EU-Digitalgipfel in Tallinn: Nokia und Bosch erforschen Datenrennbahn für Fabrik der Zukunft

Maschinenkommunikation in Echtzeit: Bosch und Nokia haben auf dem europäischen Digital Summit in Tallinn, Estland, einen Demonstrator vorgestellt, der den kommenden Mobilfunkstandard 5G mit Industrie 4.0-Lösungen verbindet. 5G verzehnfacht die aktuell höchstmögliche Übertragungsrate im Mobilfunknetz auf mehr als zehn Gigabit pro Sekunde. Darüber hinaus verbessert der Standard vor allem aber auch Echtzeitverhalten und Übertragungsrobustheit.

Beides sind wichtige Voraussetzungen, um mehrere hundert Milliarden intelligenter Aktoren und Sensoren in Fabriken und Anlagen drahtlos zu vernetzen und riesige Datenmengen aus der Fertigung in Echtzeit zu verarbeiten. Zugleich ist der superschnelle Datentransfer wichtige Voraussetzung für die grenzüberschreitende Kooperation von Unternehmen in Europa und weltweit. „Industrie 4.0 macht nicht an Ländergrenzen halt“, wird Stefan Aßmann, bei Bosch verantwortlich für den Bereich Connected Industry, in einer Pressemitteilung zu der Vorstellung zitiert.

Der von Bosch und Nokia entwickelte 5G-Demonstrator zeigt nach den Angaben der Unternehmen einen superschnellen Maschinendaten-Transfer der Zukunft. „In Zusammenarbeit mit Nokia loten wir bereits heute die Potenziale der Leistungsfähigkeit von 5G für die Fabrik der Zukunft aus“, wird auch Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG, zitiert. Die Bosch-Tochtergesellschaft für Antriebs- und Steuerungstechnik hat den Demonstrator gemeinsam mit der zentralen Bosch-Konzernforschung und Nokia entwickelt.

“5G wird ein Haupttreiber für die vernetzte Industrie werden. Der Standard ist das erste kabellose Datenübertragungsverfahren, das wie der kabelgebundene Ansatz für alle industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen kann. Er ermöglicht damit extreme Flexibilität in der Produktion, senkt Kosten und schafft mehr Sicherheit am Arbeitsplatz. Gemeinsam mit unserem Partner Bosch erforschen wir die neuen Möglichkeiten, die 5G für die vierte industrielle Revolution bieten kann”, sagt Hannu Nikurautio, Leiter 5G Technology & Market Scouting bei Nokia. „EU-Digitalgipfel in Tallinn: Nokia und Bosch erforschen Datenrennbahn für Fabrik der Zukunft“ weiterlesen

Unternehmen schlecht auf neue EU-Datenschutz-Grundverordnung vorbereitet

Dell hat eine internationale Studie zum Thema EU-Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse: Kleinen, mittleren und großen Unternehmen fehlt das Verständnis dafür, wie man sich auf die Anforderungen der GDPR vorbereitet und welche Strafen bei Nichteinhaltung drohen.

Der Marktforscher Dimensional Research hat die Umfrage im Auftrag von Del durchgeführt und insgesamt 821 IT- und Business-Professionals befragt, die für den Datenschutz in Unternehmen mit europäischen Kunden zuständig sind. Die Fragen drehten sich darum, wie gut Unternehmen die EU-Datenschutz-Grundverordnung kennen, wie sie sie einschätzen, wie sie darauf vorbereitet sind und wie sie die Auswirkungen bei einer Nichteinhaltung beurteilen. Die Umfrage hat der Marktforscher in Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien, Italien, Kanada, den Niederlanden, Polen, Schweden, Singapur, Spanien und den Vereinigten Staaten durchgeführt. „Unternehmen schlecht auf neue EU-Datenschutz-Grundverordnung vorbereitet“ weiterlesen

EU-Datenschutzgrundverordnung tritt in Kraft

Nach über vier Jahren intensiver Diskussion wird die Datenschutzgrundverordnung der EU morgen in Kraft treten. Der Onlinehandel und die gesamte Wirtschaft haben nun zwei Jahre Zeit, sich auf die neuen Vorgaben einzustellen. Damit das erklärte Ziel eines einheitlichen Rechtsrahmens in der EU keine Illusion bleibt, müssen nationale Alleingänge dringend vermieden und schnellstmöglich allgemeine Standards entwickelt und umgesetzt werden.

Datensicherheit ist Grundvoraussetzung für Vertrauen. Datenverarbeitung prägt entscheidend die Geschäftsmodelle des Online- und Versandhandels. Dieser ist immer stärker europäisch, international und sogar global geprägt. So gilt: Kein einheitlicher Binnenmarkt ohne einheitliche Vorgaben zum Datenschutz und fairer internationaler oder globaler Wettbewerb brauchen gemeinsame Spielregeln. Hier setzt das neue europäische Datenschutzrecht ein wichtiges Zeichen. In unserer Informationsgesellschaft kann maximaler Datenschutz aber nicht durch eine größtmögliche Reduktion der Datennutzung erreicht werden. Die zugunsten der deutschen und europäischen E-Commerce-Wirtschaft im Laufe des Verfahrens vorgenommenen Änderungen wie Weiterverarbeitungsbefugnisse und die Anerkennung von Marketingaktivitäten als schützenswertes Interesse erhalten der Branche die dringend erforderlichen Spielräume und damit Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze.




