Nachwuchs top, Start-ups und Investitionen flop

Das Land der Ingenieure und Tüftler fremdelt noch mit der neuen digitalen Welt. Die aktuelle Deloitte-Studie „Digitale Wettbewerbsfähigkeit – Wo steht der Standort Deutschland?“ identifiziert im OECD-Vergleich Stärken und Schwächen in den Schlüsselbereichen Talente, Start-up-Kultur sowie Investitionen. Dabei wird deutlich, dass Deutschland zwar bei der Talent-Pipeline sehr gut aufgestellt ist und auch eine hohe Anziehungskraft auf internationale Spezialisten ausübt, aktuell aber über einen eher kleinen Pool von IT-Fachleuten verfügt. Beim Thema Unternehmensgründung zeigen sich die Deutschen zögerlich und sehen eher Risiken als Chancen: Selbstständigkeit ist keine attraktive Karriereoption in Deutschland, was eine dynamische Entwicklung digital ausgerichteter Start-ups erschwert. Nicht zuletzt fallen die Investitionen in Digitalisierungspotenziale und -lösungen deutlich geringer aus als in den meisten anderen OECD-Staaten. Der Standort Deutschland liegt in dieser Hinsicht weit hinter der Spitzengruppe.

„Ausstattung mit Talenten, Affinität zu unternehmerischer Aktivität oder Investitionen: Unter den 34 OECD-Ländern, die in die Studie einbezogen wurden, positioniert sich Deutschland in den relevanten Kategorien sehr unterschiedlich – mit Stärken, aber auch mit deutlichen Schwächen. Entsprechend groß sind die Herausforderungen“, erklärt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte.

Allgemeine Wettbewerbsfähigkeit spitze – aber kein Grund zum Zurücklehnen

In den gängigen globalen Wettbewerbsfähigkeits-Rankings belegt Deutschland einen Spitzenplatz, jedoch ist das Produktivitätswachstum, der Haupttreiber von Wohlstand und künftigem Wachstum, inzwischen sehr gering. Digitale Technologien können hier für einen Schub sorgen – im Technologiesektor selbst wie auch in den meisten anderen Industrien. In der digitalen Wirtschaft ändern sich allerdings die Innovationsmuster, neue Geschäftsmodelle und Services entstehen vor allem in kleinen, neu gegründeten Unternehmen. Basis hierfür sind entsprechend gut ausgebildete Talente mit Potenzial und Visionen.

Spezialisten-Pool muss aufgefüllt werden „Nachwuchs top, Start-ups und Investitionen flop“ weiterlesen

Trotz bislang unergiebiger Ertragslage: Die meisten Banken wollen verstärkt in die Digitalisierung ihres Vertriebs investieren

In der deutschen und österreichischen Kreditbranche rangiert das Thema Digitalisierung derzeit unter den Top 3 der dringlichsten Herausforderungen für die nächsten zwei Jahre. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage für den Branchenkompass Banking 2016 von Sopra Steria Consulting. Fast ebenso hoch stufen die befragten Institute den anhaltenden Kostendruck ein – was angesichts der erforderlichen Investitionen für neue digitale Technologien nur scheinbar ein Widerspruch ist: Zwar tragen bislang nur wenige digitale Angebote direkt zur Ertragssteigerung bei, doch können Banken nur durch konsequente Digitalisierung ihre Kosten dauerhaft senken und zugleich die veränderten Erwartungen der heutigen Kunden erfüllen.

In einem sind sich deutsche und österreichische Finanzinstitute einig: Wer jetzt nicht auf den Zug in Richtung digitaler Angebote aufspringt, der verpasst den Anschluss an die technologische Entwicklung und fällt im Wettbewerb zurück. 82 Prozent der für den Branchenkompass Banking 2016 von Sopra Steria Consulting befragten Geldhäuser wollen deshalb bis 2019 verstärkt in Internetbanking und 74 Prozent in neue Mobile-Banking-Dienste investieren. Das sind 14 beziehungsweise neun Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Demgegenüber verliert der Filialbetrieb signifikant an Bedeutung: Nur noch 31 Prozent der Studienteilnehmer planen in den kommenden zwei Jahren nennenswerte Investitionen für diesen quasi-analogen Vertriebskanal – ein Rückgang um sechs Prozentpunkte gegenüber dem letzten Branchenkompass aus dem Jahr 2014. „Trotz bislang unergiebiger Ertragslage: Die meisten Banken wollen verstärkt in die Digitalisierung ihres Vertriebs investieren“ weiterlesen

