Autonome Robotik kommt bei Siemens künftig aus China

Siemens China übernimmt weltweit die Führung im Bereich autonomer Robotik. Im Rahmen seiner Innovationsstrategie strebt Siemens eine Führungsrolle in den Technologiebereichen an, die ausschlaggebend für den künftigen Erfolg sind. Das Unternehmen gab diese Entscheidung heute während des Siemens Innovation Day China 2017 in Suzhou bekannt.

Eine internationale Forschungsgemeinschaft mit erfahrenen Experten aus aller Welt wird sich den Angaben zufolge auf die Forschung und Entwicklung neuer mechatronischer Systeme, die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine und die Anwendung künstlicher Intelligenz in der Robotiksteuerung konzentrieren. Dieser strategischen Ausrichtung folgend ist Siemens eine Partnerschaft mit der Tsinghua University, einer der Universitäten des CKI (Center of Knowledge Interchange) von Siemens, eingegangen, um gemeinsam ein Forschungszentrum für Robotik in Peking zu gründen.

Neben der autonomen Robotik gehören Datenanalytik, Cyber-Sicherheit, industrielles Internet der Dinge und Lösungen im Zusammenhang mit der vernetzten Stadt zu den wichtigsten F&E-Bereichen des Unternehmens in China. Um das enorme Potenzial dieser Technologie zu erschließen, ist Siemens Partnerschaften mit chinesischen Regierungsbehörden, Universitäten und Kunden eingegangen. Gegenstand dieser Partnerschaften sind neben der Bewältigung von Herausforderungen wie Verkehrsstaus, Energieeinsparung, öffentliche Versorgung und Umwelt auch der Aufbau von „digitalen Städten“ im ganzen Land.

Während des Siemens Innovation Day China schlossen Siemens und der Hongkong Science Park einen Vertrag über die Gründung des ersten digitalen Zentrums im Bereich Smart City in Hongkong. Das Kernstück dieses Zentrums ist MindSphere, das cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem von Siemens. Die Herausforderungen einer Stadt sollen durch einen offenen, interaktiven und holistischen Ansatz gelöst werden.

Microsoft zeigt auf der Hannover Messe Erfolgsbeispiele der digitalen Wertschöpfung und Fertigung

Die digitale Transformation ist in Deutschland angekommen: Vom 24. bis 28. April 2017 zeigt Microsoft gemeinsam mit Kunden und Partnern auf der Hannover Messe, wie Unternehmen die gesamte Produktionskette effizienter machen, digitale Fabriken aufbauen und mit Hilfe von Robotik, dem Internet der Dinge (IoT) und künstlicher Intelligenz (KI) zukunftsfähige Geschäftsmodelle entwickeln. Zu sehen ist, wie durch den Einsatz von Mixed Reality in der Produktion die physische mit der virtuellen Welt in 3D zusammenwächst: „Digital Twins” aus realen Geräten und ihren virtuellen Zwillingen ermöglichen ganz neue Wege, um komplexe Probleme zu visualisieren und zu lösen. Auf dem Microsoft-Stand (Halle 7, C40) stellen unter anderem Volkswagen, Siemens, Daimler, thyssenkrupp, Bosch Rexroth, Ecolab, Comau, Jabil und TetraPak vor, wie sie mit intelligenten Technologien Innovationen in der Produktentwicklung, Wartung und Kundenbetreuung vorantreiben.

Die Zukunftsaussichten für digitale Fertigungsunternehmen sind gut: CEOs erwarten nach dem Analystenhaus Gartner1 , dass bis 2020 41 Prozent der Unternehmensumsätze durch digitale Geschäfte erzielt werden. Für Deutschland prognostiziert der Branchenverband Bitkom2 durch das Zusammenwachsen von klassischer Produktion mit IT und Internet bis 2025 Produktivitätssteigerungen von bis zu 78,5 Milliarden Euro. Wenn Deutschland sein digitales Potenzial optimal nutzen würde, könnte das Bruttoinlandprodukt (BIP) bis 2025 um einen Prozentpunkt jährlich zusätzlich wachsen – das sind insgesamt rund 500 Milliarden Euro, ergänzt das McKinsey Global Institute.

„Die digitale Transformation macht Unternehmen agiler und sorgt nicht nur für ein riesiges Umsatzpotenzial. Mit Technologien wie künstlicher Intelligenz, Mixed Reality und dem Internet der Dinge können wir die größten Herausforderungen unserer Zeit angehen, wie zum Beispiel Wasserknappheit, Krankheit und Armut oder das Altern der Gesellschaft. Unternehmen müssen jetzt aber den Fuß von der Bremse nehmen und Gas geben, um dieses Potenzial auszuschöpfen“, sagt Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Einer aktuellen Studie von IDC zufolge bewegen sich Unternehmen in Deutschland bei der digitalen Transformation mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Während lediglich 16 Prozent der Unternehmen die digitale Transformation vorleben und sich damit als „führend im Markt“ behaupten, steht die große Mehrheit nach wie vor am Anfang. „Jedes fünfte Unternehmen steht der Digitalisierung noch abwartend gegenüber“, so IDC. Auf der Hannover Messe zeigt Microsoft daher unter dem Motto „Delivering Excellence in Digital Manufacturing, Today“, wie Unternehmen bereits heute ihr Geschäft vernetzen und digitalisieren können. „Microsoft zeigt auf der Hannover Messe Erfolgsbeispiele der digitalen Wertschöpfung und Fertigung“ weiterlesen

