Statista: 40 Prozent Umsatzwachstum im Connected Car-Markt

Google und Apple haben bereits die ersten Schritte im Connected Car Markt gewagt und auch Microsoft startet nun mit einer umfangreichen Offensive, um sich in der Geburtsstunde der vernetzten Automobile fest im Markt zu etablieren.

Im Laufe der letzten Jahre ist es alltäglich geworden, über das Smartphone im Auto die gewünschte Playlist abzuspielen oder über die Freisprechanlage Telefonate zu führen. Doch die intelligente Verbindung von alltäglichen Prozessen mit dem eigenen PKW kann noch einiges mehr, wie die Prognosen des Digital Market Outlooks von Statista beweisen. Bis dato steckt die Branche der Connected Cars noch in den Kinderschuhen: in diesem Jahre werden knapp über 3 Millionen Connected Cars in Deutschland zu zählen sein. Im Jahre 2020 soll sich laut DMO diese Zahl bereits vervierfacht haben, bis dahin werden 12,4 Millionen intelligente Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein und weltweit sogar über 160 Millionen.

Den Großteil des enormen Wachstums dieses Marktes trägt natürlich auch die Entwicklung der neuen Features und Möglichkeiten bei. Das größte Segment ist jedoch laut des DMO nicht das Infotainment, sondern die Sicherheit und Fahrassistenz, dieser Markt wird klar aus China dominiert. Der Umsatz für die sichere und unterstützende Aufrüstung vernetzter Autos wird in China diesjährig über 3,5 Milliarden Euro betragen. Google und Apple haben in Kooperation mit VW bereits vorgelegt – ab Anfang 2016 ist nun nahezu jedes Volkswagen-Fahrzeug (gegen einen kleinen Aufpreis) kompatibel mit dem Smartphone. Somit kann der Fahrer mobil seinen Tank-Füllstand überprüfen oder das Auto ver- oder entriegeln.

Das am stärksten wachsende Segment der vernetzten Automobile ist mit über 200% Umsatzwachstum in 2015 jedoch die intelligente Wartung und Diagnose des Autos – und sogar des Fahrers. Pay-how-you-drive ist ein Versicherungsformat in welchem Beiträge nach Fahrkunst des Fahrzeugbesitzers festgelegt werden.





Seit auf der CES die diesjährigen Technik-Highlights in Las Vegas präsentiert wurden
, ist klar: auch Microsoft wird sein Pferd ins Rennen schicken. Hinsichtlich des von Statista prognostizierten Umsatzwachstums von über 40 Prozent allein auf dem deutschen Markt, birgt das vernetzte Auto großes Potential für den Softwareanbieter. Neben Entertainment wie Filme schauen oder Musikstreaming legt Microsoft den Fokus insbesondere auf Business-Features. Als erster konkreter Partner werden Volvo-Fahrer in den Genuss kommen, ihr Microsoft Office 365 schon auf der morgendlichen Fahrt zur Arbeit umfangreich nutzen zu können. E-Mails schreiben via Diktierfunktion, mobil Termine erstellen oder Skype-Telefonate führen.

Natürlich ist der Fahrer nicht gezwungen, all diese Funktionen während des Fahrens manuell zu bedienen – während der gesamten Fahrt sorgt Cortana, die intelligente Sprachsteuerung von Microsoft und das Pendent zu Siri, für eine sichere und einfache Bedienung. Somit werden Apps wie PowerPoint, Excel oder Word bald so zum Fahrzeug gehören wie das Autoradio. Um das Fahrzeug optimal vernetzen zu können, verkündete Microsoft auf der CES neben der Kooperation mit Volvo auch die enge Zusammenarbeit mit dem Autozubehörspezialisten Harmans.

Globaler Marktführer ist Amerika. Dieses Jahr wird dort laut Statista mit einem Marktvolumen von 6,3 Milliarden Euro gerechnet – dicht gefolgt von China mit knapp über 6 Milliarden Euro. Darauf kommt erst einmal lange Zeit nichts – auf dem dritten Platz ist mit einigem Abstand Japan mit einem kumulierten Umsatz von 2,9 Milliarden Euro für das Jahr 2016 zu finden. Deutschland liegt mit 2,4 Milliarden Euro auf dem vierten Platz.