Dobrindt steigert Investitionen in Breitbandausbau

Minister Dobrindt erhöht das Bundesförderprogramm mit zusätzlichen neuen Haushaltsmitteln. Dobrindt: „Wir investieren in die Entwicklung der Gigabit-Gesellschaft. Wir erhöhen das Bundesförderprogramm für den flächendeckenden Ausbau der schnellen Netze um 1,3 Milliarden Euro. Damit stehen insgesamt 4 Milliarden Euro im BMVI für das schnelle Internet zur Verfügung.

Weitere 132 Förderbescheide für schnelles Internet

Bundesminister Alexander Dobrindt und die Parlamentarischen Staatssekretäre beim Bundesverkehrsminister, Norbert Barthle und Enak Ferlemann, übergeben heute weitere 132 Förderbescheide für Mittel aus dem milliardenschweren Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau. Kommunen und Landkreise erhalten bis zu 50.000 Euro, mit denen sie Ausbauprojekte für schnelles Internet planen und Antragsunterlagen für eine Bundesförderung dieser Projekte erstellen können. In einem zweiten Schritt vergibt das BMVI bis zu 15 Millionen Euro je Projekt, um die Umsetzung von Ausbauprojekten zu fördern.
Dobrindt: „Das Bundesförderprogramm für schnelles Internet ist ein Riesenerfolg. Die große Nachfrage der Kommunen hält unvermindert an: Täglich erreichen uns neue Förderanträge, die wir schnell und unbürokratisch entscheiden. Wir machen allen Kommunen und Landkreisen ein Angebot, das Bundesprogramm zu nutzen, damit es bis 2018 auf der Landkarte keine weißen Flecken mehr gibt.“

Seit Beginn des Bundesprogramms am 18. November 2015 konnten bereits 651 Förderanträge für Beratungsleistungen von Kommunen und Landkreisen aus ganz Deutschland positiv beschieden werden. Hinzu kamen bereits 55 Bescheide für den Ausbau von Infrastrukturprojekten. Täglich kommen neue Anträge hinzu. Mit dem Bundesförderprogramm sollen unterversorgte Gebiete einen Netzzugang von mindestens 50 Mbit pro Sekunde erhalten. Der Netzausbau wird technologieneutral gefördert. Der Fördersatz beträgt 50 bis 70 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Da das Bundesprogramm mit Förderprogrammen der Länder kombinierbar ist, kann der Förderanteil auf bis zu 90 Prozent gesteigert werden.

Weitere Informationen unter: www.bmvi.de/breitband

Salesforce kündigt zur CeBIT neue Investitionen in Deutschland an

Der Softwaranbeiter Salesforce erweitert seine Investitionen in Deutschland. Dazu gehört die Eröffnung neuer Büros im Kontorhaus München. Zusätzlich will das Unternehmen mehr als 1.200 neue Mitarbeiter in EMEA einstellen, um die wachsende Kundenbasis in Europa zu unterstützen. Das hat Salesforce heute auf der CeBIT bekannt gegeben. Sie findet in diesem Jahr vom 14. bis 17. März statt.

„Salesforce erhöht weiter seine Investitionen in Deutschland, um sein enormes Wachstum zu unterstützen“, sagt Joachim Schreiner, Senior Vice President Central Europe bei Salesforce. „Wir arbeiten mit Deutschlands bekanntesten Unternehmen zusammen, um die Digitale Transformation weiterzuentwickeln, welche die deutsche Wirtschaft voranbringen wird.“
„Es reicht heute nicht mehr aus, sich auf die Qualität der eigenen Produkte, die aktuelle Marktposition oder eine lange Tradition zu verlassen“, sagt Florian Büscher, Marketing Manager bei Teupen Maschinenbau. „Wir arbeiten mit Salesforce, um noch kundenorientierter zu werden sowie besser und schneller als der Wettbewerb zu sein.“

„Die Eröffnung des deutschen Rechenzentrums von Salesforce, gehostet von der Deutschen Telekom, ist ein starkes Signal des Engagements von Salesforce für den deutschen Markt“, sagt Reinhard Clemens, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG und CEO von T-Systems. „Wir freuen uns darauf, die Digitale Transformation der Wirtschaft gemeinsam mit Salesforce einfach zu machen.”