Siemens will bei digitalen Geschäften jährlich zweistellig wachsen

Siemens will seine Position als digitales Unternehmen weiter stärken und im Bereich Software, digitale Dienste und Cloud-Plattformen bis zum Jahr 2020 jährlich zweistellig wachsen. Im Geschäftsjahr 2016 erzielte Siemens mit digitalen Services einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro, mit Softwarelösungen rund 3,3 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Siemens deutlich über dem jährlichen Marktwachstum von etwa acht Prozent.

Einer der Wachstumstreiber wird die neue Cloud-Plattform MindSphere sein, die Siemens nun auch unternehmensweit ausrollt. Damit bietet das Unternehmen erstmals Kunden von der Industrie bis zu Bahnbetreibern ein cloudbasiertes, offenes Betriebssystem für das Internet der Dinge. Auf MindSphere lassen sich Apps sowie Digitale Services entwickeln und betreiben. So können beispielsweise die immensen Datenmengen, die in einer Anlage oder einem Unternehmen erzeugt werden, schnell und effizient gesammelt, ausgewertet und genutzt werden – etwa, um die Performance und Verfügbarkeit von Systemen zu verbessern. Die neue Technologie unterstützt zudem Kunden beim Auswerten und Nutzen ihrer Daten, um neuartige Einblicke zu erhalten. So können sie völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln, etwa den Verkauf von Maschinenstunden. „Die Digitalisierungsplattform MindSphere ist ein wichtiges Element unserer Innovationsstrategie im Rahmen der Vision 2020. Damit werden wir die Digitalisierung bei unseren Kunden und auch in unseren eigenen Werken maßgeblich gestalten – über alle Branchen und Geschäfte hinweg“, sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens.

Um die Datenanalyse-Funktionen bei MindSphere für Kunden weiter zu vereinfachen, arbeitet Siemens mit IBM zusammen. Die Unternehmen planen, den Datenanalyse-Service „IBM Watson Analytics“ und weitere Analyse-Tools in MindSphere zu integrieren. Dabei sollen Geschäftskunden Zugang zu Visualisierungsfunktionen und Dashboards erhalten, während App-Entwickler und Datenanalysten über Schnittstellen Analytics-Technologien nutzen können. IBM plant zudem, Apps für MindSphere entwickeln – etwa im Bereich vorausschauende Instandhaltung. IBM und Siemens wollen dabei ihre jeweiligen Kompetenzen bündeln – im Bereich leistungsstarke Analysetechnologien ebenso wie bei der Automatisierung und Digitalisierung der Industrie. Damit wollen die Unternehmen Kunden auf ihren Weg zur Digitalisierung unterstützen. „Siemens will bei digitalen Geschäften jährlich zweistellig wachsen“ weiterlesen

Siemens kauft Industriesoftwareanbieter Mentor Graphics

Siemens erweitert sein Portfolio für Industriesoftware. Der Münchener Elektronikkonzern und Mentor Graphics haben dafür eine Vereinbarung zur Übernahme von Mentor durch Siemens für 37,25 $ je Aktie in bar unterzeichnet. Dies entspricht einem Enterprise Value von 4,5 Milliarden $. Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 21 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 11. November 2016, dem letzten Handelstag vor der Ankündigung. Das Board of Directors von Mentor unterstützt das Übernahmeangebot von Siemens und empfiehlt, dass die Aktionäre die Vereinbarung genehmigen und annehmen. Elliott Management, Aktionär von Mentor, hat sich verpflichtet, die Transaktion zu unterstützen.

Die Übernahme erweitert Digital Enterprise Portfolio von Siemens um Mentors Lösungen für elektronisches IC und Systemdesign, Simulation und Herstellungslösungen. Diese Fähigkeiten werden heute für vernetzte Smart-Produkte wie etwa autonome Fahrzeuge benötigt. Die Kombination von Siemens und Mentor ermöglicht Entwicklungstools für Mechanik, Thermik, Elektrik/Elektronik sowie Embedded-Software, mit denen Kunden von Siemens ihre Innovationsgeschwindigkeit erhöhen, die Effizienz in der Produktion steigern und den Einsatz ihrer Produkte in der Praxis optimieren können. Erstmalig können so Qualität, Effizienz, Flexibilität, Sicherheit und Geschwindigkeit über alle technischen Disziplinen sowie den ganzen Lebenszyklus eines Produkts hinweg umfassend verbessert und das Digital Enterprise weiter vorangetrieben werden.

