Avast enthüllt IoT-Risiken auf dem MWC in Barcelona

Avast, nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von digitalen Sicherheitsprodukten für Unternehmen und Endanwender, enthüllt heute die Ergebnisse seines neuesten Experiments zur Sicherheit des Internet der Dinge (IoT). Dabei hat Avast Schwachstellen von öffentlichen und privaten Webcams in Spanien und speziell in Barcelona überprüft. Avast hat herausgefunden, dass es mehr als 22.000 Webcams und Babyphones in der Stadt gibt, die anfällig für Attacken sind. Das bedeutet, dass Cyberkriminelle Videos live ins Internet stellen könnten. In Barcelona gibt es rund 493.000 IoT-Geräte und in Spanien insgesamt 5,3 Millionen Geräte, die mit dem Internet verbunden und anfällig für Attacken sind – wie intelligente Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Garagentüren, Kühlschränke, Thermostate und andere über IP verbundene Geräte.

Da Webcams und andere Geräte meist schlecht geschützt werden, gibt es große Bedenken, die die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer und die gesetzliche Lage betreffen. Hacker könnten sich über öffentliche und private Räume leicht Zugang zu den Geräten der Besucher des Mobile World Congress verschaffen. So wäre es ihnen möglich, Videos live ins Internet zu übertragen oder Geräte in Bots zu verwandeln. Durch die Anfälligkeit von Hunderten oder gar Tausenden von Geräten, können Cyberkriminelle ein Botnet erschaffen und damit Server und Websites vom Netz nehmen. Ist ein Gerät infiziert, kann es auch andere Geräte infizieren, sie einem Botnet hinzufügen oder Kontrolle über sie gewinnen, um deren Besitzer zu schaden. Davon sind beispielsweise auch smarte Küchen- und andere Haushaltsgeräte betroffen, die Cyberkriminelle dann fernsteuern und beispielsweise Wasser in einem Wasserkocher erhitzen können.

Zusätzlich sammeln und speichern die Hersteller von IoT-Geräten die persönlichen Daten ihrer Nutzer, inklusive Informationen zu Verhalten, Kontakt- und Kreditkartendaten. Wenn Cyberkriminelle solche Daten abfangen, stellt das ein weiteres Risiko dar. Dabei ist dieses Problem keineswegs auf Barcelona, Spanien oder gar auf Webcams beschränkt. Aktuell ist es jedoch eine besondere Herausforderung für die Stadt, da Barcelona in dieser Woche Gastgeber des Mobile World Congress 2017 ist und somit tausende Führungskräfte aus der Technologie-Branche in der Stadt zu Gast sind. „Avast enthüllt IoT-Risiken auf dem MWC in Barcelona“ weiterlesen

Telekom zeigt das erste vollständige 5G-System der Welt

Mit dem ersten, herstellerunabhängigen Ende-zu-Ende-System meistert das 5G:haus der Telekom nicht allein ein Baustein-Puzzle, das Experten in aller Welt beschäftigt. Zusammen mit seinen Partnern gelingt dem Innovationslabor auch ein gewaltiger Schritt in der Entwicklung eines leistungsstarken 5G-Netzes, das sich selbst für extremste Dienste der nächsten Generation eignet. Virtuelle Realität, ein enormes Internet der Dinge, taktiles Internet für in Echtzeit gesteuerte Roboter – Huawei, Samsung, die SoftRAN Initiative der Stanford University und die Telekom weisen beim Mobile World Congress 2016 den Weg.

Network Slicing macht’s möglich

Am Stand der Telekom in Barcelona präsentiert das 5G:haus zum ersten Mal ein voll funktionsfähiges, Ende-zu-Ende 5G-Netz. Eine neuartige, flexible Architektur ermöglicht diesem, bei Bedarf auch extrem unterschiedliche Eigenschaften annehmen zu können. Das System ist software-definiert aufgebaut. Es basiert auf offenen Schnittstellen, Hardware nach Industriestandards und Network Slicing. Die Deutsche Telekom betreibt in Barcelona drei solcher virtueller Netzabschnitte (Network Slices) im Parallelbetrieb auf derselben Hardware. Das Ende-zu-Ende-System aus Zugangs- und Kernnetz regelt sowohl die Erstellung, Orchestrierung, Bereitstellung, als auch den Einsatz und Betrieb der einzelnen Slices.