Salesforce veranstaltet seine Salesforce World Tour dieses Jahr auf der CeBIT. Damit erhalten alle Messebesucher die Gelegenheit, die Salesforce Customer Success Platform kennenzulernen. In Halle 23 präsentiert das Unternehmen seine Technologien für Cloud, Social, Mobile, Data Science und IoT. Es bietet mehr als 125 Breakout-Sessions für jede Zielgruppe und Branche an. Mehr Informationen rund um die Cloud Expo finden Sie hier.



Den ersten Tag seines CeBIT-Auftritts widmet Salesforce dem Thema “Giving back”. Das Unternehmen bietet zahlreiche Möglichkeiten für freiwillige Helfer an. Dazu zählen das Pflanzen von Bäumen in Hannover, gemeinsam mit Plant-for-the-Planet, sowie ein Sammelstand für Alt-Geräte in Zusammenarbeit mit Stifter-helfen.de. Diese Organisation überholt die Geräte und spendet sie Wohltätigkeitsorganisationen in Deutschland. Im Rahmen seiner Unterstützung für MINT-Fächer im deutschsprachigen Raum veranstaltet Salesforce.org auf der CeBIT mehrere CoderDojo – einen Programmier-Club für junge Leute.

Während der Keynote der Salesforce World Tour am 16. März, um 10.30 Uhr, werden führende Unternehmen neben Stephanie Buscemi, Executive Vice President, Product and Solutions Marketing, von Salesforce, auftreten:

ABB: Das global führende Technologieunternehmen in den Bereichen Energie und Automation nutzt die Salesforce Customer Success Platform zur Steigerung der Produktivität mit Fokus auf Kundenzufriedenheit und Vertriebseffizienz.
Commerzbank: Das Finanzunternehmen verwendet die Salesforce Sales Cloud, Marketing Cloud und App Cloud für innovative digitale Beratungsdienste.

Teupen: Der führende Hersteller von Arbeitsbühnen für den Höhenzugang setzt Salesforce ein, um die Transparenz und Konsolidierung seiner Kundendaten zu verbessern.

Außerdem hält Polly Sumner, Chief Adoption Officer von Salesforce, die Eröffnungsrede der CeBIT Global Conference mit dem Titel: „The CEO’s Playbook: Success in the Age of the Customer“. Sie findet statt am 15. März, um 10.00 Uhr.

Salesforce erweitert Engagement im deutschsprachigen Raum

Salesforce erhöht seine Investitionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seine Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München erweitert. Im August 2015 eröffnete Salesforce ein europäisches Rechenzentrum in Deutschland, gehostet von der Deutschen Telekom. Zusätzlich hat Salesforce in lokale Unternehmen wie FinanceFox investiert. Dies geschah im Rahmen seines Engagements für europäische Startups in Höhe von 100 Millionen Dollar.

Diese Investitionen unterstützen zahlreiche Kunden und Partner, auch aus dem deutschen Mittelstand. Innovative Unternehmen nutzen die Salesforce Customer Success Platform, um ihre Kundenbeziehungen zu transformieren, unter anderem:
Haas Fertigbau: Der Anbieter von Fertighäusern, Büro- und Produktionsgebäuden verwendet Salesforce, um Kundeninteraktionen nachzuverfolgen und Vertragsabschlüsse zu beschleunigen.

Pavatex: Der Hersteller hochwertiger Dämmstoffe setzt Salesforce zur Verknüpfung von Vertrieb, Management, Marketing und Support ein, damit die Kundenzufriedenheit weiter steigt.

Neue Partner von Salesforce erhöhen weiterhin den Erfolg des Unternehmens in der deutschsprachigen Region. Dazu zählen:
Arvato Systems: Der Beratungs- und Integrationspartner bietet maßgeschneiderte Lösungen für Marketing, Finanzdienste, Supply Chain Management, IT und Medien auf der Salesforce Platform.

