Zu geringer Profit: Elektromobilität – Innovationsbremse Bezahlsysteme

Auf der IAA stehen die Elektroautos im Mittelpunkt. Dennoch herrscht immer noch Skepsis. Käufer schrecken mangels Ladeinfrastruktur und Reichweite vom Kauf zurück, potenzielle Betreiber von Ladetankstellen schrecken angesichts zu geringer Einnahmen vor dem Bau derselben zurück – ein klassisches Henne-Ei-Problem. Wie Betreiber mit Anreizen gelockt werden können, hat der VDE jetzt in der Studie „Ad-hoc-Laden und spontanes Bezahlen: Wie sich punktuelles Aufladen umsetzen lässt“ untersucht. „Was zunächst banal klingt, birgt viel Sprengstoff in der Umsetzung“, wird Wolfgang Klebsch, Experte für Elektromobilität im VDE und Autor der Studie, in einer entsprechenden Pressemitteilung zitiert.

„Während das Betanken eines Autos mit Verbrennungsmotor an einer Zapfsäule selten mehr als eine Minute dauert und der Bezahlbetrag meist über 20 Euro liegt, sind die Verhältnisse an einer Ladesäule für Elektroautos deutlich ungünstiger“, führt Klebsch weiter aus. Das Aufladen an einem 11‐kW Ladepunkt würde beispielsweise, je nach Ladezustand der Batterie, ein bis zwei Stunden dauern. Und für den Betreiber kämen fünf bis maximal zehn Euro an Betrag raus. „Die zu erwartenden Margen sind schlichtweg zu gering. Unter den Voraussetzungen ist keiner bereit, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu betreiben“, holt Klebsch aus. Er untersuchte deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, wie sich die Kosten für die angebotenen Bezahlsysteme in Grenzen halten lassen.

Online Bezahlsysteme unrentabel

Die Studie zeigt anhand einer Bewertungsmatrix geeignete Bezahlsysteme für das Ad-hoc-Laden. Sie fokussiert dabei auf Geschäftsmodelle für die klassische Ladeinfrastruktur (LIS)-Betreiber (Stromversorger, Stadtwerke, Roaming‐Provider), für LIS‐Quereinsteiger (Autobahnraststätten, Tankstellen, Parkhäuser) und für Händler und Dienstleister von Mehrwertdiensten (Supermärkte, Baumärkte, Hotels, Restaurants). Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass die auf der Betreiberseite anfallenden Kosten sehr breit gestreut sind. Von daher rät Wolfgang Klebsch davon ab, pauschal auf gängige Online‐Bezahlsysteme zu setzen. Denn angesichts der an Ladesäulen anfallenden geringen Bezahlbeträge und Margen erweisen sich gerade die einschlägigen Online‐Bezahlsysteme via Smartphone oder Kreditkarten als besonders teuer.

Demgegenüber stellt sich die konservative Prepaid‐Bezahlfunktion GiroGo auf EC‐Karten für diese Anwendung als eine für die Betreiber kostenmäßig sehr günstige Lösung dar, da hier Gebühren von nur 1 bis 4 Cent pro Transaktion anfallen. „Bei dieser Lösung muss der Nutzer allerdings „mitspielen“. Von ihm wird erwartet, dass er seine Geldkarte regelmäßig mit Bargeld auflädt“, sagt Klebsch. Für den Autofahrer bedeutet das, die Bequemlichkeit ein Stück weit aufzugeben. Dafür wird das Tanken billiger.

VDE fordert Vier-Punkte-Programm für Industrie 4.0-Funktechnologien

Maschinen organisieren sich selbst, Lieferketten stellen sich automatisch zusammen, Aufträge münden direkt in den Produktionsprozess, Flugdrohnen, digitale Zwillinge und mobile Assistenzsysteme erleichtern den Alltag: Diese Vision von der digitalen Vernetzung der Industrie und Wertschöpfungsketten rückt in greifbare Nähe. Eine Schlüsselrolle für die hochdynamische und flexible Industrie 4.0-Produktion spielen Funklösungen. Sie reduzieren aufwändige Verkabelung, ermöglichen flexible Kommunikationsansätze und helfen dabei, neue Anwendungsfelder zu erschließen.