“Siemens übernimmt Mentor als Teil des Vision 2020-Konzepts und ist damit Benchmark für das neue industrielle Zeitalter. Mentor passt perfekt, um unsere Position in der digitale Führerschaft auszubauen und das Tempo in der Industrie vorzugeben“, sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens. „Siemens kauft Industriesoftwareanbieter Mentor Graphics“ weiterlesen

Bosch und SAP arbeiten im Internet der Dinge zusammen

Bosch und SAP haben eine strategische Partnerschaft für das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) und Industrie 4.0 vereinbart. Beide Unternehmen wollen die Zusammenarbeit bei Cloud-Technologien und Softwarelösungen ausbauen. Das gemeinsame Vorgehen soll unter anderem Fertigungs- und Logistikprozesse beschleunigen und die Sicherheit sowie Qualität von Produkten und Services für Kunden erhöhen. „Um die großen Potenziale der vernetzten Industrie noch besser auszuschöpfen, müssen internationale Unternehmen stärker als bisher und mit offenen Standards kooperieren“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner zur Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung (Memorandum of Understanding). „Neue Lösungen mit hohem Kundennutzen entstehen nur, wenn Unternehmen sich auf ihre Stärken und Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig ihre jeweiligen Kräfte bündeln“, ergänzte Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP, verantwortlich für Produkte und Innovation.

Künftig ist daher geplant, dass Kunden zum einen die SAP HANA Plattform in der Bosch IoT Cloud verwenden können. Ziel ist es, große Datenmengen für IoT-Anwendungen in Echtzeit zu verarbeiten. Darüber hinaus bringen Bosch und SAP in Zukunft ihre Software- und Cloud-Expertise enger zusammen. So sollen Bosch IoT Microservices auf der SAP HANA Cloud Plattform zur Verfügung gestellt werden, um unterschiedliche Geräte und Komponenten verknüpfen zu können. Dazu zählt, Fahrzeuge, Produktionsmaschinen oder Werkzeuge sicherer und effizienter an unterschiedliche und vorzugsweise offene Plattformen anbinden zu können. Ziel ist es immer, Kunden neue und intelligente Services anzubieten. So melden zum Beispiel vernetzte Akkuschrauber in einem Hangar ihre Position zentimetergenau ans Produktionssystem, das daraufhin das für die jeweilige Aufgabe passende Drehmoment für den Schrauber wählt. Das Ergebnis: mehr Effizienz in der Produktion. Schnelle Datenbanken wie SAP HANA sind Voraussetzung, um große Datenmengen in der vernetzten Produktion zu speichern, zu verarbeiten, zu analysieren und darzustellen. Alle Systeme sowohl von Bosch als auch von SAP stehen vor allem auch für Sicherheit und Datenschutz. Beide Unternehmen schützen die Kundendaten mit modernen technischen Mitteln. Kunden können beispielsweise selbst entscheiden, wann sie personenbezogene Daten zur Verfügung stellen und wann sie gelöscht werden sollen.  „Bosch und SAP arbeiten im Internet der Dinge zusammen“ weiterlesen

Start des weltweit ersten eHighways in Schweden

In Schweden geht heute der weltweit erste eHighway in Betrieb. Die schwedische Infrastrukturministerin Anna Johansson und Energieminister Ibrahim Baylan gaben den Startschuss für das erste eHighway-System auf einer öffentlichen Straße. Auf einem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm wird für die nächsten zwei Jahre ein Siemens-Oberleitungssystem für Lkw getestet. Dabei kommen zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers Scania zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit Siemens für den Einsatz unter der Oberleitung angepasst wurden. „Der Siemens-eHighway ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren doppelt so effizient. Die Siemens-Innovation versorgt Lkw über eine Oberleitung mit Strom. Das bedeutet nicht nur eine Halbierung des Energieverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der lokalen Luftverschmutzung“, sagt Roland Edel, Chefentwickler bei der Siemens-Division Mobility.

Der Verkehr verursacht insgesamt mehr als ein Drittel des schwedischen CO2-Ausstoßes, fast die Hälfte davon stammt aus dem Güterverkehr. Das Land hat ehrgeizige Umweltziele ausgerufen: Schwedens Transportsektor soll bis 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Aufgrund des erwarteten Wachstums des Güterverkehrs reicht es nicht, die Kapazitäten auf der Schiene auszubauen. Deshalb muss eine Lösung zur Entkarbonisierung des Straßengüterverkehrs gefunden werden. Mit dem zweijährigen Testbetrieb möchten die schwedische Transportbehörde Trafikverket und der Regierungsbezirk Gävleborg nun Erkenntnisse darüber sammeln, ob sich das Siemens-eHighway-System für eine zukünftige dauerhafte kommerzielle Nutzung und einen weiteren Ausbau eignet. „Start des weltweit ersten eHighways in Schweden“ weiterlesen

Capgemini unterstützt Siemens bei der Implementierung einer IoT- Plattform

Das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini arbeitet gemeinsam mit der Siemens-Division Building Technologies an der Implementierung einer Cloud-basierten Serviceplattform mit dem Schwerpunkt Asset Management- und Analytik-Technologie.