Logicline: Der Partner unterstützt ISVs bei der Entwicklung von Apps für die Salesforce AppExchange und implementiert individuelle Cloud-Anwendungen mit Hilfe von Heroku auf der Salesforce App Cloud.

IT-Trends 2016: Digitalisierung spiegelt sich derzeit nicht in Innovations-Budgets wider

In diesem Jahr geben CIOs im deutschsprachigen Raum weniger Geld für Innovationen aus: Nicht nur das Budget für Neugestaltung und Ersatz der IT sinkt von anteilig 20,9 Prozent auf jetzt 16,6 Prozent, sondern auch die Ausgaben für die Evaluierung von Innovationen (2015: 9,1 Prozent, Budget 2016: 7,8 Prozent). Der Rückgang überrascht angesichts der Tatsache, dass 52,3 Prozent der CIOs den Ausbau der Digitalisierung als eines ihrer wichtigsten Ziele in diesem Jahr bezeichnen. Sie setzen dabei im Moment aber offenbar weniger auf Innovationen, sondern gehen die Digitalisierung über die Vernetzung von Informationen und Prozessen sowie die Analyse ihrer Daten an. Das zeigt die Korrelation zum Anstieg der Big-Data-Nutzung. Die Angaben wurden im Rahmen der jährlichen IT-Trends-Studie im September und Oktober 2015 von Capgemini erhoben. Insgesamt nahmen 153 IT-Verantwortliche von Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil, darunter 11 Firmen aus dem DAX-30.

„Viele Unternehmen stehen immer noch am Anfang der Digitalisierung und müssen ihre Initiativen priorisieren. Deshalb analysieren sie erst einmal ihre Daten, um Optionen für neue Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Die Innovation folgt dann erst im zweiten Schritt“, interpretiert Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland die Ergebnisse.

Fachkräftemangel behindert Digitalisierung

Die Digitalisierung bereitet aber auch immer mehr CIOs Probleme (2015: 41,0 Prozent, 2016: 60,3 Prozent). Die größte Hürde ist nach wie vor der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere für Internet-of-Things-Technologien, Big-Data-Analytics und mobile Technologien. Darüber hinaus fehlt trotz der guten Unterstützung durch das Top-Management in vielen Fällen die übergreifende Planung. Probleme bereiten außerdem unflexible Geschäftsprozesse und starre Organisationsstrukturen.



Steigendes IT-Know-how des Managements erhöht die geschäftliche Relevanz der IT

Im Rahmen der Digitalisierung hat das IT-Know-how des Führungskreises in diesem Jahr erneut in mehr als der Hälfte der Unternehmen zugenommen, allen voran in der Industrie. In der Folge ist vor allem die geschäftliche Relevanz der IT gestiegen (70,9 Prozent). Gleichzeitig haben sich in 64,0 Prozent der Unternehmen die geschäftlichen Anforderungen an die IT erhöht, während die technologischen Anforderungen nur bei rund einem Viertel gestiegen sind.

Mehr Big-Data-Anwendungen in Betrieb

Die Digitalisierung schlägt sich auch in der zunehmenden Nutzung von Big Data nieder. Inzwischen betreiben 15,9 Prozent der Teilnehmer mehrere Anwendungen (Vorjahr 11,0 Prozent) und 8,0 Prozent ein System (Vorjahr 8,8 Prozent). Spitzenreiter beim Big-Data-Einsatz sind wie im Vorjahr die Finanzdienstleister. Das produzierende Gewerbe und die Automobilindustrie holen allerdings auf. Die große Mehrheit realisiert ihre Projekte in Zusammenarbeit mit externen Partnern (85 Prozent). „Das hat verschiedene Vorteile“, kommentiert Thomas Heimann, Principal Enterprise Architect & Experte IT-Trends bei Capgemini. „Externe Berater haben das Wissen und die Erfahrung, um tragfähige Konzepte für Big Data zu erarbeiten. Außerdem bringen sie die erforderlichen Spezialisten mit, die Wissen an die internen Mitarbeiter weitergeben. So können Unternehmen trotz des Fachkräftemangels relativ schnell Know-how aufbauen.“