Allerdings sind die Anforderungen an Latenz, Zuverlässigkeit, Reichweite, Fehlertoleranz, Sicherheit und Möglichkeiten zur Lokalisierung so hoch, dass sie mit derzeit verfügbaren Funktechnologien für eine Vielzahl der zu adressierenden industriellen Anwendungsszenarien nicht erfüllt werden können, warnt der VDE in seinem neuen Positionspapier „Funktechnologien für Industrie 4.0“, das der Technologieverband gestern auf seinem Industrie 4.0 Practice Summit in Würzburg vorgestellt hat. Die VDE-Experten analysieren den Status quo und den Handlungsbedarf und geben Empfehlungen für das politische, regulatorische und industrielle Umfeld von Industrie 4.0. Eines steht fest: Neue Funksysteme müssen entwickelt und schrittweise in bestehende Infrastrukturen eingebunden werden.

Standardisierte Lösungen sichern Investitionen
„VDE fordert Vier-Punkte-Programm für Industrie 4.0-Funktechnologien“ weiterlesen

VDE: Digitaler Wandel nur mit massiver Bildungsoffensive

Neben der wachsenden Anzahl an benötigten hochqualifizierten Ingenieuren für die digitale Zukunft von Industrie 4.0 bis Elektromobilität, wandelt sich auch das geforderte Know-how. Die VDE-Mitgliedsunternehmen sehen beide Punkte als größte Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen digitalen Transformation und fordern eine digitale Bildungsoffensive.

Hochschulabsolventen und Young Professionals in der Elektro- und Informationstechnik haben gute Berufschancen. Das zeigt der neue VDE Tec Report 2017, eine Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik des Technologieverbandes VDE. 92 Prozent der Befragten sind von den exzellenten Karriereperspektiven von Elektroingenieuren und IT-Experten überzeugt. Fast ebenso viele erwarten, dass der Trend zu New Mobility, Smart Grids, Smart Cities und Industrie 4.0 den Bedarf an Elektroingenieuren und IT-Experten weiter erhöhen (89 Prozent) und der internationale Wettbewerb um Fachkräfte der Elektro- und Informationstechnik sich weiter verschärfen (91 Prozent) wird. 83 Prozent rechnen darüber hinaus damit, dass der Anteil der Elektroingenieure und IT-Experten in Unternehmen weiter wachsen wird.

Besonders gesucht: Fachkräfte für F&E, Engineering und Software „VDE: Digitaler Wandel nur mit massiver Bildungsoffensive“ weiterlesen

VDE: Digital Germany bis 2025 wenn jetzt der Turbo zündet

Deutschland liegt in Sachen Digitalisierung hinter den USA und Asien zurück. Die VDE-Unternehmen fordern deswegen mehr Tempo beim IKT-Infrastrukturausbau und eine digitale Bildungsoffensive – dann klappt auch die Aufholjagd.

Deutschland rechnet sich im internationalen Digitalisierungswettlauf gute Chancen aus – insbesondere bei Anwendungen wie New Mobility, Industrie 4.0 und Smart Energy. Dabei steht Deutschland auf dem Weg zur Digitalisierung eher hinten: Die Spitzenpositionen nehmen weiterhin die USA vor ostasiatischen Mitbewerbern wie Japan und Südkorea ein, und das mit deutlichem Abstand zu Deutschland und Europa. Dies sind Ergebnisse des aktuellen VDE Tec Report 2017, einer Umfrage des VDE unter den 1.300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik.

Deswegen auch ein klarer Wunsch im Wahljahr 2017: IKT-Infrastrukturausbau und digitale Bildungsoffensive

Die VDE-Mitgliedunternehmen haben klare Vorstellungen davon, welche Ziele und Maßnahmen auf die digitale Agenda müssen, um das Defizit zu beheben und die rote Laterne abzugeben: Ein starker Mikroelektronik-Standort Deutschland/Europa, Ausbau der 5G-Infrastruktur und eine digitale IT-Sicherheits- und Bildungsoffensive. Wo die Prioritäten liegen, zeigt ein entsprechender Forderungskatalog an die Technologie- und Bildungspolitik der künftigen Bundesregierung. Hier rangiert ein schneller IKT-Infrastrukturausbau auf dem ersten Platz, gefolgt von der Forderung nach einer digitalen Bildungsoffensive und einem optimierten Energiekonzept. „VDE: Digital Germany bis 2025 wenn jetzt der Turbo zündet“ weiterlesen

