Opel treibt Entwicklung zum hochautomatisierten Fahren voran

Hochautomatisiertes Fahren auf deutschen Autobahnen könnte schon bald Realität werden, auch weil Opel dazu intensiv forscht und entwickelt. Der Automobilhersteller unterstützt das deutsche Forschungsprojekt „Ko-HAF – Kooperatives hochautomatisiertes Fahren“. Ko-HAF wurde im Juni 2015 ins Leben gerufen und läuft noch bis November 2018. Am heutigen 18. Mai wurden die Zwischenergebnisse in Aschaffenburg vorgestellt.

Kooperative, hochautomatisierte Systeme braucht der Fahrer nicht mehr dauerhaft zu überwachen. Er kann sich anderen Aufgaben widmen, muss jedoch immer in der Lage sein, wieder die volle Kontrolle über das Fahrzeug – nach Aufforderung durch das System und mit einer gewissen Zeitreserve – zu übernehmen. Dazu muss sich das Auto „vorausschauender“ bewegen als dies allein mit den fahrzeugeigenen Sensoren möglich ist. Hier setzt Ko-HAF an: Fahrzeuge senden ihre Umfeld-Informationen, beispielsweise zu Baustellen, Staus und Unfällen, an den sogenannten Sicherheits-Server. Dort werden diese gesammelt und verdichtet, sodass den Fahrzeugen auf Abruf eine hochdetaillierte aktuelle Karte zur Verfügung steht, die quasi wie ein künstlicher Horizont die benötigte bessere Vorausschau liefert.

Opel kümmert sich im Rahmen von Ko-HAF um die Entwicklung digitaler Karten und die Kommunikation zwischen Server und Auto; speziell den Vorgang, wenn der Fahrer wieder die Kontrolle übernehmen soll. Die Rüsselsheimer Ingenieure haben die Server-Architektur erstellt, die Schnittstellen definiert und dafür gesorgt, dass Daten ungehindert in beide Richtungen fließen. Dies wird aktuell im Rahmen des Projektes erprobt.

Eine weitere Hauptaufgabe war die Entwicklung der Fahrzeug-Eigenlokalisierung. Opel hat Algorithmen entworfen, die den jeweils aktuellen Aufenthaltsort auf Navigationskarten sichtbar machen. Diese Daten werden mit Informationen vom Server sowie von weiteren Karten, Bewegungssensoren und dem Globalen Navigationssatellitensystem GNSS synchronisiert. Die Lokalisierungsfunktion wird derzeit mit einem Opel Insignia als Versuchsfahrzeug auf dem Opel-Testgelände in Dudenhofen sowie auf der Ko-HAF-Teststrecke auf Autobahnen rund um Frankfurt am Main validiert. „Opel treibt Entwicklung zum hochautomatisierten Fahren voran“ weiterlesen

„Opel goes CeBIT“: Innovatives Carsharing-Konzept CarUnity 
vorgestellt

Auf seinem Weg zum vernetzten Mobilitätsdienstleister präsentiert sich Opel erstmals auch auf der CeBIT in Hannover: Im Ausstellungsbereich „The Loft“ in Halle 8 wird vom 14. bis zum 18. März das innovative Carsharing-Konzept CarUnity vorgestellt. Opel ist damit einer von wenigen Automobilherstellern mit einer eigenen Präsenz auf der wichtigen IT-Messe.

Opel-Marketingchefin Tina Müller: „Das ‚Umparken‘ bei Opel geht weiter. Die grundlegenden Veränderungen im Mobilitätsverhalten machen auch neue Wege nötig, um mit potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen. Der Trend zur zunehmenden Digitalisierung der Automobilindustrie macht die CeBIT zur idealen Plattform für CarUnity – und damit auch für Opel.“

Beim neugeschaffenen Freitagsformat der CeBIT Global Conferences namens „Rock the Blog“ wird Jan Wergin, CarUnity-Chef und Director Urban Active Europe, am Abschlusstag der Messe (18.3., 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr) erläutern, warum übergreifende Mobilitätsdienstleistungen so wichtig für Automobilhersteller sind und wie die mobile Zukunft aussehen kann. Zudem wird er darauf eingehen, wie gut Opel und General Motors auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet sind.



Die CeBIT ist eine der weltweit wichtigsten Messen für das digitale Business. In diesem Jahr lautet das Topthema „d!conomy: join – create – succeed“. Ziel der CeBIT 2016 ist es, den Menschen und seine Rolle als Entscheider und Gestalter der digitalen Transformation in den Mittelpunkt zu rücken.

Opel tut das bereits und setzt als einziger Automobilhersteller mit CarUnity auf das innovative Konzept des privaten Carsharings. Der Carsharing-Service agiert als Vermittler zwischen Privatpersonen – unabhängig vom Fabrikat des Fahrzeugs. Die dazugehörige App ist kostenlos in den App-Stores erhältlich.

