Jeder zweite deutsche Online-Käufer bestellt im Ausland

Die Ländergrenzen verlieren beim Online-Shopping immer mehr an Bedeutung: Mehr als die Hälfte der deutschen Online-Käufer (56 Prozent) hat bereits einmal etwas bei einem ausländischen Online-Anbieter gekauft. In der Gruppe der 18- bis 39-Jährigen sind es sogar zwei Drittel. Knapp ein Drittel (31 Prozent) könnte sich vorstellen, in einem Online-Shop mit Sitz im Ausland einzukaufen. Nur 13 Prozent lehnen dies grundsätzlich ab. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die 1.200 deutsche Internetnutzer über 18 Jahren befragt wurden.

„Deutsche Online-Händler müssen auf der Hut sein, ihre Kundschaft nicht an die Konkurrenz aus dem Ausland zu verlieren. Der beste Weg, die Kunden an die inländischen Shops zu binden, ist ein wettbewerbsfähiger Preis. Noch wichtiger ist jedoch ein breites und attraktives Produkt- und Markenangebot“, so die Einschätzung von Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Retail & Consumer bei PwC.

Denn 84 Prozent der Auslands-Shopper gaben an, dass sie auf den Kauf bei einem ausländischen Online-Anbieter verzichten, wenn die gewünschte Ware auch in einem deutschen Shop erhältlich ist.

Online-Shops aus Großbritannien und den USA besonders beliebt

Ein Blick auf die im Ausland eingekauften Waren zeigt: Internet-Shopper kaufen in erster Linie Kleidung und Schuhe (53 Prozent) in ausländischen Shops, gefolgt von Büchern, Musik, Filmen und Videospielen (37 Prozent). Online-Läden aus Großbritannien (52 Prozent) und den USA (39 Prozent) sind dabei am beliebtesten.

Auf der Wunschliste: kostenlose Retouren und sichere Zahlung

Die zentralen Gründe für den grenzüberschreitenden Einkauf sind bessere Preise – das sagen knapp zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) – sowie die Verfügbarkeit von Waren, die in deutschen Shops nicht erhältlich sind (53 Prozent). Dabei gibt es aus Verbrauchersicht aber auch gewichtige Argumente, die gegen den Kauf im Auslands-Shop sprechen: Online-Shopper, die bisher noch nie in einem ausländischen Shop eingekauft haben, nennen dafür Bedenken in Hinblick auf Garantie, Gewährleistung und Widerruf (50 Prozent), zu hohe Versandgebühren (46 Prozent) sowie Unklarheit bei den Zollgebühren (46 Prozent) als Begründung. Sie ließen sich am ehesten durch kostenlose Retouren, eine sichere Zahlungsabwicklung und eindeutige Hinweise zu Zollgebühren davon überzeugen, in einem ausländischen Shop einzukaufen.





Ein Drittel der Auslands-Shopper berichtet über schlechte Erfahrungen

Knapp zwei Drittel der Auslands-Shopper (64 Prozent) gaben an, dass sie mit ihren Einkäufen im Ausland zufrieden waren. Probleme gab es bei den übrigen 36 Prozent. Hier kam es beispielsweise zu längeren Lieferzeiten oder unerwarteten Zollgebühren. Zwei Drittel (67 Prozent) berichteten, dass die Ware gut verpackt und unbeschädigt angekommen ist und sie den Bestellvorgang als unkompliziert empfunden haben. Eine gute Produktqualität attestierte jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Auslands-Shopper (56 Prozent). „Auch beim Thema Qualität können deutsche Online-Händler ansetzen, um die Wettbewerber aus dem Ausland auf Distanz zu halten“, so Gerd Bovensiepen.

Chancen für deutsche Online-Händler im Ausland

Während die EU aktuell daran arbeitet, die Bedingungen für den grenzüber-schreitenden Online-Handel zu harmonisieren, wünschen sich viele Kunden zumindest ein einheitliches Gütesiegel: Die Einführung eines europäischen Gütesiegels, das die Qualität der Online-Anbieter überprüft, würde bei 77 Prozent der Online-Shopper die Bereitschaft erhöhen, im Ausland zu bestellen. „Deutsche Online-Händler müssen sich vor diesem Hintergrund auf einen intensiven Wettbewerb einstellen. Österreichische Online-Händler verschicken beispielsweise bereits rund 30 Prozent ihrer Verkäufe ins europäische Ausland. Andererseits haben auch die deutschen Online-Händler die Chance, aktiv um Kunden aus dem Ausland zu werben und ihre Waren grenzüberschreitend zu verkaufen“, fasst Gerd Bovensiepen zusammen.

Mobile Payment setzt sich durch: 30 Prozent der Deutschen nutzen Smartphone oder Tablet zum Bezahlen

PwC-Umfrage: Verbraucher schätzen einfache Handhabung wünschen sich jedoch mehr Sicherheit / Paydirekt bekannter als Google Wallet und Apple Pay / Mehrheit glaubt auch in zehn Jahren noch an bezahlen mit Bargeld

