Was das IT-Sicherheitsgesetz von Unternehmen fordert

Mit dem IT-Sicherheitsgesetz will die Bundesregierung Deutschland zum Vorreiter in Sachen digitaler Personenschutz machen. Dafür sollen IT-Prozesse von sogenannten kritischen Infrastrukturen stärker kontrolliert werden. Das betrifft mehr als 2.000 Unternehmen bundesweit. Treten hier Risiken auf, kann das auch persönliche Daten gefährden. Aber für welche Firmen gilt das konkret und worauf müssen sie sich jetzt einstellen?

Deutschland muss sich besser vor kriminellen Übergriffen aus dem Web schützen. Das ist nicht erst seit den wiederholten Cyber-Attacken auf das Netzwerk des Bundestages bekannt. Diese Vorfälle bekräftigen aber, wie dringend die Angelegenheit ist. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie kosten digitale Angriffe die Wirtschaft rund 51 Milliarden Euro im Jahr. Am häufigsten sind demnach Automobilhersteller, Chemieindustrien und das Finanzwesen betroffen. Das IT-Sicherheitsgesetz sieht vor, Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen besser zu kontrollieren. Dabei geht es um Firmen im Bereich Finanzen, Verkehr, Gesundheit und IT. Personendaten sollen dadurch besser geschützt und das Vertrauen der Bürger in die Digitalisierung gestärkt werden. Letzteres ist wichtig, um beispielsweise den Online-Handel voranzutreiben. Noch immer sehen viele Internet-Shopper die Angabe von persönlichen Daten im Bestellprozess kritisch. Darüber hinaus überträgt das Gesetz mehr Rechte an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundeskriminalamt (BKA). Das ist nötig, um einheitliche Vorkehrungen zu gewährleisten. Noch immer sind viele Unternehmen der Meinung, dass ihre IT künftigen Netzwerkangriffen gewachsen ist. Laut dem Verizon’s Data Breach Investigation Report braucht es aber bei fast 70 Prozent der Vorfälle sogar Monate, bis diese erkannt werden. „Was das IT-Sicherheitsgesetz von Unternehmen fordert“ weiterlesen

Deutsche Telekom will mit Huawei in Europas Cloud-Markt angreifen

Die Deutsche Telekom greift im europäischen Markt für Cloud-Dienste an und will ihren Cloud-Umsatz mit den Geschäftskunden des Konzerns von derzeit rund einer Milliarde Euro jährlich bis Ende 2018 mehr als verdoppeln. Der Ausbau der Marktposition bei Geschäftskunden ist ein wichtiger Schritt der Telekom zum führenden Telekommunikationsunternehmen in Europa. Das Geschäft mit IT- und Telekommunikations-Services aus der Cloud wächst ungebrochen, deshalb baut der Konzern sein Cloud-Ökosystem mit marktführenden Technologiepartnern immer weiter aus. Anlässlich des Huawei-Innovationstages in München gaben Telekom und Huawei heute die Erweiterung ihrer Kooperation für Cloud Services bekannt.

„Wir wollen mit der Telekom bei Cloud-Plattformen jährlich um mehr als 20 Prozent wachsen und zum führenden Anbieter für Unternehmen in Europa werden“, sagte Dr. Ferri Abolhassan, Geschäftsführer IT-Division bei T Systems. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit Cloud-Lösungen – überwiegend in der besonders abgesicherten Private Cloud – allein bei T Systems bereits zweistellig. Weiteres Wachstum verspricht der Markt für Services aus der Public Cloud, also Infrastruktur, Plattformen und Anwendungen, die über das öffentliche Internet zugänglich sind. Hier will die Telekom mit ihren Partnern den Internetkonzernen Google und Amazon künftig stärker Paroli bieten. Dafür intensivieren die Fachbereiche in den Segmenten der Telekom ihre Cloud-Aktivitäten jetzt konzernübergreifend. „Deutsche Telekom will mit Huawei in Europas Cloud-Markt angreifen“ weiterlesen

Potsdamer Sicherheitskonferenz: Mehr Sicherheitsbewusstsein als Antwort auf Cyberkriminalität

Cyberkriminalität löst immense wirtschaftliche Schäden aus. Experten taxieren diese in Deutschland jährlich auf bis zu 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Jedes zweite deutsche Unternehmen war laut Bundesinnenministerium in den vergangenen zwei Jahren Opfer eines Cyberangriffs. „Ein wirklich ernst zu nehmendes Problem“, analysierte der Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI), Professor Christoph Meinel. Doch es gebe eine einfache Antwort: „All die Technik nützt nichts, wenn dem Menschen ein flächendeckendes Sicherheitsbewusstsein fehlt“, erklärte der Wissenschaftler am Donnerstag auf der dritten Potsdamer Konferenz für nationale CyberSicherheit. Das HPI ist Gastgeber des zweitägigen Treffens, auf dem am Freitag unter anderem ein Google-Repräsentant und der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily über „Cybersecurity zwischen bürgerlicher Freiheit und staatlicher Verantwortung“ sprechen werden.

