IAA 2017: Wissenschaftler der Saar-Uni verhindern Hackerangriffe auf Autos

Über Mobilfunk sind heute viele Autos permanent mit dem Internet verbunden. Für Hacker bietet sich damit ein digitales Einfallstor, das zu verheerenden Szenarien führen kann. Angreifer könnten zum Beispiel über eine Sicherheitslücke in tausend baugleiche Fahrzeuge eindringen und bei allen zeitgleich auf die Bremse treten. Wissenschaftler des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit der Universität des Saarlandes (CISPA) haben daher eine Technik entwickelt, die solche Angriffe erkennen kann und direkt unschädlich macht. Mit der frei verfügbaren Software „vatiCAN“ können Autohersteller ihre Programme nachrüsten.

Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 14. bis 24. September in Frankfurt am Main simulieren die Saarbrücker Forscher an einem echten Fahrzeug einen Hackerangriff und zeigen, wie sich dieser mit Hilfe der Software abwenden lässt (Saarland-Stand, Halle 4.0, Stand A26).

In einem Oberklassefahrzeug sind heute einige Dutzend Computer verbaut, von denen jeder einzelne die Rechenleistung einer Apollo-Rakete weit übersteigt. Diese Computer erleichtern der Werkstatt zum Beispiel die Fehlerdiagnose oder warnen den Fahrer vor einem folgenschweren Spurwechsel. „Die Rechner befolgen aber nur vorgegebene Steuerungsbefehle, ohne wie ein Mensch darüber nachzudenken. Wenn nun ein Fremder die Kommandohierarchie durcheinander bringt, können plötzlich unkontrollierte Steuerbefehle auf die Geräte im Auto einprasseln und das Fahrzeug abrupt abbremsen oder zum Schleudern bringen“, wird Stefan Nürnberger, Leiter der Forschungsgruppe für Automotive Security am Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit CISPA in Saarbrücken, in einer entsprechenden Pressemitteilung zitiert. Noch vor wenigen Jahren seien solche Szenarien so gut wie unmöglich gewesen, da sich Kriminelle erst physisch Zugang zum Fahrzeug verschaffen mussten, um dieses zu manipulieren. „IAA 2017: Wissenschaftler der Saar-Uni verhindern Hackerangriffe auf Autos“ weiterlesen

Wissmann: Vernetzung macht das Autofahren sicherer

„Bei etwa 90 Prozent der Verkehrsunfälle spielt menschliches Fehlverhalten eine Rolle. Die Unterstützung des Fahrers durch Assistenzsysteme in über- oder unterfordernden Situationen wird deshalb signifikante Verbesserungen mit sich bringen. Hier kann die Technologie dem Menschen mit dem vernetzten und automatisierten Fahren behilflich sein“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem carIT-Kongress in Frankfurt. Unter dem Motto „Future Mobility: vernetzt & autonom“ trafen sich im Rahmen der IAA Pkw 2015 über 500 Entscheider aus der Automobil- und IT-Industrie sowie Vertreter von Wissenschaft und Politik. Themenfelder wie Car-to-Car-Kommunikation, E-Mobility und IT, Infotainment, Apps und Bedienung, Intelligente Navigation und Verkehrsmanagement standen im Mittelpunkt der Referate und Keynotes. Veranstalter des Kongresses sind das Fachmagazin carIT, der VDA und Bitkom.

„Die deutsche Automobilindustrie wird das automatisierte Fahren in evolutionären Schritten vom assistierten über das teil- und hochautomatisierte zum vollautomatisierten Fahren einführen. Schon heute gibt es viele Assistenzfunktionen, die zum Beispiel die Geschwindigkeit oder den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug regeln oder den Fahrer bei Notbremsungen oder beim Rangieren und Manövrieren unterstützen. In einigen Jahren werden erste Fahrzeuge mit entsprechender Sensorik, Aktuatorik und Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ausgestattet sein, die Funktionen der Hoch- und Vollautomatisierung ermöglichen. Diese automatisierten Fahrfunktionen sind zunächst für Autobahn- und Staufahrten und das Parken zu erwarten. In fernerer Zukunft werden zunehmend auch Fahrten über Land und in der Stadt unterstützt werden“, erklärte Wissmann. „Wissmann: Vernetzung macht das Autofahren sicherer“ weiterlesen

Deloitte-Studie „Datenland Deutschland – Connected Car“: Großer Informationsbedarf bei Kunden