Unter dem Motto „Wer teilt, fährt besser“ hatte Opel die deutschlandweite Carsharing-Community Ende Juni 2015 gestartet. Während das Marketing zunächst auf die Rhein-Main-Region konzentriert war, wird nun daran gearbeitet, das Konzept deutschlandweit bekannter zu machen. Mittlerweile sind mehrere tausend Autos auf CarUnity verfügbar und die Plattform hat eine fünfstellige Zahl von Nutzern.

Wissmann: Automobillogistik wird immer globaler und komplexer

„Die deutsche Automobilindustrie hat 2015 weltweit erstmals mehr als 15 Millionen Pkw produziert, über 9 Millionen davon im Ausland. Dieses umfassende Produktionsnetzwerk wird von einem Logistiksystem zusammengehalten, das immer globaler und komplexer wird. Die Automobillogistik ist damit ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Automobilindustrie“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), beim Forum Automobillogistik in Frankfurt am Main. „Krisen, Katastrophen, Streiks und viele andere Turbulenzen haben weltweit im vergangenen Jahr nicht ab-, sondern zugenommen und die Logistiker vor neue Herausforderungen gestellt. Im vergangenen Jahr waren vor allem die Streiks der GDL kritisch. Die Automobillogistiker haben diese Herausforderung bewältigt, ohne dass die Produktion zum Stillstand kam“, sagte Wissmann weiter.

Bei der Logistik habe Deutschland einen Ruf zu verteidigen. Wissmann: „Deutschland ist die führende Logistiknation der Welt. Wir stehen in der Logistik-Weltrangliste der Weltbank auf Platz eins.“ Deutschland sei als Logistikstandort vor allem bei der Zollabfertigung, der Kompetenz der Logistikdienstleister, der Pünktlichkeit des Gesamtsystems und bei der Infrastruktur sehr gut aufgestellt. Mit Blick auf den Zustand der Verkehrswege mahnte der VDA-Präsident jedoch: „Um an der Spitze zu bleiben, muss der Investitionsstau der vergangenen Jahre abgebaut werden. Daher ist es erfreulich, dass die Investitionslinie für die Bundesfernstraßen in diesem Jahr deutlich angehoben wird – von rund 5 Milliarden auf 6,2 Milliarden Euro. Das bringt einen Modernisierungsschub. Wichtig ist aber, dass diese Investitionslinie über die laufende Legislaturperiode hinaus fortgeschrieben wird.“



Die Automobillogistiker selbst arbeiteten mit Hochdruck an der weiteren Digitalisierung der Lieferketten – daher stehe auch das Forum Automobillogistik unter dem Stichwort „Supply Chain 4.0“. Die größte Herausforderung dabei sei die horizontale Digitalisierung, also die Integration zwischen allen Partnern in der Wertschöpfungskette, vom Rohstofflieferanten bis zum Hersteller des Fahrzeugs. „Supply Chain 4.0, das bedeutet auch, dass alle Objekte der Lieferkette digital identifizierbar sind und verortet werden können. Vom Containerschiff bis zum kleinen Transportbehälter: Künftig kann jedes Element seine Position und seinen Zustand automatisch mitteilen. So können Logistiker noch wesentlich genauer steuern und noch besser auf Störungen reagieren“, sagte Wissmann.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann stellte in seiner Rede innovative Logistik-Lösungen des Unternehmens vor und betonte die Bedeutung der Logistik für die Automobilindustrie. „Opel hat umgeparkt. Wir haben unsere Unternehmenskultur verändert. Mehr als 36.000 Mitarbeiter in Europa wissen, wie wichtig Werte wie Kundenorientierung, Geschwindigkeit und unternehmerische Verantwortung sind. Das gilt auch für die Logistik, wo wir zahlreiche innovative Lösungen realisiert haben“, so Neumann. Mit Blick auf die Zukunft stellte Dr. Neumann fest: „Einzelne Wertschöpfungsströme zu optimieren, reicht künftig nicht aus, um im Wettbewerb zu bestehen. Großes Optimierungspotenzial bietet die Synchronisierung des gesamten Value-Netzwerks. Dadurch werden Effizienz, Transparenz und Flexibilität verbessert.“ Dabei würden viele Ideen, Technologien und Initiativen, die im Rahmen von Industrie 4.0 Einzug in der Automobilindustrie halten, auch in der Logistik angewendet. Das Unternehmen erwarte sehr viel von dieser technologischen Entwicklung. Dabei dürften Innovationen und Ihre Einführung aber keine Einbahnstraße in Richtung der Logistikpartner und Zulieferer sein. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen könne es gelingen, das Optimierungspotenzial zu realisieren.

VDA-Präsident Wissmann betonte zudem die europäische Bedeutung des Forums Automobillogistik als Kongress für die Logistik der Automobilindustrie: „420 Teilnehmer zeigen, dass VDA und BVL eine Veranstaltung geschaffen haben, die in Europa ihresgleichen sucht.“ Die Veranstaltung wird 2016 bereits zum vierten Mal gemeinsam vom Verband der Automobilindustrie und der Bundesvereinigung Logistik organisiert.