Aus seiner Sicht bestehe oftmals geringes Gespür für Internetsicherheits-Aspekte. „Wie? Strahlt denn mein Bildschirm?“, sei Meinel einmal auf die Frage nach Sicherheitsvorkehrungen entgegnet worden. Zudem wüssten vor allem Mittelständler nicht, welch ein „Supergau“ es wäre, wenn sie Opfer eines Cybereingriffs würden. Jedoch hätten manche hochmoderne Sicherheitstechnik in ihren Geschäftsräumen stehen, die aber oft nicht zu den realen Bedrohungsszenarien passten.“Eine wahre Fundgrube für Cyberkriminelle sind heute auch Smartphones und Tablets“, erklärte Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe vom Bundesinnenministerium. „Potsdamer Sicherheitskonferenz: Mehr Sicherheitsbewusstsein als Antwort auf Cyberkriminalität“ weiterlesen

Konzern IT-Symposium: Volkswagen treibt Digitalisierung voran

Der Volkswagen Konzern will die Digitalisierung weiter vorantreiben. Auf dem Konzern IT Symposium in Wolfsburg befassten sich deshalb jüngst Mitglieder des Volkswagen Konzern- und Markenvorstands sowie des Betriebsrats mit IT-Lösungen für die digitale Zukunft des Konzerns. Im Fokus standen die Themen Mobilität von morgen, Industrie 4.0 und Big Data. Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Prof. Dr. Martin Winterkorn, sagte: „Das IT Symposium hat gezeigt: Bei Zukunftsthemen wie der digitalen Vernetzung physischer Gegenstände, dem Internet der Dinge, hat der Volkswagen Konzern alle Voraussetzungen, zu den Besten der Welt zu gehören.“

„Die Digitalisierung verändert Kundenwünsche und Automobiltechnik rasant“, betonte Dr. Horst Neumann, Konzernvorstand für Personal, IT und Organisation. „Auto und IT wachsen immer stärker zusammen. Connected Car, autonomes Fahren, neue Apps und Big-Data-Analysen – bei diesen Entwicklungen spielt die IT mit ihren rund 11.000 Experten eine wesentliche Rolle. Eine leistungsstarke und kostengünstig arbeitende IT ist deshalb wichtiger denn je.“ „Big Data-Anwendungen, Cloud-Computing und Connectivity-Lösungen ziehen immer stärker ins Unternehmen ein“, erklärte Konzern IT-Chef Dr. Martin Hofmann. „Die zunehmende Digitalisierung erfordert neue Wege der Organisation und Zusammenarbeit. Deshalb stellt sich die Konzern IT neu auf. Künftig werden wir noch enger als bisher mit kleinen, innovativen Firmen zusammenarbeiten und gemeinsam mit ihnen kreative Lösungen für unsere Kunden entwickeln. Diese neue Art der Zusammenarbeit setzen wir in unserem Data Lab in München bereits erfolgreich um. Mit dem geplanten Digital Lab in Berlin und weiteren in China und den USA werden wir nahtlos daran anknüpfen.“ „Konzern IT-Symposium: Volkswagen treibt Digitalisierung voran“ weiterlesen

Cebit: Mittelstand will Vernetzung statt Silicon Valley

Über Digitalisierung wird hierzulande viel geredet, gehandelt wird nach der Meinung des Bundesverbands-IT-Mittelstand e.V. (BITMi) aber eher zögerlich wie bei der Aufhebung der Störerhaftung oder gar hinderlich wie bei den nationalen Alleingängen zum IT-Sicherheitsgesetz. Dabei müsse Deutschland nun aufwachen. Als bisher ungeschlagener Weltmeister in Produktion und Industrie, drohe Deutschland nun digital, industriell und damit auch wirtschaftlich abgehängt zu werden. Vor allem der Mittelstand, das Herzstück der deutschen Wirtschaft, habe erheblichen Nachholbedarf bei der Digitalisierung – stehe Veränderungen aber skeptisch gegenüber. Genau hier müsse aber ein Umdenken stattfinden: „Informationstechnologie ist nicht einfach ein weiterer Kostenpunkt auf der Ausgabenliste“ sagt Oliver Grün, der Präsident des BITMi, „sondern der entscheidende Enabler für das eigene Wachstum. Die IT stellt nicht nur eine der größten Branchen Deutschlands dar, sondern ist das ZukunftsFundament der deutschen Wirtschaft – unerlässlich für jedes Unternehmen.“