Top-Technologien des Jahres 2016: Sicherheit in allen Facetten

Die ersten Plätze auf der Liste der Top-Technologien des Jahres belegen Applikations-Portfolio-Rationalisierung, Privacy by Design, BYOx-Security, Security Automation und Cloud-Security. Obwohl vier der fünf Top-Themen mit Sicherheit zu tun haben, ist die Bedeutung der IT-Sicherheit insgesamt gefallen. Der extrem hohe Wert des vergangenen Jahres wurde nicht wieder erreicht, was sowohl mit der subjektiven Wahrnehmung der Bedrohungslage zusammenhängt als auch mit dem zunehmenden Reifegrad von Sicherheitslösungen. Die Flops des Jahres sind mobile Payment, mobile Services für Fahrzeuge, Wearables, Robotic Process Automation und Gamification.

Plus 8 Prozent: Automobilindustrie investiert 34 Milliarden Euro in FuE

Die deutsche Automobilindustrie hat ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) erneut erhöht. Im Jahr 2014 stiegen die weltweiten Aufwendungen auf 34,3 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben der Europäischen Kommission stemmt die deutsche Automobilindustrie ein Drittel der gesamten weltweiten FuE-Ausgaben der Automobilbranche. Darüber hinaus sind die drei größten FuE-Investoren in der EU durchweg Unternehmen der deutschen Automobilindustrie.

Die inländischen FuE-Aufwendungen stiegen 2014 besonders stark – um gut 14 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Das sind 40 Prozent der FuE-Investitionen der gesamten deutschen Industrie. Für das laufende Jahr wird erwartet, dass die Automobilindustrie ihre inländischen Investitionen in FuE noch einmal um 5 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro steigern wird. Diese Angaben basieren auf Erhebungen des Stifterverbandes. „Der Standort Deutschland hat für die strategisch wichtigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Automobilhersteller und Zulieferer eine sehr hohe Bedeutung. Während die Pkw-Inlandsproduktion ein Drittel der gesamten Pkw-Produktion deutscher Konzernmarken ausmacht, tätigen unsere Unternehmen gut 57 Prozent ihrer weltweiten FuE-Investitionen hier in Deutschland“, lässt sich Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), in einer Mitteilung zu den Zahlen zitieren.


Etwa zwei Drittel der FuE-Ausgaben erfolgten durch die Automobilhersteller, ein weiteres Drittel durch die Zulieferer. „Die deutsche Automobilindustrie ist mit Abstand der größte Forschungs- und Entwicklungs-Investor für den Technologiestandort. Hier entsteht das Know-how, das die Grundlage der internationalen Wettbewerbsfähigkeit darstellt“, sagte der VDA-Präsident. Rund 100 000 Mitarbeiter sind im Forschungs- und Entwicklungsbereich bei Herstellern und Zulieferer beschäftigt – ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Das ist mehr als jeder vierte FuE-Beschäftigte im Wirtschaftssektor“, so Wissmann. Von den FuE-Mitarbeitern sind knapp 60 Prozent bei den Herstellern und gut 40 Prozent bei den Zulieferern beschäftigt.

Neben der stetigen Optimierung der klassischen Verbrennungsmotoren sowie der Entwicklung alternativer Antriebe sei vor allem das vernetzte und automatisierte Fahren einen großen FuE-Schwerpunkt: „Wir rechnen mit einer weiteren Steigerung der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen“, so Wissmann.

Accenture: Deutschland droht bei Digitalisierung Anschluss zu verpassen

Dem Standort Deutschland droht im Rennen um die Digitalisierung das Nachsehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture. Demnach erreicht die deutsche Volkswirtschaft im Index zur digitalen Durchdringung (Digital Density Index) lediglich einen Wert von 51,9 von 100 möglichen Punkten und landet im Ranking der 17 untersuchten Volkswirtschaften nur auf Rang neun. Der Accenture-Index erfasst, in welchem Umfang digitale Technologien sowohl einzelne Unternehmen als auch die gesamte Wirtschaft eines Landes durchdringen. Der Grad wird anhand von 50 Einzelindikatoren bemessen. Darunter fallen etwa Umsatzvolumina im Onlinehandel, die Nutzung von Cloud-Anwendungen und anderer Technologien zur Prozessoptimierung, die Verbreitung technologischer Expertise in den Unternehmen sowie die Akzeptanz neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Spitzenreiter in der Erhebung sind die Niederlande mit einem Wert von 75,3 Punkten, gefolgt von den USA (65 Punkte), Schweden (59,6 Punkte) und Südkorea (57,9 Punkte).