Die integrierte, Cloud-basierte Energie- und Nachhaltigkeits-Plattform Navigator von Siemens Building Technologies stellt leistungsfähige Analyse- und Berichtsfunktionalitäten zur Verfügung, mit denen sich das verborgene Potenzial von Gebäudedaten erschließen lässt. Durch die so geschaffene Transparenz werden Entscheidungsprozesse zur operativen Effizienz von Gebäuden unterstützt und die Kosten für Kunden gesenkt. Nutzer der Navigator-Plattform sparen derzeit jährlich 10,5 Millionen Tonnen an CO2. Dieser Erfolg wurde bereits durch elf internationale Auszeichnungen im Bereich Energieeffizienz ausgezeichnet. Zusammen mit Capgemini wird Siemens die Navigator-Plattform nun weiterentwickeln und so Eigentümern von Gewerbeimmobilien helfen, Geschäftsergebnisse zu verbessern, ihre Energieeffizienzziele zu erreichen und den Werterhalt des Gebäudebestands zu optimieren.

Capgemini Consulting, die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe, und die Siemens-Division Building Technologies haben zusammen die übergreifende Service- und Implementierungsstrategie für diese umfassende Internet-of-Things (IoT)-Management-Plattform entwickelt, mit der sich die intelligenten Gebäude sowie der allgemeine Immobilienbestand der großen wie auch globalen Kunden von Siemens Building Technologies verbinden lassen. Basierend auf dem bereits am Markt bewährtem Set an Überwachungs- und Analysefunktionen der Navigator-Plattform arbeiten nun Capgemini-Experten aus den Bereichen IoT, Datenanalyse und Cloud gemeinsam mit Teams von Siemens Building Technologies daran, dieses komplexe digitale Transformationsprojekt phasenweise zu erweitern und voranzutreiben. „Capgemini unterstützt Siemens bei der Implementierung einer IoT- Plattform“ weiterlesen

Airbus Group und Siemens vereinbaren langfristige Zusammenarbeit bei hybrid-elektrischen Antriebssystemen

Die Airbus Group und Siemens haben eine Kooperationsvereinbarung im Bereich hybridelektrischer Antriebe unterzeichnet. Damit haben die Vorstandsvorsitzenden der beiden Unternehmen, Tom Enders und Joe Kaeser, ein gemeinsames Großprojekt zur Elektrifizierung der Luftfahrt ins Leben gerufen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 die technische Machbarkeit verschiedener hybrid-elektrischer Antriebssysteme nachzuweisen. Beide Unternehmen werden wesentliche Beiträge zum Projekt leisten und haben bereits ein Team von rund 200 Mitarbeitern zusammengezogen, um Europas Innovationsführerschaft weiter auszubauen und die Entwicklung elektrisch angetriebener Luftfahrzeuge voranzutreiben.

„Der elektrische und hybrid-elektrische Flug sowie das Ziel eines emissionsfreien Luftverkehrs zählen zu den größten industriellen Herausforderungen unserer Zeit. Wir haben auf diesem Gebiet gemeinsam mit unseren staatlichen und industriellen Partnern in nur wenigen Jahren rasante Fortschritte erzielt. Vorläufiger Höhepunkt war die Ärmelkanalüberquerung unseres vollelektrisch angetriebenen Flugzeugs E-Fan im letzten Jahr. Großer Dank gilt insbesondere der Bayerischen Staatsregierung und Ministerin Ilse Aigner für ihre Unterstützung des Standorts Ottobrunn“, sagte Tom Enders, Vorstandsvorsitzender der Airbus Group. „Wir sind überzeugt, dass bis zum Jahr 2030 Verkehrsflugzeuge mit einer Kapazität von unter 100 Passagieren mit hybriden Antriebssystemen fliegen könnten, und wir sind entschlossen, diese Möglichkeiten gemeinsam mit Weltklassepartnern wie Siemens zu erforschen.“

„Mit dem Einstieg in die hochinnovative Flugzeugantriebstechnik
schlagen wir ein neues Kapitel in der Elektromobilität auf. Die Zusammenarbeit mit der Airbus Group erschließt unserem Haus neue Perspektiven und wir öffnen uns noch stärker für disruptive Innovationen“, sagt Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. „Das Projekt wird ein wichtiges Vorhaben unter dem Dach der so genannten ‚Innovation AG‘ sein. Wie bereits angekündigt, soll diese Einheit zusammen mit innovativen Partnern neue Trends erkennen, in diese investieren und zukunftsfähige Geschäfte entwickeln. Dabei können sich sowohl Gründer aus dem Mitarbeiterumfeld als Start-up bewerben als auch externe Start-ups und bereits etablierte Firmen.“



Hybrid-elektrische Antriebe können den Treibstoffverbrauch von Flugzeugen deutlich senken und den Lärm reduzieren. Die europäischen Emissionsziele sehen bis 2050 eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 75 Prozent vor, verglichen mit den Werten des Jahres 2000. Diese ambitionierten Vorgaben lassen sich mit herkömmlichen Technologien nicht erreichen. Zusammen wollen die Airbus Group und Siemens Prototypen für verschiedene Antriebssysteme entwickeln; in Leistungsklassen von einigen 100 Kilowatt bis hin zu zehn und mehr Megawatt, also für Flugzeuge mit bis zu 100 Sitzen für lokale Flüge bis hin zur klassischen Kurz- und Mittelstrecke, für Hubschrauber oder unbemannte Flugzeuge.

