Tado geht Partnerschaften mit AT&T und Telefónica ein

Während sich Telekommunikationfirmen in der Vergangenheit vom Festnetz- in Richtung Mobilfunkgeschäft entwickelt haben, entdecken nun viele dieser Unternehmen die Vernetzung von Geräten im Haushalt als eines der wichtigsten Geschäfte der Zukunft, jenseits von Computern und Telefonen. Die Folge: Tado, ein Anbieter mit dem Internet vernetzter, sogenannter „smarter“ Thermostate hat auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas eine Partnerschaft mit AT&T und der britischen Mobilfunkmarke O2 (Telefónica) bekanntgegeben. Durch diese Partnerschaften, steigert das Münchner Technologieunternehmen nach eigenen Angaben signifikant seine Reichweite und will damit mehr Nutzern ein effizienteres und komfortableres Zuhause ermöglichen.

Das smarte Thermostat von Tado nutzt die Standortinformationen der Smartphones, lokale Wettervorhersagen und intelligente Algorithmen, um ein Drittel der jährlichen Heizkosten eines Haushaltes, bei gleichzeitig gesteigertem Wohnkomfort, einzusparen. Durch die Partnerschaften mit AT&T und Telefónica, sorgt Tado nicht nur dafür, dass das Zuhause bereits bei der Ankunft vorgewärmt ist, sondern verbindet sich gleichzeitig mit anderen intelligenten Lösungen, um sicherzustellen, dass die Alarmanlage deaktiviert, die Beleuchtung eingeschaltet und der Aufzug gerufen wird. So ist bei Ankunft schon alles bereit – alle Geräte arbeiten nahtlos und automatisch im Hintergrund.



„Die Partnerschaft mit tado°, dem führenden Anbieter von Thermostaten, Plattform- und Service-Providern verschafft den O2 Kunden Zugang zu smartester Technologie für ihr Zuhause. Unsere O2 Gurus sorgen in Zusammenarbeit mit Installationsexperten dafür, die besten Lösungen auszuwählen und miteinander zu integrieren. Das Ziel: einfachste Handhabung und maximale Energie-einsparungen. Mit einer Reichweite von 25 Millionen O2 Kunden in Großbritannien, freuen wir uns darauf, vielen Haushalten die Vorteile der vernetzten Technik zu ermöglichen“, wird David Plumb, Digital Director bei O2, in der entsprechenden Pressemitteilung zitiert.

„Intelligente Klimasteuerung bildet das Herzstück in jedem vernetzten Zuhause. Jeder will es zuhause warm haben und gleichzeitig soll keine Heizenergie verschwendet werden. Wir sind der vollen Überzeugung, dass durch Produkt- und Vertriebspartnerschaften mit Unternehmen aus den Bereichen der Telekommunikation, der Energiewirtschaft oder der Heizungsindustrie deutlich mehr Konsumenten Zugang zu den Vorteilen von Tado erhalten werden. Mit AT&T und Telefónica haben wir auf diesem Weg zwei exzellente Partner gewonnen.”, kommentiert Christian Deilmann, der Chef von Tado.
Im Sommer 2016 werden die TadoLösungen über O2 und AT&T zunächst im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten auf den Markt gebracht.

Warum in Amerika? Industrial Internet Consortium gegründet

Es wäre schön gewesen, auf diese Idee wäre die deutsche Industrie zuerst gekommen: Die amerikanischen Konzerne AT & T, Cisco, General Electric, IBM und Intel haben das „Industrial Internet Consortium“ (IIC) gegründet. Dabei soll es sich um eine offene Gruppe handeln, der sich weitere Mitglieder anschließen können. Das Ziel ist der Abbau von Hindernissen auf dem Weg der Vernetzung der physischen und der digitalen Welt – oder, anders formuliert, die Setzung von Standards.

„Neunundneunzig Prozent von allem ist immer noch nicht zu jedem Zeitpunkt mit dem Internet verbunden. Wenn es aber gelingt, immer mehr mehr Dinge mit dem Netz zu verbinden, dann kommt die nächste industrielle Revolution. Cisco schließt sich mit führenden Unternehmen der Branche zusammen, um solche Verbindungen in industriellen Umgebungen sicher und zuverlässig zu machen. So ebnen wir den Weg für das Internet der Dinge“, wird Guido Jouret, der für dieses Thema zuständige Vice President von Cisco, in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Die neu gegründete Gruppe hat nach eigenen Angaben keine Absicht, Einnahmen oder Gewinne zu erzielen. Vielmehr geht es darum, die Führung in der Setzung von Standards für das industrielle Internet zu übernehmen.

 Aufgezählt werden insbesondere folgende Ziele:

– Die Verwendung bestehender und die Schaffung neuer Anwendungsfälle in der Industrie und Testumgebungen für reale Anwendungen

– „Delivering Best Practices“: hier geht es darum, den Aufbau von Referenzarchitekturen zu erleichtern

– Einrichtung von offenen Foren, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen

– „Vertrauen schaffen“: neue und innovative Ansätze für die Sicherheit

– Und, gewiss der entscheidende Punkt: Beeinflussung der globalen Standards für Internet -und Industrieanlagen

Als Gründungsmitglieder werden AT & T, Cisco, GE , IBM und Intel jeweils ständige Sitze im IIC Lenkungsausschuss übernehmen, gemeinsam mit vier anderen gewählten Mitgliedern. Die Unternehmen sehen sich auf ihren jeweiligen Gebieten selbstbewusst als Marktführer – und streben über gemeinsame Architekturen einfach funktionierende „Plug and play“-Lösungen für das industrielle Internet an. Explizit genannt werden zum Beispiel von einem Vertreter von General Electric die Branchen Luftfahrt-, Transport, Gesundheit und Energie.

Möglicherweise sollte der deutsche GE-Wettbewerber Siemens und auch manches andere deutsche Unternehmen, das im Internet der Dinge Standards setzen will, hier hellhörig werden. Und wo sind die deutschen Industrieverbände?

Mitglieder des in Amerika gebildeten Konsortiums werden die Entwicklung künftig jedenfalls in Arbeitsausschüssen begleiten. Die IIC wird von der Object Management Group (OMG), einem gemeinnützige Fachverband in Boston, verwaltet werden. Weitere Informationen, gibt es auf der Website www.iiconsortium.org

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