Blockchain-Technologie erreicht 2018 den Durchbruch in der Finanzbranche

Die Blockchain-Technologie bietet tatsächlich weit mehr als der aktuelle Bitcoin-Hype vermuten lässt. „Blockchain ist zur Kerntechnologie herangewachsen. In diesem Jahr wird sie in der Finanzindustrie ihren Durchbruch erleben. Mit Blockchain-basierten Anwendungen lassen sich Probleme lösen, auf die es zuvor nur äußerst kostenintensive und aufwendige Antworten gab“, erklärt Marika Lulay, CEO der GFT Technologies SE (GFT) in einer entsprechenden Pressemitteilung.

Blockchain liefert erstmalig Lösungsansätze, die mit herkömmlichen Technologien nicht abbildbar waren – das hilft zum Beispiel Banken, Versicherern und Zahlungsdienstleistern. So zum Beispiel beim Themenfeld der Rechnungssabwicklung, im Speziellen bei sogenannten Advance Invoices. Eine umfassende Reduzierung des Betrugsrisikos, aber auch Kosteneinsparungen in beträchtlicher Höhe lassen sich hierdurch erzielen, heißt es in einer Pressemitteilung von GFT.

Blockkchain-Lösungen revolutionieren umständliche, vormals händisch erfolgte Prozesse in der Finanzindustrie
„Blockkchain-Lösungen revolutionieren umständliche, vormals händisch erfolgte Prozesse in der Finanzindustrie.“

Schon 2015 hat GFT mit dem Projekt „Jupiter“ einen Blockchain-Inkubator in London ins Leben gerufen. Von der Konzeption bis zur Entwicklung wird mit einem architektonischen Rahmenwerk namens „Jupiter Sandbox Architecture“ gearbeitet. Prototypen konnten so bereits  in Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien für verschiedene Bereiche, wie Kreditgeschäft, Zahlungsverkehr oder grenzüberschreitendes Clearing und Abrechnung, umgesetzt werden.  Eine – auf Grundlage von Ethereum – entwickelte Anwendung wurde beispielsweise für die Royal Bank of Scotland entwickelt. Durch das flexible Prototyping im GFT Inkubator und in den Digital Innovation Labs ist es möglich, nicht erfolgversprechende Ansätze schnell zu verwerfen und nur in effektive Entwürfe zu investieren.

Einsatzmöglichkeiten der Distributed-Ledger-Technologie (DLT)

Gemeinsam mit Partnern ist GFT in Italien am Aufbau eines sicheren, interoperablen und plattformübergreifenden Blockchain-DLT-Netzwerks auf europäischer Ebene beteiligt. Hierbei gibt es vor allem drei Anwendungsbereiche: Betrugsrisikoreduzierung bei der Rechnungsabwicklung (Finanzindustrie), Produktzertifizierung und Güteklassifizierung (Pharmaindustrie) sowie Echtzeit-Rückerstattungen (Transportindustrie).

„Mithilfe der Blockchain sind wir in der Lage, Prozesse zu automatisieren, zu vereinfachen und effizienter zu gestalten“

Für das Szenario der Rechnungsabwicklung erstellte GFT einen Proof-of-Concept für Advance Invoices. Dieser simuliert den Rechnungsprozess auf einem Blockchain-DLT-Netzwerk basierend auf der Corda-Technologie des R3-Netzwerks. Der Pilot wird in ein paar Wochen in Produktion gehen.

Sobald ein Unternehmen bei einer Bank um einen Kredit in Höhe der vom Unternehmen eigentlich generierten Rechnung bittet, ist dieses Geschäft von mehreren Risiken betroffen und sehr anfällig für Betrugsfälle. So könnte beispielsweise die gleiche Rechnung an mehrere Banken als Sicherheit gegeben werden.

Mithilfe der DLT wird dieses Risiko reduziert, da alle Rechnungen in ein gemeinsames, sicheres Kontenbuch eingebunden werden, das wiederum für alle Banken zugänglich ist. Der Distributed Ledger (DL) kann jederzeit abgefragt werden. Die Entscheidung für oder gegen eine Kreditvergabe fällt schließlich auf Basis der DLT-Antwort. „Dadurch reduzieren wir die zugrundeliegenden Kreditrisiken drastisch“, führt Lulay aus.

Manuell werden immer noch zahlreiche Prozesse bei internationalen Geldtransfers, Handelsgeschäften, Wertpapierhandel- oder Handelsfinanzierungsaktivitäten abgewickelt. Diese sind umständlich und kostenintensiv.

„Mithilfe der Blockchain sind wir in der Lage, Prozesse zu automatisieren, zu vereinfachen und effizienter zu gestalten“, so Lulay. Banken können durch den Einsatz von Smart Contracts zum Beispiel die manuelle Abwicklung von Wertpapiergeschäften, wie Bonds, Aktien oder Unternehmensanleihen, deutlich optimieren.

Mit dem GFT Coin zu mehr Wertebewusstsein innerhalb der GFT

Um DLT, Blockchain und Kryptowährungen auch innerhalb der GFT Belegschaft zu fördern, wurde Anfang 2018 der GFT Coin als Pilotprojekt in Großbritannien eingeführt. Derzeit wird die Initiative konzernweit ausgerollt. Mitarbeiter erhalten jeden Monat Münzen und „belohnen“ andere Kollegen zum Beispiel aufgrund besonders kollegialer Zusammenarbeit oder zusätzlichem Engagement, das sie außerhalb ihrer eigentlichen Kernaufgaben erbringen. Der Belohnungsgrund wird in der Transaktion angegeben. Das Erstellen eines Fachartikels oder Blogposts kann so zum Beispiel goutiert werden. Die Münzen haben derzeit zwar (noch) keinen Gegenwert, helfen aber dabei, die offene Feedbackkultur und den Teamgeist im Unternehmen weiter zu fördern.

„Wir experimentieren seit der ersten Stunde an diversen Einsatzmöglichkeiten. Schön zu sehen, dass dieses frühe Engagement nun Früchte trägt. Unser Anspruch ist es, bestehende Prozesse in der Finanzindustrie stets grundlegend zu überdenken und GFT als führenden Systemintegrator für Anwendungen basierend auf Blockchain- und DL-Technologien weiter zu etablieren“, führt Lulay abschließend aus.

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