Dass sich Investitionen in den digitalen Wandel auszahlen, zeigt der Index ebenfalls. Eine Anhebung um zehn Punkte durch die gesteigerte Nutzung digitaler Technologien könnte das Wachstum der weltweit zehn größten Volkswirtschaften um zusätzliche 1,36 Billionen Dollar bis zum Jahr 2020 befeuern. Allein für Deutschland würde dies einen Schub von 75 Milliarden Dollar bedeuten. Das entspricht einer Steigerung der durchschnittlichen Wachstumsrate um 0,27 Prozentpunkte pro Jahr und einem 1,9 Prozent höherem BIP im Jahr 2020 als bislang prognostiziert. „In Deutschland sehen wir sowohl in den Unternehmen, als auch bei der digitalen Infrastruktur und den regulatorischen Rahmenbedingungen Handlungsbedarf“, sagt Clemens Oertel, Geschäftsführer bei Accenture Strategy und verantwortlich für den Bereich digitale Strategien. „Ob flexiblere Arbeitsmodelle oder digitale Formen der Zusammenarbeit, deutsche Unternehmen tun sich beispielsweise schwer, vom Mantra der physischen Präsenz am Arbeitsplatz Abschied zu nehmen. Zugleich verfügen wir hierzulande über eine stark unterdurchschnittliche Versorgung mit Breitband- und mobilem Internet. Insgesamt sind Unternehmen und Politik gleichermaßen gefordert.“ „Accenture: Deutschland droht bei Digitalisierung Anschluss zu verpassen“ weiterlesen

Deutsche Unternehmen investieren 41 Milliarden Euro in Digitalisierung

Am Wirtschaftsstandort Deutschland könnten Milliardeninvestitionen in die Digitalisierung vorbeigehen – weil das nötige Wissen fehlt und die Unternehmen für diesen Bereich nicht genügend Mittel übrig haben. Deutsche Unternehmen (ab zehn Millionen Euro Umsatz) werden in diesem Jahr zwar voraussichtlich insgesamt 41 Milliarden Euro in die Digitalisierung ihres Geschäfts investieren – es könnten aber noch bedeutend mehr sein. Denn jedes zweite Unternehmen gibt an, mehr investieren zu wollen, jedoch verhindern das vor allem die fehlenden finanziellen Möglichkeiten und mangelndes Know-how. Damit hinken die Investitionen in Deutschland deutlich denen im internationalen Vergleich hinterher, obwohl gerade deutsche Unternehmen mehr als andere von der digitalen Revolution verändert werden.

Weltweit und in Deutschland musste mehr als jedes zweite Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren deutliche Änderungen am eigenen Geschäftsmodell vornehmen. Grund sind in erster Linie neue Technologien, die das Kundenverhalten ändern und neue Wettbewerber auf den Plan treten lassen. Bislang besonders betroffen: Telekommunikations- und Medienbranche sowie Automobilunternehmen. Und die digitale Revolution erfasst immer mehr Branchen und zwingt in Zukunft immer mehr Unternehmen, sich zunehmend neu zu erfinden – vor allem deutsche Betriebe: Fast jeder zweite richtet sich darauf ein, dass neue Technologien künftig das eigene Geschäftsmodell infrage stellen werden – mehr als in allen anderen untersuchten Ländern. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 39 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) unter 1.025 Unternehmen in zwölf Ländern.
„Deutsche Unternehmen investieren 41 Milliarden Euro in Digitalisierung“ weiterlesen

