Laden von Elektroautos wird kundenfreundlicher: Digitale Erfassung von Parkplätzen vor Ladestationen

Die Hubject GmbH zeigt auf der diesjährigen E-world energy & water eine neue Lösung zur Erfassung des Status von Parkflächen an Ladestationen im intercharge-Netzwerk. Damit löst das Berliner Unternehmen eine wesentliche Herausforderung der heutigen Elektromobilität: belegte Parkplätze vor Ladestationen. Als erstes Unternehmen in der Elektromobilität erfasst und übermittelt Hubject nicht nur die dynamischen Belegungsdaten von Ladestationen unterschiedlicher Betreiber, sondern auch betreiberübergreifende Informationen zur Verfügbarkeit von Parkflächen vor einer Ladestation.

Im Rahmen des Pilotprojektes
ist es Hubject, gemeinsam mit Unternehmen aus dem Partnernetzwerk, gelungen, Parksensoren in die heutige Systemlandschaft der Elektromobilität zu integrieren. Sensoren in unmittelbarer Nähe der Ladestation registrieren, ob eine Parkfläche vor einer Ladestation belegt ist oder nicht. Sowohl Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch Elektroautos, die Parkflächen vor Ladestationen blockieren, werden erfasst. Elektroautofahrer können zukünftig vorab erkennen, ob eine Station wirklich für einen Ladevorgang angesteuert werden soll. Durch die Echtzeitverbindung der Sensoren mit dem Hubject-System wird der Status beider Systeme in die Navigationssysteme und Ladestationskarten von Unternehmen im Partnernetzwerk übertragen und dem Elektroautofahrer unmittelbar angezeigt. Dieser Service bringt mehr Planungssicherheit bei der Anfahrt von Ladestationen und erhöht damit die Kundenfreundlichkeit des Ladeprozesses.



„Bei der Entwicklung neuer Innovationen versetzen wir uns in die Lage des Elektroautofahrers und konzipieren unsere Lösungen so, dass diese das Laden von Elektroautofahrzeugen noch kundenfreundlicher gestalten. Belegte Parkplätze vor freien Ladestationen sind für jeden Fahrer eines Elektroautos ein bekanntes Problem, das mittels eines innovativen Ansatzes nun gelöst wurde“, so Christian Hahn, Geschäftsführer Hubject GmbH.

Ladestationsbetreiber im intercharge-Netzwerk, die bereits Parksensoren einsetzen oder dies planen, können die Statusdaten der Parkflächen vor ihren Stationen über die eRoaming-Plattform von Hubject allen Fahrstromanbietern im intercharge-Netzwerk als Mehrwertservice für ihre Kunden anbieten. Dabei sind die Betreiber von Ladestationen an keinen Sensorhersteller gebunden. Hubject übernimmt bei dieser innovativen Lösung die effiziente, sichere und zuverlässige Vernetzung der beteiligten Partner. Für intercharge-Partner fallen keine weiteren IT-Implementierungskosten an, da die technische Abwicklung über das bereits implementierte Open InterCharge Protocol (OICP) erfolgt. Eine Nutzung dieses neuen Service ist daher innerhalb kürzester Zeit möglich.

Die Hubject GmbH wurde 2012 von führenden Unternehmen der Energie-, Technologie- und Automobilbranche gegründet. Die eRoaming-Plattform der Hubject GmbH ermöglicht B2B-Partnern das anbieterübergreifende Laden von Elektrofahrzeugen in ganz Europa. Das Joint Venture leistet damit einen Beitrag zur Vernetzung von Ladeinfrastruktur-, Serviceanbietern und Mobilitätsdienstleistern. Das Kompatibilitätszeichen intercharge bildet den Rahmen für kundenfreundliche Lade- und Zahlungsprozesse. Bereits über 190 europäische Partner sind Teil des intercharge-Netzwerkes, darunter Unternehmen aus Skandinavien, Italien, Spanien, Portugal, Österreich oder den Benelux-Staaten. Das macht Hubject zum führenden eRoaming-Anbieter in Europa.