Mobiles Bezahlen per Smartphone oder Tablet wird in Deutschland immer häufiger genutzt. Bereits 30 Prozent aller Deutschen bezahlt mobil, was einem Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Am häufigsten werden der Erhebung zufolge mobile Bezahlverfahren für den Kauf von Kleidung, Schuhen und Accessoires (elf Prozent) verwendet. Rund zehn Prozent aller Deutschen zahlen ihre Flug- und Bahntickets oder Hotelrechnungen mobil. Gut neun Prozent der Befragten haben bereits für Musiktitel, Lebensmittel oder elektronische Geräte mobil gezahlt und per Smartphone oder Tablet Geldbeträge an andere Personen überwiesen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Befragung von mehr als 1.000 Bundesbürgern der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Rund 36 Prozent der Befragten, die noch nie mobil bezahlt haben, wollen Mobile Payment in Zukunft nutzen. Als Vorteil für die Verwendung mobiler Bezahldienste nennen mehr als drei Viertel aller Deutschen die Möglichkeit, Geldbewegungen direkt am Handy prüfen zu können. Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer erklärten, dass Mobile Payment den Einkauf und das Bezahlen vereinfacht. „Wenn es den Anbietern von Mobile Payment weiter gelingt, echte Vorteile gegenüber dem Bezahlen mit Bargeld oder EC-Karte zu bieten, halten wir an unserer Prognose fest, dass die Kundenbasis für Mobile Payment bis 2020 auf elf Millionen steigen wird“, sagt Dr. Nikolas Beutin, Partner bei PwC und Experte für Mobile Payment.




Konsumenten wollen weiter mit Bargeld bezahlen

Dennoch gibt es bei den Konsumenten immer noch die Skepsis vor der neuen Bezahlart: Rund 28 Prozent der Befragten zahlten bisher immer lieber mit Bargeld, gut 24 Prozent wollen dies auch in Zukunft tun. Aber bereits 30 Prozent der Deutschen rechnet damit, dass es in zehn Jahren kein Bargeld mehr geben wird und somit nur noch EC-, Kreditarten- und Mobile Payment bezahlt wird.

Vor allem aus Angst vor Datenmissbrauch und Sicherheitslücken machen viele Nutzer einen Bogen um das mobile Bezahlen. Generell sehen 85 Prozent der Deutschen die Gefahr, dass beim Mobile Payment Daten gehackt oder missbraucht werden, eine Verringerung gegenüber den 88 Prozent im letzten Jahr. Knapp unter 40 Prozent der Befragten erklärten, die Sorge um den Schutz ihrer persönlichen Daten schrecke sie noch von einer Nutzung ab. Dennoch das zukünftige Potenzial ist groß: 38 Prozent der Befragten haben sich noch nicht mit dem Bezahlverfahren auseinander gesetzt, 22 Prozent kennen kein Geschäft, das Mobile Payment anbietet, zehn Prozent kenne dieses Bezahlverfahren noch nicht und ebenfalls zehn Prozent geben an, weder Smartphone noch Tablet zu besitzen.

Nutzer wünschen sich Sicherheitsgarantie und Notfallhotline

Um die Nutzerzahlen weiter zu erhöhen, sollten Anbieter vor allem in Sicherheit und Zusatzangebote investieren. Rund 60 Prozent der Deutschen wünschen sich eine garantierte Sicherheit beim Bezahlen. Weitere 58 Prozent der Befragten pochen auf eine erhöhte Transparenz bei den Gebühren. Knapp die Hälfte aller Umfrageteilnehmer nennt als Nutzungsvoraussetzung die Einführung einer Notfallnummer, über die sie ähnlich wie bei Kreditkarten ihr Smartphone im Falle eines Diebstahls sperren lassen können.

Rund 35 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr Geschäfte und Gewerbe, die Mobile Payment ermöglichen. Gut 34 Prozent wollen beim mobilen Bezahlen Gutscheine, Coupons oder Rabatte nutzen. „Wenn die Anbieter mehr Sicherheit garantieren können, ein echtes Wallet mit Zusatzfunktionen anbieten und die Nutzer hierdurch mehr Nutzen und Vertrauen gewinnen, wird die Verbreitung von Mobile Payment in den kommenden Jahren enorm zulegen“, prognostiziert Beutin. „Vor allem im Unternehmensbereich (B2B) werden mobile Bezahlverfahren sehr stark an Bedeutung gewinnen, da sich Zahlungsabläufe kostengünstiger und zeitnaher gestalten lassen.“

Bekanntester Anbieter in Deutschland bleibt der aktuellen Befragung zufolge mit Abstand der Branchenriese PayPal, den rund 82 Prozent aller Deutschen kennen. Auf Platz zwei kletterte das im November 2015 gestartete Online-Bezahlsystem der deutschen Banken und Sparkassen, Paydirekt, das bereits rund 27 Prozent der Deutschen ein Begriff ist. Die digitale Geldbörse Google Wallet kennen 20 Prozent und Apple Pay 17 Prozent der Befragten. „In den nächsten Jahren ist infolge der notwendigen hohen Investitions- und Betriebskosten bei gleichzeitig geringen Einnahmen mit einer Konsolidierung vor allem unter den kleineren Mobile Payment Anbietern zu rechnen – eine Chance für die Banken und Sparkassen – aber auch direkt verkaufende Unternehmen selbst“, sagt Beutin.

Neue Zuversicht bei deutschen Maschinenbauern

PwC-Maschinenbau-Barometer: Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer starten zuversichtlich ins neue Jahr / Robustes Umsatzwachstum für eigenes Unternehmen erwartet / Höheres Investitionsvolumen geplant / Auslandsgeschäft bereitet weiterhin Sorge

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sind nach einem durchwachsenen Jahr 2015 wieder deutlich zuversichtlicher in das laufende Jahr gestartet: Vor dem Hintergrund einer stabilen Konjunkturentwicklung in Deutschland rechnen 82 Prozent der befragten Unternehmen mit einem Umsatzwachstum für 2016 (Vorquartal: 72 Prozent). Das durchschnittlich erwartete Umsatzplus liegt mit 4 Prozent sogar auf dem höchsten Stand seit zwölf Monaten. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für das 4. Quartal 2015 hervor, für das 101 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau befragt wurden. „Nach einer zuletzt merklich eingetrübten Stimmung sehen wir für 2016 wieder mehr Zuversicht bei den deutschen Maschinenbauern“, sagt Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC. „Sehr gut aufgestellte Unternehmen mit hoher Innovationskraft und eine stabile Konjunkturentwicklung in Deutschland geben der Branche allen Grund für gesundes Selbstvertrauen.“