PWC: Deutschland zieht wieder mehr Hightech-Investoren an

Innovationen „Made in Germany“ sind weltweit begehrt. Das Interesse an der deutschen Hightech-Branche hat wieder deutlich zugenommen, wie die Zahl der M&A-Aktivitäten in dem Sektor zeigt. Während die Zahl der Transaktionen in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres noch bei 182 lag, stieg sie im gleichen Zeitraum des Jahres 2014 auf 222 Deals. Das entspricht einem Wachstum von 22 Prozent. Da viele Transaktionen noch nicht abgeschlossen sind, ist von einem weiteren Wachstum in diesem Jahr auf circa 300 Deals auszugehen, ein Plus von 11 Prozent gegenüber 2013. Damit ist das Niveau aus der Zeit vor der Finanzkrise mit 346 Transaktionen im Spitzenjahr 2007 zwar noch nicht erreicht, aber ein positiver Trend ist deutlich erkennbar. Das zeigt die Analyse „Hightech-Report Deutschland. M&A-Aktivitäten in der Hightech-Branche 2004 bis 2014“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Erfasst wurden alle Zusammenschlüsse, Käufe und Übernahmen mit deutscher Beteiligung.

„Die Unternehmen wollen durch Transaktionen ihr digitales Geschäft ausbauen. Die Digitalisierung der Wirtschaft macht große Fortschritte und bringt einen hohen Bedarf an technischen Innovationen mit sich. Diesen Wandel können die Konzerne oftmals nicht aus eigener Kraft bewältigen und setzen daher auf Zukäufe“, sagt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC in Deutschland.

Engagement von Private Equity-Gesellschaften hat sich seit 2004 mehr als verdoppelt

Neben den strategischen Investoren interessieren sich immer mehr Finanzinvestoren für die Hightech-Branche. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der Deals unter Beteiligung von Private Equity-Gesellschaften verdoppelt. Während Finanzinvestoren im Jahr 2004 an 15 Prozent aller Hightech-Deals beteiligt waren, liegt die Zahl seit 2009 bei rund 30 Prozent, im vergangenen Jahr sogar bei 36 Prozent. Für das Gesamtjahr 2014 ist von einem Anteil von rund einem Drittel auszugehen – und voraussichtlich knapp 100 Transaktionen im Vergleich zu 31 Deals in 2004. Zwei Drittel aller Private-Equity-Deals in den ersten drei Quartalen 2014 wurden dabei innerhalb Deutschlands durchgeführt. „Die Private Equity-Branche hat das Potenzial des Hightech-Standorts Deutschland klar erkannt und wird auch in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zu dessen Finanzierung leisten“, so Roberts.

Vorwiegend Investoren aus Deutschland

Die meisten Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren in die deutsche Hightech-Branche investierten, stammen selbst aus Deutschland: 64 Prozent, gefolgt von den USA mit zwölf Prozent, Großbritannien mit fünf Prozent und Frankreich mit drei Prozent. Interessante Bereiche sind vor allem die Sparten Business Services, Entwicklung von Software und die Herstellung von elektronischen Geräten. Die Mehrheit der deutschen Käufer, die ein attraktives Kaufziel suchten, blieb in der Heimat: 70 Prozent von ihnen wurden seit 2004 im eigenen Land fündig. Lediglich sechs Prozent der deutschen Investoren zog es in die USA und nur jeweils drei Prozent in die Nachbarländer Schweiz und Österreich.

Gefragt sind kleine Unternehmen mit guter Wachstumsprognose

Der Wert vieler Transaktionen, sowohl unter Beteiligung von Finanzinvestoren als auch strategischen Investoren, ist vergleichsweise gering – abgesehen von wenigen Mega-Deals. Für das Jahr 2014 wird mit einem Gesamtvolumen von knapp sechs Milliarden Euro gerechnet (gegenüber rund acht Milliarden Euro in 2013), wobei viele Unternehmen die Höhe des Kaufpreises nicht veröffentlichen. Die Hightech-Branche ist eher von kleineren Deals geprägt, da es sich bei den Zielunternehmen auch oftmals um kleinere Firmen handelt, die aber innovativ arbeiten und schnell wachsen.