VDE-Studie zeigt Weg zu ausfallsicheren Funknetzen

Die Weide biegt sich im Sturm, aber sie bricht nicht. Ähnlich elastisch müssen auch die Kommunikationsnetze in Zukunft auf virtuelle Cyber-Stürme und reale Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Flutkatastrophen reagieren. Ist der Schaden von Ausfällen heute noch überschaubar, so hätte der Ausfall der Kommunikationsnetze in künftigen sicherheitskritischen Anwendungen wie etwa im Produktionsprozess 4.0, beim autonomen Fahren oder bei Tele-Operationen fatale Folgen. Im schlimmsten Szenario könnte die digitale Gesellschaft lahmgelegt werden. Um die hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit von Kommunikationsverbindungen zu erfüllen, müssen daher „resiliente“ Netze mit Funkzugang erforscht, entwickelt und aufgebaut werden. So lautet die zentrale These des neuen VDE-Positionspapiers „Resiliente Netze mit Funkzugang“, das der Technologieverband heute auf der CeBIT vorstellte.

Resilienz bezeichnet dabei nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen externe und interne Störeinflüsse, sondern auch die Regenerationsfähigkeit und Lernfähigkeit sowie die Sensitivität und Antizipationsfähigkeit der benötigten sicheren Kommunikationsinfrastruktur. Die Experten des VDE untersuchen in der Studie den Bedarf und die Anforderungen an resiliente Netze („Resilience by Design“) exemplarisch für die Bereiche Automotive, Industrie 4.0, eHealth, Logistik 4.0, Luft- und Raumfahrt und Baustelle 4.0, aber auch Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung, Kommunikationsnetze für Public Safety und Umweltüberwachung.

„Resilience by Design“ als Wettbewerbschance für Deutschland „VDE-Studie zeigt Weg zu ausfallsicheren Funknetzen“ weiterlesen

VDE-Umfrage: Digitale Transformation bis 2025 abgeschlossen

Die aktuelle „heiße Phase“ der digitalen Transformation in Deutschland wird bis 2025 abgeschlossen sein. Davon sind laut einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Technologieverbandes VDE 64 Prozent der Befragten überzeugt. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist der neue Kommunikationsstandard 5G. 43 Prozent der befragten Unternehmen fordern, dass 5G als wichtiger Schlüssel der digitalen Transformation beschleunigt eingeführt wird. Jüngsten Prognosen zufolge könnte dieser Wunsch erfüllt werden. Optimistische Branchenkenner halten ein Roll-out noch vor 2020 für realistisch. Damit verbunden: eine 1.000-fach höhere Datenübertragungsrate als das LTE-Netz, bis zu zehn Gigabyte pro Sekunde, eine Ansprechzeit von unter einer Millisekunde und weniger Energieaufwand.

Mit diesem Potenzial schafft 5G die technologische Basis für das „Internet der Dinge“, die engmaschige Verbindung von Mobilität, Logistik, Energie und Kommunikationsdiensten aller Art, und ermöglicht Zukunftsanwendungen von Industrie 4.0 über autonomes Fahren bis hin zu Tele-Chirurgie. Eine unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass diese Vision Realität wird, ist Cyber Security. Für 65 Prozent der VDE-Unternehmen sind IT-Sicherheitstechnologien Voraussetzung für die Digitalisierung.