Stabile Unternehmenskennzahlen – steigende Investitionen

Wie aus dem aktuellen PwC-Maschinenbau-Barometer hervorgeht sind wichtige Unternehmenskennzahlen wie etwa Kosten, Preise und Gewinnmargen im vergangenen Quartal bei der überwiegenden Mehrzahl der befragten Unternehmen stabil geblieben. Auch die durchschnittliche Auslastung hat sich mit 86,9 Prozent nur marginal gegenüber dem Vorquartal verändert (87,6 Prozent). Gleichzeitig sollen die Investitionen steigen: Ein Viertel der befragten Unternehmen gab an, bereits im vorangegangenen Quartal mehr investiert zu haben. In 2016 wollen 55 Prozent (Vorquartal: 47 Prozent) der Unternehmen größere Investitionen tätigen – der höchste Wert der letzten zwölf Monate. Auch gemessen am Gesamtumsatz soll das Investitionsvolumen steigen: Auf durchschnittlich 7,6 Prozent nach 6,5 Prozent im Vorquartal.





Auslandsgeschäft bereitet weiterhin Sorge

Mit Blick auf die globale Wirtschaftslage haben sich die Erwartungen der deutschen Maschinenbauer im Vergleich zum Vorquartal zwar verbessert, dennoch rechnet nur knapp die Hälfte der Befragten mit einer positiven Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Besondere Sorge bereitet den Befragten das eigene Auslandsgeschäft: Für 2016 rechnen nur noch 63 Prozent damit, mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland zu generieren. „Die wirtschaftliche Entwicklung in wichtigen Zielmärkten wie China oder Russland drückt auf die Exporterwartungen“, erläutert Schmidt. „Trotz möglicher neuer Impulse, etwa aus Afrika oder dem Iran, bleibt das Auslandsgeschäft der große Unsicherheitsfaktor für den deutschen Maschinenbau in 2016.“

Das PwC-Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer Panelbefragung von rund 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau. Die Befragten werden im Rahmen der vierteljährlichen Erhebung gebeten, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche und ihres Unternehmens zu bewerten. www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Gefahr von Cyber-Angriffen für Familienunternehmen und Mittelstand steigt

Immer mehr Familienunternehmen und Mittelständler werden im Zuge der zunehmenden Digitalisierung zu einem Ziel für Hacker und unterliegen damit Cyber-Angriffen. So wurde jedes zehnte mittelständische Unternehmen 2014 mindestens einmal Opfer einer Attacke aus dem Internet. Der wirtschaftliche Schaden beträgt dabei im Schnitt 80.000 Euro und ist damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. In einzelnen Fällen lag er sogar bei mehr als 500.000 Euro, wie die soeben veröffentlichte Studie „Angriff aus dem Cyber Space: So gefährdet sind mittelständische Unternehmen“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt.

Systemverfügbarkeit besonders im Visier der Hacker

Rund die Hälfte der Attacken zielt auf die Systemverfügbarkeit, gefolgt von Mitarbeiter- und Zugangsdaten (31 %) sowie Unternehmensimage und Reputation (26 %). Für die Untersuchung wurden 400 mittelständische Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern befragt. „Viele Mittelständler haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt und verfügen weder über ausreichende technische Sicherheitsmaßnahmen, noch einen angemessenen Versicherungsschutz. Bisher ist nur jedes fünfte Unternehmen gegen einen Cyberangriff versichert. Das Bewusstsein für die Risiken eines allzu laxen Umgangs mit der IT-Sicherheit muss demnach deutlich steigen, zumal sich auch die regulatorischen Vorschriften verschärfen“, sagt Dr. Peter Bartels, Vorstandsmitglied und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand von PwC.

Unternehmen scheuen Aufwand und Kosten

Mit dem IT-Sicherheitsgesetz (IT-SiG) schreibt der Gesetzgeber den Betreibern kritischer Infrastrukturen, wozu unter anderem Transport- und Logistikunternehmen, Energieversorger und Finanzdienstleister gehören, vor, sich gegen IT-Angriffe besser zu wappnen. Die betroffenen Unternehmen müssen die Vorgaben formal bis zum 13. Juni 2017 umgesetzt haben. Dafür müssen sie ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) aufbauen, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Ansprechpartner nennen sowie eine Meldestelle einrichten, über die sie das BSI über Cyberangriffe informieren. „Ein funktionierendes ISMS ist eine Grundvoraussetzung, um IT-Sicherheit überhaupt zu gewährleisten. Nur so lassen sich Cyberangriffe frühzeitig erkennen, Maßnahmen zur Abwehr einleiten und Schwachstellen der eigenen IT identifizieren“, sagt PwC-Partner und IT-Sicherheitsexperte Derk Fischer. Allerdings ist der Aufbau des Managementsystems mit hohem Aufwand und Investitionen verbunden.


Zurückhaltung beim Aufbau eines ISMS

Derzeit besitzen nur 41 Prozent der befragten Unternehmen einer kritischen Infrastruktur ein zertifiziertes ISMS. Viele Mittelständler gehen den Aufbau eher verhalten an, obwohl in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Geschäftswelt die Unterscheidung zwischen kritischer und nicht-kritischer Infrastruktur immer schwieriger wird und die Anforderungen der Kunden und Geschäftspartner an die IT-Sicherheit deutlich steigen. „Unternehmen sollten das Gesetz als Chance begreifen, um sich langfristig besser vor Cyberattacken zu schützen“, betont Fischer.

