Fraunhofer IESE und Partner werden im Telemedizin-Projekt „E.He.R. versorgt“ vom Land gefördert

Mit fast 400.000 Euro kann ein weiteres Jahr an zukunftsweisenden Versorgungsmöglichkeiten für Herzpatienten gearbeitet werden. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium unterstützt damit die Bestrebungen, eine Basis für die flächendeckende und wohnortnahe medizinische und pflegerische Versorgung von Morgen zu etablieren. Das Fraunhofer IESE und seine Projektpartner, die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke, die Westpfalz-Klinikum GmbH und die vitaphone GmbH – implementieren und evaluieren flächendeckende Telematik-Anwendungen für Rheinland-Pfalz. Ziel ist ein Versorgungskonzept, das maßgeschneiderte medizinische Leistungen weitgehend orts- und zeitunabhängig anbietet. Das Fraunhofer IESE ist im Projekt für die Anforderungsanalyse und Befragung der behandelnden Ärzte, die Sicherung der Qualität der erhobenen Daten, sowie die Datenanalyse verantwortlich. Die Erfahrungen aus einem Pilotprojekt in der Modellregion Kaiserslautern sollen nun eine weitere praktische Anwendung in Rheinland-Pfalz finden: Gemeinsam mit regionalen Partnern – angedacht ist die Region Bitburg-Prüm – sollen die erforderliche Infrastruktur sowie Versorgungsprozesse zur Betreuung von Patienten mit akuter und chronischer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) via Telemedizin geschaffen werden.

Die klinische Studie des Westpfalz-Klinikums unter Leitung von Prof. Schumacher in dem Pilotprojekt zeigt, dass die kontinuierliche telemedizinische Betreuung, die eine zeitnahe Anpassung der Therapie erst ermöglicht, den Gesundheitszustand der Patienten signifikant verbessert. Auch das seelische Gleichgewicht der Programmteilnehmer wurde positiv beeinflusst und die wahrgenommene Lebensqualität stieg deutlich an. Insgesamt waren die Patienten mit der telemedizinischen Versorgung sehr zufrieden. „Dank moderner Informationstechnologie fühlen sich die Patienten sicherer und gut betreut. Das kann sogar das Wohlbefinden und die Therapiemöglichkeiten insgesamt verbessern. Zusammen mit unseren Partnern werden wir die Chancen der Telemedizin nun in die Fläche bringen“, fasst Dr. Thomas Luiz aus dem Projektteam des Fraunhofer IESE zusammen.

Mehr Informationen zum Projekt „E.He.R.“ finden Sie unter:
http://www.eher-telemedizin.de/

Landleben 2.0 Geht nicht? – Geht doch!

Das Leben in ländlichen Regionen hat einen ganz besonderen Charme. Großflächige Gebiete, die Natur direkt vor der Tür, aber auch eine Infrastruktur mit bisher ungenutztem Potenzial zeichnen einen starken Kontrast zum städtischen Leben. Mit der Initiative Smart Rural Areas entwickelt das Fraunhofer IESE daher Lösungen, um mit intelligenter Informations- und Kommunikationstechnologie auch kleinen Städten und Dörfern neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Mit einer Forschungsinitiative will das IESE mit verschiedenen Partnern aus unterschiedlichen Bereichen innovative Vorhaben verwirklichen. Gemeinsam mit dem Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz ist das Institut dabei, ein Projekt »Digitale Dörfer« vorzubereiten. Angedacht sind Testregionen in Rheinland-Pfalz, in denen unter realen Bedingungen – aber auch virtuell in einem Living Lab am Fraunhofer-Institut – neue Geschäftsmodelle und Technologien für das Land von morgen entwickelt und erprobt werden. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zu der geplanten Kooperation besiegelten das Fraunhofer-Institut und das Innenministerium auf der Cebit in Hannover eine längerfristige Zusammenarbeit an dem bedeutenden Thema. »Ich bin davon überzeugt, dass sich zahlreiche zukunftsweisende Ideen aus den Gemeinden ergeben, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. »Indem wir diese Ideen konkretisieren und nachhaltig fördern, schaffen wir zusammen eine wichtige Basis für die Zukunft unseres Landes.« „Landleben 2.0 Geht nicht? – Geht doch!“ weiterlesen

Cebit 2015: Das Fraunhofer IESE präsentiert Meilenstein für das Seniorenleben 2.0

Ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ist für viele Senioren keine Selbstverständlichkeit. Eingeschränkte Mobilität, Ängste und ein fehlendes Sicherheitsgefühl beeinflussen die Entscheidung für oder wider einen Lebensraumwechsel. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern legt nun mit einem umfassenden Abschlussbericht zur Testphase des Senioren-Assistenzsystems „SUSI TD“ wichtige Erfahrungswerte vor. „Ich habe die Projektphase von „SUSI TD“ mit großer Spannung verfolgt“, sagt Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz: „Aus den Ergebnissen können wertvolle Ansätze für einen weiteren Ausbau und für den Erhalt der Lebensqualität unserer Seniorinnen und Senioren gewonnen werden.“

Das vom Ministerium im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft geförderte System wurde während einer Pilotphase 2014 in ausgewählten Haushalten in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg installiert und erprobt. Durch die Integration von Ambient-Assisted-Living-Technologien (AAL) wurden Gewohnheiten aus dem Alltag der Teilnehmer erfasst und zur Überprüfung des Wohlergehens eingesetzt. Zwei eingebundene Pflegestützpunkte konnten damit die individuelle Betreuung der Senioren übernehmen. Durch die umfassende technologische Vernetzung hatten die Probanden zudem die Möglichkeit, leichter mit Familie und Freunden zu kommunizieren. Prof. Rombach blickt zufrieden auf eine erfolgreiche Pilotphase zurück: „Das sehr positive Feedback der Teilnehmer und die Ergebnisse der Evaluierung legen den Grundstein für eine erfolgreiche Weiterführung dieses Ansatzes, der das Potenzial hat, das Lebensgefühl im Alter komplett neu zu definieren.“

Auch nach Abschluss der ersten Testphase wird an einer Weiterentwicklung des Systems gearbeitet: So findet „SUSI TD“ insbesondere im aktuellen Leitthema des Instituts, „Smart Rural Areas“, spannende Anknüpfungspunkte. Mit der Zielsetzung, das Leben in ländlichen Regionen durch eine durchdachte Vernetzung der Bereiche Infrastruktur, Mobilität, Nahversorgung und Wohnen essenziell zu verbessern, greift „Smart Rural Areas“ auch den Bereich Leben im Alter auf. Beispielsweise drängen zu lange Strecken und eine erschwerte Möglichkeit der eigenständigen Versorgung Senioren aus ihrem gewohnten Umfeld. Durch die Installation von „SUSI TD“ können eventuelle Hürden und Ängste überwunden werden und es wird ein autarkes Leben im Alter mit mehr Lebensfreude ermöglicht.