IT-Mittelstand bringt gut vernetzt die deutsche Digitalisierung voran

Die digitale Revolution biete aber großes Potenzial für die deutsche IT: Bisher regiere das Silicon Valley die digitale Welt. „In vielen Bereichen sind wir abhängig von ausländischer IT-Technologie und setzten unsere eigene Digitale Souveränität aufs Spiel“ sagt Martin Hubschneider, der Vizepräsident des BITMi. „Gute Lösungen „Made in Germany“ können aber dem deutschen Mittelstand und der Gesamtwirtschaft zur erfolgreichen Digitalisierung verhelfen.“ Denn das Vertrauen in deutsche Angebote und deren Sicherheit sei nach wie vor groß. Hier könne vor allem der IT-Mittelstand eine besondere Rolle spielen: Mit 56 Milliarden Euro Umsatz, einem Anteil von 45 Prozent der Gesamtbranche, über der Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und als Hauptausbilder ist der IT-Mittelstand schon jetzt ein entscheidender Faktor für die deutsche Wirtschaft. Grün fordert deshalb: „Die deutsche Antwort auf die Dominanz des Silicon Valley muss den IT-Mittelstand beinhalten und kann nicht eine schlichte Kopie des amerikanischen Erfolgsmodells sein.“ „Cebit: Mittelstand will Vernetzung statt Silicon Valley“ weiterlesen

Digitale Transformation: 61 Prozent der Unternehmen laufen hinterher

Zwar glauben 39 Prozent der deutschen Unternehmen, Profiteure und aktive Gestalter der Digitalen Transformation zu sein, immerhin 42 Prozent sehen sich aber allenfalls als Mitläufer und ganze 19 Prozent nehmen diesen Wandel für ihr Unternehmen überhaupt nicht an. Dieses gespaltene Verhältnis zur Digitalen Transformation zeichnet die „Digital Business Readiness“-Studie des IT-Forschungs- und Beratungsunternehmen Crisp Research AG im Auftrag der Dimension Data nach. „Das Ergebnis zeigt, dass die Digitale Transformation in Deutschland noch nicht wirklich angekommen ist. Es ist erstaunlich, dass fast jeder Fünfte die Augen vor einem Prozess verschließt, der eine ebenso langfristige wie tiefgehende Veränderung des gesamten beruflichen und gesellschaftlichen Lebens bedeutet“, kommentiert André Kiehne, Sales Director Transformational Business der Dimension Data in Deutschland. „Was bei genauerer Betrachtung auch deutlich wird: Vor allem die Geschäftsführer sind zögerlich. Sie nehmen ihre Aufgabe als digitale Strategen und Gestalter nicht ausreichend an, obwohl sie in der Lage sein sollten, die Auswirkungen der Digitalen Transformation auf die Geschäftsstrategie einzuordnen und deren Möglichkeiten für das eigene Unternehmen zu identifizieren.“

Wie die „Digital Business Readiness“-Studie zeigt, sehen sich dagegen die IT-Verantwortlichen viel stärker in der Rolle des Digital Leaders. Mehr als die Hälfte von ihnen (52 Prozent) fühlt sich als Gestalter der Digitalen Transformation und damit als Entwickler und Unterstützer moderner Unternehmensprozesse. „Um den Wandel aber zum Erfolg für das gesamte Unternehmen zu machen, muss die Geschäftsführung den CIOs nicht nur Freiheiten bei der Entwicklung neuer IT-Architekturen lassen, sondern sie in Steuerungs- und Planungsprozesse noch besser einbinden“, so Kiehne weiter. „Die meisten Unternehmen nehmen die Digitale Transformation zwar durchaus ernst, viele schaffen es bisher aber nicht, ihre Kräfte in diesem Bereich zu bündeln. Genau das aber wäre nötig, um den Wandel aktiv mitzugestalten, anstatt sich von ihm dominieren zu lassen.“

Dimension Data, gegründet 1983, ist ein global agierender Service- und Lösungsanbieter für Informations- und Kommunikationstechnologie, der seine Kunden bei Konzeption, Planung, Aufbau sowie Betrieb unternehmensweiter IT-Infrastrukturen und damit der Umsetzung ihrer Geschäftsziele unterstützt. Das Unternehmen nutzt dazu seine Technologie-Expertise und globalen Kapazitäten zur Bereitstellung von Services in den Bereichen Netzwerk und Rechenzentrum, IT-Sicherheit, Sprach- und Videokommunikation sowie Cloud Lösungen und Cloud Services. Dimension Data ist seit Oktober 2010 Mitglied der NTT Gruppe.