Beide Unternehmen haben bereits 2011 gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Diamond Aircraft ein erstes Flugzeug mit Hybridantrieb vorgestellt. Siemens hat seitdem einen Elektromotor für Flugzeuge entwickelt, der bei gleichem Gewicht fünfmal mehr Leistung liefert. Die Airbus Group gewinnt seit 2014 mit dem E-Fan, einem vollelektrisch angetriebenen Zweisitzer für die Pilotenausbildung, Erfahrungen im Betrieb von Elektroflugzeugen. Dieser Erfolg wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Industriepartnern und dank zuverlässiger Unterstützung durch die französische Regierung erzielt. Mit dem geplanten E-Aircraft System House am Standort Ottobrunn/Taufkirchen werden der Airbus Group erweiterte Kapazitäten zur schnelleren Entwicklung von Komponenten und Systemtechnologien zur Verfügung stehen.

Siemens ist seinerseits entschlossen, hybrid-elektrische Antriebssysteme für Luftfahrzeuge als künftiges Geschäft aufzubauen. Die Partner haben in bestimmten Entwicklungsbereichen eine exklusive Zusammenarbeit vereinbart. Für kleine Flugzeuge mit weniger als 20 Sitzen werden beide Unternehmen parallel dazu die Zusammenarbeit mit ihren bisherigen Partnern fortsetzen.

Intel Security und Siemens erweitern Kooperation für Sicherheit industrieller Automatisierung

Intel Security gibt heute die Erweiterung der Kooperation mit Siemens und der British Telecom im Rahmen der Security Innovation Alliance bekannt. Die Initiative hat sich darauf spezialisiert, Unternehmen dabei zu unterstützen, gezielte Cyber-Angriffe in kürzerer Zeit zu erkennen und zu bekämpfen. Ziel ist es, den sogenannten „Threat Defence Lifecycle“ (Kreislauf zur Bedrohungsabwehr) zu verkürzen und zu automatisieren.

„Um eine starke Sicherheitsaufstellung in der aktuellen Sicherheitsumgebung zu schaffen, ist die Zusammenarbeit und Integration wichtiger als je zuvor“, sagt Tom Fountain, Vice President für Strategie und Business Development bei Intel Security. „Unser Ziel ist es, der bevorzugte Sicherheitspartner unserer Kunden zu werden. Wir setzen uns dafür ein, Lösungen zu liefern, die schneller neue Bedrohungen erkennen und es mit automatisierten Abläufen ermöglichen, Probleme zu beheben, sobald sie entstehen.“

Ein einheitliches, vernetztes Sicherheits-Ökosystem

Intel Security integriert nicht nur seine Management-Plattform, sondern auch Werkzeuge für das Security Information and Event Management (SIEM), Threat Intelligence-Lösungen, Technologien zum Austausch von Bedrohungsdaten, den Schutz gegen Advanced Persistent Threats sowie automatisierte Erkennungs- und Reaktionsfähigkeiten. Intel Security pflegt dafür mehr als 150 Partnerschaften in mehr als einem Dutzend Märkten.




Das Intel Security Innovation Alliance Technologie-Partnerprogramm beschleunigt die Entwicklung von interoperablen Sicherheitsprodukten, die in Intel Security’s Sicherheitssystem zusammenarbeiten und die einzelnen Schritte des Threat Defence Lifecycle – Detect, Protect, Correct – unterstützen. Das erweiterte Portfolio von stark integrierten Produkten und Speziallösungen vereinfacht und beschleunigt den Einsatz von Sicherheitslösungen in komplexen Unternehmensumgebungen. So können Kunden mehr Bedrohungen schneller und mit weniger Ressourcen bekämpfen. Partner der Intel Security Innovation Alliance bieten Lösungen, die bestehende Sicherheits-Investitionen unterstützen, die Zeit bis zur Aufklärung reduzieren und Betriebskosten senken.

Austausch von Bedrohungsdaten von Produkten verschiedener Hersteller

Der McAfee Data Exchange Layer (DXL) ist eine der Schlüsseltechnologien, die die Kommunikation aller Produkte innerhalb der Intel Security Innovation Alliance ermöglichen. Diese offene Plattform bietet einen sicheren Rahmen für den Informationsaustausch unter Produkten verschiedener Hersteller. Mehr als 20 Partner der Intel Security Innovation Alliance haben die Integration bereits abgeschlossen beziehungsweise sind gerade dabei, DXL zu integrieren.

Siemens erweitert die Zusammenarbeit für industrielle Sicherheit

Siemens und Intel Security erweitern ihr gemeinsames Engagement rund um die Absicherung von industriellen Automatisierungssystemen. Die Experten von Siemens nutzen Intel Security’s Lösungen wie beispielsweise Antivirus-Software, Whitelisting sowie Security Information and Event Management (SIEM) für die Sicherheit der Produktionsanlagen. Diese Werkzeuge helfen dabei, Sicherheitsvorfälle sofort zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die beiden Unternehmen bündeln nun ihr Knowhow im Bereich der industriellen Automatisierung und Cyber-Sicherheit. Ziel ist es, Industrieanlagen zur Verfügung zu stellen, die von Anfang an dafür entwickelt wurden, Cyber-Risiken zu minimieren und die Systemverfügbarkeit zu erhöhen.