Eine wichtige Rolle spielt die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Immerhin 84 Prozent der befragten Unternehmen sehen in schlecht geschulten Mitarbeitern das größte Sicherheitsrisiko, das durch den vermehrten Einsatz mobiler Endgeräte, der Hackern neue Möglichkeiten bietet, weiter steigt. „Durch Mitarbeiter-Fortbildungen können Unternehmen mit vergleichsweise geringen Investitionen sehr viel erreichen, da Cyber-Attacken oft auf die Unachtsamkeit oder Unkenntnis einzelner Mitarbeiter zurückgehen“, sagt Bartels.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/cybersecurity

Digitalisierung mindert Steuerlast für Mittelständler

Die fiskalische Belastung für Mittelständler hat sich in den vergangenen Jahren spürbar reduziert – was aber nicht nur an den Steuersätzen liegt, sondern vor allem an immer effizienteren Methoden der Steuererhebung. Durch die Digitalisierung der Steuererklärung und den elektronischen Zahlungsverkehr benötigen kleine und mittlere Unternehmen im weltweiten Schnitt nur mehr 261 Arbeitsstunden im Jahr für die Steuer; das sind 61 Stunden weniger als noch vor zehn Jahren. In der EU und im EFTA-Raum sind es sogar nur noch 173 Stunden, wie aus der 189 Länder umfassenden Langzeitstudie „Paying Taxes“ von Weltbank und PwC hervorgeht.

Digitalisierung scheitert oft an mangelnder IT-Infrastruktur

„Es ist ermutigend zu sehen, dass sich das fiskalische Umfeld in immer mehr Volkswirtschaften substanziell verbessert. Damit sinken die Lasten für die Unternehmen, während die Regierungen zugleich auf nachhaltige Einnahmen vertrauen können“, sagt Weltbank-Direktor Augusto Lopez-Claros. Marius Möller, Tax-Vorstand von PwC in Deutschland, weist gleichwohl darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie von Region zu Region sehr unterschiedlich ausfallen: „Es gibt in vielen Ländern nach wie vor einen erheblichen Verbesserungsbedarf, was die Effizienz des Steuersystems betrifft. Gerade in den Entwicklungsregionen mangelt es häufig an der notwendigen IT-Infrastruktur, um die Steuererhebung überhaupt erst zu digitalisieren. Den betroffenen Ländern entgehen dadurch signifikante Einnahmen.“


Die Studie von Weltbank und PwC bemisst die fiskalische Gesamtlast anhand von drei Kennziffern, nämlich Steuersumme, Zeitaufwand und Menge der Zahlungstransaktionen. Im globalen Schnitt mussten kleine und mittlere Unternehmen im vergangenen Jahr 40,8 Prozent ihrer Gewinne an den Staat abführen, 2004 waren es noch 52,2 Prozent gewesen. Die Zahl der Payment-Transaktionen sank im gleichen Zeitraum um ein Viertel auf 25,6. Mit einer Gesamtsteuerrate von 40,6 Prozent liegen die europäischen Länder im globalen Schnitt. Dank der sehr viel effizienteren Steuererhebung kommen Unternehmen in der EU und im EFTA-Raum allerdings mittlerweile mit 11,6 Zahlungstransaktionen aus, was einer Halbierung binnen zehn Jahren entspricht. „Digitalisierung mindert Steuerlast für Mittelständler“ weiterlesen

Digitale Vernetzung: Kunden erwarten in Geschäften individuelle Empfehlungen

Stationäre Geschäfte sind für den Handel nach wie vor der wichtigste Kontaktpunkt zum Konsumenten: 75 Prozent der Deutschen gehen mindestens monatlich zum Einkaufen in ein Geschäft. Allerdings wird für die Digital Natives (also die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen) die digitale Vernetzung und der Omni-Channel Einkauf immer wichtiger: 85 Prozent von ihnen kaufen monatlich mindestens einmal online ein, 15 Prozent sogar täglich. Diese Konsumenten 4.0 unterscheiden nicht mehr zwischen online und offline, sondern nutzen ganz selbstverständlich alle Einkaufskanäle. Angesichts dieses neuen Konsumverhaltens und der zunehmenden Konkurrenz aus dem Internet muss der stationäre Handel die Chancen der Digitalisierung für sich nutzen: Kunden erwarten von Händlern vor Ort Mehrwert in Form individueller Empfehlungen, personalisierter Lösungen sowie ein Umfeld, das durch die Integration technologischer Innovationen geprägt ist. Das geht aus der PwC-Studie „Store 4.0. Zukunft des stationären Handels“ hervor.



„Kunden betreten heute gut vorinformiert das Geschäft. 64 Prozent recherchieren vor dem Einkauf online“, sagt Gerd Bovensiepen, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa. „Deswegen wird die Rolle des Verkäufers immer wichtiger. Er ist derjenige, der als Experte den Kunden durch die Vielfalt der Angebote lotst, individuelle Empfehlungen gibt – idealerweise auf der Basis eines vollständigen Kundenprofils inklusive Einkaufshistorie – und dadurch für Kunden den Mehrwert schafft, den er durch ein Browsen in Online-Shops und Internet-Foren nicht bekommt.“ Für 41 Prozent der Befragten sind kompetente Verkäufer der entscheidende Faktor, um das Einkaufserlebnis im stationären Handel zu verbessern. Für 30 Prozent ist dieses Expertenwissen zudem ein zentrales Argument, um vor Ort und nicht online einzukaufen.

