Erfolgreiche Führung braucht veränderte Einstellung gegenüber digitalem Wandel

Angesichts rasanter Veränderungen fühlen sich Unternehmensspitzen unter ständigem Druck und Zugzwang. Es braucht Entscheider, die Veränderung und Unsicherheiten mit offenen Armen begegnen. Das belegt eine Interviewserie mit Top Managern.

Unplanbarkeit, hoher Entscheidungsdruck und eine steigende Taktung – die Auswirkungen des digitalen Wandels fordern nicht nur Mitarbeitende und gewachsene Unternehmensstrukturen, sondern vor allem Entscheidungsträger. Welche Fragestellungen Führungskräfte angesichts dieser neuen Realitäten bedrängen und warum erfolgreiche Führung heute mehr denn je von der inneren Haltung gegenüber Veränderungen abhängt, zeigt die Studie „Die Haltung entscheidet. Neue Führungspraxis für die digitale Welt“. „Wir haben herausgefunden, dass in Zeiten des Wandels die innere Einstellung, mit der Führungskräfte agieren, das Allesentscheidende ist.“, so Tobias Leipprand, Co-Autor und Executive Director des Berliner Think Tanks LEAD, zu der Veröffentlichung. „Althergebrachte Werkzeuge reichen nicht mehr aus, um mit dem wachsenden Druck des Führungsalltags umzugehen. Führungskräfte brauchen eine neue Haltung.“

Grundlage der Studie, die LEAD zusammen mit der Hamburger Unternehmensberatung company companions, dem Center for Leadership and Values in Society an der Universität St. Gallen und der School of Public Policy an der Central European University in Budapest herausgibt, sind 31 Tiefeninterviews mit ausgewählten Vorständen, Geschäftsführern und Top Managern aus DAX-Konzernen, Mittelständlern und Start-ups.

Das Ergebnis dieser Befragung: So sehr sich die Fragestellungen der Führungskräfte, unabhängig von Organisationsform und -größe, ähneln, so unterschiedlich ist ihr Vermögen, diesen Herausforderungen zu begegnen. So fällt jener Gruppe der Befragten das Navigieren unter Unsicherheiten deutlich leichter, die erkannt hat, dass zeitgemäße Führung neuer Ansätze bedarf und alte Rezepte nichts mehr taugen. Diese Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie Abschied genommen hat von der Suche nach dem einen allgemeingültigen „Führungsinstrument 4.0“, welches die Zukunft greifbar und beherrschbar machen soll. Co-Autor Markus Baumanns von den company companions: „Führung in der Zeit des digitalen Umbruchs bedeutet, mit hoher Geschwindigkeit ständig zwischen Entscheidungspolen abzuwägen. Der Status Quo und vergangene Erfahrungen helfen da wenig. Führungskräfte müssen Freude an Unsicherheiten haben, wenn sie den Wandel meistern wollen. Orientierung geben sie ihrer Organisation dadurch, dass sie genau diese Haltung vorleben und kommunizieren.“

Die Studie setzt an dieser Erkenntnis an und stellt entlang der drängendsten Fragen der befragten Führungskräfte Lösungsansätze vor, die Patentrezepte und alte Führungsansätze ablösen. Zur Veranschaulichung bedient sie sich Metaphern, welche die Rollen der Führungskraft beschreiben, die sie an der Spitze einer Organisation einnehmen sollte. Diese reichen von der Seismologin, die die großen tektonischen Verschiebungen anhand kleinster Ausschläge zu erkennen weiß, über den Blogger, der Veränderungen sowohl beschreibt also auch herbeiführt, über Bilder wie den DJ oder auch den Landschaftsgärtner.

Komplette Studie, Factsheet zum Forschungsprojekt und Fotos
http://www.le-ad.de/diehaltungentscheidet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.