„Grenzüberschreitender Wettbewerb liegt in der DNA der deutschen E-Commerce-Wirtschaft. Der schon deshalb richtigen Harmonisierung des Rechts muss jetzt schnellstmöglich eine Vereinheitlichung des Vollzugs folgen.“, konstatiert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V (bevh). „Rechtsunsicherheit ist pures Gift für die Daten verarbeitende Wirtschaft und muss durch kooperatives Handeln zwischen Handel und Datenschutzaufsicht im Ansatz vermieden werden. Kleinstaaterei beim Datenschutz muss ab morgen der Vergangenheit angehören.“, fordert Wenk-Fischer. „EU-Datenschutzgrundverordnung tritt in Kraft“ weiterlesen

Die EU vertraut dem EEBus als Basis für interoperable Vernetzung

Im Horizon 2020 Teilprojekt REnnovates ist EEBus die Basis für intelligente Kommunikation elektronischer Geräte sowie den branchen- und gewerkeübergreifenden Informationsaustausch

Im Rahmen des größten Förderprogrammes der Europäischen Union, Horizon 2020, wurde der EEBus in dem Teilprojekt REnnovates als Basis für die interoperable Vernetzung ausgewählt. In REnnovates werden 200 holländische Bestandsimmobilien renoviert, zu Nullenergiehäusern umgebaut und unter anderem mit smarter EEBus Vernetzung ausgestattet. In dem rund 5 Millionen Euro-Projekt implementiert die in Köln ansässige KEO GmbH den EEBus Standard und ist damit Teil eines Konsortiums, das die innovativen Renovierungen umsetzt. „Wir versehen die gesamte neue technische Infrastruktur wie Wärmepumpen, Wechselrichter für Solaranlagen, Haushaltsgeräte oder Lüftungen mit dem EEBus. So können alle Geräte auf dieser interoperablen Basis untereinander smart kommunizieren“, erläutert Marc Eulen von der KEO GmbH: „EEBus ist für ein solches Projekt ideal, da die intelligente Vernetzung dabei unabhängig von Herstellern oder Branchen erfolgt.“

Die Interoperabilität des EEBus Standards nutzt das smarte und energiesparende Potenzial des REnnovates-Projektes optimal. Beheizt werden die Immobilien künftig mit Wärmepumpen-Heizungen. Den Strom dafür liefern die, auf dem Dach angebrachten, Solarmodule. Im Winter benötigen die Immobilien zwar Energie, um die fehlende Solarenergie und den gesteigerten Bedarf an Wärme zu kompensieren, doch dafür geben die Häuser im Sommer den produzierten Überschuss an Energie zurück ins Netz, so dass dies unterm Strich den vorherigen Bedarf wieder ausgleicht. „Da durch die intelligente Vernetzung auf EEBus-Basis auch Lastspitzen minimiert werden, mindert das die Investments in zusätzliche Netzkapazität“, erläutert Marc Eulen. Die Renovierung der Immobilien wird bei dem REnnovates-Projekt in einem speziellen modularen und zeitsparenden Verfahren durchgeführt. So können die Menschen während der Umbauarbeiten weiter in den Häusern wohnen.




Die in Holland gewonnenen Erkenntnisse werden dann auf weitere Projekte in Spanien und Polen übertragen. Federführend bei REnnovates ist die BAM Group. Das internationale Bauunternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden hat das Projekt entwickelt und wird gemeinsam mit dem polnischen Unternehmen Mostostal sowie dem spanischen Unternehmen Mondragon die notwendigen Bauarbeiten durchführen. Zu den weiteren Kooperationspartnern gehören beim REnnovates-Projekt unter anderem das Forschungsinstitut VITO aus Belgien, das im Bereich Smart Grids tätige Start-Up Enervalis sowie die Belfius Bank. MassiveCell Technologies, ein finnisches Start-Up wird innovative Batteriesysteme in das Projekt integrieren. Die Auswirkungen auf das Stromnetz werden vom niederländischen Betreiber Stedin analysiert. Das bei REnnovates angewendete Konzept soll in der Zukunft von BAM als Serviceleistung für Energieversorger angeboten werden. Marc Eulen: „Die Verwendung im REnnovates-Programm zeigt einmal mehr, wie der EEBus an internationaler Bedeutung gewinnt und ist ein weiterer Beleg für die erfolgreiche praktische Umsetzung des technologie- und sektorneutralen Vernetzungskonzeptes.“ „Die EU vertraut dem EEBus als Basis für interoperable Vernetzung“ weiterlesen

Nach Safe Harbor: AmCham Germany will Rechtssicherheit für Unternehmen

Fünf Wochen nach dem Safe Harbor-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gibt es weiter keine Klarheit für den Datentransfer zwischen der Europäischen Union und den USA. Die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) sieht dadurch global agierende Unternehmen in ihrer Handlungsfähigkeit massiv eingeschränkt und appelliert eindringlich an die nationalen Datenschutzbehörden, sich ihrer großen Verantwortung für die Wirtschaft bewusst zu sein und für praxistaugliche Lösungen – auch in Bezug auf bestehende Rechtsgrundlagen – zu sorgen.

Bernhard Mattes, Präsident von AmCham Germany, dazu: „Wir bewegen uns vom transatlantischen digitalen Raum zur digitalen Kleinstaaterei. Es wird dringend eine einheitliche Regelung benötigt. Werden aktuell Verträge mit Kunden, Partnern und Zulieferern unter hohem Aufwand auf alternative Transfermechanismen umgestellt, so erscheint im Lichte der Aussagen der Deutschen Datenschutzkonferenz auch diese Maßnahme ab Februar 2016 möglicherweise hinfällig.“ Im Rahmen einer AmCham Germany Veranstaltung bestätigte Alexander Dix, Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, am Dienstag, dass auch andere Datentransfermechanismen, wie Standardvertragsklauseln oder Binding Corporate Rules, in Frage gestellt sein könnten. Hier müssten die Unternehmen ab Februar 2016 gegebenenfalls „draufsatteln“. „Nach Safe Harbor: AmCham Germany will Rechtssicherheit für Unternehmen“ weiterlesen