Kapitalspritze für junges Bonner Softwarehaus LeanIX

Kurz nach dem dritten Jahrestag seiner Gründung schließt der Software-as-a-Service Anbieter LeanIX eine Serie-A-Finanzierungsrunde über 2,2 Millionen Euro ab. Das Unternehmen stellt eine innovative Plattform für das Enterprise Architecture Management (EAM) bereit. Nach eigenfinanzierter Produktentwicklung und profitablem Wachstum unterstützen die Investoren Capnamic Ventures und Iris Capital die weitere Expansion des Unternehmens. Das frische Kapital wird für den Ausbau von Vertrieb, Marketing und Entwicklung genutzt sowie für die Etablierung eines internationalen Partnernetzwerkes mit IT-Beratungen und IT-Outsourcing-Dienstleistern.

„Themen wie die digitale Transformation, M&A oder Industrie 4.0 verlangen Unternehmen Höchstleistungen in der IT ab. Moderne Unternehmen verstehen es daher, intelligente Mechanismen des Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit zu schaffen und versetzen die Organisation so in die Lage, sich auf die Entwicklung innovativer Produkte zu konzentrieren. Mit Capnamic und Iris Capital haben wir weitsichtige Investoren mit starkem Netzwerk gewonnen, mit denen wir diesen Wandel durch LeanIX wahr werden lassen“, werden die beiden Gründer, André Christ und Jörg Beyer, in einer Pressemitteilung zitiert. „Kapitalspritze für junges Bonner Softwarehaus LeanIX“ weiterlesen

Die digitale Transformation in sieben Schritten

Neue Technologien und Kommunikationsweisen verändern die Art und Weise, wie Unternehmen Geschäfte machen, fundamental – das „Digitale Unternehmen“ etabliert sich dabei als neues Leitbild. Einige Unternehmen, beispielsweise Amazon oder Google, waren nie etwas anderes als Digital Enterprises; sie überrollen derzeit mit ihrer bisher beispiellosen Effizienz und Reaktionsschnelligkeit ganze Märkte und Branchen. Sie haben neue Maßstäbe gesetzt, auch hinsichtlich der Zufriedenheit und der Einbindung von Kunden. Die meisten anderen Unternehmen stehen damit vor einer gewaltigen Herausforderung, denn sie müssen alle Geschäftsprozesse an die Bedingungen der mehr oder weniger vollständig digitalisierten Welt anpassen und in vielen Fällen sogar seit langem bewährte Geschäftsmodelle ändern. „Die digitale Transformation in sieben Schritten“ weiterlesen

Zwei deutsche IT-Unternehmen wachsen besonders schnell

Die Beratungsgesellschaft Deloitte hat in London die 500 am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen der EMEA-Region geehrt. Ausgewählt wurden die Unternehmen nach einer Analyse ihrer kumulierten prozentualen Umsatzwachstumsraten der vergangenen fünf Jahre. Die Gewinner des deutschen Deloitte Technology Fast 50 nahmen automatisch am überregionalen Wettbewerb teil. Der deutsche Fast-50-Sieger Goodgame Studios/Altigi GmbH erreichte den 5. Platz. CeGaT – der Zweitplatzierte bei Fast 50 – konnte sich auf Platz 9 positionieren und errang überdies den Gesamtsieg im Segment „Biotechnisches/pharmazeutisches/medizinisches Equipment“. Das durchschnittliche Umsatzwachstum aller 500 Unternehmen beträgt 1.711 Prozent. Das Segment „Medien/Unterhaltung“ liegt als Wachstumstreiber an der Spitze (43.202 %) – gefolgt von der Internetbranche (42.048 %). Technologieunternehmen aus Israel dominieren die Top 10, allein fünf der 22 israelischen Teilnehmer konnten sich dort plazieren. Frankreich hatte mit 86 Preisträgern die höchste Anzahl an Gewinnern und stellte wie im Vorjahr den Gesamtsieger: diesmal das Onlineticketservice-Unternehmen Weezevent.