Mehr als 16 Milliarden Euro investieren Unternehmen derzeit in vernetztes Fahren. Die Deloitte-Studie „Datenland Deutschland: Connected Car – Generation Y und die nächste Generation des Automobils“ zeigt Nachholbedarf bei Bekanntheit, Leistungen und Systemen. Über die Hälfte der potenziellen Käufer hat noch nie etwas von Connected-Car-Services gehört – auch in der always-on-affinen Generation Y ist dieser Anteil erstaunlich hoch. Vielen Konsumenten ist nicht einmal bewusst, dass sie mit Navigations- und Infosystemen bereits vernetzte Angebote nutzen. Weniger als 10 Prozent geben an, Connected-Car-Services einzusetzen. Beim Kauf spielen bisher noch traditionelle Aspekte wie Motorisierung, Verbrauch und Leistung die entscheidende Rolle. Knapp 40 Prozent der Generation Y schauen auf diese klassischen Kriterien, bei den Älteren etwa 50 Prozent. Es besteht jedoch Interesse: So wünschen sich bei den Jüngeren rund 35 Prozent im nächsten Fahrzeug Connected-Car-Services, bei älteren Käufern immerhin 23 Prozent.

„Wollen Hersteller und Service-Anbieter nicht ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Elektromobilität provozieren, müssen sie Konsumenten mit der Connected-Technologie verknüpfen. Konkret heißt das: die Bekanntheit der Angebote und ihrer Vorteile steigern, diese für Kunden erlebbar machen und verschiedene Bezahl- und Nutzungsmodelle anbieten. So kann die kritische Masse erreicht werden, die für den Durchbruch vernetzter Fahrzeuge erforderlich ist“, verdeutlicht Thomas Schiller, Partner Automotive bei Deloitte.

Es zeigt sich eine große Generationsübereinstimmung beim Thema Sicherheit. Jeweils rund zwei Drittel würden Stau- und Spurwechselassistenten sowie Kollisionsschutzsysteme nutzen. Navigationsservices wie Routenplanung, Parkplatzsuche und Umgebungsinformationen sind für fast 50 Prozent der Jüngeren relevant. Auch rund ein Drittel der Älteren sieht darin einen Mehrwert. Große Unterschiede gibt es hingegen bei Kommunikation, Entertainment und Fahrzeugmanagement. Zwischen 30 und 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen möchten diese Angebote nutzen. Mehr als 40 Prozent über 30 sehen im Unterhaltungsbereich hingegen keine sinnvollen Services. „Deloitte-Studie „Datenland Deutschland – Connected Car“: Großer Informationsbedarf bei Kunden“ weiterlesen

SAP zeigt Lösungen für Smart Cities der nächsten Generation

SAP präsentiert auf dem Smart City Forum im Rahmen der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) neue Technologien, Anwendungen und Software, die die nächste Generation von Smart Cities unterstützen und die innerstädtische Mobilität fördern. Die IAA findet vom 16. bis zum 27. September in Frankfurt statt.

„Wir entwerfen intelligente, offene und flexible Lösungen zur Weiterentwicklung unserer urbanen Lebensräume“, erläutert Jürgen Müller, Leiter des Innovation Center Network der SAP. „Städte wachsen schnell und müssen im Hinblick auf Ressourcen und Infrastruktur große Herausforderungen bewältigen. Sie benötigen transparente, innovative Technologien, die eine gute Zusammenarbeit ermöglichen und ihnen zu Wachstum verhelfen.“ SAP stellt im Ausstellungsbereich New Mobility World der IAA eine ganze Reihe innovativer Entwicklungen vor. Vorführungen und ein Bühnenprogramm vermitteln den Messebesuchern einen Eindruck davon, wie Städte mit SAP-Lösungen intelligenter werden.

CityApp: Diese Lösung bietet Funktionen für das Crowdsourcing, mit denen Bürger Mängel und Schäden in ihrer unmittelbaren Umgebung melden können. Algorithmen verknüpfen diese Meldungen mit Daten wie dem Verkehrsaufkommen im betroffenen Stadtteil. Stadtverwaltungen können anhand dieser Informationen ihre Prozesse optimieren. SAP präsentiert das Projekt „CityApp“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg.

Smart Traffic Control: Mit Hilfe dieser Technologie lassen sich aus Big Data gewonnene Informationen zu Echtzeit-Verkehrsdaten sowie für vorausschauende Analysen nutzen, um die Abläufe in der Stadt intelligenter zu gestalten. Optimierte Ampelsteuerungen und die Freigabe zusätzliche Fahrspuren helfen, Staus zu den Hauptverkehrszeiten zu verhindern. Stauprofile und Geschwindigkeitsaufzeichnungen, die anhand von RFID, GPS, Kameras und Induktionsschleifen erstellt werden, liefern Echtzeitdaten zu Verkehrsproblemen und ermöglichen den Vergleich mit anderen Städten und Stadtteilen. Anhand von Herkunfts- und Zielanalysen lässt sich außerdem das Verkehrsverhalten in einzelnen Stadtgebieten, Bereichen und Straßen vergleichen. Dies umfasst auch Fahrten, bei denen unterschiedliche Verkehrsmittel genutzt werden. „SAP zeigt Lösungen für Smart Cities der nächsten Generation“ weiterlesen