„Network Slicing ermöglicht in 5G einerseits, schnell und effizient differenzierte Zugangsmöglichkeiten für unterschiedliche Anforderungen der Industrie zu schaffen und bereitzustellen. Gleichzeitig bietet es Privatkunden nahtlos schnelle, mobile Breitbandanbindung“, sagt Bruno Jacobfeuerborn, Technikchef Deutsche Telekom AG. „Unser bahnbrechendes Ende-zu-Ende-System zeigt, wie extrem leistungsfähige Services für die verschiedensten Anwendungen in einer digitalisierten Gesellschaft auf Abruf möglich sein werden.“

Network Slicing sorgt über Software-Defined Networking (SDN) und Network Functions Virtualization (NFV) für Flexibilität vom Kern bis hin zum mobilen Zugang des Netzes. Im virtuellen Netzabschnitt, der auf Reaktionsschnelligkeit ausgelegt ist, gelang den 5G:haus-Partnern ein Weltrekord mit weitreichenden Folgen: Zum ersten Mal überhaupt wurde eine Netz-Latenz, Ende-zu-Ende, von unter einer Millisekunde erreicht. Das ist branchenweit ein Meilenstein im Bereich des taktilen Internets und ein Signal für die Entwicklung von Anwendungen zur extremen Echtzeit-Kommunikation.

Integrierte Funktionalität für eine digitalisierte Gesellschaft

Als Antwort auf die wachsende Nachfrage nach sehr schnellen Funknetz-Verbindungen reagiert das System des 5G:haus mit einem virtuellen Netzabschnitt für Ultra Mobile Broadband (UMBB). Mobilfunk-Technologie im 60 GHz Frequenzband und eine spezielle Richtfunk-Technik sorgen für bessere Abdeckung, Mobilität und Leistung. Dieses Konzept wurde auf einen ultramodernen Smartphone-Prototyp übertragen. In Barcelona demonstrieren das 5G:haus und seine Partner, wie man damit einen Daten-Durchsatz von mehr als 1,5 Gb/s erreichen kann.




Ultra Low Latency (ULL) eignet sich besonders für industrielle Anwendungen, die eine zuverlässige Anbindung an das Netz in absoluter Echtzeit erfordern. Dies stellen die Partner des 5G:haus mit einem Network Slice zur Verfügung, der eine Latenz von weniger als einer Millisekunde besitzt – das ist Weltrekord. Sie zeigen, wie ULL in einem 5G-System für taktile Internetanwendungen, z.B. bei Industrierobotern oder selbstfahrenden Autos, eingesetzt werden kann. Für eine optimale Abdeckung kommt dabei das 2,6-GHz-Spektrum zum Einsatz.

Bei 5G ist eine LTE-ähnliche Verbindungsdichte Programm und wird für einige Zeit den Großteil des Datenaufkommens bewältigen können. Das 5G:haus beweist, dass es möglich ist, einerseits Echtzeit-Kommunikation garantieren zu können und andererseits zur selben Zeit und mit derselben Infrastruktur große Datenmengen übertragen zu können. Dabei kommen das 2,6-GHz-Spektrum sowie die Vorteile der Network Slicing-Technologie zur Geltung.

Nächster Schritt: Den Kunden stärker einbeziehen

Die Verschmelzung aller nötigen Technologie-Bausteine zu einem 5G-Gesamtkonzept – in einer zudem herstellerunabhängigen Umgebung – liefert der Deutschen Telekom und ihren Partnern wichtige Erkenntnisse. Dabei ist klar geworden, wie die Anforderungen an die Schnittstellen-Spezifikationen aussehen und welche Eigenschaften durch den Einsatz der Slicing-Technologie in einem 5G-Netz unabhängig realisiert werden können. Die Entwicklung eines Konzepts für ein solches Ende-zu-Ende 5G-Netz ist ein branchenweites Ziel. Deshalb lassen die Partner ihre Erfahrung auf dem Gebiet der herstellerunabhängigen System-Integration in den Standardisierungsprozess für die Entwicklung einer wirklich globalen 5G-Lösung einfließen.