Siemens stellt neue Technologie für sichere Stromautobahnen vor

Siemens hat eine neue Technologie für die Stromübertragung vorgestellt, die nach der Meinung des Konzerns „einen Meilenstein“ nicht nur für die deutsche Energiewende darstellt. Die sogenannte „Vollbrückentechnik“ sorgt dafür, dass Strom über weite Strecken verlustarm und vor allem ausfallsicher transportiert werden kann. Für die deutschen Netzbetreiber Amprion und TransnetBW wird die Technologie erstmals für deren Gleichstrom-verbindung ULTRANET zum Einsatz kommen. ULTRANET ist die erste von drei geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-(HGÜ-)Strecken zwischen Nord- und Süddeutschland.

Hierbei kommen Stromrichterstationen der neuesten Generation zum Einsatz. Am Beginn und am Ende der Strecken werden diese Stromrichterstationen mit einer Übertragungsleistung von 2.000 Megawatt (MW) den Strom von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt umwandeln. Dank der Vollbrückentechnologie können Fehler auf verlustarmen Gleichstromstrecken schnell und flexibel geklärt werden, ohne dass ein Abschalten der Anlage nötig ist. Gleichzeitig wird das Wechselstromnetz stabilisiert.

Der Vorteil der von Siemens entwickelten Stromrichter liege in der hohen Verfügbarkeit der Energieübertragung; zudem ermögliche es die neue Technologie erstmals, dass ein Netzsegment nach einem Stromausfall wieder mit Strom versorgt werde. Längere Ausfälle werden so vermieden.
„Die Vollbrückentechnik klärt Fehler extrem schnell und kann so zuverlässig verhindern, dass sich Netzfehler zum Blackout ausweiten“, sagte Jan Mrosik, CEO der Division Energy Management bei Siemens. „Mit dieser innovativen Entwicklung liefert Siemens die Technik, die für einen erfolgreichen Netzausbau und damit auch für das Gelingen der Energiewende notwendig ist.“




ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von Amprion und TransnetBW. Es bildet den südlichen Teil von einem der drei geplanten HGÜ-Korridore zwischen Nord- und Süddeutschland. Die Verbindung verläuft über eine Strecke von 340 Kilometern von Osterath in Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg in Baden-Württemberg.
HGÜ-Technik ist die erste Wahl für die verlustarme Übertragung großer Energiemengen auf langen Strecken. In Deutschland wird der Strom aus küstenfernen Offshore-Windparks effizient per HGÜ in das Stromversorgungsnetz an Land eingespeist. HGÜ kann Netze mit unterschiedlichen Frequenzen zuverlässig verbinden und den gezielten Energieaustausch zwischen zwei Ländern ermöglichen. „Siemens stellt neue Technologie für sichere Stromautobahnen vor“ weiterlesen

Siemens steigert Patenterstanmeldungen um neun Prozent

Siemens hat im Geschäftsjahr 2014 rund 4300 Patente angemeldet, das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem will das Unternehmen rund 400 Millionen Euro zusätzlich für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgeben. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Siemens rund vier Milliarden Euro in F&E investiert. Zum Erfolg beigetragen haben zwölf Siemens-Forscher und -Entwickler, die zusammen für über 900 Erfindungen und 842 erteilte Einzelpatente verantwortlich sind. Sie wurden nun von Siemens in München als „Erfinder des Jahres 2014“ ausgezeichnet.

Innovation ist eine der tragenden Säulen der Siemens Vision 2020″, wird Joe Kaeser, der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, in einer Mitteilung zu der Preisverleihung zitiert. „Grundlage unserer Innovationen sind kreative und wertvolle Ideen. Mit diesen Ideen und ihrem Streben nach neuen technologischen Lösungen haben diese zwölf Erfinder und ihre 30.000 Kollegen weltweit entscheidend dazu beigetragen, die technologische Zukunft und den Markterfolg unseres Unternehmens zu sichern.“ Acht der ausgezeichneten Siemens-Forscher kommen aus Deutschland, die Übrigen aus den Vereinigten Staaten, Dänemark und China. Ihre Erfindungen reichen von drahtlos funkenden Sensoren, die an Bahngleisen Züge überwachen, über ein neues Kühlsystem, das eine Leistungssteigerung bei Windkraftanlagen ermöglicht, bis hin zu einer Gasturbine, deren Komponenten neu kombiniert wurden – und damit die Herstellung der Turbine wesentlich günstiger machen als bislang.

Die Auszeichnung zum „Erfinder des Jahres“ vergibt Siemens seit 1995 jährlich an herausragende Forscher und Entwickler des Hauses, deren Erfindungen in erheblichem Maße zum Unternehmenserfolg beitragen.