Wie die Studie zeigt, bietet die Digitalisierung gerade auch für den stationären Handel viele Ansatzpunkte, um Kunden individuell anzusprechen, an sich zu binden und ein besseres Einkaufserlebnis zu schaffen. Big-Data-Anwendungen erlauben, die Einkaufshistorie oder ganze Kundenprofile in Sekundenschnelle abzurufen. Der Verkäufer – ausgerüstet mit Smartphone oder Tablet-Computer – kann dementsprechend sofort auf Vorlieben und Wünsche mit individuell zugeschnittenen Angeboten reagieren. Er kann auf dem Monitor nicht vorrätige Modelle präsentieren oder Produkte individuell zusammenstellen, die der Kunde dann online bestellen und sich entweder nach Hause oder in das Geschäft liefern lassen kann. Weitere technologische Innovationen wie Virtual Reality machen den Einkauf zu etwas besonderem und begeistern den Kunden, weil er Produkte in verschiedenen Modellen und Kontexten sehen, erleben und ausprobieren kann und sogar noch Empfehlungen zu passenden Produkten oder Accessoires bekommt. „Digitale Vernetzung: Kunden erwarten in Geschäften individuelle Empfehlungen“ weiterlesen

PwC-Studie: „Smart Home“ vor dem Durchbruch – Verzehnfachung des Marktes bis 2030

Der Markt für intelligente Haussteuerung (Smart Home) steht vor rasantem Wachstum. Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergeben hat, dürfte im Jahr 2030 ungefähr jedes dritte neu gebaute oder renovierte Haus über automatisierte und vernetzte Elektronik, Heizung oder Lüftung verfügen – im Vergleich zu heute wäre dies eine Verzehnfachung. Laut den von PwC befragten Unternehmen liegt die Marktdurchdringung von Smart Home derzeit lediglich bei durchschnittlich 3 Prozent, bis 2017 dürfte die Rate auf 10 Prozent und bis 2030 auf ungefähr 30 Prozent steigen. Für die jährlich durchgeführte Studie „Baubranche aktuell“ hat PwC von Oktober bis Dezember 2014 Geschäftsführer sowie Experten von 30 führenden Unternehmen der deutschen Bauwirtschaft und Baustoffindustrie befragt.
Smart Home beschreibt die Vernetzung von Haustechnik, Unterhaltungs- und Haushaltsgeräten – mit dem Ziel, die Wohn-und Lebensqualität, die Sicherheit sowie die Energieeffizienz zu erhöhen. In nahezu jedem Haushalt befindet sich eine Vielzahl elektronischer und technischer Geräte, welche bislang in der Regel autark arbeiten. Ein Smart Home vernetzt zum Beispiel Heizung, Jalousien, Licht, Sicherheitskameras und andere Geräte miteinander. Steuern lassen sie sich über ein Smartphone, ein Tablet oder eine Fernbedienung.

„Bislang ist der Markt für Smart Home nicht mehr als eine Nische. Dies liegt zum Beispiel an den noch fehlenden Übertragungsstandards und Schnittstellen sowie an den derzeit nur begrenzt attraktiven Anwendungsgebieten. Doch in zwei bis fünf Jahren wird das Wachstum richtig Fahrt aufnehmen; und spätestens im Jahr 2030 wird Smart Home dann in einem reifen Markt angeboten“, sagt Ralph Niederdrenk, Partner bei PwC und Mitautor der Studie. „PwC-Studie: „Smart Home“ vor dem Durchbruch – Verzehnfachung des Marktes bis 2030“ weiterlesen

PWC: Unternehmen investieren in Big Data und Datensicherheit

Bei ihren Technologieinvestitionen fokussieren sich Unternehmen aktuell auf Big Data und Datensicherheit. 69 Prozent der Unternehmen gaben in einer Umfrage an, in Cybersicherheit zu investieren. 61 Prozent wenden Gelder für Private-Cloud-Lösungen auf. 54 Prozent der Firmen legen ihren Investitionsschwerpunkt auf die Datengewinnung und –analyse. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Auszug aus dem „Digital IQ Survey 2015“, für den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC über 500 Geschäftsführer und IT-Leiter in 14 Ländern weltweit befragt hat, davon knapp 40 in Deutschland. Diese Schwerpunktsetzung wird sich im laufenden Jahr verfestigen: Gut die Hälfte der befragten Unternehmen will die Ausgaben für Cybersicherheit im Jahr 2015 weiter erhöhen. 47 Prozent planen eine Steigerung der Aufwendungen für Private-Cloud-Lösungen und 37 Prozent gaben an, ihre Ausgaben für die Datengewinnung und -analyse in den kommenden zwölf Monaten anheben zu wollen.
„PWC: Unternehmen investieren in Big Data und Datensicherheit“ weiterlesen

PWC-Multimedia-Seite zur Industrie 4.0

Die Digitalisierung der Wertschöpfungskette ist in vollem Gange. „Zwei Drittel der Unternehmen arbeiten schon aktiv daran“, weiß Reinhard Geissbauer, Partner und Koordinator aller Industrie-4.0-Aktivitäten der Beratungsgesellschaft PwC. „Jetzt geht es für alle darum, durch einen innovativen Einsatz neuer Technologien und einer Neugestaltung von Kernprozessen das Maximum herauszuholen. Dabei geht es schon längst nicht mehr nur darum, signifikante Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen zu erzielen. Es geht um zusätzliches Wachstum.“ Sein Unternehmen hat dazu eine sehenswerte Multimedia-Infoseite ins Netz gestellt:

http://next.pwc.de/2014-03/industrie40.html#sthash.1Ltc0Y7M

PWC: Deutschland zieht wieder mehr Hightech-Investoren an

Innovationen „Made in Germany“ sind weltweit begehrt. Das Interesse an der deutschen Hightech-Branche hat wieder deutlich zugenommen, wie die Zahl der M&A-Aktivitäten in dem Sektor zeigt. Während die Zahl der Transaktionen in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres noch bei 182 lag, stieg sie im gleichen Zeitraum des Jahres 2014 auf 222 Deals. Das entspricht einem Wachstum von 22 Prozent. Da viele Transaktionen noch nicht abgeschlossen sind, ist von einem weiteren Wachstum in diesem Jahr auf circa 300 Deals auszugehen, ein Plus von 11 Prozent gegenüber 2013. Damit ist das Niveau aus der Zeit vor der Finanzkrise mit 346 Transaktionen im Spitzenjahr 2007 zwar noch nicht erreicht, aber ein positiver Trend ist deutlich erkennbar. Das zeigt die Analyse „Hightech-Report Deutschland. M&A-Aktivitäten in der Hightech-Branche 2004 bis 2014“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Erfasst wurden alle Zusammenschlüsse, Käufe und Übernahmen mit deutscher Beteiligung.

„Die Unternehmen wollen durch Transaktionen ihr digitales Geschäft ausbauen. Die Digitalisierung der Wirtschaft macht große Fortschritte und bringt einen hohen Bedarf an technischen Innovationen mit sich. Diesen Wandel können die Konzerne oftmals nicht aus eigener Kraft bewältigen und setzen daher auf Zukäufe“, sagt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC in Deutschland.

Engagement von Private Equity-Gesellschaften hat sich seit 2004 mehr als verdoppelt

Neben den strategischen Investoren interessieren sich immer mehr Finanzinvestoren für die Hightech-Branche. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der Deals unter Beteiligung von Private Equity-Gesellschaften verdoppelt. Während Finanzinvestoren im Jahr 2004 an 15 Prozent aller Hightech-Deals beteiligt waren, liegt die Zahl seit 2009 bei rund 30 Prozent, im vergangenen Jahr sogar bei 36 Prozent. Für das Gesamtjahr 2014 ist von einem Anteil von rund einem Drittel auszugehen – und voraussichtlich knapp 100 Transaktionen im Vergleich zu 31 Deals in 2004. Zwei Drittel aller Private-Equity-Deals in den ersten drei Quartalen 2014 wurden dabei innerhalb Deutschlands durchgeführt. „Die Private Equity-Branche hat das Potenzial des Hightech-Standorts Deutschland klar erkannt und wird auch in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zu dessen Finanzierung leisten“, so Roberts.

Vorwiegend Investoren aus Deutschland

Die meisten Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren in die deutsche Hightech-Branche investierten, stammen selbst aus Deutschland: 64 Prozent, gefolgt von den USA mit zwölf Prozent, Großbritannien mit fünf Prozent und Frankreich mit drei Prozent. Interessante Bereiche sind vor allem die Sparten Business Services, Entwicklung von Software und die Herstellung von elektronischen Geräten. Die Mehrheit der deutschen Käufer, die ein attraktives Kaufziel suchten, blieb in der Heimat: 70 Prozent von ihnen wurden seit 2004 im eigenen Land fündig. Lediglich sechs Prozent der deutschen Investoren zog es in die USA und nur jeweils drei Prozent in die Nachbarländer Schweiz und Österreich.

Gefragt sind kleine Unternehmen mit guter Wachstumsprognose

Der Wert vieler Transaktionen, sowohl unter Beteiligung von Finanzinvestoren als auch strategischen Investoren, ist vergleichsweise gering – abgesehen von wenigen Mega-Deals. Für das Jahr 2014 wird mit einem Gesamtvolumen von knapp sechs Milliarden Euro gerechnet (gegenüber rund acht Milliarden Euro in 2013), wobei viele Unternehmen die Höhe des Kaufpreises nicht veröffentlichen. Die Hightech-Branche ist eher von kleineren Deals geprägt, da es sich bei den Zielunternehmen auch oftmals um kleinere Firmen handelt, die aber innovativ arbeiten und schnell wachsen.

40 Milliarden Euro pro Jahr für Industrie 4.0

Zunehmend digitalisierte Produkte sind miteinander und mit ihren Produktionsmitteln vernetzt, Daten werden entlang der kompletten Wertschöpfungskette in Echtzeit ausgetauscht, digitale Geschäftsmodelle schaffen neuen Kundennutzen: Industrieunternehmen planen in den kommenden fünf Jahren hohe Investitionen in digitale Anwendungen. Im Schnitt wollen sie etwa 3,3 Prozent ihres Jahresumsatzes für so genannte Industrie 4.0-Lösungen verwenden. Das entspricht einer jährlichen Investitionssumme von mehr als 40 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, für die PwC und Strategy& 235 Unternehmen aus der Industrie befragt haben.

Kosten sparen und effizienter werden

Die geplanten Investitionen werden den Industriestandort Deutschland stark verändern: Schon im Jahr 2020 wollen über 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen ihre Wertschöpfungskette digitalisiert haben. Heute liegt der Anteil der Unternehmen, deren Wertschöpfungskette einen hohen Digitalisierungsgrad aufweist, bei lediglich einem Viertel. Von der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsketten versprechen sich Unternehmen effizientere Abläufe und hohe Kosteneinsparungen: Die befragten Firmen rechnen im Schnitt mit einer Effizienzsteigerung von 3,3 Prozent pro Jahr. Gleichzeitig sollen digitale Lösungen dabei helfen, die Kosten um jährlich 2,6 Prozent zu drücken.