„Wir freuen uns, dass es gleich zwei deutsche Unternehmen in die Top 10 des Fast-500-EMEA-Rankings geschafft haben. Das zeigt, dass Deutschland ein wichtiger Player auf dem Technologiemarkt ist. Innovative Unternehmen, die sich auch auf dem internationalen Markt erfolgreich etablieren können, brauchen sich dort vor der Konkurrenz nicht zu verstecken“, wird Andreas Gentner, Partner und Industry Leader Technology, Media & Telecommunications von Deloitte, in einer Pressemitteilung zu der Preisverleihung zitiert. „Zwei deutsche IT-Unternehmen wachsen besonders schnell“ weiterlesen

Volkswagen eröffnet Data Lab in München

Die Volkswagen Konzern IT hat ein Data Lab in München eröffnet. In enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Technologiepartnern sollen dort neue IT-Lösungen zu den Themen Big Data sowie Internet der Dinge entstehen.

„Mit dem Volkswagen Data Lab stärken wir unsere interne IT-Kompetenz und tragen neuestes Wissen über innovative Verfahren in den ganzen Konzern“, sagte Konzern IT-Chef Dr. Martin Hofmann. „Die Analyse und Bearbeitung großer Datenmengen wird immer wichtiger. Zusammen mit hochkarätigen Branchen-Partnern und Startups entwickeln unsere Mitarbeiter zukunftsweisende Ideen und erproben neue Technologien zur Analyse von Massendaten, wie sie zum Beispiel im vernetzten Fahrzeug entstehen. Das Data Lab soll die Kreativität und Experimentierfreude fördern, um neue Lösungswege zu entdecken.“

Unterstützt wurde die Gründung des Data Lab mit Mitteln des Innovationsfonds von Volkswagen. Er fördert Projekte, die über das bisherige Kerngeschäft von Volkswagen hinausgehen. Stephan Wolf, stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, sagte: „Im Data Lab arbeiten Beschäftigte an Schlüsseltechnologien, die für den Konzern unverzichtbar sind. Es verbindet Zukunftssicherung und Qualifizierung und ist damit ein wichtiger Baustein, um Beschäftigung nachhaltig zu sichern.“

Wolfram Thomas, Konzernbeauftragter für Umwelt, Energie und neue Geschäftsfelder, betonte: „Die Digitalisierung verändert die Erwartungen der Menschen an die Mobilität grundlegend. Das Data Lab hilft uns, frühzeitig und auch unkonventionell Antworten auf Fragen zur Mobilität von morgen zu geben.“

Kernaufgabe des Data Labs ist die Entwicklung neuartiger IT-Lösungen, um Muster in Daten, beispielsweise zur Qualität von Bauteilen, zu analysieren. Die Erkenntnisse sollen dazu führen, Verfahren und Produkteigenschaften zu verbessern, und ebenso in die Entwicklung neuer Produkte einfließen. Weiteres Thema ist die Vernetzung von Autos mit ihrer Umwelt – vom Smartphone bis zum öffentlichen Verkehrsmanagement.

Im Data Lab entwickeln die Mitarbeiter schnell und unbürokratisch Ideen, setzen sie in Laborumgebung als Software-Prototypen um und erproben sie. Dazu steht ihnen modernste Hard- und Software zur Verfügung. Mitarbeiter der Konzern IT kooperieren dabei eng mit externen Partnern. Neben Forschungseinrichtungen wie der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz steuern führende Big Data-Technologieunternehmen und Startup-Unternehmen ihr Wissen bei. Für den Austausch mit der Gründerszene sorgt eine strategische Partnerschaft mit der German Entrepreneurship GmbH. Das Unternehmen vernetzt Wirtschaft und Wissenschaft mit Unternehmensgründern. Das Data Lab bündelt die Big Data-Aktivitäten bei Volkswagen und ist deshalb offen für alle Konzernmarken.

Die Volkswagen Konzern IT verbindet täglich Millionen von Menschen: Moderne Systemlösungen verbinden rund 590.000 eigene Mitarbeiter aus rund 300 Gesellschaften und Standorten mit mehr als 1,2 Millionen Beschäftigten bei den Lieferanten. Dazu kommen rund 650.000 Beschäftigte auf Seiten der Händler. Täglich steuert die IT im Volkswagen Konzern rund sechs Millionen E-Mails und betreut rund 300.000 PCs. Zehn internationale Rechenzentren sorgen für reibungslosen Datenverkehr.

