gewünschte Software überhaupt verfügbar ist. Der uneingeschränkten Zugriff auf die Applikationen – jederzeit und allerorts, mit jedem Endgerät oder Datencontainer – wird einfach als gegeben vorausgesetzt werden.

Dafür sei allerdings mehr Transparenz, Aufklärung und gegebenenfalls Zertifizierung, gegenüber den zentralen Sorgen der Nutzer hinsichtlich Rechtssicherheit und Kontrolle über die Daten, notwendig. Auch müssen sie die Forderungen nach stabiler Performance, Benutzerfreundlichkeit und Kosteneindämmung erfüllen.

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