Steilvorlage für Anwendungen von Industrie 4.0 bis Tele-Chirurgie „VDE-Umfrage: Digitale Transformation bis 2025 abgeschlossen“ weiterlesen

VDE-Studie fordert „Wirtschaftsinitiative Smart Living“

Die Vernetzung intelligenter Komponenten und Geräte in unserer privaten Umgebung ermöglicht eine Vielfalt neuer Anwendungen und Dienste, die unser Leben reicher, sicherer und ressourcenschonender, komfortabler und unterhaltsamer machen. Welche Produkte erfolgversprechend sind und was jetzt getan werden muss, damit „Smart Living“-Anwendungen und Dienste „Made in Germany“ zum Exportschlager werden, zeigt die neue Studie „Smart Living“ des Technologieverbandes VDE. Im Vordergrund der Studie steht dabei weniger die technische Realisierung des Smart Home auf Komponentenebene als vielmehr die vielfältigen intelligenten Anwendungen und Diensten in den Bereichen Sicherheit der Wohnumgebung, Energieeffizienz und Energiemanagement, Assistenzsysteme wie auch Unterhaltung und Bürokommunikation, die damit möglich werden. Diese Anwendungen und Dienste könnten – ähnlich wie im Mobilfunkbereich – einen grundlegenden Wandel des Wohn- und Lebensgefühls wie auch des Konsumverhaltens einläuten. Obwohl die Smart Home-Industrie hierzulande technologisch gut aufgestellt ist, hat es die deutsche Wirtschaft bei Weitem noch nicht geschafft, ihre Marktpotenziale auf Basis von innovativen Geschäftsmodellen auszuschöpfen.

Über eine Milliarde Euro Wertschöpfung in vier Jahren

Um die Entwicklung eines Leitmarktes für Smart Living-Services „Made in Germany“ zu beschleunigen, empfiehlt der VDE, die branchenübergreifende Zusammenarbeit der Unternehmen in Smart Living-Segmenten zu intensivieren und das Vorgehen von Wirtschaft und Politik in einer „Wirtschaftsinitiative Smart Living“ eng zu verzahnen. „Unser Fazit ist eindeutig: Eine Wirtschaftsinitiative bietet die Chance, die gemeinsame Kreativität und Innovationskraft großer und mittelständischer Unternehmen sowie von Startups zu bündeln und Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter von Smart Living-Systemen und Services zu etablieren“, erklärt VDE-CEO Ansgar Hinz. Durch die schnelle Vernetzung der bestehenden Initiativen und Aktivitäten, durch die Schaffung gemeinsamer Ziele und die konsequente Nutzung von Synergien könnten die Erfolgschancen deutscher Unternehmen wesentlich verbessert werden. „VDE-Studie fordert „Wirtschaftsinitiative Smart Living““ weiterlesen

VDE fordert mehr Mut zum digitalen Technologiesprung

Die „Digitale Transformation“ markiert einen disruptiven Technologiesprung und bringt einen globalen Strukturwandel der Ökonomie: Bestehende Wertschöpfungsketten werden gesprengt, bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle und Märkte stehen auf dem Prüfstand. Neue Denkweisen und Geschäftsmodelle erobern den Consumer-Bereich und die Industrie, vor allem aus Nordamerika. Wo steht Deutschland in diesem Transformationsprozess? Dies hat der Technologieverband VDE in einer Studie untersucht. Die größten Innovationshemmnisse im Überblick: Unzureichende IT- und Kommunikationsstruktur, Probleme bei der IT-Sicherheit sowie zu langes Festhalten an etablierten Technologien und Geschäftsmodellen.

Die VDE-Experten mahnen ein Umdenken hin zu mehr „kalifornischem Geist“ und ein schnelles Tempo bei der Einführung besserer Infrastruktur an. Vor allem die Einführung des Kommunikationsstandards 5G als Grundvoraussetzung für die künftigen Datenströme muss beschleunigt werden. Darüber hinaus gilt es, Start-ups und Kooperationen zu fördern und dazu auf unkonventionelle, innovative Lösungen zu setzen. Auch für Europa brechen die Experten eine Lanze: Ein homogener europäischer Markt ist im Wettbewerb mit den ökonomischen Schwergewichten aus Amerika und Asien unverzichtbar für internationale Markterfolge. Das betrifft insbesondere Gesetze und Regelungen zum digitalen Geschäft wie zum Beispiel den Umgang mit Daten, Steuern und Haftungsfragen – aber auch Normen und Standards. „VDE fordert mehr Mut zum digitalen Technologiesprung“ weiterlesen