Dokumentation: Offener IT-Gipfel

Wir dokumentieren hier die interessante Begrüßungsrede von Peter Ganten, dem Vorsitzenden der OSB (Open Source Business) Alliance, auf dem „Offenen IT-Gipfel“ in Hamburg:

„Warum machen wir hier heute parallel zum so genannten Nationalen IT Gipfel einen offenen IT Gipfel?
Die Ziele unserer Bundesregierung, wie sie in der digitalen Agenda 2014-2017 ihren Niederschlag finden, sind unter anderem – und hier zitiere ich aus dem Grußwort von Sigmar Gabriel zum Nationalen IT Gipfel – eine sichere und leistungsfähige Infrastruktur, die Stärkung der Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und Sicherheit im Netz. Das sind wichtige und richtige Ziele, um die es auch hier auf dem offenen IT Gipfel gehen soll.

Aber erlauben Sie mir ein zweites Zitat vom Nationalen IT Gipfel, diesmal von Dieter Kempf, dem Präsidenten des BITKOM: „Deutschland hat in den letzten Jahren zu selten zu den Gewinnern gehört, wenn es um rasante technologische Veränderungen ging.“

Wir als Open Source Business Alliance glauben, es braucht andere Schwerpunkte und mehr Mut, wenn wir dies ändern wollen, wenn nicht nur Deutschland sondern auch ganz Europa wieder häufiger zu den Gewinnern in der IT-Industrie gehören soll.

Schauen wir uns doch einmal an, wer die wesentlichen Gewinner in der IT Industrie in den letzten 10 Jahren gewesen sind: Neben der Firma Apple fallen einem da sofort Namen wie Google, Facebook oder Amazon, einer der großen Vorreiter beim Thema Cloud Computing, ein. Diese Unternehmen unterscheiden sich von vielen anderen IT-Organisationen auch dadurch, dass sie sehr erfolgreich darin gewesen sind, Open Source Software für sich zu nutzen. Das Google-Betriebssystem Android basiert auf Linux, das iPhone-Pendant iOS von Apple auf FreeBSD, einem anderen Open Source Betriebssystem. Und sowohl Google, als auch Facebook und Amazon setzen bei der Realisierung ihrer Infrastrukturen strategisch immer zuerst auf Open Source Software.

Warum ist das so?
Dazu möchte ich nochmal auf die drei von Herrn Gabriel genannten Ziele der digitalen Agenda zurückkommen:

Das erste Ziel ist eine sichere und leistungsfähige IT-Infrastruktur. Zweifellsohne muss das auch ein Ziel der eben genannten Unternehmen sein. Und gerade hier spielt Open Source Software ihre Stärken aus: Nur durch die vom Hersteller unabhängige Verfügbarkeit des so genannten Quellcodes einschließlich der Möglichkeit, diesen ändern und auch kommerziell nutzen zu können, kann sich eine kompetente Community entwickeln, die in der Lage ist, unabhängig von Herstellerinteressen potentielle Probleme aufzudecken und schnell zu beheben. Dafür, dass dies funktioniert gibt es täglich neue Beweise. Das ist der Mechanismus durch den das Internet das geworden ist, was es heute ist. Als Staat, als Gesellschaft und auch als Unternehmen sollten wir darüber nachdenken, wie wir an diesen Open Source Prozessen mitwirken können, um davon zu profitieren und selbst zu einer sicheren und leistungsfähigeren IT-Infrastruktur zu kommen.

Das zweite Ziel ist die Stärkung der Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Wichtige Voraussetzungen für Innovationen sind Kompetenz und die Möglichkeit zum Zugriff auf bereits vorhandenes Wissen, im Fall von Software bedeutet das, Zugriff auf den Quellcode. Und Open Source Software ermöglicht genau dies: Sie senkt Eintrittsbarrieren für neue Player auf dem Markt, weil diese auf bereits Vorhandenem aufbauen können und sie fördert den Wettbewerb, weil es leichter ist, auf den Innovationen Anderer wiederum mit eigenen Erfindungen aufzubauen. Nur weil Google, Facebook und Amazon so radikal auf Open Source Software gesetzt haben, konnten sie so erfolgreich und schnell wachsen. Wenn wir Ähnliches in Europa wollen, müssen wir also deutlich auf Open Source Kompetenz und den weiteren Aufbau des bereits verfügbaren Materials setzen. Damit wir dies erreichen, müssen auch die öffentlichen Auftraggeber stärker auf Open Source Software setzen.