Siemens-Vorzeigewerk für „Digitale Fabrik“ feiert 25jähriges Bestehen

Das Siemens Elektronikwerk Amberg (EWA) feiert am 12. und 13. September 2014 gemeinsam mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern sein 25jähriges Bestehen. Seit der Gründung 1989 produziert Siemens an diesem Standort unter anderem speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) vom Typ Simatic. Heute werden in Amberg über 1000 Produktvarianten hergestellt. Mit ihnen werden Maschinen und Anlagen gesteuert und Fertigungen automatisiert. Dadurch lassen sich Zeit und Kosten sparen und die Produktqualität erhöhen. Simatic steuert Bordsysteme von Kreuzfahrtschiffen ebenso wie industrielle Fertigungsprozesse, zum Beispiel in der Automobilindustrie, oder auch Skiliftanlagen. Auch die Produktion in Amberg selbst wird von Simatic gesteuert. Innerhalb von 24 Stunden stehen die Produkte für weltweit rund 60 000 Kunden zur Auslieferung bereit.

Seit Jahren diskutieren Wissenschaftler, wie sich die Fertigung in Zukunft verändern wird. Sie diskutieren unterschiedlich visionäre Modelle, die aber alle einen gemeinsamen Nenner haben: die durchgängige Digitalisierung. Wesentliche Elemente der digitalen Fabrik werden im Elektronikwerk Amberg bereits heute eingesetzt. Jetzt schon kommunizieren dort Produkte mit Maschinen und sämtliche Prozesse sind IT-optimiert und -gesteuert – bei minimaler Fehlerquote. So hochautomatisiert das EWA arbeitet, so wenig hat es sich seit 1989 optisch verändert. Bei gleichbleibender Produktionsfläche und kaum veränderter Mitarbeiterzahl hat das Werk sein Produktionsvolumen verachtfacht. Insgesamt arbeiten hier rund 1100 Mitarbeiter.

Siemens ist Weltmarktführer auf dem Gebiet elektronischer Steuerungen. Das EWA ist hierzu das Vorzeigewerk. Es produziert mit einer Qualität von 99,9988 Prozent. „Ich kenne weltweit kein vergleichbares Werk, das an diese niedrige Fehlerquote herankommt“, sagt Karl-Heinz Büttner, Leiter des EWA. Jährlich stellt die Fabrik rund zwölf Millionen Simatic-Produkte her. Bei 230 Arbeitstagen pro Jahr bedeutet das: Jede Sekunde verlässt ein Produkt das Werk. Die Fertigung funktioniert weitgehend automatisiert. 75 Prozent der Wertschöpfungskette bewältigen Maschinen und Computer eigenständig, für ein Viertel der Arbeit sind die Mitarbeiter zuständig. Nur zu Fertigungsbeginn wird das Ausgangsbauteil, eine unbestückte Leiterplatte, von menschlicher Hand berührt – ein Mitarbeiter legt es in die Produktionsstraße. Von nun an läuft alles maschinengesteuert.

Simatic-Steuerungen selbst regeln die Herstellung von Simatic. Vom Produktionsbeginn bis zur Auslieferung sind rund tausend solcher Steuerungen im Einsatz. „Seit 25 Jahren stellt Amberg unter Beweis, dass Hochtechnologie-Innovation den Standort Deutschland langfristig und nachhaltig sichert“, sagt Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. „Wir sind stolz auf den Standort und das Elektronikwerk Amberg, das heute die Richtung bei Industrie 4.0 vorgibt.“ „Das Elektronikwerk Amberg ist das Idealbeispiel für die Anwendung der „Digital Enterprise Platform“ von Siemens. Hier wird heute schon produziert, wie es in einigen Jahren in vielen Fertigungswerken Standard sein wird“, sagt Siegfried Russwurm, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO des Industry-Sektors.

Die Produkte steuern ihre Fertigung selbst. Sie teilen den Maschinen über den Produktcode mit, welche Anforderungen sie haben und welche Produktionsschritte als nächstes nötig sind. In Amberg ist die Fertigung auf dem Weg zur Zukunft schon gut vorangekommen. Künftig werden die reale und virtuelle Welt in der Produktion noch enger verschmelzen, Produkte miteinander und mit den Maschinen kommunizieren und ihre Produktionswege optimieren. Fabriken werden in der Zukunft noch flexibler als heute individuelle Einzelprodukte fertigen und eine höhere Wirtschaftlichkeit erzielen: in kurzer Zeit, zu niedrigen Kosten bei höchster Qualität. Bei der Entwicklung von Produkten und Produktionsprozessen, bei der Produktionsplanung oder auch bei unerwarteten Zwischenfällen bleibt der Mensch auch weiterhin unverzichtbar.

Warum in Amerika? Industrial Internet Consortium gegründet

Es wäre schön gewesen, auf diese Idee wäre die deutsche Industrie zuerst gekommen: Die amerikanischen Konzerne AT & T, Cisco, General Electric, IBM und Intel haben das „Industrial Internet Consortium“ (IIC) gegründet. Dabei soll es sich um eine offene Gruppe handeln, der sich weitere Mitglieder anschließen können. Das Ziel ist der Abbau von Hindernissen auf dem Weg der Vernetzung der physischen und der digitalen Welt – oder, anders formuliert, die Setzung von Standards.