VDE und internationale Mobilfunkbranche schmieden Allianz für 5G

Die fünfte Mobilfunkgeneration – der Kommunikationsstandard 5G – wird die Welt verändern. Als erstes vorausschauendes mobiles Breitbandnetz, das selbstständig steuern und regeln kann, soll 5G jederzeit und überall die Echtzeit-Vernetzung von Milliarden von Endgeräten ermöglichen. Damit schafft 5G die Basis für das Internet der Dinge und eine Vielzahl von Anwendungen mit großem wirtschaftlichem Potenzial – von Industrie 4.0 bis zum Autonomen Fahren. Um die Standardisierung und die anschließende Implementierung von 5G voranzutreiben, haben das internationale Mobilfunk-Konsortium NGMN Alliance und der VDE in Frankfurt ein Memorandum of Understanding (MoU) über eine enge Zusammenarbeit zur Förderung von 5G unterschrieben.

Gemeinsam 5G vorantreiben

Mit der Kooperation bündeln NGNM und VDE ihre Synergien für 5G. NGMN vertritt die Global Player der Mobilfunk- und IKT-Branche aus Asien, Europa und Nord-Amerika bei der Definition von Anforderungen der nächsten Mobilfunkgeneration. Der VDE hat mit seiner Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (VDE|ITG) die führenden wissenschaftlichen 5G-Koryphäen aus Deutschland an Bord und treibt mit seinen Normungsexperten innerhalb von VDE|DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) die 5G-Normung voran. Eine erste konkrete Zusammenarbeit mit NGMN ergibt sich über das neu geschaffene Standardization Council Industrie 4.0 (SC I 4.0) der Plattform Industrie 4.0. „VDE und internationale Mobilfunkbranche schmieden Allianz für 5G“ weiterlesen

Industrie und Verbände fordern eine Wirtschaftsinitiative Smart Living

Nach dem Siegeszug von Smartphones und vernetzten Fitnessarmbändern legt auch das Smart Home / Smart Living sein Nischendasein nach und nach ab. Immer mehr Verbraucher integrieren verschiedenste smarte Geräte vom Smart TV bis zur automatischen Jalousiensteuerung in ihr Zuhause und nutzen intelligente Vernetzungslösungen, die mehr Komfort, Sicherheit, Entertainment und vor allem Kosten- und Energieeinsparungen bieten. 2016 beträgt allein der Umsatz im deutschen Smart Home-Markt schon etwa 697,3 Millionen Euro.

Im Jahr 2020 soll bereits ein Marktvolumen von 2.457,1 Millionen Euro erreicht werden. Das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von über 37 Prozent (https://de.statista.com/outlook/279/137/smart-home/deutschland#market-revenue). Die technologischen Voraussetzungen dafür, Smart Home zu einem Massenmarkt zu entwickeln und Deutschland zum Leitmarkt zu machen, sind grundsätzlich günstig. Allerdings behindern konkurrierende Ansätze noch den Durchbruch. So lautet die Diagnose der neuen Weißbuch-Trilogie „SmartHome2Market – Markt, Technik, Prozess“, die der VDE mit Partnern aus Industrie, Verbänden und Instituten im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projektes „SmartHome2Market“ herausgegeben hat. „Industrie und Verbände fordern eine Wirtschaftsinitiative Smart Living“ weiterlesen

VDE: Deutschland braucht mindestens 100 000 Elektroingenieure zusätzlich

Deutschland benötigt im Zeitraum von 2016 bis 2026 rund 100.000 Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik mehr, als hierzulande ausgebildet werden. Zu diesem Schluss kommt eine im Auftrag vom VDE und in Kooperation mit dem VDI durchgeführte Studie des Instituts für Wirtschaft in Köln. Die Metastudie zieht erstmals Zahlen des Mikrozensus 2013, der Bundesagentur für Arbeit und des statistischen Bundesamtes zusammen und zeichnet damit ein erheblich differenzierteres Gesamtbild als bisherige Studien.

Demnach stieg die Anzahl der in Deutschland beschäftigten Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik in den vergangenen Jahren – bis auf das konjunkturschwache Jahr 2009 – stetig an, wobei das mittlere Beschäftigungswachstum zwischen 2005 und 2013 bei 10.500 Elektroingenieuren jährlich lag. Zugleich bewegt sich die Arbeitslosenquote für Elektroingenieure seit Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau von unter 2,5 Prozent, was aus volkswirtschaftlicher Sicht Vollbeschäftigung bedeutet.