Und das dritte Ziel ist Sicherheit. Ich glaube, es ist mittlerweile Konsens, dass es Sicherheit vor kriminellen Angreifern, aber auch vor Geheimdiensten aller Art nur dann geben kann, wenn alle Komponenten kritischer IT-Infrastruktur offen und transparent sind, wenn wir also Programmcode einsetzen, der von möglichst vielen kompetenten Personen begutachtet und möglicherweise verbessert worden ist. „Security by Obscurity“ ist tot, der einzige Weg zu mehr Sicherheit ist „Security by Design and Transparency“. Insbesondere im Bereich Sicherheit führt also an Open Source Software überhaupt kein Weg mehr vorbei.

Bei aller Wichtigkeit der Fragen, die nebenan auf dem nationalen IT-Gipfel diskutiert werden, wünschen wir uns deswegen eine sehr viel stärkere Betrachtung der Frage, wie wir Offenheit in der IT und insbesondere Open Source Software stärken können, damit wir die Ziele der Bundesregierung erreichen. Herr Kempf sagt, wir hätten in Deutschland zu selten zu den Gewinnern gehört. Dann machen wir es doch so wie viele unserer europäischen Nachbarn und bevorzugen Open Source Software bei Vergaben gezielt. Übrigens haben auch die USA gerade eine entsprechende Entscheidung veröffentlicht. Ausbau von Breitbandnetzen ist wichtig und richtig, aber wenn diese nur dazu genutzt werden können, proprietäre Technologie aus anderen Ländern zu uns zu bringen und keine eigene Wertschöpfung ermöglicht, dann haben wir das Ziel nicht erreicht.“

BT-Studie: Cyber Attacken bereiten Unternehmen in Deutschland zunehmend Probleme

Die Sicherheitssysteme von Unternehmen müssen immer aggressiveren Cyber-Angriffen standhalten. Laut einer internationalen Studie des Netzwerk- und IT-Dienstleisters BT sind im vergangenen Jahr 41 Prozent der Unternehmen weltweit Opfer einer so genannten Distributed Denial of Service (DDoS) Attacke geworden. Die Angriffe führen zu erheblichen Störungen des Geschäftsbetriebs und können diesen über mehrere Tage zum Erliegen bringen. Der Erhebung zufolge wurden mehr als drei Viertel der betroffenen Unternehmen (78 Prozent) im Laufe des Jahres sogar mehrmals angegriffen. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen (65 Prozent) betrachten DDoS-Attacken als ernstzunehmendes Problem. Damit liegen die Deutschen sogar über dem weltweiten Durchschnitt von 58 Prozent.

Die aktuelle Studie untersucht, welche Erfahrungen IT-Manager in weltweit elf Ländern und Regionen mit DDoS-Attacken gemacht haben – und fragt sie, wie gut sie auf entsprechende Angriffe vorbereitet sind. Das Ergebnis: Zwar verfügen die meisten deutschen Firmen (63 Prozent) über einen Aktionsplan für den Fall eines DDoS-Angriffs. Aber nur 16 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass sie über ausreichende Ressourcen verfügen, um eine Attacke abzuwehren. DDoS-Attacken sind in der Lage, die Geschäftstätigkeit von Unternehmen erheblich zu beeinträchtigen. Sie können dafür sorgen, dass Firmenwebseiten nicht mehr erreichbar sind, sie können Rechenzentren überlasten oder Netzwerke so in die Knie zwingen, dass sie nicht mehr funktionsfähig sind. Da die Angriffe an Komplexität zunehmen, wird es für Unternehmen immer schwerer, sich gegen sie zur Wehr zu setzen. Dieser Ansicht sind auch viele IT-Manager: Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, dass DDoS-Attacken die IT-Sicherheitsmaßnahmen mit immer effektiveren Mitteln umgehen.

Es geht um Reputation, Umsatz, Kundenvertrauen

Häufig setzen die Angreifer auf hybride oder Multi-Vector-Taktiken, bei denen die Angriffe über verschiedene Plattformen gleichzeitig erfolgen. Angriffe dieser Art haben im letzten Jahr um 41 Prozent zugenommen. Da bei Multi-Vector-Attacken mehrere Angriffsmethoden gleichzeitig eingesetzt werden, entstehen eine höhere Komplexität und ein höheres Risiko. Oft muss daher ein spezialisiertes Rettungsteam gebildet werden, um die Bedrohung an verschiedenen Fronten aufzuspüren und zu bekämpfen, da automatisierte Systeme weit weniger angemessenen Schutz bieten. „DDoS-Attacken haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und stellen mittlerweile ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Problem dar“, sagte Mark Hughes, President BT Security. „Sie können zu Umsatzeinbußen führen und Unternehmen in eine Krise stürzen. Reputation, Umsatz, Kundenvertrauen – all das steht nach einer DDoS-Attacke auf dem Spiel. Vor allem Finanzdienstleister, E-Commerce-Anbieter und Händler bemerken negative Auswirkungen, wenn ihre Website oder andere Systeme zur Zielscheibe solcher Angriffe werden.”