„Die Digitalisierung der kompletten Wertschöpfungskette bringt einen hohen quantitativen Nutzen. Gleichzeitig ergeben sich aber auch wichtige qualitative Vorteile: Unternehmen, die ihre Prozesse weitgehend digitalisieren, können ihre Produktion und Logistik besser steuern. Sie sind in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und besser auf die Wünsche ihrer Kunden einzugehen“, so die Einschätzung von Dr. Reinhard Geissbauer, Partner bei PwC im Bereich Management Consulting, „Außerdem werden wertvolle Ressourcen schonender eingesetzt“.

Industrie 4.0 erfasst auch Produkt- und Serviceangebot

Das Thema Industrie 4.0 geht über die Digitalisierung von Prozessen und Wertschöpfungsketten hinaus. Unternehmen bauen gleichzeitig ihr Angebot an vernetzten Produkten und Dienstleistungen stark aus. Drei von zehn Unternehmen haben ihr Produkt- und Serviceangebot bereits weitgehend digitalisiert. Bis 2020 wird dieser Anteil bei knapp 80 Prozent liegen.

„Beispiele für digitalisierte Produkte und Services finden sich in allen Branchen: Die Automobilindustrie etwa hat herkömmliche Bremsanlagen durch elektronische Steuereinheiten zu modernen Antiblockiersystemen weiterentwickelt. Der Maschinen- und Anlagenbau setzt auf Sensoren, die für eine optimale und präventive Wartung von Maschinen und Anlagen sorgen“, erläutert Reinhard Geissbauer.

Digitale Produkte und Service sorgen für Wachstum

Die Befragung von PwC und Strategy& belegt: Unternehmen, die ihr Produkt- und Service-Angebot schon weitgehend digitalisiert haben, sind in den vergangenen drei Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Fast 70 Prozent aller Unternehmen mit stark digitalisierten Produkten erzielten in den letzten drei Jahren ein Wachstum zwischen sechs und zehn Prozent. Gleichzeitig sorgen digitalisierte Produkte und Services für Umsatzsteigerungen: Die Studie errechnet, dass die deutsche Industrie dank digitaler Produkte und Services jährlich zusätzlich 30 Milliarden Euro erwirtschaften kann.

„Der Weg zur Industrie 4.0 ist ein umfassender Veränderungsprozess, dem sich kein Unternehmen verschließen kann. Er erfordert nicht nur hohe Investitionen, für die der wirtschaftliche Nutzen und mögliche Wettbewerbsvorteile kritisch geprüft werden müssen. Die Digitalisierung verändert Wertschöpfungsketten maßgeblich, der Kunde mit seinen individuellen Wünschen und Anforderungen rückt in den Mittelpunkt. Um diesen Prozess richtig zu steuern, muss das Thema ganz oben auf die Agenda des Top-Managements“, resümiert Volkmar Koch, Partner bei Strategy& und Experte für Industrie 4.0.

Einkauf 4.0 – Digitalisierung bringt mehr Einfluss für Einkaufsmanager

Einkaufsmanager nehmen in Industrieunternehmen verstärkt Einfluss auf strategische Entscheidungen. Insbesondere in die Produktentwicklung und das Risikomanagement ist das Beschaffungswesen deutlich häufiger involviert als vor fünf Jahren, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht. Zudem ist die Mehrheit der 110 befragten leitenden Einkaufsmanager der Ansicht, dass der Anteil strategischer Aufgaben weiter steigen wird – lediglich fünf Prozent erwarten einen Rückgang.

„Die Einkaufsabteilungen entwickeln sich zunehmend zu strategischen Partnern. In vielen Unternehmen sind Einkaufsmanager von Beginn an in wesentliche Entscheidungsprozesse eingebunden. Sie bestimmen mit, welche Produkte künftig produziert und vertrieben werden sollen und wie diese am effizientesten auf den Markt gebracht werden können“, kommentiert Norbert F. Fischer, Partner bei PwC und Experte für Einkauf die Studienergebnisse.

Erwartungsgemäß schätzen die Einkaufsmanager ihre Entscheidungskompetenzen in beschaffungsnahen Bereichen am höchsten ein: Auf die Produktion haben 79 Prozent der Befragten nach eigener Einschätzung einen großen oder sogar sehr großen Einfluss, in der Qualitätssicherung trifft dies nach Ansicht von 86 Prozent der Befragten zu. Doch sehen sich viele Einkaufsmanager auch an Entscheidungsprozessen stark beteiligt, die noch vor wenigen Jahren selten zu ihrem Aufgabenbereich gezählt wurden. Dies gilt beispielsweise für das Risikomanagement (81 Prozent der Befragten) oder auch für Entscheidungen über Produktinnovationen (75 Prozent).

Digitalisierung verändert Einkaufsprozesse

Die steigende strategische Bedeutung des Einkaufs ist nach Ansicht der Befragten auch eine Konsequenz der Digitalisierung. So sind gut vier von fünf Einkaufsmanagern der Ansicht, dass die umfassende Datenerhebung und –analyse („Big Data“) die Bereiche Einkauf, Entwicklung und Produktion noch weiter zusammenwachsen lassen. Hinzu schaffen Technologien wie der 3D-Druck neue Produktionsmöglichkeiten, die den Einkauf nach Ansicht von 70 Prozent der Befragten flexibler machen werden. Bereits heute wird der „Ausdruck“ kurzfristig benötigter Komponenten in knapp 60 Prozent der Unternehmen eingesetzt, bei 16 Prozent sogar in der Serienfertigung.

„Die ‚Industrie 4.0’ zieht den ‚Einkauf 4.0’ nach sich. Da Produktionsentscheidungen immer schneller an die aktuelle Nachfrage angepasst werden, muss der Einkauf kurzfristig reagieren – der 3-D-Druck dürfte hier mittelfristig neue Möglichkeiten eröffnen. Sicher ist, dass Zulieferer künftig noch enger in die Beschaffungssysteme eingebunden werden. Im Idealfall lassen sich Warenbestände automatisiert und in Echtzeit abfragen und anfordern“, erläutert Fischer.

