Bitkom: Open Data bringt Mehrwert für Unternehmen

Wenn ein Verkehrsunternehmen den Online-Zugriff auf den aktuellen Standort und die Fahrplan-Daten des Fahrzeugs erlaubt, werden sogenannte „offene Daten (engl.: open data)“ zur Nutzung  freigegeben. Diese können dann zum Beispiel von einer Routenplanungs-App ausgewertet werden, so dass auf dem Smartphone immer die aktuell beste Fahrstrecke angezeigt werden kann. Wenn ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn wiederum Daten bereitstellt, an welchen Aufzügen aktuell gerade Wartungsarbeiten stattfinden – und ein Dritter auf der Basis dieser Angaben ein Webangebot anbietet, mit dem zum Beispiel Rollstuhlfahrer nachschauen können, ob sie an einer bestimmten Station ein- oder aussteigen können, kommt Open Data zum Einsatz.

„Daten bilden eine wichtige Säule für die Digitalisierung der Gesamtgesellschaft […]. Das Thema muss über Behörden und Open Government Data hinaus größer gedacht werden.“


Anhand dieser Beispiele ist Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Digitalverband Bitkom, davon überzeugt, dass Daten immer wertvoller werden – und einen großen Nutzen stiften können: „Die Daten bilden eine wichtige Säule für die Digitalisierung der Gesamtgesellschaft, deshalb muss die Ausbreitung und Nutzung von Open Data auch mit Blick auf die Unternehmen weiter gefördert werden. Das Thema muss über Behörden und Open Government Data hinaus größer gedacht werden“, wird Termer in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert.

Unter „Open Data“ versteht man ungefilterte und maschinenlesbare elektronische Daten, die jedem öffentlich, zweckfrei und unverbindlich zur Verfügung gestellt werden. Neue auf der Datengrundlage basierende Innovationen, wenn etwa Start-ups neue Lösungen für etablierte Unternehmen entwickeln, könnten übergreifende Effekte erzielen – und dafür sorgen, dass Gesellschaft und Wirtschaft die Herausforderungen der Digitalisierung meistern. Zudem könne Open Data auch dafür sorgen, dass Entscheidungen transparent gemacht werden und so das Verständnis und Vertrauen wächst.


Bitkom-Leitfaden „Open Data – Neue Konzepte erfolgreich umsetzen“

Vorteile gerade mit Blick auf die Bereitstellung und Nutzung solcher Daten durch Unternehmen werden im neuen Bitkom-Leitfaden „Open Data – Neue Konzepte erfolgreich umsetzen“, beschrieben.Der Leitfaden richtet sich zum einen an Datenbesitzer in Behörden und Unternehmen und zum anderen an die Datennutzer und die breite Öffentlichkeit. Im ersten Teil wird der Status Quo skizziert. Neben der Begriffsdefinition werden auch Ausprägungen von Open Data und Erfolgsgeschichten betrachtet. Im zweiten Teil des Leitfadens geht es um verschiedene Modelle für Open Data. Dabei werden ein Phasenmodell und ein Open Data Maturity Modell sowie dessen technische Umsetzung beleuchtet. „Wir brauchen eine konstruktive Diskussion zu Open Data“, so Termer. „Dabei geht es auch darum, den Menschen Ängste zu nehmen, die aus einem falschen Verständnis des Open-Data-Begriffs entstehen. Denn mit offenen Daten sind nicht alle Daten gemeint. Sensible Daten wie zum Beispiel personenbezogene Daten oder Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse bleiben weiterhin besonders geschützt.“

Der Leitfaden steht kostenlos zum Download bereit unter https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Open-Data-Neue-Konzepte-erfolgreich-umsetzen.html 

Der Leitfaden baut auf dem Positionspapier „Open Data Manifest“ auf, das einen ersten Überblick über das Thema gibt und ebenfalls kostenlos zum Download bereitsteht unter https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Open-Data-Manifest.html


Lesen Sie hier, wie sich die deutsche Wirtschaft in der Digitalisierung  sieht, und hier, was die Trendprognosen der Software AG für die deutsche Fertigungsindustrie sind. 

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