Wenig überraschend: Die Beschwerden von Kunden häufen sich, nachdem ein Unternehmensnetzwerk von einem DDoS-Angriff beeinträchtigt wurde. Wie die Umfrage zeigt, erhöhte sich die Zahl der Reklamationen und Rückfragen um durchschnittlich 36 Prozent. Das Schadensausmaß einer DDoS-Attacke wird gemessen an der Zeit, die eine Organisation benötigt, um sich von dem schwersten Angriff zu erholen. Im Schnitt benötigen Firmen nach besonders heftigen Angriffen 12 Stunden, um sich vollständig wiederherzustellen – also wesentlich länger als einen ganzen Arbeitstag.

Zum Teil stundenlange Ausfälle

In Deutschland hat mehr als die Hälfte der befragten IT-Entscheider (52 Prozent) DDoS-Attacken erlebt, die ihre Systeme für mehr als sechs Stunden – also fast einen ganzen Arbeitstag – außer Kraft gesetzt haben. „Die beiden besten Methoden, sich vor einem Angriff zu schützen, bestehen darin, bei den Mitarbeitern ein entsprechendes Bewusstsein zu wecken und mit einen qualifizierten Partner zusammenzuarbeiten“, sagte Mark Hughes. „BT unterstützt führende globale Unternehmen dabei, die Risiken einzudämmen und proaktive Schutzvorkehrungen zu treffen. Denn nur bei optimierter IT-Sicherheit können Organisationen die heutigen Möglichkeiten der vernetzten Welt für sich nutzen.“

EMC: IT-Infrastruktur muss neu definiert werden

„Das Internet der Dinge hat das Potenzial, unser Leben zu verändern; es verspricht große Fortschritte in vielen Bereichen – von der Energieverbrauchsmessung bis hin zur Gesundheitsversorgung“. Das schreibt Sabine Bendiek, Geschäftsführerin der deutschen Tochtergesellschaft des amerikanischen Herstellers von Speicherlösungen EMC, in einer Stellungnahme zur entsprechenden Diskussion auf der Computermesse Cebit in Hannover. Zudem stehe das Internet der Dinge für einen großen, weitgehend unerschlossenen Markt, der den Technologiesektor in Deutschland nachhaltig stärken könnte. „Deshalb begrüßen wir, dass die britische und deutsche Regierung stärker bei der Entwicklung des Internets der Dinge zusammenarbeiten wollen“, schreibt das Präsidiumsmitglied des IT-Branchenverbands Bitkom.

Das Internet ist längst Teil der großen Politik. Foto: Carsten Knop
Das Internet ist längst Teil der großen Politik. Foto: Carsten Knop

Das Internet der Dinge bringe allerdings auch neue Herausforderungen mit sich: „Wenn Unternehmen von diesem Konzept profitieren wollen, müssen sie mehr tun, als in intelligente Geräte und Anwendungen zu investieren“, ist Bendiek überzeugt. Bereits heute umfasse das Internet der Dinge schon 20 Milliarden autonom vernetzte Geräte. Zukünftig werde es Daten in einer Größenordnung erzeugen, die das gesamte digitale Universum heute übersteigt. Eine Studie von EMC und der Marktforscher von IDC prognostiziert, dass das Internet der Dinge bis 2020 um 50 Prozent auf 30 Milliarden vernetzte Geräten wachsen wird. Darauf ist aus Sicht von EMS die IT-Infrastuktur in den Unternehmen nicht ansatzweise vorbereitet: „Angesichts dieser enormen Datenmengen sind die angekündigten Investitionen zu begrüßen – aber sie werden nicht ausreichen.“

Viel mehr sei erforderlich: „Wenn das Internet der Dinge die hohen Erwartungen erfüllen soll, werden Unternehmen ihre IT-Infrastruktur neu definieren müssen – nicht nur, um all diese zusätzlichen Daten zu speichern, sondern auch, um die Erkenntnisse aus der Informationsflut des Internets der Dinge gewinnbringend zu nutzen.“

Diese „neue Definition“ aber wird vermutlich einen erheblichen finanziellen Aufwand nach sich ziehen. Für die IT-Branche ist hiermit die entscheidende Frage für die Zukunft verknüpft: Wie schnell werden Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer realisieren, dass ihr Unternehmen vollständig digital werden muss?

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