Deloitte-Studie „Datenland Deutschland – Connected Car“: Großer Informationsbedarf bei Kunden

Mehr als 16 Milliarden Euro investieren Unternehmen derzeit in vernetztes Fahren. Die Deloitte-Studie „Datenland Deutschland: Connected Car – Generation Y und die nächste Generation des Automobils“ zeigt Nachholbedarf bei Bekanntheit, Leistungen und Systemen. Über die Hälfte der potenziellen Käufer hat noch nie etwas von Connected-Car-Services gehört – auch in der always-on-affinen Generation Y ist dieser Anteil erstaunlich hoch. Vielen Konsumenten ist nicht einmal bewusst, dass sie mit Navigations- und Infosystemen bereits vernetzte Angebote nutzen. Weniger als 10 Prozent geben an, Connected-Car-Services einzusetzen. Beim Kauf spielen bisher noch traditionelle Aspekte wie Motorisierung, Verbrauch und Leistung die entscheidende Rolle. Knapp 40 Prozent der Generation Y schauen auf diese klassischen Kriterien, bei den Älteren etwa 50 Prozent. Es besteht jedoch Interesse: So wünschen sich bei den Jüngeren rund 35 Prozent im nächsten Fahrzeug Connected-Car-Services, bei älteren Käufern immerhin 23 Prozent.

„Wollen Hersteller und Service-Anbieter nicht ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Elektromobilität provozieren, müssen sie Konsumenten mit der Connected-Technologie verknüpfen. Konkret heißt das: die Bekanntheit der Angebote und ihrer Vorteile steigern, diese für Kunden erlebbar machen und verschiedene Bezahl- und Nutzungsmodelle anbieten. So kann die kritische Masse erreicht werden, die für den Durchbruch vernetzter Fahrzeuge erforderlich ist“, verdeutlicht Thomas Schiller, Partner Automotive bei Deloitte.

Es zeigt sich eine große Generationsübereinstimmung beim Thema Sicherheit. Jeweils rund zwei Drittel würden Stau- und Spurwechselassistenten sowie Kollisionsschutzsysteme nutzen. Navigationsservices wie Routenplanung, Parkplatzsuche und Umgebungsinformationen sind für fast 50 Prozent der Jüngeren relevant. Auch rund ein Drittel der Älteren sieht darin einen Mehrwert. Große Unterschiede gibt es hingegen bei Kommunikation, Entertainment und Fahrzeugmanagement. Zwischen 30 und 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen möchten diese Angebote nutzen. Mehr als 40 Prozent über 30 sehen im Unterhaltungsbereich hingegen keine sinnvollen Services. „Deloitte-Studie „Datenland Deutschland – Connected Car“: Großer Informationsbedarf bei Kunden“ weiterlesen

„Ethical Hacker“ von BT machen das vernetzte Auto sicherer

Der Netzwerk und IT-Dienstleister BT bietet mit „BT Assure Ethical Hacking for Vehicles“ einen neuen Sicherheits-Service speziell für die Automobil-industrie an, um das „Connected Car“ sicherer zu machen. Professionelle Hacker testen, welchen Gefahren vernetzte Fahrzeuge ausgesetzt sind und welche Schwachstellen es gibt. Der Service unterstützt Automobilhersteller und Zulieferer dabei, neue Sicherheitslösungen zu entwickeln. Vernetzte Fahrzeuge, gleich ob es sich um PKW, LKW, Busse oder Baumaschinen handelt, nutzen verschiedene Drahtlostechnologien wie WLAN, UMTS, LTE oder Bluetooth. Über diese lassen sich eine Reihe neuer On-Board-Funktionen und Mehrwertdienste anbieten, die beispielsweise vor Staus warnen, den Verbrauch und CO2-Ausstoß senken oder die Fahrzeugleistung erhöhen. Auch elektronische Systeme zur Navigation, für das Infotainment und für Sicherheits- und Notrufanwendungen führen zur zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen.

Dadurch steigt aber auch die Gefahr, dass sich Hacker Zugriff auf Fahrzeuge verschaffen und wesentliche Funktionen manipulieren. Zudem könnten Informationen über das Fahrverhalten ohne Wissen und Zustimmung des Fahrers genutzt werden. Wie bei allen Geräten, die mit dem „Internet der Dinge“ verbunden sind, ist die Datensicherheit von entscheidender Bedeutung, um unberechtigte Zugriffe oder die ferngesteuerte Übernahme eines Fahrzeugs zu verhindern. „Ethical Hacker“ von BT, die Teil eines internationalen Teams von erfahrenen Sicherheitsexperten sind, testen solche potenziell gefährdeten Systeme mit einer standardisierten Methode. Dazu imitierten sie Hackerangriffe, um mögliche Schwachstellen aufzudecken, diese zu melden und Handlungsempfehlungen auszusprechen. Diese Expertise setzt BT künftig auch für die Beratung von Fahrzeugherstellern, Versicherungsunternehmen und andere Unternehmen in der Automobilbranche ein. So können Schwachstellen identifiziert und behoben werden, bevor ein neues Fahrzeug auf den Markt kommt. Damit der Wagen auch während seines gesamten Lebenszyklus sicher bleibt, wird BT zudem einen kontinuierlichen Support anbieten, um auch neu entstehende Gefahren abzuwehren. „„Ethical Hacker“ von BT machen das vernetzte Auto sicherer“ weiterlesen