Telekommunikationsbranche braucht künstliche Intelligenz für 5G

Rund jeder zweite Telekommunikationsdienstleister (48 Prozent) in Deutschland nutzt bereits künstliche Intelligenz (KI) oder Robotic Process Automation (RPA). Für jeden zweiten Entscheider steht beim KI-Einsatz die Automatisierung im Fokus, um die Entwicklung von 5G-Netzen zu ermöglichen. Für jeden dritten ist die intelligente Steuerung der Netzkapazitäten bei Auslastungsspitzen ein wichtiges Einsatzfeld, beispielsweise an Silvester und bei sportlichen Großereignissen. KI als neues Geschäftsfeld wird derzeit von 13 Prozent der Unternehmen der Branche in Betracht gezogen. Das sind Ergebnisse der Potenzialanalyse „Künstliche Intelligenz“ von Sopra Steria Consulting.

Mehr Profitabilität und mehr Spielraum für wichtige Investitionen ist der Hauptmehrwert, den sich Telekommunikationsanbieter von automatisierten und in Zukunft auch selbstlernenden Systemen versprechen. 43 Prozent der Entscheider der Branche wollen durch KI-Anwendungen die Beherrschbarkeit der Daten sicherstellen und Arbeitskosten reduzieren. 30 Prozent der Unternehmen wollen Abläufe beschleunigen, 26 Prozent Routinetätigkeiten stärker automatisieren.

Maschinen in den Rechenzentren der Netzanbieter überwachen teilweise rund eine Milliarde Messewerte pro Stunde. Deren aggregierte Informationen wiederum durch Menschen zu analysieren, ist selbst mit aktuellen Systemen kaum noch sinnvoll möglich. Zudem steigt das Risiko, Fehlfunktionen nicht rechtzeitig zu erkennen oder vorhersagen zu können, sagt Christoph Henkels, Telekommunikationsexperte von Sopra Steria Consulting. Künstliche Intelligenz in Form sogenannter Cobots soll den Mitarbeitern künftig Arbeit abnehmen. Unternehmen wollen so die Performance der Netze steigern und die Gefahr von Störungen minimieren.

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Bürger sehen bei E-Mobilität Politik und Hersteller in der Pflicht

In den kommenden Jahren werden praktisch alle großen Automobilhersteller Elektroautos auf den Markt bringen. Doch um der E-Mobilität in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen, nehmen die Bundesbürger neben den Herstellern auch die Politik in die Pflicht. So sehen 40 Prozent der Deutschen die Automobilhersteller am stärksten in der Verantwortung, 42 Prozent dagegen die Politik. Mit großem Abstand folgen dahinter die Verbraucher selbst (11 Prozent), Umweltverbände (3 Prozent) und Automobilclubs (2 Prozent). Das ist das Ergebnis einer weiteren repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Durch Elektromotoren erhält das Auto nicht nur einen neuen Antrieb, sondern wir werden eine völlig neue Form der Mobilität erleben. Zusammen mit Technologien zum autonomen Fahren und Internet-Plattformen werden Car-Sharing und On-Demand-Shuttles in den Ballungsräumen das eigene Auto immer häufiger ersetzen“, wird Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in einer Pressemitteilung zu den Ergebnissen der Umfrage zitiert. „Damit diese Veränderung möglich ist, muss auch die Infrastruktur für E-Mobilität in kurzer Zeit aufgebaut werden. Dazu müssen Politik, etablierte Automobilhersteller, Energieversorger und nicht zuletzt Digitalunternehmen und Start-ups eng zusammenarbeiten.“

Von der Politik wünscht sich die große Mehrheit der Bundesbürger Maßnahmen zum flächendeckenden Ausbau von Elektrotankstellen und Ladesäulen (74 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen dahinter finanzielle Kaufanreize wie höhere Kaufprämien für Elektroautos (48 Prozent), Steuerprivilegien für E-Fahrzeuge (45 Prozent) oder eine Abwrackprämie für Autos mit Verbrennungsmotor (19 Prozent). Jeder Dritte (36 Prozent) hält Privilegien im Straßenverkehr für E-Autos für ein geeignetes Mittel, etwa kostenloses Parken oder die Erlaubnis zur Nutzung von Busspuren. Nur eine Minderheit würde zu drastischen Mitteln wie einer Quote für E-Autos oder Fahrverboten für Autos mit Verbrennungsmotor (je 8 Prozent) greifen. „Die Bürger glauben offenbar daran, dass sich E-Autos durchsetzen, sobald die Ladeinfrastruktur steht“, sagt Rohleder. „Dieses Henne-Ei-Problem müssen wir jetzt lösen. Verbote und Quoten sollten dann überflüssig werden.“ „Bürger sehen bei E-Mobilität Politik und Hersteller in der Pflicht“ weiterlesen

Standpunkt von Reply: Reality Check für die deutsche Fertigungsindustrie

Die Fertigungsindustrie – und hier insbesondere die mittelständisch geprägte – ist besser als ihr Ruf. Jedenfalls, wenn es um die Adaption und Nutzung von Industrie 4.0-Technologien geht. Tatsächlich befassen sich heute bereits viele mittelständische Fertigungsbetriebe mit entsprechenden Projekten, wenn auch auf sehr unterschiedlichem Niveau. Richtig ist aber auch: Es gibt noch Vorbehalte und Skepsis gegenüber der „digitalen Revolution“ in der Fertigung.
Die Studie „Reality Check für die deutsche Fertigungsindustrie“ von Reply identifiziert sechs grundlegende Vorbehalte und Fehlurteile, die im Mittelstand zu finden sind:

Industrie 4.0 ist vor allem ein Thema für Großunternehmen

Statt „nur“ schneller arbeiten zu können, bieten IoT-Technologien auch die Möglichkeit, gleichzeitig präziser arbeiten zu können – unverzichtbar im internationalen Wettbewerb. Künftig kommt die Möglichkeit, neue Services und Mehrwerte zu kreieren, als weiteres entscheidendes Kriterium hinzu. Auch die Anpassungsfähigkeit an schnell entstehende neue Situationen ist maßgeblich. So kann der Mittelstand mit den großen Konzernen mithalten.

Industrie 4.0 ist eigentlich gar nichts Neues – und wird doch schon lange genutzt

Wer unter Industrie 4.0 hauptsächlich eine automatisierte Produktion im Rahmen eines lokalen MES versteht, kann zu diesem Schluss kommen. Doch geht Industrie 4.0 deutlich weiter. Anders als bei herkömmlichen MES werden Daten aus unterschiedlichen Quellen gesammelt, korreliert und analysiert. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass – nach Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen (64%) – Verbesserungen in der Lieferkette sowie neue Services und Geschäftsmodelle mit deutlich über 50% weit oben auf der Prioritätenliste der Unternehmen stehen
Ein Big Data-basiertes Verständnis von Fertigungsanlagen sowie die Fähigkeit zu Predictive Maintenance bringt (noch) einen Wettbewerbsvorteil, wird aber bald schon zum Standardkriterium. Derzeit setzen viele Unternehmen auf Connectivity, nutzen die Daten aber nicht methodisch. Immer noch steht vielerorts die reine Effizienzsteigerung im Fokus, was den Blick auf das „wahre Wesen“ von Industrie 4.0 teilweise verstellt. „Standpunkt von Reply: Reality Check für die deutsche Fertigungsindustrie“ weiterlesen