Beschleunigte Forschung: CERN nutzt Open Telekom Cloud

Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, hat der Deutschen Telekom einen Auftrag für Services aus der Open Telekom Cloud erteilt. Die Cloud, die auf der CeBIT 2016 vorgestellt wurde, soll für die Verarbeitung physikalischer Daten genutzt werden. Das CERN wird über einen Zeitraum von drei Monaten 1.000 parallel arbeitende virtuelle Prozessoren und über 500 Terabyte Cluster-Speicher nutzen, um zu prüfen, ob die Verarbeitung wissenschaftlicher Daten flexibel an einen kommerziellen Cloud-Anbieter ausgelagert werden kann. Service-Anbieter ist T-Systems, die Großkundensparte der Deutschen Telekom.

Dem CERN stehen für die Lösung eine benutzerfreundliche Oberfläche sowie OpenStack-APIs zur Verfügung, so dass maximale Kundenanpassung und Flexibilität gewährleistet sind. Das Kernforschungsinstitut wird das Projekt mit einer Benchmarkstudie zu Inbetriebnahme, Leistung und Reporting begleiten.

In dem bisher von Mitbewerbern aus den USA dominierten Marktsegment kann die Deutsche Telekom mit diesem Auftrag die Möglichkeiten und Vorteile der neuen Public Cloud aufzeigen. Die erforderliche hohe Geschwindigkeit liefert das mehrfach ausgezeichnete Netz der Deutschen Telekom, das mindestens 10 Gbit/s Bandbreite sowie die Möglichkeit des Anschlusses an deutsche und europäische Forschungsnetze bietet.



Das Projekt stellt einen Schritt in Richtung eines künftigen Modells für dynamische Cloud-Services dar, bei dem öffentliche und kommerzielle E-Infrastrukturen nahtlos kombiniert werden. Die Lösung wird den europäischen Datenschutz- und Datenverarbeitungsvorschriften entsprechen. Mit ihrer Hilfe kann aufgezeigt werden, wie Forscher die Cloud in Zukunft nutzen können – durch Beschleunigung von Forschungsvorhaben und durch interdisziplinäre Arbeit in einer von der Europäischen Kommission unterstützten europäischen Wissenschaftscloud. Helge Meinhard, IT CERN, erklärt: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit T-Systems. Wir möchten Erfahrungen sammeln, wie wir kommerzielle Cloud-Dienste noch besser praktisch in unsere physikalischen Abläufe einfügen und weitere Ressourcen in unsere private cloud integrieren können.“
Das Projekt baut auf der Helix Nebula-Initiative auf, die die Grundlagen für entsprechende technische Lösungen, wie Standardschnittstellen und SLAs, Konnektivität und Beschaffungsmethoden im Wissenschaftsumfeld geschaffen hat. Zur Akzeptanzförderung und Stärkung des Vertrauens in Cloud-Angebote in Europa sollen die Ergebnisse der Zusammenarbeit veröffentlicht werden.

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