40 Milliarden Euro pro Jahr für Industrie 4.0

Zunehmend digitalisierte Produkte sind miteinander und mit ihren Produktionsmitteln vernetzt, Daten werden entlang der kompletten Wertschöpfungskette in Echtzeit ausgetauscht, digitale Geschäftsmodelle schaffen neuen Kundennutzen: Industrieunternehmen planen in den kommenden fünf Jahren hohe Investitionen in digitale Anwendungen. Im Schnitt wollen sie etwa 3,3 Prozent ihres Jahresumsatzes für so genannte Industrie 4.0-Lösungen verwenden. Das entspricht einer jährlichen Investitionssumme von mehr als 40 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, für die PwC und Strategy& 235 Unternehmen aus der Industrie befragt haben.

Kosten sparen und effizienter werden

Die geplanten Investitionen werden den Industriestandort Deutschland stark verändern: Schon im Jahr 2020 wollen über 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen ihre Wertschöpfungskette digitalisiert haben. Heute liegt der Anteil der Unternehmen, deren Wertschöpfungskette einen hohen Digitalisierungsgrad aufweist, bei lediglich einem Viertel. Von der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsketten versprechen sich Unternehmen effizientere Abläufe und hohe Kosteneinsparungen: Die befragten Firmen rechnen im Schnitt mit einer Effizienzsteigerung von 3,3 Prozent pro Jahr. Gleichzeitig sollen digitale Lösungen dabei helfen, die Kosten um jährlich 2,6 Prozent zu drücken.

„Die Digitalisierung der kompletten Wertschöpfungskette bringt einen hohen quantitativen Nutzen. Gleichzeitig ergeben sich aber auch wichtige qualitative Vorteile: Unternehmen, die ihre Prozesse weitgehend digitalisieren, können ihre Produktion und Logistik besser steuern. Sie sind in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und besser auf die Wünsche ihrer Kunden einzugehen“, so die Einschätzung von Dr. Reinhard Geissbauer, Partner bei PwC im Bereich Management Consulting, „Außerdem werden wertvolle Ressourcen schonender eingesetzt“.

Industrie 4.0 erfasst auch Produkt- und Serviceangebot

Das Thema Industrie 4.0 geht über die Digitalisierung von Prozessen und Wertschöpfungsketten hinaus. Unternehmen bauen gleichzeitig ihr Angebot an vernetzten Produkten und Dienstleistungen stark aus. Drei von zehn Unternehmen haben ihr Produkt- und Serviceangebot bereits weitgehend digitalisiert. Bis 2020 wird dieser Anteil bei knapp 80 Prozent liegen.

„Beispiele für digitalisierte Produkte und Services finden sich in allen Branchen: Die Automobilindustrie etwa hat herkömmliche Bremsanlagen durch elektronische Steuereinheiten zu modernen Antiblockiersystemen weiterentwickelt. Der Maschinen- und Anlagenbau setzt auf Sensoren, die für eine optimale und präventive Wartung von Maschinen und Anlagen sorgen“, erläutert Reinhard Geissbauer.

Digitale Produkte und Service sorgen für Wachstum

Die Befragung von PwC und Strategy& belegt: Unternehmen, die ihr Produkt- und Service-Angebot schon weitgehend digitalisiert haben, sind in den vergangenen drei Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Fast 70 Prozent aller Unternehmen mit stark digitalisierten Produkten erzielten in den letzten drei Jahren ein Wachstum zwischen sechs und zehn Prozent. Gleichzeitig sorgen digitalisierte Produkte und Services für Umsatzsteigerungen: Die Studie errechnet, dass die deutsche Industrie dank digitaler Produkte und Services jährlich zusätzlich 30 Milliarden Euro erwirtschaften kann.

„Der Weg zur Industrie 4.0 ist ein umfassender Veränderungsprozess, dem sich kein Unternehmen verschließen kann. Er erfordert nicht nur hohe Investitionen, für die der wirtschaftliche Nutzen und mögliche Wettbewerbsvorteile kritisch geprüft werden müssen. Die Digitalisierung verändert Wertschöpfungsketten maßgeblich, der Kunde mit seinen individuellen Wünschen und Anforderungen rückt in den Mittelpunkt. Um diesen Prozess richtig zu steuern, muss das Thema ganz oben auf die Agenda des Top-Managements“, resümiert Volkmar Koch, Partner bei Strategy& und Experte für Industrie 4.0.

Die mobile Version verlassen