IEC-Weltkongress in Frankfurt stellt Weichen für die digitale Transformation

Der globale Trend zur Digitalisierung und das Zusammenwachsen von Technologien und Branchen machen internationale Normen immer wichtiger. Denn weltweit gültige Standards sind Grundvoraussetzungen für Innovationen in den Leitmärkten der Zukunft wie Industrie 4.0 oder Autonomes Fahren und sichern die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Dass die Digitalisierung proaktive Normung erfordert, zeigte die 80. IEC-Generalversammlung (IEC: International Electrotechnical Commission) vom 10. bis 14. Oktober 2016 deutlich, die die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE organisiert hatte.

Fünf Tage lang standen Themen wie Digitalisierung, Industry 4.0, Erneuerbare Energien und IT-Security im Fokus der 4000 Industrievertreter aus 80 Ländern, die der Einladung von IEC und DKE nach Frankfurt am Main gefolgt waren. „Für unsere Branche, wir alle sind global unterwegs, sind weltweit abgestimmte Normen unverzichtbar: für Großunternehmen, für den Mittelstand, für Start-ups. Das DKE Ziel: Zukunftstechnologien mit international abgestimmten Normungspaketen fördern. Natürlich gemeinsam mit unseren Partnern in der IEC, gemeinsam mit großen Technologienationen wie den USA und China“, startete DKE-Vorsitzender und Geschäftsführer von PHOENIX CONTACT, Roland Bent, heute die Abschlusspressekonferenz in Frankfurt.

Sicherheits-Charta für Cyber-Security

Die größte Herausforderung der digitalen Transformation ist Cyber-Security. Laut VDE-Trendreport 2016 sehen neun von zehn Unternehmen IT-Sicherheit als erfolgskritisch für Anwendungen wie Industrie 4.0. Vor diesem Hintergrund erarbeiten die Normungsexperten der DKE unter anderem eine „internationale Sicherheits-Charta“: die Normenreihe „Industrielle Kommunikationsnetze – IT-Sicherheit für Netze und Systeme“. Sie stellt das „Grundgesetz“ für die zentralen Security-Anforderungen im industriellen Internet der Dinge dar. „Bei IT-Security geht es auch immer um Investitionssicherheit. Als eine Art ‚Cyber-Sicherheitsdienst‘ der Normung leisten wir hier einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz der Unternehmen für digitale Anwendungen“, kommentiert DKE-Geschäftsführer und Organisator der Veranstaltung Michael Teigeler das Engagement des VDE für IT-Security.



VDE|DKE will Industrie 4.0 pushen

Die Automation ist für die VDE-Mitgliedsunternehmen Spitzentechnik Nummer 1. „Unser Technik-Know-how auf diesem Gebiet ist international eine Marke und Benchmark. Ziel muss es sein, dies auch bei Industrie 4.0 zu sein“, forderte Teigeler. Mit zahlreichen Aktivitäten von Arbeiten an Normungs-Roadmaps über Kooperationen mit Japan, Korea und China unterstützt der Technologieverband die deutsche Industrie im Bereich Industrie 4.0 auf dem Weg zum Benchmark. Das „Standardization Council I4.0“, das organisatorisch bei der DKE liegt, initiiert und koordiniert Standards als Interessenvertretung gegenüber den internationalen Konsortien der IT/Internetwelt. Gleichzeitig unterstützt das Council die „Real-Implementierung“ von Industrie 4.0 in sogenannten Testbeds. Dieser Ansatz ist weltweit einmalig und zeigt die starke Position Deutschlands in der Normung. Entsprechend des Exporterfolgs ist der Einfluss Deutschlands in der IEC groß. So führt Deutschland mit 35 Sekretariaten die Rangliste der in der IEC engagierten Länder an. Die USA folgt auf Platz 2 mit 24 Sekretariaten.

Dass die ökonomische Bedeutung der Normung enorm hoch ist, hat auch die Bundesregierung erkannt und das Thema Normung in ihre im Dezember beginnende Präsidentschaft der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) integriert. „Wir freuen uns, dass wir unser Know-how einbringen dürfen und die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft mit vorantreiben werden“, schließt Teigeler ab.

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