„Neunundneunzig Prozent von allem ist immer noch nicht zu jedem Zeitpunkt mit dem Internet verbunden. Wenn es aber gelingt, immer mehr mehr Dinge mit dem Netz zu verbinden, dann kommt die nächste industrielle Revolution. Cisco schließt sich mit führenden Unternehmen der Branche zusammen, um solche Verbindungen in industriellen Umgebungen sicher und zuverlässig zu machen. So ebnen wir den Weg für das Internet der Dinge“, wird Guido Jouret, der für dieses Thema zuständige Vice President von Cisco, in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Die neu gegründete Gruppe hat nach eigenen Angaben keine Absicht, Einnahmen oder Gewinne zu erzielen. Vielmehr geht es darum, die Führung in der Setzung von Standards für das industrielle Internet zu übernehmen.

 Aufgezählt werden insbesondere folgende Ziele:

– Die Verwendung bestehender und die Schaffung neuer Anwendungsfälle in der Industrie und Testumgebungen für reale Anwendungen

– „Delivering Best Practices“: hier geht es darum, den Aufbau von Referenzarchitekturen zu erleichtern

– Einrichtung von offenen Foren, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen

– „Vertrauen schaffen“: neue und innovative Ansätze für die Sicherheit

– Und, gewiss der entscheidende Punkt: Beeinflussung der globalen Standards für Internet -und Industrieanlagen

Als Gründungsmitglieder werden AT & T, Cisco, GE , IBM und Intel jeweils ständige Sitze im IIC Lenkungsausschuss übernehmen, gemeinsam mit vier anderen gewählten Mitgliedern. Die Unternehmen sehen sich auf ihren jeweiligen Gebieten selbstbewusst als Marktführer – und streben über gemeinsame Architekturen einfach funktionierende „Plug and play“-Lösungen für das industrielle Internet an. Explizit genannt werden zum Beispiel von einem Vertreter von General Electric die Branchen Luftfahrt-, Transport, Gesundheit und Energie.

Möglicherweise sollte der deutsche GE-Wettbewerber Siemens und auch manches andere deutsche Unternehmen, das im Internet der Dinge Standards setzen will, hier hellhörig werden. Und wo sind die deutschen Industrieverbände?

Mitglieder des in Amerika gebildeten Konsortiums werden die Entwicklung künftig jedenfalls in Arbeitsausschüssen begleiten. Die IIC wird von der Object Management Group (OMG), einem gemeinnützige Fachverband in Boston, verwaltet werden. Weitere Informationen, gibt es auf der Website www.iiconsortium.org

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Siemens investiert in Start-ups, mehr Geld ist nötig

Eigentlich ist es eine gute Idee: Der Sektor Industry und die Venture-Capital-Einheit von Siemens haben vor einiger Zeit angekündigt, einen neuen Venture-Capital-Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Dollar aufzulegen. Der „Industry of the Future Fund“ – so heißt das Instrument – soll in ganz junge und dynamische Unternehmen investieren. Er ergänzt die bestehenden Venture-Capital-Fonds von Siemens, die in der Regel in mehr etablierte Start-Up-Unternehmen investieren.

Der neue Fonds wird Start-Up-Unternehmen schon in einer frühen Phase unterstützen. Ziel ist Partnerschaften mit Unternehmen zu fördern, die bestehende industrielle Märkte entweder revolutionieren oder durch bahnbrechende Technologien sogar ganz neue Märkte erschließen. Als Teil von Financial Services, wird die Venture-Capital-Einheit von Siemens den Industry of the Future Fund neben den bestehenden Venture-Capital-Aktivitäten von Siemens führen.

Auf der Cebit in Hannover: Start-ups auf dem Code-N-Stand. Foto: Carsten Knop
Auf der Cebit in Hannover: Start-ups auf dem Code-N-Stand. Foto: Carsten Knop

„Da Digitalisierung und Software im globalen Wettbewerb für Hersteller zunehmend an Bedeutung gewinnen, wird der Industry of the Future Fund die Industrie 4.0-Strategie von Siemens unterstützen. Dazu soll jungen Unternehmen Kapital zur Verfügung gestellt werden, deren innovative Technologien und Visionen Produktionstechniken und Industrieautomatisierung grundlegend verändern könnten,“ wird Siegfried Russwurm, der Vorstandsvorsitzende des Siemens-Sektors Industry, in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Idee und Ziel sind begrüßenswert – aber ist das nicht viel zu wenig Geld? Wie weit kommt die deutsche Industrie mit solchen Fonds, wenn in Amerika zum Beispiel allein durch die Erfolgsgeschichte von Whatsapp innerhalb von fünf Jahren viele Milliarden Dollar Wert geschöpft werden, die dann wieder in neue Projekte investiert werden können? Es ist schade: Deutschland liegt auf dem Gebiet der Wagniskapitalfinanzierung so weit zurück, das selbst so begrüßenswerte Initiativen wie diese von Siemens wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken.

Interessant ist übrigens, in welche Unternehmen Siemens schon investiert hat – und wo sie sitzen. Geld bekamen die Unternehmen Lagoa (Sitz: Montreal, USA), das cloud-basierte, hochleistungsstarke 3D-Visualisierungs-Software anbietet und CounterTack (Sitz: Boston, USA), das Sicherheitssoftware der nächsten Generation entwickelt.

Deutschland muss in der Industrie 4.0 Gas geben, auch mit mehr Geld.

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