Die Zahl der in Deutschland neu ausgebildeten Elektroingenieure konnte in den vergangenen Jahren höchstens den Ersatzbedarf für die aus dem Berufsleben ausgeschiedenen decken. Der wachstums- und technologiebedingte Zusatzbedarf wurde offensichtlich im Wesentlichen von Ingenieuren aus dem Ausland (z.B. aus Südeuropa) kompensiert. Im Jahre 2013 machten sie 10,6 Prozent der 381.200 erwerbstätigen E-Ingenieure in Deutschland aus. Da für die Zukunft von einem konstant wachsenden Bedarf auszugehen ist, müssen Unternehmen in der nächsten Dekade über 100.000 E-Ingenieure zusätzlich gewinnen. Dabei stehen sie im Wettbewerb mit anderen Industriestandorten in Amerika, Asien und Europa. „VDE: Deutschland braucht mindestens 100 000 Elektroingenieure zusätzlich“ weiterlesen

Die Smart Meter kommen: VDE|FNN begrüßt Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende

Mit Verabschiedung durch den Bundesrat hat das lang erwartete „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ die letzte Hürde genommen. Damit gibt es in Deutschland erstmals eine rechtsverbindliche Verpflichtung zum breiten Einbau so genannter moderner Messeinrichtungen (digitale Stromzähler). Außerdem zeichnet es einen Weg vor, wann und wie intelligente Messsysteme (auch bekannt als Smart Meter) verpflichtend im Markt eingeführt werden. Darunter versteht der Gesetzgeber die Erweiterung der Zähler um ein Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway). Eine Steuerbox, mit der sich zum Beispiel EEG-Anlagen oder große Verbraucher steuern lassen, kann integriert werden.

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) begrüßt die Verabschiedung des Gesetzes. Vorausgegangen war eine fast fünfjährige Phase der politischen Diskussion. „FNN hat die Arbeiten an dieser neuen Infrastruktur von Anfang an begleitet und als neutrale Plattform für die Standardisierung eines interoperablen Messsystems mit austauschbaren Geräten gesorgt“, so Dr. Stefan Küppers, Vorsitzender des Vorstands bei VDE|FNN.

Das Haus der Zukunft: Foto VDE/FNN
Das Haus der Zukunft – Foto: VDE/FNN

Mit dem „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ will die Bundesregierung in den Stromnetzen Erzeugung und Verbrauch stärker miteinander verknüpfen. Wie sich bereits in den Entwürfen des Gesetzes andeutete, wird der Rollout stufenweise erfolgen. Beginnend bei Großverbrauchern von Strom (> 10.000 kWh pro Jahr) sowie größeren EEG-Anlagen (7 bis 100 kW installierter Leistung) im Jahr 2017 ist eine Ausweitung des verpflichtenden Rollout bis hin zu Verbrauchern mit mindestens 6.000 kWh Jahresverbrauch im Jahr 2021 vorgeschrieben. VDE|FNN begrüßt dieses Vorgehen, da so verbindlich der Startschuss für die bundesweite Einführung dieser neuen Infrastruktur fällt. Gleichzeitig können durch den stufenweisen Rollout wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, die das System zu einem Höchstmaß an Stabilität und Kundennutzen führen werden. „Die Smart Meter kommen: VDE|FNN begrüßt Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ weiterlesen

VDE-Studie: „Internet of Things“ in 10 Jahren realisiert, aber auch hier?

Das „Internet of Things“ (IoT) ist in zehn Jahren da. Dies sagen 72 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen, die der Technologieverband für den „VDE-Trendreport 2016 Internet of Things / Industrie 4.0“ anlässlich der Hannover Messe befragte. Aber auch in Deutschland und Europa? Acht von zehn Unternehmen sind besorgt, dass Deutschland im Innovationswettlauf angesichts der US-Dominanz bei der technischen Software und Internet-Plattformen zurückfällt und irgendwann in der Kreisliga spielt. Nur eins von zehn Unternehmen ist der Meinung, dass die Hochschulen auf das Thema IoT gut vorbereitet sind. Die Hälfte der Befragten sieht die Gefahr, dass die deutsche Industrie zu lange an klassischen Technologien, Methoden, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen festhält. Auf die Frage, ob ihr Unternehmen sich bereits mit IoT befasst, bejahen dies nur drei von zehn Unternehmen. Entsprechend zurückhaltend schätzen die Unternehmen die aktuelle Position Deutschlands im internationalen Innovationswettlauf ein.