Elektroautos: Deutsche Wirtschaft und Forschung arbeiten an Baukastensystem für leistungsstarke Antriebe

Das Forschungsprojekt „HV-ModAL“ will mit neuen Antriebslösungen Elektrofahrzeuge leistungsstärker und attraktiver machen. Dabei soll in den nächsten drei Jahren ein Baukastensystem geschaffen werden, das sich für eine breite Palette von Antrieben unterschiedlicher Hersteller eignet. Die insgesamt zehn Partner aus der Fahrzeugbranche und der Forschung wollen so die Weltmarktstellung der deutschen Automobilindustrie bei elektrifizierten Fahrzeugen – sowohl voll elektrische als auch hybride – weiter stärken. Die Bandbreite der Leistung soll zwischen 50 Kilowatt (kW) und 250 kW liegen bei deutlich höheren Reichweiten. Heute üblich sind 125 kW und 150 km.

Im ersten Projektabschnitt wollen die Partner des Projekts „Modulare Antriebsstrang-Topologien für hohe Fahrzeugleistungen“ (kurz: HV-ModAL) ein gemeinsames Verständnis für Elektroantriebs-Plattformen schaffen, das die gesamte automobile Wertschöpfungskette berücksichtigt. Durch umfassende Konzept- und Komponentenforschung werden sie dann erarbeiten, welches die am besten aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten solcher Plattformen sind. „Elektroautos: Deutsche Wirtschaft und Forschung arbeiten an Baukastensystem für leistungsstarke Antriebe“ weiterlesen

Kienbaum: Autobauer hätten 2014 doppelt so viele E-Autos verkaufen können

Die Elektromobilität kommt in Deutschland nach wie vor nicht ins Rollen: Eine entscheidende Ursache ist, dass die Automobilkonzerne an den Kundenbedürfnissen vorbeiproduzieren, zeigt eine Analyse der Managementberatung Kienbaum. 30.000 anstatt 15.000 Elektroautos hätten die Autobauer in diesem Jahr absetzen können, wenn sie in denjenigen Segmenten Elektrofahrzeuge angeboten hätten, in denen potenziell Nachfrage besteht.

Kundenbefragungen, Experteninterviews und Marktprognosen der Kienbaum-Automotive-Experten belegen: Der breite Markt für Elektromobilität wird sich durch zwei Fahrzeugsegmente entwickeln und etablieren, weil in diesen Segmenten die Nachfrage am höchsten ist: Dies sind erstens kleine, innovative und dennoch preisgünstige, rein batterieelektrische Fahrzeuge, die als sogenanntes „Purpose Design“ eigens für die Elektromobilität konstruiert werden. Und zweitens Firmenwagen im Oberklasse-Segment im „Conversion Design“. Das heißt, sie werden als Elektro-Variante als Plug-in-Hybrider angeboten und parallel auch mit konventionellem Verbrennungsantrieb.

„Das große Problem: Das Angebot auf dem E-Mobility-Markt ist genau gegenteilig zur Nachfrage. Bei den kleinen, rein batteriebetriebenen Autos finden wir Conversion Designs wie den E-Up und den Smart vor und im Firmenwagensegment gibt es so gut wie gar keine deutschen Plug-in-Hybride“, sagt Harald Proff, Leiter der Kienbaum Global Practice Group Automotive.

Die Kienbaum-Analyse zeigt außerdem, dass die Autobauer verstärkt rein elektrische Fahrzeuge im mittleren Segment anbieten wie den E-Golf, die B-Klasse oder den A3-etron. „Für die Segmentkunden in dieser mittleren Preisklasse ist Elektromobilität aber noch überhaupt kein Thema. Hier sitzen nicht die sogenannten Early Adopter – also die frühzeitigen Anwender, wie wir sie in den Großstädten oder auch im Fuhrparkmanagement vorfinden. Die Autobauer sollten daher schnellstmöglich ihr Segment-Angebot umstellen, um um endlich die vorhandenen Kundenpotenziale zu heben“, sagt Harald Proff.