Aktuell setzt gut jedes dritte Unternehmen (37 Prozent) E-Business-Tools ein, um die Beschaffung schneller und flexibler zu gestalten, weitere 45 Prozent planen die Einführung eines derartigen Systems. Bislang wird der Bestellprozess allerdings überwiegend manuell gesteuert. In den meisten Unternehmen (41 Prozent) dominiert die Bestellung via E-Mail, fast jede vierte Einkaufsabteilung (23 Prozent) ordert per Telefon bzw. Fax und immerhin jedes fünfte Unternehmen kauft direkt vom Lieferanten vor Ort.

Zunehmende Komplexität stellt höhere Anforderungen

Das breitere Aufgabenspektrum der Einkaufsabteilungen fordert aber nicht nur Beschaffungsprozesse und –strukturen heraus, sondern auch die Einkaufsmanager selbst. Fast 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die fachlichen Anforderungen in den vergangenen fünf Jahren zugenommen haben, jeder dritte sieht sogar einen deutlichen Anstieg. Das Gehalt spiegelt diese Entwicklung nicht immer wider: Die Hälfte der Manager verdient heute höchstens zehn Prozent mehr als vor fünf Jahren, lediglich zwölf Prozent berichten über eine Steigerung um mindestens ein Fünftel.

Für die Studie befragte PwC 110 Einkaufsleiter, von denen 90 Prozent seit mindestens fünf Jahren in dieser Position tätig sind. Zwei Drittel der Befragten sind in Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern beschäftigt.

PWC: Big Data kommt in den Unternehmen an

Die meisten Industrieunternehmen wollen die Chancen von Big Data nutzen. Damit können sie die immer größer werdenden Datenmengen mittels moderner Methoden analysieren, erfassen und verarbeiten. Schon jetzt wenden 27 Prozent der Firmen in der Industrie Big Data an. Weitere 36 Prozent planen konkret den Einsatz. Weitere 30 Prozent beschäftigen sich zwar mit dem Thema, haben aber noch keine konkreten Planungen. Nur für acht Prozent spielt Big Data bislang keine Rolle. Das geht aus einer aktuellen Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 213 Entscheidern hervor.

„Big Data ist als Thema bei den Industrieunternehmen angekommen. Allerdings hapert es noch an der praktischen Umsetzung“, sagt Michael Rasch, Experte für Big Data bei PwC. „Mehr als der Hälfte der Entscheider, für die das Thema neu ist, wissen nicht genau, wie sie Big Data anwenden können und was und was damit machbar ist. Oft mangelt es auch an der finanziellen Ausstattung, um die Möglichkeiten von Big Data voll auszuschöpfen.“

Unternehmen suchen Halt im Netz der Daten. Foto: Carsten Knop

Die größten Chancen von Big Data sehen 45 Prozent der Entscheider darin, die Profitabilität zu steigern – gefolgt von einem besseren Marktverständnis (44 Prozent) sowie der Analyse und Optimierung von Organisation und Prozessen (43 Prozent). Darüber hinaus können die Erkenntnis aus Big Data die Strategie von Unternehmen erheblich beeinflussen: „Knapp 40 Prozent der Entscheider, die bereits Big Data anwenden, gehen davon aus, dass ihr Geschäftsmodell durch ein neues ersetzt werden wird. Weitere 30 Prozent rechnen zumindest mit größeren Korrekturen“, so Rasch. Die Hälfte der Firmen, die den Einsatz von Big Data planen, versprechen sich effizientere Entscheidungen.

Als größte Hürde bei der praktischen Umsetzung nennen die Befragten die Sicherheit der Daten. So sehen die Entscheider aus Industrieunternehmen Datensicherheit (50 Prozent), Datenqualität (44 Prozent) und Datenschutz (42 Prozent) als größte Hürden. Außerdem vermissen 40 Prozent der Big-Data-User unternehmensintern das nötige Verständnis für dieses Thema. Angesprochen auf die größten Risiken, die mit Big Data verbunden sind, nennen diejenigen, die derzeit die Einführung planen, die Datensicherheit. Dagegen sehen die Nutzer technische Probleme und auch eine mögliche Fehlinterpretation der Daten als größte Gefahr.

Mit der intensiven Nutzung von Daten verändern sich Prozesse und Organisation in Unternehmen. Eine koordinierende Funktion könnte dabei in Zukunft der Chief Data Officer übernehmen. Er ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Fach- und IT-Abteilungen und verantwortet das Sammeln und die Auswertung der Daten. Diese Position gewinnt an Bedeutung: 40 Prozent der Industrieunternehmen ohne Chief Data Officer wollen solch eine Stelle in Zukunft einrichten.

Die Budgets für Big Data unterscheiden sich erheblich. Rund drei Viertel der Unternehmen, die Big Data bereits nutzen, haben zwischen 100 000 und 500 000 Euro für Planung und Einführung ausgegeben. Doch so viel Geld kalkulieren die wenigsten Firmen von vorneherein ein: Zwei Drittel rechnen nur mit Kosten unter 100.000 Euro. Doch oft zeigt sich erst in der Praxis, dass die Investitionen nicht ausreichen: Rund 70 Prozent der Unternehmen der Big-Data-User wollen in den Geschäftsjahren 2014 und 2015 weitere 100 000 bis 500 000 Euro in Big Data investieren. Für viele Firmen ist das ein Problem: Mehr als ein Drittel der Big Data-Planer verfügt nach eigenen Angaben aktuell nicht über ausreichende Ressourcen und Mittel. Bei den Usern ist das bei jedem fünften Unternehmen der Fall.

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