Europa ist Schlusslicht

Die überwältigende Mehrheit sieht beim IoT die USA an der Spitze. 52 Prozent halten die Vereinigten Staaten für den Vorreiter, 36 Prozent für gut aufgestellt. Auf Platz 2 folgt Asien, das 29 Prozent als Vorreiter und 50 Prozent als gut aufgestellt einstufen. Insbesondere Korea und Japan erzielen hier gute Werte. Schlusslicht im Dreikampf der Industriekontinente ist Europa. Nur 6 Prozent der befragten Unternehmen sehen Europa als Vorreiter, nur 7 Prozent Deutschland. Zum Ländervergleich: Südkorea trauen 23 Prozent die Führungsrolle zu, Japan 25 Prozent und China 20 Prozent. Dabei glaubt über die Hälfte der befragten VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen, dass das Internet der Dinge mit Industrie 4.0 eine wichtige Basis für die Stärkung des Industriestandortes Europa bilden könnte. Vier von zehn befragte Unternehmen erkennen im Internet der Dinge gerade für mittelständische Unternehmen einen vielversprechenden Markt.




„Wo Schatten ist, ist aber auch Licht. Die Automation ist laut Umfrage für unsere Unternehmen Spitzentechnik Nummer 1 in Deutschland. Der VDE sieht keineswegs schwarz. Deutschland mit seinen vielen Hidden Champions hat das Potenzial, die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend mitzugestalten. Insbesondere im Mittelstand wird das Internet der Dinge unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. Das 5G Lab Germany an der TU Dresden spielt ganz vorne in der Liga mit, eine Grundvoraussetzung für das IoT und Industrie 4.0.“, sagte der VDE heute in Hannover. „VDE-Studie: „Internet of Things“ in 10 Jahren realisiert, aber auch hier?“ weiterlesen

Verbände fordern Stärkung der Mikroelektronik in Europa

Die Mikroelektronik schafft die Basis für Spitzenpositionen in nahezu allen industriellen Anwenderbranchen vom Maschinenbau über Smart Grids und Automotive-Anwendungen bis hin zum Gesundheitssystem. Mikroelektronik-Hardware in Verbindung mit speziell dafür entwickelter Software bietet dabei Lösungen für mehr Cyber-Sicherheit. Damit spielt sie eine Schlüsselrolle für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Diese Überzeugung äußerten die Experten des 5. VDE/ZVEI-Symposiums Mikroelektronik in Berlin. Deutsche und Europäische Unternehmen seien technologisch führend mit Verschlüsselungstechnologien. Allerdings müssten sich Deutschland und Europa deutlich mehr anstrengen, um im internationalen Technologiewettbewerb diese Positionen zu behaupten.

„Mikroelektronik ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Energiewende, Industrie 4.0 und andere intelligente Zukunftslösungen von Smart Home bis zu Smart City. Umso wichtiger ist es, die Mikroelektronik als Basistechnologie Nummer 1 im Rahmen einer europäischen Industriepolitik strategisch zu stärken, sodass die gesamte Innovationskette vom Design über die Fertigung bis zur industriespezifischen Anwendung in Deutschland und Europa präsent ist“, forderte Bruno Jacobfeuerborn, Präsident des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik. „Die europäischen Mikroelektronik-Unternehmen sind weltweit anerkannte Spezialisten für mehr Cyber-Sicherheit bei der Digitalisierung und Vernetzung der Industrie und der Gesellschaft“, sagte Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. „Diese Stärke müssen wir noch stärker einsetzen, damit Deutschland zum sichersten Datenstandort der Welt wird und sich so wichtige Wettbewerbsvorteile etwa bei Industrie 4.0 erarbeitet.“ „Verbände fordern Stärkung der Mikroelektronik in Europa“ weiterlesen