„Wir zeigen, dass die Entwicklung der 5G-Technologie eine wirklich aufregende Phase erreicht hat. Als Nächstes wird das 5G:haus die Kunden in den Entwicklungsprozess einbeziehen, um ihnen diese Technologien näher zu bringen und sicherzustellen, dass sie ihren Erwartungen entsprechen“, so Bruno Jacobfeuerborn.

5G-Standard: Telekom und Huawei zeigen Rekord-Datenübertragung

Wenige Tage vor Beginn des Mobile World Congress haben die Deutsche Telekom und Huawei erste Details einer 5G-Demonstration preisgegeben, die nach ihrer Meinung in Barcelona Aufsehen erregen wird. Beim Live-Versuch mit Millimeter-Wellen-Technologie wurden Multi-User Verbindungs-Geschwindigkeiten von bis zu 70 GB/s erzielt. Dies geschah nicht nur weltweit zum ersten Mal, sondern zudem bei höchstmöglicher Bandbreiteneffizienz. Die Live-Demonstration zeigt eindrucksvoll, dass die verbesserte Multi-Richtstrahl-Technologie in Gebäuden, wie auch an sehr bevölkerten Orten für eine sehr leistungsfähige Breitbandanbindung sorgen kann.

„Wir haben nun das Potenzial von Millimeter-Wellen-Multi-User MIMO als 5G-Innovation für besonders anspruchsvolle Szenarios unter Beweis gestellt. In diesen müssen Netzbetreiber ultrahohe Datenraten bieten, um den Anforderungen in belebter Umgebung gerecht zu werden“, sagt Bruno Jacobfeuerborn, Technikchef der Telekom.“ Mit unserem 5G:haus werden wir bei Innovationen weiter die Nase vorn haben und gemeinsam mit den führenden Partnern die neuesten Technologien evaluieren, um 5G Realität werden zu lassen.“



Und so funktioniert es

Multi-Richtstrahl-Technologie nutzt die Vorzüge modernster Metamaterial-Antennen. Diese Gattung erlaubt extrem kleine Miniaturantennen mit einer bemerkenswert hohen Richtstrahl-Leistung. Sie verhalten sich so, als wären sie sehr viel größer als sie tatsächlich sind.

Mit Hilfe von Focal-Array-Technologie, die sich auch auf Metamaterialien stützt (MMFA), werden lenkbare, Bleistift-förmige Richtstrahlen zwischen der Antennengruppe und den Geräten der Kunden erzeugt. Diese können zur selben Zeit, auf derselben Frequenz senden und empfangen, unterscheiden sich jedoch durch ihre Strahlensignaturen.

Die beim Rekord benutzte mmWave Multi-User MIMO Technologie kann jedem der damit verbundenen Nutzer extrem hohe Verbindungsraten von 20 GB/s zur Verfügung stellen. Das ist rund 60 mal schneller, als die aktuell schnellste mobile Breitbandverbindung. Der Download von 100 GB hochauflösenden Videomaterials dauert dabei gerade mal 40 Sekunden. Die Millimeter-Wellenbänder können als komplementäres Spektrum zu den darunter liegenden Frequenzbändern genutzt werden, um Kunden ein ultimatives Breitbanderlebnis zu ermöglichen.

„Huawei unternimmt enorme Anstrengungen bei der Entwicklung von 5G-Schlüsseltechnologie“, sagt Dr. Wen Tong, 5G Chefentwickler und Huawei Wireless CTO. „Mit der Millimeter-Wellen Mu-MIMO Technologie können bislang nie dagewesene Glasfaser-ähnliche Geschwindigkeiten für den mobilen Breitbandzugang erreicht werden. Gemeinsam mit unseren Kunden treiben wir bei Huawei die technologische Entwicklung mit kundenzentrischen Innovationen voran, um Best-in-Class 5G-Lösungen bereitzustellen.

Die Deutsche Telekom gründete ihr Innovationslabor 5G:haus im März 2015 mit dem Ziel, potenzielle Technologien gemeinsam mit weltweit führenden Branchenpartnern zu evaluieren. Auf dem Mobile World Congress 2016 demonstriert das 5G:haus – knapp ein Jahr nach seiner Gründung – nicht nur seine führende Position im 5G-Bereich, sondern auch das bislang vollständigste 5G-System weltweit.