Industrie 4.0 – Deutschland und China gemeinsam für Normung und Standardisierung

Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE|DKE) und die Standardization Administration of the People’s Republic of China (SAC) wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten, wenn es um die Entwicklung und Definition von Normen für die Industrie 4.0 geht. In einem Memorandum of Unterstanding verständigten sich beide Organisationen am 2. Juli 2015 in Frankfurt auf ein aktives und langfristiges Engagement und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das Stichwort Industrie 4.0 ist in aller Munde: Branchenübergreifend und weltweit werden Technologien entwickelt, die bereits jetzt eine neue Ära der Industrialisierung eingeläutet haben. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung von Produktionsabläufen, Industrieanlagen und Recyclingprozessen sind eine große Herausforderung für moderne Kommunikationstechnik, aber auch für die Vereinheitlichung international gültiger Normen. Bei einem Besuch der chinesischen Delegation des SAC beim VDE und seiner Normungsorganisation DKE am 2. Juli 2015 waren sich die Vertreterinnen und Vertreter beider Länder einig: Um langfristig gewinnbringend arbeiten zu können, müssen die Chancen der Digitalisierung frühzeitig erkannt werden. In der gemeinsamen Erklärung bekräftigten beide Seiten die hohe Relevanz internationaler Normungsarbeit. Die Fertigungsindustrie ist sowohl für Deutschland als auch für China ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Den Grundstein für die Zusammenarbeit legte das China-Deutschland Joint Komitee für Normung und Standardisierung im Mai 2015 bei ihrer Sitzung in Chengdu in der Provinz Sichuan. Mit der Vertragsunterzeichnung wurde auch die neue Arbeitsgruppe „Intelligent Manufacturing“ gegründet. Neben den bereits bestehenden Bereichen E-Mobilitiy und Smart Cities ist mit Industrie 4.0 nun ein weiteres zukunftsweisendes Thema hinzugekommen. „Die gemeinsame Arbeitsgruppe für Industrie 4.0 ist auch eine Weiterentwicklung der Anforderungen der Bundesregierung zum Wirtschaftszweig 4.0. Sie stand im Zusammenhang mit den Regierungskonsultationen durch den chinesischen Premier Li Keqiang und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Oktober 2014“, so Reinhold Pichler, Leiter des DKE ExcellenceCluster Industrie 4.0 im VDE. „Industrie 4.0 – Deutschland und China gemeinsam für Normung und Standardisierung“ weiterlesen

Neue VDE-Studie: Die Smart City aus dem Systembaukasten

Das Problem: Im Jahr 2050, so eine Prognose der Weltbank, werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. In den Schwellen- und Entwicklungsländern benötigt die Stadt der Zukunft eine intelligente, effiziente und kostengünstige Infrastruktur. In den Industrienationen fordern die Bürger Lebensqualität, Nachhaltigkeit und attraktive Infrastrukturen für die Wirtschaft. Die Lösung: Smart Cities. Die neue VDE-Studie „Smart City – Herausforderungen und Potenziale einer lebenswerten Stadt von morgen“ zeigt Denkansätze für einen neuen Weg zur Smart City auf.

Individualisierte Planung gehöre der Vergangenheit an, so postulieren es die VDE-Experten. Dies gelte sowohl für den Neubau als auch den Umbau bestehender Städte. Es fehle ein Gesamtmodell mit bereichsübergreifenden Lösungen für Smart Cities und definierten Standards, das so skalierbar ist, dass es für viele Städte unterschiedlicher Größe anwendbar ist. Der Studie liegt eine grundlegende Analyse aller Elementarbausteine – vom einzelnen Gebäude, Straße bis zu dezentralen Erzeugungsanlagen – einer Smart City zu Grunde. Sie empfiehlt ein standardisiertes, modulares Konzept, das einzelne Elemente, Infrastrukturen und Ressourcen einer Smart City definiert und klassifiziert. „Indem wir einzelne Aspekte einer Smart City klassifizieren, ermöglichen wir eine exakte virtuelle Abbildung einer Stadt in ihrer Vielfalt und können so den Bedarf an Maßnahmen ermitteln“, erklärt Rainer Speh, Mitglied des VDE-Präsidiums und Co-Autor der Studie den Ansatz. „Neue VDE-Studie: Die Smart City aus dem Systembaukasten“ weiterlesen